In Zeiten des Arbeitskräftemangels ringen Unternehmen darum, qualifizierte Mitarbeitende langfristig zu binden. Eine aktuelle Umfrage des Randstad Arbeitsbarometers 2024 zeigt jedoch, dass sich LGBTQIA+-Beschäftigte am Arbeitsplatz oft unwohl fühlen. 29 % haben aufgrund ihrer Identität bereits einen Job gekündigt, und Isolation sowie Diskriminierung dämpfen die Motivation und Produktivität vieler.

Isolation und fehlende Akzeptanz dämpfen die Motivation

Eine möglichst große Zahl von Arbeitskräften ansprechen und als Mitarbeitende langfristig an das Unternehmen binden, das ist die große Herausforderung für Arbeitgeber in Zeiten des Arbeitskräftemangels. Tatsächlich scheint das insbesondere in der Beschäftigtengruppe der LGBTQIA+ häufig nicht gut zu gelingen: 29 % der Arbeitnehmenden, die sich als LGBTQIA+ identifizieren, haben schonmal einen Job gekündigt, weil sie sich aufgrund ihrer Identität an ihrem Arbeitsplatz nicht wohl fühlten. Das geht aus den Ergebnissen des aktuellen Pulse Surveys des Randstad Arbeitsbarometers 2024 hervor.

Die Herausforderungen für LGBTQIA+-Arbeitnehmende im Beruf sind vielfältig. In der Umfrage geben 31 % der Befragten an, heute mehr Isolation am Arbeitsplatz zu erleben als vor fünf Jahren. Der gleiche Anteil wurde im Laufe der eigenen Karriere immer wieder mit Diskriminierung oder Vorurteilen konfrontiert. 36 % der Befragten berichten, dass sich diese Situation in den vergangenen fünf Jahren nicht verbessert hat – und diese Umstände wirken sich direkt auf Motivation und Produktivität aus: Ein Drittel (33 %) der LGBTQIA+-Arbeitnehmenden ist aktuell weniger motiviert oder produktiv im Job, da sie nicht das Gefühl haben, sie selbst sein zu können. 30 % geben an, sich aus Angst vor Diskriminierung für ihren jetzigen Karriereweg entschieden zu haben.

Grafik zur Randstad Arbeitsbarometer Umfrage zur Kündigungsrate von LGBTQIA+ Mitarbeitenden
Grafik zur Randstad Arbeitsbarometer Umfrage zur Kündigungsrate von LGBTQIA+ Mitarbeitenden

„Die Ergebnisse zeigen eindrücklich: Durch fehlende Inklusion und Akzeptanz verlieren Arbeitgeber wertvolle Arbeitskräfte, die auf dem Arbeitsmarkt nur schwer ersetzbar – oder überhaupt zu finden – sind“, erklärt Frank Münze, Head of Talent & EDI&B bei Randstad Deutschland. „Unternehmen, die eine Kultur der Inklusion fördern, werden in diesem Umfeld einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil im Kampf um Talente haben“.

Verbündete und Raum für Austausch schaffen

Die Randstad Studienergebnisse zeigen aber auch positive Entwicklungen: 42 % der befragten LGBTQIA+-Beschäftigten geben an, dass sie LGBTQIA+-Vorbilder und Verbündete – sogenannte  „Allies“ –  im Beruf haben. Zudem fühlen sich 46 % wohl damit, am Arbeitsplatz über ihre sexuelle oder geschlechtliche Identität zu sprechen. „Hier gilt es für Arbeitgeber anzusetzen. Ansprechpartner und Austauschformate, Business oder Employee Resource Groups aber auch LGBTQIA+-Vorbilder und -Botschafter tragen dazu bei, eine Atmosphäre der Offenheit und Akzeptanz zu fördern, die verdeutlicht: Jeder Mensch kann und soll sein authentisches Selbst einbringen. Unternehmerischer Erfolg braucht Diversität und die besten Talente. Wer hier nicht inklusiv und chancengerecht agiert, wird bei dem angespannten Arbeitnehmermarkt auf viel Potential verzichten müssen“, so Frank Münze.

 

Über das Randstad Arbeitsbarometer

Das Randstad Arbeitsbarometer ist eine Studie, für die Arbeitnehmer in Europa, Asien-Pazifik sowie Nord- und Südamerika befragt werden. Sie macht sowohl lokale als auch globale Trends im Laufe der Zeit sichtbar. Das Randstad Arbeitsbarometer wurde 2003 eingeführt und deckt heute 34 Märkte auf der ganzen Welt ab. Die Befragung wird online unter Arbeitnehmern im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt, die mindestens 24 Stunden pro Woche einer bezahlten, nicht selbständigen/freiberuflichen Tätigkeit nachgehen. Die Mindeststichprobengröße beträgt 800 Interviews pro Land. Jetzt mehr über das Randstad Arbeitsbarometer erfahren!

Der Pulse Survey Mai 2024 befragte 350 Arbeitnehmer in Deutschland, die sich als LGBTQIA+ identifizieren.