2021 hätte das Jahr des Aufschwungs werden können. Doch globale Lieferengpässe stellen viele Unternehmen trotz gefüllter Auftragsbücher vor große Herausforderungen. Auch die Konsumlaune von Verbrauchern lässt nach, nicht zuletzt aufgrund der Inflation (aktuell 4,5%). Im Frühjahr prognostizierte die Bundesregierung noch ein Wirtschaftswachstum von 3,5%. Mittlerweile haben die Wirtschaftsweisen den Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts auf 2,7% herunter korrigiert. Den Höhepunkt der bisherigen Erholung erreichte der Sommer. Dort stieg der Erwartungsindikator für die Zeitarbeit, den das ifo-Institut ermittelt, auf ein 10-Jahres-Hoch. Die aktuelle Randstad-ifo-Personalleiterbefragung (Q3 2021) untermauert diesen Trend: So steigt die Nutzung der Zeitarbeit von 38% (Q1 2021) auf 42%.
Nutzung der Zeitarbeit steigt seit 2020 konstant an
„Dieser Trend verdeutlicht das Potenzial der deutschen Wirtschaft, wenn Flexibilisierungsinstrumente wie Zeitarbeit klug eingesetzt werden“, betont Richard Jager, CEO von Randstad Deutschland. „Viele haben die Chancen dieses Jahres genutzt, um ihr Geschäft hochzufahren und die Weichen für das ‚Neue Normal‘ zu stellen, und das mit Hilfe der Zeitarbeit“, so Richard Jager.
Stehen die wirtschaftlichen Zeichen gut, deutet sich das im Einsatz von Zeitarbeitskräften an. Denn dort, wo kurzfristig Auftragsspitzen abgearbeitet werden müssen, ist flexibles und vor allem qualifiziertes Personal entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit.
So gewinnt die Zeitarbeit flächendeckend an Bedeutung. Besonders häufig machen Unternehmen in der Industrie von der Zeitarbeit Gebrauch (61%; Vergleich Q3 2020: 54%). Im Handel wird dieses Flexibilisierungsinstrument in 44% der Unternehmen genutzt, nach zuletzt 38% (Q1 2021). „Gerade der private Verbrauch hat im Sommer den Aufschwung massiv angeschoben. Zeitarbeitskräfte haben den florierenden Handel entscheidend unterstützt“, so Richard Jager.
Zeitarbeit wichtiges Flexibilisierungsinstrument in gesamter Unternehmenswelt
Insgesamt nutzen Großunternehmen (ab 500 Mitarbeiter) Zeitarbeit nach wie vor am häufigsten (80%). Doch auch Unternehmen bis 500 (66%), bis 250 (47%) und unter 50 Mitarbeiter (32%) greifen wieder verstärkt auf dieses Flexibilisierungsinstrument zurück. „In großen Unternehmen bietet Zeitarbeit die Verstärkung und das Know-how, um großangelegte Projekte umzusetzen“, erklärt Richard Jager. „Gerade für viele kleine und mittelständische Unternehmen, die über keine eigene Personalabteilung verfügen, bietet die Zeitarbeit qualifiziertes Personal, das seit Corona auf dem Bewerbermarkt noch schwieriger zu finden ist.“
Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung
Die hier vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo Personalleiterbefragung, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag vom Personaldienstleister Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt mehr als 500 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen. Die bisherigen Randstad-ifo-Personalleiterbefragungen finden Sie auf unserer Webseite. Jetzt Randstad-ifo-Personalleiterbefragungen ansehen.