„Aufschieberitis” überwinden
Ein wichtiges Projekt steht an, doch Sie arbeiten lieber an einer anderen Sache weiter? So gut wie jeder hat schon einmal eine mühselige Aufgabe auf später verschoben. Verschiebt jemand wichtige Dinge jedoch am laufenden Band, lautet die Diagnose: „Aufschieberitis”. Wie Sie den Weg aus der Prokrastination bei der Arbeit finden, lesen Sie auf dieser Seite.
Was ist Prokrastination?
Der Begriff Prokrastination, auch bekannt als „Aufschieberitis“, beschreibt das ständige Aufschieben von anstehenden Arbeiten auf einen späteren Zeitpunkt.
Wer Deadlines, Meetings oder Präsentationen ständig aufschiebt, wird schnell als „faul” abgestempelt. Doch hat Prokrastination wenig mit Faulheit zu tun. Was bedeutet es dann, unter sogenannter „Aufschieberitis” zu leiden?
Es handelt sich dabei um eine Arbeitsstörung, bei der Betroffene Aufgaben hinauszögern oder durch andere Tätigkeiten ersetzen. Durch dieses pathologische Aufschiebeverhalten häuft sich der Berg an To-dos jedoch immer weiter an. So sorgt Prokrastination bei Arbeit für reichlich Konfliktpotenzial.
Schließlich bereiten unerledigte Projekte, unbeantwortete E-Mails und verzögerte Abgabetermine sowohl Kollegen als auch Vorgesetzten Unmut. Um gravierende Folgen wie Abmahnungen oder Jobverlust zu verhindern, gilt es, aus dem Teufelskreis des chronischen Aufschiebens auszubrechen.
Gründe für Prokrastination
Wenn sich ein Angestellter lieber lustige Tiervideos am Handy ansieht, als sich der Anfrage eines aufgebrachten Kunden zu widmen, kann das viele Gründe haben. Das chronische Aufschieben von Aufgaben beruht sowohl auf internen als auch externen Faktoren. Diese reichen von psychologischen Phänomenen wie Perfektionismus über Leistungsdruck bis hin zu Langeweile im Job.
Weitere Beispiele für Auslöser von Prokrastination bei der Arbeit sind:
- Unvermögen, Prioritäten zu setzen
- Fehlende Motivation
- Keine Freude an der Arbeit
- Überforderung
- Unbewusster Widerstand
- Schlechtes Zeitmanagement
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Zwanghafte Gedankengänge (Overthinking)
Prokrastination: Bedeutung auf psychologischer Ebene
Auf psychologischer Ebene betrachtet, stehen hinter Prokrastination unterschiedliche Ursachen. Diese liegen in verschiedenen Persönlichkeitszügen, aber auch in Erfahrungen, die Menschen im Laufe ihres Lebens gemacht haben. Dabei ist das ständige Aufschieben von Arbeit ein Problem, das vor allem ängstliche Personen betrifft. Sie weichen wichtigen Aufgaben aus oder beginnen diese erst gar nicht, da sie Angst davor haben, zu versagen.
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Pefektionismus
Leidet eine Person unter Perfektionismus, kann das ebenso in Form von Aufschieberitis in Erscheinung treten. Ebenso steht dieser Wesenszug in Verbindung mit Versagensängsten. Da Perfektionisten hohe Ansprüche an die eigene Arbeitsleistung stellen und Fehler um jeden Preis vermeiden wollen, verlieren sie sich häufig in Details und verbringen zu viel Zeit mit Grübeln. Sie haben Schwierigkeiten dabei, das Ziel im Auge zu behalten und schaffen es oftmals nicht, Aufträge abzuschließen.
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Versagensängste
Die Angst vor dem Scheitern geht davon aus, dass die Aufgabe zu schwierig ist und die betroffene Person nicht in der Lage ist, die Arbeit erfolgreich abzuschließen. Die Angst vor dem Misserfolg und seinen Konsequenzen wie Kritik oder Arbeitsplatzverlust kann dazu führen, dass Menschen Entscheidungen vermeiden, neue Herausforderungen scheuen oder nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen.
Dahinter stecken oft negative Erfahrungen aus der Vergangenheit, eine zu kritische Selbstbewertung, mangelndes Selbstvertrauen oder allgemein eine schlechte Fehlerkultur im Unternehmen. Außerdem neigen manche Betroffene dazu, die anstehende Aufgabe als viel größer und schwieriger zu betrachten, als sie tatsächlich ist.
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Depressionen und Minderwertigkeitsgefühle
Neben perfektionistisch veranlagten Menschen haben auch jene mit Prokrastination zu kämpfen, die unter Depressionen oder Minderwertigkeitsgefühlen leiden. Sie sind auf der Suche nach einer schnellen Bestätigung, die sie bei der Erledigung einfacher und wenig aufwendiger Aufgaben bekommen. Das liegt daran, dass Erfolg für sie in enger Verbindung mit Selbstwert steht. Im Umkehrschluss heißt das allerdings, dass schwierige und lange andauernde Aufgabenstellungen weniger attraktiv erscheinen.
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Konzentrationsschwierigkeiten
Manchen Personen fällt konzentriertes Arbeiten schwerer als anderen. Sie sind anfälliger für Ablenkungen, folgen schnell inneren Impulsen und schweifen daher leicht von ihrer Arbeit ab. Dabei reicht es manchmal schon aus, wenn die Kollegin Bilder von ihrem letzten Urlaub am Smartphone zeigt oder im Radio ein großartiger Song läuft. Betroffene verlieren sich in ganz anderen Dingen und Tätigkeiten als denen, die sie eigentlich erledigen wollen.
Externe Faktoren, die Prokrastination beeinflussen
Der Prokrastination liegen in der Regel nicht nur psychische Ursachen zugrunde. Oftmals ist es eine Kombination aus bestimmten Wesenszügen und ungünstigen äußeren Umständen. Ein Hauptfaktor für chronisches Arbeit Aufschieben ist Stress.
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Stressiges Arbeitsumfeld und Überforderung
Ständiger Arbeitsdruck, ein nörgelnder Chef und bedrohlich näher rückende Deadlines fördern Aufschieberitis.
Eine Herausforderung kann einmal wirklich zu groß sein. Nicht immer, wenn jemand sich einer Aufgabe nicht gewachsen fühlt, steckt irrationale Versagensangst dahinter. Es ist durchaus möglich, dass eine objektiv und sachlich begründete Überforderung vorliegt, zum Beispiel weil derjenige, der die Arbeit erledigen soll, nicht über alle nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt, weil der vorgesehene Zeitrahmen für jeden zu kurz wäre oder sich jemand Arbeit hat aufhalsen lassen, vor deren Übernahme er besser hätte Grenzen setzen sollen.
Dieser Fall ist eine gute Gelegenheit, das Nein sagen zu üben. Denn egal, wie lange eine Person sich mit einer solchen Aufgabe quält, wird sie sich trotzdem nicht lösen lassen. Je länger es dauert, bis man sich zu einer Absage durchringt, umso verärgerter wird derjenige sein, der einem die Aufgabe übertragen hat. In diesem Fall ist es wichtig, sich klar zu machen, dass der Fehler nicht bei einem selbst liegt, sofern man zuvor kein vermeintliches Know-how vorgetäuscht hat.
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Eintönigkeit
Gegenteilige Ursache – gleiche Folgen: Genauso schädlich wie ein stressiges Arbeitsumfeld sind Langeweile und Unterforderung für den Arbeitserfolg. Das Zusammenspiel von einem eintönigen Arbeitsalltag und wenig sinnstiftenden Tätigkeiten ufert oftmals in Prokrastination aus. Im schlimmsten Fall bewirkt die fortwährende Anspruchslosigkeit der Arbeit ein Boreout, bei dem es sich genauso wie beim Burnout um einen dauerhaften Zustand der geistigen Erschöpfung handelt.
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Ablenkungen
Neben den Aufgabenstellungen und Anforderungen im Job hat auch das Arbeitsumfeld Einfluss auf das Aufschiebeverhalten von Beschäftigten. Lenken Kollegen ständig mit Gesprächen ab, klingelt ständig das Telefon und quillt der E-Mail-Posteingang vor Nachrichten über, fällt Konzentration alles andere als leicht. Schnell ist der Faden verloren und vergessen, was eigentlich erledigt werden sollte.
Ein ablenkungsreiches Umfeld führt dazu, dass manche nur einen kleinen Teil ihrer eigentlichen Arbeitszeit zur Erledigung von Aufgaben aufwenden.
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Fehlende Anreize
Fehlende Motivation bedeutet im Zusammenhang mit Prokrastination, dass jemand einfach kein ausreichendes Interesse an einer Aufgabe hat, um sich engagiert an die Arbeit zu machen. Handelt es sich um lästige Pflichtaufgaben, kann meistens nur eiserne Disziplin helfen. Ein weiterer Grund für das Fehlen der Motivation kann darin liegen, dass eine Aufgabe nicht oder nicht schnell genug zu einem spürbaren Erfolg führen wird.
Das kommt zum Beispiel vor, wenn Arbeitnehmer mit ihrer Position und ihrem Gehalt unzufrieden sind und davon ausgehen, dass auch die vor ihnen liegende Aufgabe sie der ersehnten Beförderung beziehungsweise Gehaltserhöhung nicht näher bringt. Fehlt überdies dauerhaft motivierende Unterstützung von Vorgesetzten, kann das ein Grund sein, über einen Jobwechsel nachzudenken.
Folgen von Prokrastination
Wird regelmäßig durch Prokrastination Arbeit aufgeschoben, sind negative Konsequenzen wie ein schlechtes Arbeitsklima vorprogrammiert. Schließlich ist ein Kollege, der lieber seine Bleistifte spitzt und seinen Schreibtisch sortiert, anstatt zur Tat zu schreiten, alles andere als hilfreich.
Verschobene Abgabetermine, ein Berg an unerledigten Aufträgen und das ständige Erfinden neuer Ausreden führen dazu, dass die emotionale Last der Betroffenen immer größer wird. Gleichzeitig rückt die ersehnte Beförderung immer weiter in die Ferne, der Chef wird von Tag zu Tag ärgerlicher und Kollegen lästern.
Dazu kommen diese Folgen von Prokrastination bei der Arbeit:
- Leistungsabfall
- Verminderte Qualität der Arbeit und Fehleranfälligkeit
- Zunehmende Krankenstände
- Vermehrte Überstunden
- Schlechtere Work-Life-Balance
- Dauerstress und psychische Erkrankungen
- Drohender Arbeitsplatzverlust
Vor allem in Berufsfeldern wie der Kreativbranche, wo Mitarbeiter eine hohe Autonomie genießen, tritt Prokrastination bei der Arbeit vermehrt auf. Auch Angehörige selbstständiger Berufe wie Anwälte, Fotografen und Journalisten können dazu neigen. Wer sich selbst keine klare Arbeitsstruktur vorgibt, erhöht die Gefahr einer Handlungsverlagerung: zielloses durch das Internet klicken, Videos schauen oder online spielen.
Dies ist oft bei Jobs im Home-Office der Fall, da die Kontrolle durch den Arbeitgeber weitgehend wegfällt. Wird Prokrastinieren zu einer Angewohnheit, kann dies mitunter schwere wirtschaftliche Folgen haben. Schließlich wenden sich unzufriedene Kunden und Geschäftspartner von Unternehmen ab, deren direkte Ansprechpartner keine oder nur mangelhafte Leistungen erbringen.
Schluss mit Prokrastination – Aufschieberitis überwinden
Um der Negativspirale der Prokrastination zu entrinnen, stehen Betroffenen verschiedene Möglichkeiten offen. Zunächst ist es hilfreich, der Ursache für das Aufschieben von Aufgaben auf den Grund zu gehen. Hier sind eine genaue Selbstbeobachtung sowie die Analyse persönlicher Denkmuster und Verhaltensweisen nötig.
Danach folgt die Arbeit an Selbstmanagement und Organisation. Dazu gehören das Erlernen einer strukturierten Arbeitsweise, der Aufbau von Frustrationstoleranz und das Vermeiden von Ablenkungen. Dabei leisten Methoden zur besseren Zeit- und Aufgabeneinteilung sowie Techniken zur Konzentration und zum Stressabbau einen wertvollen Beitrag.
Prokrastination: Ursachen sind individuelle Denk- und Verhaltensmuster
Betroffene von Prokrastination bei der Arbeit stehen oftmals unter großem Leidensdruck. Stress und Angstzustände gehören dabei genauso zum Alltag wie Schuldgefühle und Unzufriedenheit. Der erste Schritt im Kampf gegen Aufschieberitis ist das Ergründen persönlicher Ursachen sowie individueller Denk- und Verhaltensmuster.
Hier helfen eine genaue Selbstbeobachtung und das Stellen gezielter Fragen, wie zum Beispiel:
- Macht mir meine Arbeit Spaß?
- Welche Aufgaben bedeuten Stress für mich?
- Habe ich Angst, zu versagen?
- Gibt es Dinge, die mich von meiner Arbeit ablenken?
Je nachdem, wie die Antworten auf diese Fragen ausfallen, sind andere Lösungsansätze gefragt. Wer prokrastiniert, weil er unzufrieden mit seinem Job oder seinem Aufgabenbereich ist, sollte über einen Stellenwechsel nachdenken oder ein Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen.
Für ängstliche Personen sowie Perfektionisten kann es hingegen hilfreich sein, das eigene Mindset zu verbessern. Leicht ablenkbare Menschen sind oftmals gut damit beraten, an ihrer Konzentrationsfähigkeit und der Verringerung von Ablenkungsquellen zu arbeiten.
Letztendlich gibt es aber keine Universallösung für Aufschieberitis, die zu allen passt. Denn genauso individuell wie die Gründe für Prokrastination sind die Wege, um diese zu überwinden. Daher nimmt die Kenntnis der eigenen Beweggründe einen enorm hohen Stellenwert ein.
Prokrastination – Bedeutung von Mindset und Selbstreflexion
Negative Gedanken in Verbindung mit Arbeit sowie Sätze mit „müssen” und „sollen”, wirken wie Öl im Feuer der Prokrastination. Der innere Widerstand gegen die Erledigung bestimmter Aufgaben wächst so nur weiter an.
Wer zu hohe Erwartungen an die eigene Person stellt und sich wegen seines Perfektionismus beim Abarbeiten von Tasks selbst Steine in den Weg legt, braucht ein anderes Mindset. Ebenso verhält es sich mit Menschen, die sich vor dem Versagen fürchten. Positives Denken und Resilienz sind wertvolle Skills, welche eine Basis für erfolgreiches Arbeiten bilden.
Diese lassen sich mit folgenden Strategien fördern:
- Sich erlauben, Fehler zu machen
- Situation aus einer neutralen Perspektive betrachten
- Den inneren Kritiker stoppen
- Positive Affirmationen verinnerlichen (z. B. „Mein Wert ist nicht von meiner Leistung abhängig.”)
Arbeit aufschieben verhindern – Selbstmanagement und Organisation
Die Faktoren Selbstmanagement und Organisation spielen eine übergeordnete Rolle dabei, Prokrastination zu überwinden. Dabei können bereits kleine Änderungen im Alltag einen positiven Effekt auf die Arbeitsleistung haben.
Dazu gehören:
- Terminkalender
- Wochenpläne
- To-do-Listen
Solche Organisationshilfen gelten als wahre Wundermittel. Sie erleichtern es, Aufgaben zu dokumentieren und Prioritäten zu setzen.
Daneben dient das Entwickeln von Routinen dazu, Arbeitsphasen besser zu planen. Diese sollten auf jene Zeiten abgestimmt werden, in denen die persönliche Leistungsfähigkeit am höchsten ist. Ein weiterer Tipp für organisiertes Arbeiten ist, Multitasking zu vermeiden. Konzentrieren Sie sich stets auf eine Aufgabe und bringen Sie diese zu Ende, bevor Sie mit einer anderen beginnen.
Aufgaben- und Zeitmanagement
Eine Erste-Hilfe-Maßnahme bei Prokrastination ist, sich klare Ziele bei der Arbeit zu setzen und einzelne Tätigkeiten in kleine Arbeitsschritte einzuteilen. Ebenso hilfreich ist das Priorisieren von Aufgaben. Dabei wird zwischen wichtigen und weniger wichtigen Arbeiten unterschieden. Schreiben Sie alle zu erledigenden Punkte auf – und ordnen Sie diese nach Dringlichkeit.
Auch Techniken für Aufgaben- und Zeitmanagement leisten einen nützlichen Beitrag, um Arbeitsaufträge effizienter zu bewältigen:
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Pomodoro-Technik
Die Pomodoro-Technik unterteilt Aufgaben in kleine „Häppchen”. Dabei arbeiten Sie alles stückweise, in Form von 25-minütigen Arbeitseinheiten, ab. Zwischen diesen Arbeitsphasen ist jeweils eine 5-minütige Pause vorgesehen. Nach vier Arbeits-Zeitblöcken ist eine längere Pause von 20 bis 30 Minuten vorgesehen.
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Timeboxing
Bei der Timeboxing-Methode erfassen Sie alle Aufgaben, gliedern sie in Arbeitsschritte und legen für jede eine Zeitbox von maximal drei Stunden fest. Nachdem Sie eine abgearbeitet haben, machen Sie eine Pause und gehen zur nächsten über. So kommen Sie Ihrem Ziel effizient näher und bringen Projekte schrittweise zum Abschluss.
mehr erfahren -
Eat the Frog
Eine einfache und effektive Vorgehensweise gegen Aufschieberitis bildet die Aufgabenmanagement-Methode namens „Eat the Frog”. Hierbei beginnen Sie mit lästigen und schwierigen Aufgaben, bevor Sie sich angenehmeren Tätigkeiten oder Dingen widmen.
mehr erfahren
Weitere Zeitmanagement-Methoden kennenlernen
Lernen Sie hier, wie Ihnen ein effektives Zeitmanagement zu einer stressfreien Arbeit verhilft.
weiterlesenMotivation und Belohnungssysteme
Bei der Arbeit motiviert zu bleiben und sich regelmäßig zu belohnen hilft beim Prokrastination überwinden. Ein simples Mittel, um seine Motivation aufrechtzuerhalten, ist das Sichtbarmachen des Erreichten.
Haken Sie auf Ihrer To-do-Liste ganz einfach jene Tätigkeiten ab, die Sie bereits erledigt haben. Auf diese Weise führen Sie sich Ihre Fortschritte direkt vor Augen. Belohnen Sie sich für Ihre Erfolge, auch wenn es nur kleine Schritte in die richtige Richtung sind. Das kann zum Beispiel ein Spaziergang in der Natur sein oder eine Tasse heiße Schokolade. So tanken Sie Motivation, um Ihre nächsten Ziele zu erreichen.
Prokrastination überwinden: Ablenkungen vermeiden
Ein ablenkungsfreies Umfeld hilft dabei, zielgerichtet zu arbeiten und Schluss mit Prokrastination zu machen. Daher haben Ablenkungsquellen wie Smartphones und Social Media während der Arbeit Pause. Bei einem lauten Arbeitsumfeld – beispielsweise in einem Büro in der Nähe einer Baustelle – verschaffen Kopfhörer oder Gehörschutzstöpsel Abhilfe. Auch ein aufgeräumter Arbeitsbereich unterstützt dabei, einen klaren Kopf zu bewahren. Diese Vorgehensweisen sind vor allem für jene Persönlichkeitstypen hilfreich, die sich leicht ablenken lassen.
Die Reduktion von Ablenkungen ist für alle ratsam, die im Home-Office tätig sind. Denn hier ist die Verlockung besonders groß, im Schlafzimmer oder auf der Couch bei laufendem Fernseher zu arbeiten. Hier empfiehlt es sich, einen eigenen, ablenkungsarmen Bereich für die Arbeit einzurichten. Das muss nicht unbedingt ein separater Arbeitsraum sein. Auch Raumteiler, Regale oder große Zimmerpflanzen helfen dabei, die berufliche Tätigkeit vom Privatleben deutlich abzugrenzen.
Stress reduzieren – Konzentration und Fokus steigern
Stress ist sowohl ein Auslöser als auch ein Resultat von Prokrastination bei der Arbeit. Daher ist es hilfreich, etwas dagegen zu tun und zu lernen, mit Arbeitsdruck umzugehen. Übungen zu mehr Achtsamkeit im Alltag – wie Meditation und spezielle Atemtechniken – fördern den Stressabbau.
Auch das Einlegen bewusster Pausen während der Arbeit, um sich zu erholen und einen klaren Kopf zu behalten, wirkt dem Drang nach dem Aufschieben von Aufgaben entgegen. Ein weiterer Weg, Prokrastination zu überwinden und Stress abzubauen, ist Sport. Suchen Sie sich daher eine Sportart aus, die Ihnen Spaß macht. Das muss nichts Aufwändiges sein – auch einfaches Jogging, Wandern und Radfahren wirken stresslösend. Dadurch regenerieren Sie sich schneller von Stressphasen und bleiben langfristig konzentrierter.
Fragen und Antworten
Hier finden Sie Fragen und Antworten rund um den Themenbereich „Prokrastination bei der Arbeit”.
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Was ist Prokrastination?
Prokrastination ist eine Arbeitsstörung, bei der anstehende Aufgaben aufgeschoben oder durch andere Handlungen ersetzt werden. Das führt mitunter dazu, dass sich der Beginn oder die Fertigstellung von Arbeiten verzögert.
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Was hilft gegen Prokrastination?
Wer unter Prokrastination bei der Arbeit leidet, hat viele Möglichkeiten. Zunächst ist es hilfreich, an seinem eigenen Mindset zu arbeiten und die persönlichen Ursachen für das Aufschieben von Aufgaben zu ermitteln. Anschließend bieten sich Methoden zum besseren Selbst- und Zeitmanagement wie das Priorisieren von Aufgaben oder das Schreiben von To-do-Listen an. Auf lange Sicht helfen Sport, Übungen für mehr Achtsamkeit und das bewusste Einlegen von Pausen dabei, dauerhaft konzentriert zu bleiben.
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Was ist der Grund für Prokrastination?
Die Gründe für Prokrastination sind vielseitig. Meistens ist es eine Mischung aus bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen und einem unproduktiven Arbeitsumfeld, welche chronisches Aufschiebeverhalten fördert. Personen, die Angst vor dem Versagen haben, perfektionistisch veranlagt sind oder sich leicht ablenken lassen, haben eher mit Aufschieberitis zu kämpfen als andere. Zudem begünstigen ständiger Leistungsdruck oder fortdauernde Unterforderung am Arbeitsplatz das Auftreten von Prokrastination.