Was ist ein Pharmazeut?
Ein Pharmazeut ist für die Erforschung, Verbesserung und Bewertung von Medikamenten aller Art verantwortlich. In der Industrie ist er an der Entwicklung neuer Medikamente beteiligt, führt Testreihen durch und leitet Zulassungsverfahren für diese. Darüber hinaus arbeiten Pharmazeuten in der Beratung und im Vertrieb. Hier informieren sie Fachleute in Krankenhäusern, Pflegediensten oder medizinischen Versorgungszentren über die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten von Arzneimitteln sowie deren Wirkungsweise.
Pharmazeuten arbeiten darüber hinaus in der Wissenschaft und Forschung, wo sie Forschungslabore leiten und Testreihen beaufsichtigen. Hier erforschen sie neue Möglichkeiten, noch wirksamere Präparate herzustellen, oder sie verbessern die Darreichungsform. Ziel ihrer Forschung ist eine optimale Wirkstoffzusammensetzung, die bestimmte Beschwerden zielgerichtet und mit so wenigen Nebenwirkungen wie möglich behandelt. Wer Pharmazeut werden möchte, den erwartet deshalb nicht nur ein spannender Job mit attraktiven Verdienstmöglichkeiten, sondern auch eine sehr zukunftssichere Beschäftigung.
Arbeiten als Pharmazeut
Pharmazeut – Aufgaben und Tätigkeiten
Die Tätigkeiten eines Pharmazeuten sind vielfältig und hängen stark von der konkreten Stelle ab, auf welcher er eingesetzt ist. Arbeitet ein Pharmazeut für einen großen Arzneimittelhersteller, dann kümmert er sich sowohl um die Verbesserung der vertriebenen Medikamente als auch um deren Zulassung. Hierzu setzt der Pharmazeut die Forschungsmittel, die seiner Abteilung bewilligt werden, sinnvoll ein und plant Testreihen gewissenhaft. Mit unterschiedlichen chemisch-technischen Verfahren prüft der Pharmazeut die Zusammensetzung der Medikamente, die Wirksamkeit der Darreichungsform sowie die Bioverfügbarkeit. Diese beschreibt, in welcher Geschwindigkeit und mit welcher Effektivität einzelne Wirkstoffe im menschlichen Körper aufgenommen und verwertet werden können.
Neben der Wirksamkeit eines Produkts ist seine Sicherheit ein ausschlaggebendes Kriterium für eine erfolgreiche Zulassung und spätere Vermarktung. Der Pharmazeut erforscht daher mögliche Nebenwirkungen genau und reduziert diese mit optimalen Wirkstoffzusammensetzungen so weit wie möglich. Hierbei greift er auf neue Verfahren und Methoden zurück und bildet sich regelmäßig fort, um Arzneimittel auf dem neuesten Stand der Technik zu produzieren.
Übernimmt der Pharmazeut Aufgaben in der Beratung und im Vertrieb, dann trifft er regelmäßig Mediziner und Apotheker sowie Mitarbeiter in medizinischen Versorgungszentren. Hier informiert er über die neuen Produkte seines Unternehmens und stellt beispielsweise ihre Vorzüge gegenüber den Konkurrenzprodukten dar. Der Pharmazeut nimmt somit auch eine wichtige Rolle im Vertrieb der von ihm entwickelten Medikamente ein. In manchen Fällen leitet der Pharmazeut sogar den Vertrieb und baut die Vertriebsorganisation selbstständig auf, stellt Mitarbeiter ein und schult diese entsprechend.
Letztlich kann ein Pharmazeut Karriere in der Wissenschaft machen. Hierfür benötigt der Pharmazeut regelmäßig eine abgeschlossene Promotion, die ihn zur Lehre und Forschung in seinem Fachbereich befähigt. Für manche Lehrtätigkeiten ist an Universitäten eine Berufung auf eine Professur erforderlich.
-
In diesen Branchen können Pharmazeuten arbeiten
Pharmazeuten arbeiten vorrangig in der Pharmaindustrie. Hier werden sie in der Entwicklung und Forschung tätig und werden darüber hinaus im Vertrieb eingesetzt. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten finden Pharmazeuten in der öffentlichen Verwaltung, beispielsweise in der Arzneimittelzulassung oder im Umweltschutz.
-
Typische Arbeitsorte für Pharmazeuten
Pharmazeuten führen Testreihen durch, optimieren die Bioverfügbarkeit von Medikamenten und führen Beratungsgespräche mit medizinischem Fachpersonal.
Typische Arbeitsorte für Pharmazeuten sind:- Büroräume
- Besprechungsräume
- Labore
- im Außendienst bei Kunden, zum Beispiel in Krankenhäusern oder Arztpraxen
-
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten eines Pharmazeuten hängen stark von der Stelle ab, auf welcher er eingesetzt ist. In der Lehre ist der Arbeitsalltag des Pharmazeuten gut planbar und überschreitet in Vollzeit eine 40-Stunden-Woche häufig nicht. Gerade im Bereich universitärer Forschung ist es jedoch auch üblich, am Wochenende erreichbar zu sein und auf Korrespondenz innerhalb des Forschungsteams schnell zu antworten. In der Industrie richtet sich der Pharmazeut vor allem nach den Bedürfnissen der Kunden. Anträge für die Zulassung von Arzneimitteln werden dann vorbereitet und gestellt, wenn auch die entsprechenden Behörden im Dienst sind. Vermarktungsgespräche mit Ärzten erfolgen hingegen oft auch außerhalb der normalen Sprechzeiten und orientieren sich an den Wünschen potenzieller Käufer. Im Vertrieb plant der Pharmazeut Reisetätigkeiten und somit auch häufigere Abwesenheiten vom Wohnort ein. Die Work-Life-Balance ist daher stark abhängig davon, in welchem Sektor sich der Pharmazeut im Beruf verwirklichen möchte.
Arten von Pharmazeuten
Kaum eine Tätigkeit ist so klar abgegrenzt wie die des Pharmazeuten. Für eine Karriere als Pharmazeut ist zunächst ein Studium der Pharmazie zwingende Voraussetzung. Berufsbild und spätere Aufgabenfelder sind entweder auf die Forschung, die Zulassung oder den Vertrieb neuer Medikamente ausgerichtet. Abgesehen davon existieren verwandte Berufe, die einer Abgrenzung bedürfen.
-
Apotheker
Ein Pharmazeut ist nicht automatisch ein Apotheker. Um als solcher zu arbeiten, muss er ein Staatsexamen absolviert und ein Approbationsverfahren durchlaufen haben. Apotheker arbeiten vorrangig in Apotheken, wo sie Kunden über die Auswahl, Verwendung und korrekte Lagerung der benötigten Medikamente und Heilmittel beraten. In kleinem Rahmen stellen Apotheker Medikamente auch selbst her. Hierbei werden sie von weiteren Fachkräften unterstützt.
-
Pharmakologe
Pharmakologie ist ein Teilbereich der Pharmazie sowie der Chemie und beschäftigt sich mit der Wechselwirkung von Arzneimitteln mit dem Organismus. So übernimmt ein Pharmakologe Tätigkeiten, die denen des Pharmazeuten sehr ähnlich sind. Er entwickelt und produziert Medikamente und Pharmaprodukte, erstellt Gutachten und fertigt die Beschreibungen für die Beipackzettel eines Medikaments an. Ebenso arbeitet er im Labor, wo er die genaue Zusammensetzung oder Wirkungsweise unterschiedlicher Präparate erforscht. Zudem ist er an der Serienproduktion von Medikamenten beteiligt, deren Qualität er gewissenhaft überwacht. Für seine Tätigkeit benötigt er regelmäßig ein abgeschlossenes Studium der Pharmazie, (Technischen) Chemie oder Biotechnologie.
Gehalt eines Pharmazeuten
Wer als Pharmazeut sein Studium oder Examen erfolgreich absolviert hat, freut sich über interessante Beschäftigungsoptionen und attraktive Verdienstmöglichkeiten. Bereits nach dem Abschluss des Studiums liegt das Pharmazeut-Einstiegsgehalt bei durchschnittlich 3.735 Euro brutto pro Monat. Mit wachsender Berufserfahrung steigt es auf knapp 5.000 Euro brutto pro Monat an (Quelle: Gehaltsvergleich.com, Stand: Juni 2024).
Neben der Berufserfahrung wirken sich jedoch noch weitere Faktoren auf das Gehalt des Pharmazeuten aus. Hierzu zählen die Größe des Unternehmens sowie die Ausrichtung. Obwohl ein Pharmazeut im öffentlichen Sektor tendenziell nach Tarif bezahlt wird und weniger verdient als in der freien Wirtschaft, ist die Beschäftigung recht sicher und die Arbeitszeit sehr gut planbar. Bei großen Pharmakonzernen hingegen können die Arbeitszeiten herausfordernd sein und die Anforderungen an den Pharmazeuten hoch ausfallen. Je mehr Personal- und Sachverantwortung dieser übernimmt, desto höher ist auch sein monatliches Gehalt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Pharmazeut im Vertrieb arbeitet und eine Gewinnbeteiligung als Bestandteil seiner Kompensation aushandelt.
Da ein Pharmazeut Gehalt und Zulagen grundsätzlich mit dem Arbeitgeber individuell verhandeln kann, lohnt sich eine Vorbereitung mit einem Blick in die typischen Verdienstmöglichkeiten ähnlicher Berufsbilder. Dies ist mit dem Randstad Gehaltsvergleich beispielsweise für den Apotheker, den Pharmakologen oder den Forscher in der Pharmazeutik ganz einfach möglich.
Weitere nützliche Links zum Thema Lohn und Gehalt:
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Pharmazeuten
Um als Pharmazeut zu arbeiten, muss dieser zwingend ein grundständiges Studium im Bereich Pharmazie abschließen. Mit einem weiterführenden Studium kann der Pharmazeut seine Fachkenntnisse noch vertiefen und einen zweiten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss erwerben, der etwa für eine Promotion vorausgesetzt wird. Denkbar sind hier Masterstudiengänge der Arzneimittelforschung, der Pharmazeutischen Wissenschaften oder aber auch im Bereich Drug Research and Technology. Darüber hinaus ist es möglich, Pharmazie als Diplomstudiengang zu absolvieren.
Wer als Apotheker arbeiten möchte, muss ein Pharmaziestudium mit dem Abschluss Staatsexamen sowie eine anschließende Approbation mitbringen. Ein Bachelor- oder Masterabschluss in Pharmazie befähigt nicht zur Tätigkeit als Apotheker. Dessen sollten sich Interessenten für diesen Beruf bewusst sein und bereits bei der Wahl des Studiengangs wissen, welchen Weg sie künftig einschlagen möchten.
Viele Studiengänge werden mittlerweile auch in Teilzeit angeboten, wodurch der Pharmazeut Ausbildung und Familie hier ideal miteinander vereinbaren kann.
-
Weitere Fähigkeiten
Ein Pharmazeut besitzt exzellente Kenntnisse der Chemie, Biologie und Physik. Er kennt sich mit den Wirkungsweisen unterschiedlicher Stoffe aus und ist versiert im Umgang mit unterschiedlichen technischen und chemischen Verfahren, um Analysen und Tests durchzuführen. Der Pharmazeut besitzt eine ausgezeichnete Feinmotorik und darüber hinaus eine gute allgemeine körperliche Belastbarkeit. Weil er bei seiner Labortätigkeit auch mit gesundheitsgefährdenden Dämpfen und Lösungsmitteln in Kontakt kommt, ist in der Regel das Tragen eines Mundschutzes und von Schutzkleidung erforderlich.
Der Pharmazeut bedient gängige MS-Office-Anwendungen versiert und protokolliert Ergebnisse von Forschungsreihen mit der entsprechenden Software. In der Forschung bedient er darüber hinaus spezielle Anwendungen für quantitative Berechnungen, etwa SPSS, sicher. Sowohl in der Industrie als auch in der Wissenschaft wird Englisch in vielen Bereichen als Arbeitssprache vorausgesetzt, um in internationalen Teams arbeiten zu können. Pharmazeuten mit zusätzlichen Fremdsprachenkenntnissen können mit diesen im Bewerbungsgespräch punkten. -
Soft Skills
Pharmazeuten sind dafür zuständig, dass Medikamente sicher angewendet werden können und die Angaben zu Wirkstoffen und ihren Nebenwirkungen verlässlich sind. Sie führen ihre Forschung daher eigenverantwortlich mit größter Präzision durch und dokumentieren Ergebnisse transparent und nachvollziehbar. Beim Umgang mit gesundheitsgefährdenden Stoffen lassen sie größte Vorsicht walten und beachten Sicherheitsvorschriften genau. In der Zusammenarbeit mit Kollegen oder anderen Fachkräften verhält sich der Pharmazeut kollegial und hilfsbereit. Übernimmt er die Führung von Mitarbeitern, geht er mit gutem Beispiel voran. Im Kundenkontakt überzeugt der Pharmazeut durch sein gepflegtes Auftreten sowie ein selbstsicheres Erscheinungsbild. Gute Kommunikationsfähigkeiten und Verhandlungsgeschick sorgen darüber hinaus dafür, dass er Vermarktungsgespräche zu einem positiven Abschluss bringt.
Vorteile für Pharmazeuten bei Randstad
Bei Randstad liegt uns Ihre berufliche Zufriedenheit sehr am Herzen. Wir sorgen deshalb mit optimalen Arbeitsbedingungen dafür, dass Sie in Ihrem Traumjob als Pharmazeut Ihr volles Potenzial entfalten können.
-
Diese Benefits dürfen Sie als Pharmazeut bei Randstad erwarten
Wenn Sie sich einen verantwortungsvollen Job als Pharmazeut bei Randstad sichern, kommen Sie in den Genuss vieler Vorzüge, die wir für unsere Mitarbeiter bereithalten.
Hierzu zählen:- eine leistungsgerechte Bezahlung nach Tarifvertrag
- gute Übernahmechancen durch Kundenunternehmen und Geschäftspartner
- umfangreiche Sozialleistungen, beispielsweise Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- bis zu 30 Tage Urlaub pro Jahr
- Ausbau der Berufserfahrung durch Einsatz in verschiedensten Aufgabenbereichen
- Zuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge nach Probezeitende
- 250 Euro (brutto) für jede erfolgreiche Weiterempfehlung an einen Freund oder Bekannten
- attraktive Mitarbeiterrabatte im Rahmen von monatlich wechselnden Corporate Benefits, beispielsweise vergünstigte Konzertkarten
Darüber hinaus profitieren Sie von der komfortablen Nutzung digitaler und zeitgemäßer Lösungen, etwa bei der elektronischen Arbeitszeiterfassung sowie bei Urlaubsanträgen, Entgeltnachweisen und Informationen des Betriebsrates per App.
Weitere Informationen über Zeitarbeit und zu den Vorteilen, die Randstad seinen Mitarbeitern bietet. -
Kostenlose Weiterbildungen
Ihre berufliche Weiterentwicklung nimmt bei Randstad einen hohen Stellenwert ein. Wir begleiten Sie daher auf jedem Schritt Ihrer Karriere und stehen Ihnen hier mit maßgeschneiderten Informationen zur Seite. Diese finden Sie in unserem Karriereratgeber. Sie sind noch auf der Suche nach einer Beschäftigung, die perfekt zu Ihren eigenen Fähigkeiten passt? Dann lassen Sie sich von unseren zahlreichen Berufsprofilen inspirieren. Doch auch nach dem erfolgreichen Jobangebot lassen wir Sie auf ihrem weiteren Karriereweg nicht allein. In unserer Randstad Akademie finden Sie über 300 kostenlose e.learnings, mit denen Sie sich berufsspezifisch weiterbilden können und so Ihr Profil kontinuierlich schärfen.
In unserem Bewerbungsratgeber geben wir Ihnen Tipps rund um Anschreiben, Lebenslauf und Vorstellungsgespräch.
Fragen und Antworten
Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Pharmazeuten.
-
Ist ein Pharmazeut ein Apotheker?
Nein. Das Berufsbild des Apothekers ist in Deutschland reglementiert. Der Apotheker hat zwar in der Regel auch ein Pharmaziestudium abgeschlossen, dieses muss jedoch zwingend mit einem Staatsexamen beendet werden. Darüber hinaus muss der Apotheker ein 12-monatiges Praktikum nachweisen und sich letztlich einem Approbationsverfahren stellen. Dieses berechtigt ihn dann zur Ausübung des Apothekerberufs. Möchte er eine eigene Apotheke betreiben, ist regelmäßig ein zusätzlicher Sachkundenachweis für die Arzneimittelherstellung und -prüfung erforderlich. Ein Pharmazeut hingegen benötigt nur ein Pharmaziestudium, das mit einem Bachelor oder Master abgeschlossen werden kann, jedoch nicht die Voraussetzungen für eine Approbation erfüllt.
-
Wie viel verdient ein Pharmazeut?
Durchschnittlich verdient ein Pharmazeut in Deutschland 4.333 Euro brutto pro Monat (Quelle: Gehaltsvergleich.com, Stand: Juni 2024). Es gibt jedoch viele Faktoren, die sich auf das konkrete Gehalt auswirken. Hierzu zählen die Branche und Größe des Unternehmens sowie die Berufserfahrung des Pharmazeuten. Die Übernahme von Führungsverantwortung ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Im Vertrieb können zusätzliche Umsatzbeteiligungen das Pharmazeut-Gehalt aufbessern.
-
Wie wird man Pharmazeut?
Um als Pharmazeut zu arbeiten, ist zwingend ein Studium der Pharmazie erforderlich. Hierfür benötigen Bewerber eine Hochschulzugangsberechtigung oder einen vergleichbaren Abschluss. Die Universitäten und Fachhochschulen der Länder legen ihre Zugangsvoraussetzungen jedoch selbst fest, sodass Ausnahmen für Bewerber mit einschlägiger Berufsausbildung und -erfahrung denkbar sind.
Weitere Berufe
- Apotheker
- Regulatory Affairs Manager
- Chemiker
- Pharmareferent
- Pharmazeutisch-technischer Assistent (PTA)
- Biologe
Alle Berufe im Berufsfeld Gesundheit und Sozialwesen anschauen.