Stress am Arbeitsplatz – ab wann wird es kontraproduktiv?
Stress am Arbeitsplatz ist für viele ein alltäglicher Begleiter. Wer kann schon von sich behaupten, niemals gestresst zu sein? Tut das dennoch jemand, erntet er oft Misstrauen oder Unverständnis – gerne begleitet von dem Vorurteil der Bequemlichkeit oder gar Faulheit. Manchmal schwingt auch eine Prise Neid mit, denn wir alle wissen: Ohne Druck und Konflikte geht es uns definitiv besser.
Nicht nur die Psyche profitiert von der Kombination aus harmonischem Arbeitsumfeld und perfektem Anforderungsprofil, sondern auch die Arbeit an sich. Zwischen Resilienz der Mitarbeiter und Fürsorgepflicht der Arbeitgeber verbergen sich unzählige Chancen auf erfolgreiches Teamwork, bei dem jeder Einzelne sich optimal einbringt, im Team wohlfühlt und zum Erfolg beiträgt. Warum also nehmen Stressfaktoren am Arbeitsplatz gefühlt immer weiter zu – und wie finden wir den Weg aus diesem Dilemma? Die Antworten darauf erhalten Sie auf dieser Seite.
Ursachen von Stress am Arbeitsplatz
Tatsächlich gibt es nicht die eine Art von Stress auf der Arbeit, ebenso wenig wie ein einheitliches Stressempfinden existiert. Während also der eine Kollege in der Urlaubsvertretung aufblüht und für einen überschaubaren Zeitraum mühelos das doppelte Volumen bewältigt, zeigt sich bei anderen Mitarbeitern bereits beim ersten Niesen eines Kollegen die Panik vor einem krankheitsbedingten Ausfall. Ein neues Projekt ängstigt die einen in seiner Komplexität, andere wiederum können es gar nicht abwarten.
Zu den fünf häufigsten Ursachen für Stress am Arbeitsplatz gehören:
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Arbeitsüberlastung und hohe Arbeitsanforderungen
Ständig wachsende Erwartungen und der Druck, mehr in kürzerer Zeit zu bewältigen und die Produktivität stets zu erhöhen, verursachen enormen Stress. Für Arbeitsüberlastung ist häufig ein Ungleichgewicht zwischen der Menge der Arbeit und den verfügbaren Zeitressourcen der Mitarbeiter verantwortlich. Hohe Arbeitsanforderungen können auch in Form von komplexen Aufgaben oder kurzfristigen Zielen Druck erzeugen. Wer seine To-dos nicht überblickt, immer wieder Aufgaben aufschiebt oder unsicher arbeitet, spürt Überforderung. In der modernen Arbeitswelt sind Innovation und Agilität entscheidend, daher müssen Mitarbeiter in der Lage sein, sich schnell an neue Anforderungen anzupassen. Auch temporäre Unterbesetzung ist ein Stressfaktor, etwa wenn Krankheitsphasen ausgeglichen werden müssen. Findet sich kein Ersatz für ausscheidende Mitarbeiter, steigt die Belastung für das Team.
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Mangelnde Work-Life-Balance
Wenn Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben zunehmend verschwimmen, belastet das die Mitarbeiter. New Work – digitale Vernetzung und flexible Arbeitszeiten – hat zwar viele Vorteile, birgt jedoch auch die Gefahr, dass die Trennlinie zwischen Arbeit und Freizeit verschwindet. Unregelmäßige Einsatzzeiten und der ständige Erreichbarkeitsdruck zählen zu zusätzlichen Stressfaktoren am Arbeitsplatz. Eine mangelnde Work-Life-Balance und zunehmendes Work-Life-Blending kann auf persönlicher Ebene zu Erschöpfung, Schlafstörungen und einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Ist die Beziehung zu Familie und Freunden betroffen, erhöht sich der Stresslevel nochmals. Dadurch entsteht ein negativer Kreislauf.
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Konflikte am Arbeitsplatz
Produktive Teamarbeit ist ein zentraler Erfolgsfaktor in Unternehmen. Je besser die Kommunikation untereinander gelingt, desto schneller und einfacher lassen sich auch schwierige Phasen überbrücken und Teamkonflikte lösen. In einem funktionierenden Team unterstützen sich die Mitarbeiter gegenseitig, sodass auch komplexe Aufgaben gelöst werden. Kritisch wird es, wenn Konflikte innerhalb des Teams oder ein unfähiger Chef die Zufriedenheit und ein entspanntes Miteinander bedrohen. Wer sich unwohl fühlt, fragt weniger nach, macht Fehler oder bietet keine Hilfe an.
Konfliktpotenziale gibt es viele, etwa Konkurrenzdruck innerhalb des Teams, Umsatzziele oder die Aussicht auf Beförderung. Auch konträre Verhaltensweisen und Ansichten können das Abteilungsklima beeinträchtigen und Stress am Arbeitsplatz auslösen. Nehmen Mitarbeiter gesellschaftliche Reizthemen mit ins Büro, eskalieren Meinungsverschiedenheiten und es bilden sich Fronten. So führen beispielsweise mangelndes Verständnis für Probleme bei der Kinderbetreuung oder kulturelle Unterschiede zum Streit.
Die Auswirkungen von Konflikten zwischen den Mitarbeitern reichen von emotionaler Belastung über Motivationsverlust bis hin zu einem negativen Einfluss auf die Teamleistung. Oftmals kommt es zu Grüppchenbildung, Lästereien oder sogar Mobbing.
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Veränderungen und Unsicherheiten
In der Wirtschaftswelt ändern sich Marktbedingungen, Technologien und Kundenpräferenzen rund um die Uhr. Daher sind Unternehmen gefordert, sich flexibel anzupassen. Veränderungen in Form von Umstrukturierungen, neuen Arbeitsprozessen und Technologien oder agilen Arbeitsweisen gehen immer mit Unsicherheit einher. Mitarbeiter reagieren mehr oder weniger sensibel auf Neues. Die Anpassungsfähigkeit ist bei Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Angst vor dem Unbekannten, verbunden mit der Sorge um die eigene berufliche Zukunft, verursacht Stress und beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter.
Lesetipp: Veränderungsprozesse können mitunter mit negativen Nachrichten für die Belegschaft einhergehen. So meisten Sie die Herausforderung, schlechte Nachrichten überbringen zu müssen.
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Technologischer Stress und Informationsüberflutung
Informationsüberflutung ist in unserer modernen Arbeitswelt zu einem allgegenwärtigen Problem geworden. Die rasante Entwicklung von Technologien und die ständige Verfügbarkeit von Informationen belasten oftmals mehr, als dass sie helfen oder Prozesse vereinfachen. So zeigt beispielsweise der Hype um künstliche Intelligenz nicht nur Chancen auf, sondern schürt auch Ängste. Werden diese Sorgen zu groß, ist psychischer Stress am Arbeitsplatz keine Seltenheit. Dieser wirkt sich negativ auf die Gesundheit und Produktivität der Mitarbeiter aus. Steigende Anforderungen an die Nutzung verschiedener Plattformen, Software und Kommunikationsmittel, permanente Erreichbarkeit über E-Mails, soziale Medien oder interne digitale Kommunikationswege ermüden viele Mitarbeiter.
Darüber hinaus können auch die Neigung zu zwanghaften Grübeln (Overthinking) sowie private Belastungen dazu führen, dass das allgemeine Wohlbefinden, die Konzentration und damit die Arbeitsleistung beeinträchtigt sind, z. B. familiäre Konflikte, der Tod eines nahestehenden Menschen oder Liebeskummer. Auch das führt zu Stress auf der Arbeit.
Gesundheitliche Auswirkungen von Stress am Arbeitsplatz
Stress im Job, insbesondere wenn er chronisch wird, kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Der menschliche Körper und seine Psyche reagieren auf Stress mit Veränderungen, die langfristig zu einer Reihe an gesundheitlichen Problemen führen können.
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Körperliche Auswirkungen
Der Körper reagiert auf Stress mit der Ausschüttung der Hormone Cortisol und Adrenalin. Diese bereiten ihn auf eine schnelle Reaktion vor, was gerade in akuten Gefahrensituationen lebensrettend sein kann. Bei anhaltendem beruflichem Stress führt ein permanent erhöhter Hormonspiegel jedoch zu Problemen.
Chronischer Stress belastet das Herz-Kreislauf-System und die vermehrte Freisetzung von Stresshormonen erhöht auch den Blutdruck. Die Herzfrequenz beschleunigt sich, das wiederum führt zu Entzündungen in den Blutgefäßen. All dies steigert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Das Immunsystem wird schwächer, denn die kontinuierliche Freisetzung von Stresshormonen unterdrückt die Aktivität von Immunzellen, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und Entzündungen führt. Somit ist die Krankmeldung wegen Stress am Arbeitsplatz keine Seltenheit.
Ein Stress-Job kann den Magen-Darm-Trakt beeinflussen und zu verschiedenen Problemen wie Magenschmerzen, Verdauungsstörungen, Reizdarm-Syndrom und Geschwüren führen. Viele Menschen ändern in stressigen Phasen ihr Essverhalten. Während die einen mehr essen oder zu Fast Food wechseln, verlieren andere den Appetit.
Eine der häufigsten Folgen von Stress am Arbeitsplatz sind Schlafstörungen. Dazu gehören sowohl Einschlafschwierigkeiten als auch Schlaflosigkeit oder unruhiger Schlaf.
Muskelverspannungen und Schmerzen sind ebenfalls häufige Begleiterscheinungen, wenn die Arbeit stressig ist. Insbesondere Nacken, Schultern und Rücken sind dafür anfällig.
Um die negativen Auswirkungen von Stress am Arbeitsplatz auf die Gesundheit zu minimieren, ist es entscheidend, Stressmanagement-Methoden zu entwickeln. Dazu gehören:
- Regelmäßige körperliche Aktivität
- Entspannungsübungen, ausreichend Schlaf
- Ausgewogene Ernährung
- Aufbau von sozialen Unterstützungssystemen
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Psychische Belastungen
Die mentale Gesundheit der Mitarbeiter ist entscheidend für ihre Leistungsfähigkeit, Zufriedenheit und das allgemeine Wohlbefinden. Anhaltender Druck im Job resultiert in den meisten Fällen aus einer Mischung verschiedener psychischer Belastungen:
- Chronischer Stress ist ein Risikofaktor für die Entwicklung von Angststörungen, z. B. Arbeitsphobie, und Depressionen, ausgelöst durch ständigen Druck, hohe Arbeitsanforderungen, Unsicherheiten und den Mangel an Kontrolle über die Arbeitssituation.
- Emotionale Erschöpfung bildet oftmals die Vorstufe zum Burn-out. Hierbei handelt es sich um einen Zustand der emotionalen, körperlichen und geistigen Erschöpfung, der die Fähigkeit zur Bewältigung des beruflichen Alltags stark beeinträchtigt.
- Schwierigkeiten bei der Konzentration und Aufmerksamkeit erhöhen die Fehleranfälligkeit. Darauf reagieren viele Mitarbeiter mit gereiztem oder aggressivem Verhalten. Dies beeinflusst die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen am Arbeitsplatz – manche Angestellte driften sogar in die soziale Isolation ab.
Darüber hinaus verursacht psychischer Stress am Arbeitsplatz auch Krankmeldungen.
Auswirkungen von Stress auf die Arbeitsleistung
Stress am Arbeitsplatz hat neben den Konsequenzen für die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter auch Auswirkungen auf die Arbeitsleistung. Die Vielzahl der stressbedingten Belastungen beeinträchtigt Produktivität, Effizienz und Qualität der Arbeit.
Wer sich schlecht auf seine Aufgaben fokussieren kann, verursacht Fehler und arbeitet langsamer als normal. Wer in diesem Zustand glaubt, im höchsten Leistungsmodus zu sein, befindet sich in Wirklichkeit oft im Schneckentempo. Die Überlastung wirkt sich dann in Form einer verlangsamten Entscheidungsfindung aus – auf jeden einzelnen Aspekt der Arbeitsweise. Insbesondere in Branchen, in denen Präzision und Genauigkeit gefragt sind, erfüllen gestresste Mitarbeiter die erforderlichen Standards weniger oft als entspannte.
Ist die Arbeit stressig, hat das auf lange Sicht negative Auswirkungen auf den kreativen Denkprozess. Unter Zeitdruck ist Brainstorming oder Out-of-the-Box-Denken kaum möglich.
Stehen Arbeitnehmer chronisch unter Stress im Job, erhöhen sich auch Fehlzeiten aufgrund von Krankheit. Das beeinträchtigt To-do-Listen und führt wiederum zu vermehrten Konflikten im Team. Eine erhöhte Mitarbeiterfluktuation gehört ebenfalls zu den Auslösern von Stress am Arbeitsplatz, da Belastung und Unzufriedenheit die Bindung an das Unternehmen schwächen.
Gestresste Mitarbeiter neigen dazu, weniger kooperativ zu sein, was zu internen Reibereien und einer schlechteren Kommunikation führt – die Teamdynamik ist betroffen, Motivation und Engagement nehmen ab. Kollegen, die sich überfordert oder unterbewertet fühlen, verlieren oft das Interesse an ihrer Arbeit bis hin zur inneren Kündigung. Im Extremfall lassen sie ihren Frust an ihrem Gegenüber im Job aus. Unternehmen stehen somit vor der Herausforderung, Strategien zu entwickeln, welche die negativen Auswirkungen von Stress am Arbeitsplatz minimieren.
Stressmanagement: Prävention von Stress am Arbeitsplatz
Stress auf Arbeit zu reduzieren bedeutet mehr Zufriedenheit. Davon profitieren langfristig Unternehmen und Arbeitnehmer. Ganz so einfach, wie es klingt, ist es allerdings nicht. Doch mit etwas Umdenken und Engagement von beiden Seiten lassen sich die meisten Faktoren identifizieren und somit Stress am Arbeitzplatz vermeiden. Das ist keine Einbahnstraße. Wer also glaubt, nur das Unternehmen müsse etwas verändern, der täuscht sich. Wenn sich alle Beteiligten bewusst zur Stressreduktion entschließen, zeigt das mehr Erfolg als eine Anordnung von oben.
Die Stellschrauben für Stressmanagement am Arbeitsplatz sind:
Förderung eines gesunden Arbeitsumfelds
Ein gesundes Arbeitsumfeld ist für den Umgang mit Stress am Arbeitsplatz entscheidend. Schließlich hängen Wohlbefinden und Arbeitsproduktivität der Mitarbeiter davon ab. Ergonomische Arbeitsplätze, regelmäßige Pausen und natürliche Lichtquellen sind wesentliche Faktoren. Auch Grünpflanzen und Entspannungsbereiche fördern die Erholung. Eine offene Unternehmenskultur, die das Wohlbefinden der Mitarbeiter in den Fokus stellt, minimiert den Leistungsdruck. Regelmäßiges Feedback und die Anerkennung von Leistungen vermitteln Wertschätzung, was zu einer positiven Arbeitsatmosphäre ebenso beiträgt wie eine positive Fehlerkultur.
Effektive Kommunikation zur Stressprävention
Entwickeln Unternehmen klare Kommunikationsrichtlinien, fördert das den Austausch von Ideen und Informationen. Konfliktlösungstrainings helfen Mitarbeitern, Ihre Konfliktfähigkeit auszubauen und Konflikte konstruktiv anzugehen, anstatt sie zu vermeiden oder auf eine Eskalation zuzusteuern. Die Einrichtung von Kommunikationskanälen für Anliegen und Feedback ermöglicht eine offene Dialogkultur. Dabei spielen Führungskräfte eine zentrale Rolle, denn sie sind Vorbilder für transparente Kommunikation und konstruktive Konfliktlösungen. Auf diese Weise lässt sich Stress auf der Arbeit vermeiden.
Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance
Eine funktionale Work-Life-Balance ist von entscheidender Bedeutung. Flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit zur Remote-Arbeit und die Vermeidung von ständiger Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeiten empfinden viele Arbeitnehmer als ausschlaggebend für ihr persönliches Wohlbefinden.
Stressmanagement-Methoden und Entspannungsübungen
Die Einführung von Stressmanagement-Methoden am Arbeitsplatz stellt eine proaktive Maßnahme dar. Schulungen zu Techniken wie Achtsamkeit, Meditation und progressiver Muskelentspannung ermöglichen es den Mitarbeitern, Stresssituationen besser zu bewältigen. Die Bereitstellung von Rückzugsorten für kurze Pausen und die Integration von Yoga- oder Atemübungen werten Arbeitnehmer als effektive Instrumente, die Stress reduzieren bei Arbeit. Viele Unternehmen laden zudem externe Experten ein, um Workshops zur Stressbewältigung am Arbeitsplatz anzubieten.
Tipp
Die Ausübung eines Ehrenamtes stärkt das psychische Wohlbefinden, reduziert die Belastung für Körper und Geist und führt zu einer ausgewogenen Balance zwischen Arbeit und Freizeit. Lesen Sie, wie Sie Beruf und Ehrenamt vereinen!
Maßnahmen gegen Stress am Arbeitsplatz durch Arbeitgeber
Das Fundament jeder Strategie zur Stressbewältigung und -reduzierung liegt in der Verantwortung des Unternehmens. Denn nur wenn Möglichkeiten existieren, können Mitarbeiter darauf aufbauen.
Zu den Programmen und Maßnahmen gegen Stress am Arbeitsplatz gehören:
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Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) hat das Ziel, die Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern und die Folgen von Stress am Arbeitsplatz zu verhindern. Hier geht es um das physische und psychische Wohl der Belegschaft. Unternehmen führen unter anderem Gesundheitsprogramme ein, die sportliche Aktivitäten, gesunde Ernährung und Stressbewältigung am Arbeitsplatz fördern. Regelmäßige Gesundheitschecks und Maßnahmen zur besseren Ergonomie am Arbeitsplatz sind Teil eines effektiven Stressmanagements.
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Flexibilität bei Arbeitszeiten und -orten
Homeoffice oder Workation haben während der Coronapandemie schlagartig zugenommen, um zwei Jahre später die Welt der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu spalten. Während viele Arbeitnehmer bereitwillig zur Präsenzpflicht zurückkehren, wünschen sich andere mehr Flexibilität und Entscheidungsfreiheit hinsichtlich Arbeitsort und -zeit.
Führen Unternehmen flexible Arbeitszeitmodelle und familienfreundliche Konzepte ein, ermöglichen sie es den Mitarbeitern, zum Beispiel ihre Arbeitszeiten an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Diese Maßnahmen gegen Stress am Arbeitsplatz tragen nicht nur dazu bei, lange Pendelzeiten zu reduzieren, sondern versprechen auch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Einige der vorgenannten Maßnahmen zahlen auf das sogenannte Job Crafting ein. Wenn der Arbeitnehmer signalisiert, dass er mit dem Unternehmen zufrieden ist, jedoch nicht mit seinem Aufgabenbereich oder den Rahmenbedingungen, kann dies die Lösung sein.
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Schulungen und Sensibilisierung für Stressprävention
Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen schärfen das Bewusstsein der Mitarbeiter für Stress am Arbeitsplatz und zeigen Bewältigungsstrategien auf. Lernen Arbeitnehmer Techniken zur Stressbewältigung, wirkt sich das positiv auf ihr Zeitmanagement und ihren Umgang mit Druck aus. Sie wissen somit, wie man frühzeitig Stresssymptome erkennt und angemessen darauf reagiert.
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Mitarbeiterunterstützungsprogramme (EAPs)
Mitarbeiterunterstützungsprogramme (Employee Assistance Program, kurz: EAPs) bieten Mitarbeitern Zugang zu professioneller Beratung – sei es für persönliche oder berufliche Anliegen. EAPs können auch Ressourcen zur Bewältigung bereitstellen, mit denen sich Konflikte und Stress auf der Arbeit vermeiden lassen. Die Vertraulichkeit dieser Programme ist entscheidend, da sie nur so Mitarbeitern ein sicheres Umfeld für ihre Suche nach Hilfe bieten. EAPs leisten einen bedeutenden Beitrag zur Förderung der psychischen Gesundheit und zur Reduktion von Stressfaktoren am Arbeitsplatz, indem sie rechtzeitig Unterstützung bieten.
Individuelle Verantwortung und Selbstmanagement
Die Faktoren für Stress auf der Arbeit zu reduzieren, liegt nicht einzig und allein in der Verantwortung des Arbeitgebers. Auch Arbeitnehmer können aktiv dazu beitragen, Stress bei der Arbeit zu vermeiden.
Diese Maßnahmen lassen sich gut unter dem Begriff „Selbstmanagement“ zusammenfassen:
Selbstreflexion und -bewertung
Selbstreflexion und -bewertung sind Schlüsselkompetenzen für die persönliche Entwicklung – durch sie lässt es sich besser mit Stress auf der Arbeit umgehen. Wer regelmäßig innehält, um seine eigenen Bedürfnisse, Stärken und Schwächen zu prüfen, gewinnt ein tieferes Verständnis für seine persönlichen Stressfaktoren. So werden individuelle Stressmuster erkennbar und Maßnahmen zur Bewältigung können frühzeitig ergriffen werden. Selbstbewertung fördert nebenbei die Selbstakzeptanz und ermöglicht es, realistische Ziele zu setzen und seine eigenen Grenzen zu erkennen. Das wiederum kann bedeuten, dass anderen Menschen Grenzen gesetzt werden müssen.
Zeitmanagement und Priorisierung
Effektives Zeitmanagement und die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen, sind entscheidende Werkzeuge im Kampf gegen Stress im Job. Lernen Menschen, ihre Zeit effizient zu nutzen und Aufgaben nach ihrer Dringlichkeit und Bedeutung zu priorisieren, organisieren Mitarbeiter ihren Arbeitsalltag besser. So verschwindet das Gefühl des Ausgeliefertseins und die Belastungsfähigkeit nimmt zu.
Aufbau von Resilienz und Stressresistenz
Resilienz – die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen und Stress widerstehen zu können – ist ein wesentlicher Bestandteil der psychischen Widerstandsfähigkeit. Workshops geben Mitarbeitern Werkzeuge zur Bewältigung von Herausforderungen und trainieren deren Anwendung. Dazu gehören unter anderem positives Denken und positive Selbstgespräche, die Entwicklung von Lösungsstrategien und der Umgang mit Veränderungen. Mitarbeiter, die resilient sind, sind weniger anfällig für die gesundheitlichen Folgen von Stress am Arbeitsplatz.
Unterstützung durch soziales Netzwerk
Ein starkes soziales Netzwerk spielt eine entscheidende Rolle bei der Stressbewältigung. Existiert im Unternehmen eine unterstützende Kultur des Miteinanders, erleichtert dies den Aufbau von zwischenmenschlichen Beziehungen. Gemeinsame Aktivitäten, Team-Events und informelle Treffen fördern den sozialen Zusammenhalt. Mentoring-Programme erlauben Mitarbeitern, sich Tipps von erfahrenen Kollegen zu holen und Hilfe zu erhalten. Ein Netzwerk sozialer Bindungen ermöglicht es Mitarbeitern, sich in stressigen Zeiten verstanden und akzeptiert zu fühlen. Dadurch lernen sie nach und nach, wie sie mit Stress auf der Arbeit umgehen.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Stress am Arbeitsplatz erfordert ein Miteinander von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Wer Stress am Arbeitsplatz hat, muss nicht still leiden. Sprechen Sie Ihre Führungskraft aktiv an und teilen Sie Ihr Empfinden mit. Agieren beide Parteien Hand in Hand, können sie ein positives Umfeld gestalten. Diese steigert nicht nur die individuelle Leistungsfähigkeit, sondern verbessert auch das Wohlbefinden und die Lebensqualität am Arbeitsplatz. Maßnahmen zur Stressreduktion wirken sich positiv auf den Unternehmenserfolg aus und mindern zudem die Fluktuation der Belegschaft.
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Fragen und Antworten
Hier finden Sie Antworten auf Fragen zum Thema „Stress auf der Arbeit”.
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Ich habe Stress auf der Arbeit – was tun?
Um Stress auf der Arbeit zu vermeiden, gibt es mehrere Wege. Dazu gehören ein besseres Zeitmanagement, das Üben von Selbstreflexion, der Aufbau von Resilienz und die Inanspruchnahme von Unterstützung des eigenen sozialen Netzwerkes. Ebenso empfiehlt sich die Teilnahme an betrieblichen Programmen für Stressmanagement, sofern diese vorhanden sind. Hier gibt es Lernangebote für Methoden zur Stressbewältigung sowie Techniken zur Entspannung und Informationen über gesunde Lebensführung.
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Was löst Stress am Arbeitsplatz aus?
In vielen Fällen verursacht eine Mischung aus verschiedenen Faktoren Stress am Arbeitsplatz. Oftmals ist es eine Kombination aus mangelnder Work-Life-Balance, Konflikten mit Kollegen, zu großer Arbeitslast und zu hoher Leistungsanforderung. Auch betriebliche Veränderungen wie zum Beispiel eine Kündigungswelle oder der Einsatz einer neuen Software stellen potenzielle Stressfaktoren in der Arbeit dar.
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Wie äußert sich Stress am Arbeitsplatz?
Dauerstress im Job äußert sich auf verschiedene Arten. Mentale und körperliche Überforderung führen am Arbeitsplatz mitunter zu Konflikten zwischen Mitarbeitern und Fehleranfälligkeit bei Aufgaben. Auch körperliche und psychische Symptome treten gehäuft auf. Letztere resultieren in Krankmeldungen wegen Stress am Arbeitsplatz.