Schlechte Bezahlung, toxische Unternehmenskultur und fehlende Work-Life-Balance: Obwohl die deutsche Wirtschaft in der Rezession steckt, sind viele Arbeitnehmende bereit, zu kündigen, wenn die Rahmenbedingungen nicht passen. Das zeigt das aktuelle Randstad Arbeitsbarometer 2025. Was Arbeitgeber tun müssen, um Talente zu halten, erklärt Verena Menne, Director Group HR bei Randstad Deutschland.

Mehr als jeder Dritte hat bereits den Job gewechselt, weil die Bezahlung nicht stimmte. Doch finanzielle Aspekte sind längst nicht mehr der einzige Grund, warum deutsche Beschäftigte kündigen. Das aktuelle Randstad Arbeitsbarometer 2025 zeigt: Toxische Unternehmenskultur, mangelndes Vertrauen in die Führungsebene und fehlende Flexibilität treiben den Jobwechsel stärker voran als in den Vorjahren.

Das sind die Top 5 Kündigungsgründe 2025 

  1. Zu niedrige Bezahlung: 37 % (+12 %-Punkte gegenüber 2024)
  2. Toxische Arbeitsplatzkultur (schlechtes Management, Mobbing, unrealistische Erwartungen): 36 % (+16 %-Punkte)
  3. Fehlende Vereinbarkeit mit dem Privatleben: 33 % (+8 %-Punkte)
  4. Vertrauensverlust in die Unternehmensführung: 28 % (keine Erhebung in 2024)
  5. Nicht gewährte Verbesserungen der Arbeitsbedingungen: 27 % (+5 %-Punkte)
Infografik zu den Top 5 Kündigungsgründen von Arbeitnehmern in Deutschland 2025
Infografik zu den Top 5 Kündigungsgründen von Arbeitnehmern in Deutschland 2025

Während finanzielle Aspekte weiterhin eine zentrale Rolle bei Kündigungen spielen, zeigt sich eine deutliche Verschiebung von Prioritäten hin zu Themen wie Führung, Unternehmenskultur und Flexibilität, die – wenn unpassend – die Wechselwilligkeit deutscher Arbeitnehmender treiben. Besonders auffällig ist der Anstieg bei Kündigungen aufgrund von toxischer Arbeitsplatzkultur – ein Zuwachs von 16 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

„Unternehmen sind heute mehr denn je gefordert, nicht nur mit fairer Bezahlung, sondern auch mit einer wertebasierten Führung und flexiblen Arbeitsmodellen zu überzeugen. Wer in diesen Bereichen nicht authentisch ist oder Defizite aufweist, verliert zunehmend an Attraktivität als Arbeitgeber“, sagt Verena Menne, Director Group HR bei Randstad Deutschland. „Viele Unternehmen unterschätzen außerdem, wie stark sich eine wertschätzende Führungskultur auf die Mitarbeiterbindung auswirkt. Wenn sich Beschäftigte nicht ernst genommen fühlen oder das Vertrauen in ihre Führungsebene verloren geht, sind sie heute schneller bereit, Konsequenzen zu ziehen.“

 

Über das Randstad Arbeitsbarometer

Das Randstad Arbeitsbarometer wurde 2003 eingeführt und deckt inzwischen 35 Länder auf der ganzen Welt ab. Die Studie erscheint einmal jährlich und macht sowohl nationale als auch globale Trends auf dem Arbeitsmarkt sichtbar. Verschiedene Pulse Surveys in ausgewählten Ländern ergänzen im Jahresverlauf das Randstad Arbeitsbarometer mit Einblicken in aktuelle Entwicklungen. Die Befragung wird online unter Arbeitnehmern im Alter von 18 bis 67 Jahren durchgeführt, erwerbstätig oder Einzelunternehmer sind, oder arbeitslos, aber eine künftige Beschäftigung anstreben. Die Mindeststichprobengröße beträgt 500 Interviews pro Land. Jetzt mehr über das Randstad Arbeitsbarometer erfahren!

Zur Person
Verena Menne, HR Group Director der Randstad Gruppe Deutschland
Verena Menne, HR Group Director der Randstad Gruppe Deutschland

Verena Menne

Director Group HR der Randstad Gruppe Deuschland

Verena Menne leitet seit Dezember 2022 als Director Group HR den Personalbereich der Randstad Gruppe Deutschland. In ihrer Funktion trägt sie die Gesamtverantwortung für die operative und strategische Ausrichtung des Personalbereichs der Gruppe. Seit 2011 ist die diplomierte Wirtschaftswissenschaftlerin in unterschiedlichen Rollen bei Randstad aktiv. Zuletzt war sie als Human Resources Manager Operations tätig für Randstad Enterprise Group, Randstad Outsourcing, Randstad Sourceright GmbH und Tempo-Team Deutschland.