Der Fachkräftemangel und multiple politische Krisen steigern den Bedarf für Flexibilität von Personal im öffentlichen Dienst. Das Mittel der Wahl: Befristete Arbeitsverträge. Allerdings sind Befristungen mit vielen Nachteilen behaftet – und Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern bietet eine gewinnbringende Alternative, erklärt Anne Wagner von Randstad Deutschland.
Pandemie, Fachkräftemangel und Flüchtlingskrise – staatliche Stellen in Deutschland sehen sich mit multiplen Herausforderungen konfrontiert, die eine schnelle Reaktionsfähigkeit erfordern. Dementsprechend steigt der Bedarf an Arbeitskräften, die flexibel und vorübergehend im öffentlichen Dienst Zusatzaufgaben und den gestiegenen Mehraufwand übernehmen.
Vor diesem Hintergrund nehmen Befristungen bei öffentlichen Arbeitgebern stark zu. Eine neue Auswertung des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass gut 15 % aller Arbeitnehmer in diesem Sektor befristet beschäftigt sind, während 2021 rund 60 % der Neueinstellungen auf befristeter Basis erfolgten.
Belastung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Befristungen stellen sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber einen belastenden Faktor im Beschäftigungsverhältnis dar. Für Arbeitgeber der öffentlichen Hand bedeuten sie mehr Bürokratie, da Stellen, wenn sie sachgrundlos befristet sind, spätestens nach zwei Jahren neu ausgeschrieben und besetzt werden müssen – und dies ist häufig der Fall. Für Arbeitnehmer geht mit dem befristeten Arbeitsvertrag wiederum große Unsicherheit einher: Werde ich nach der Befristung übernommen? Was mache ich nach Ablauf meines Vertrags, wenn dies doch nicht gelingt?
Dabei ist Stellensicherheit eines der wichtigsten Argumente für den öffentlichen Dienst. „Wer sich beispielsweise auf eine Stelle an einer Behörde, einer Schule oder einem Ministerium bewirbt, möchte vor allem einen sicheren Arbeitsplatz. Das haben Umfragen unter unseren Mitarbeitenden, die in über 500 Unternehmen im öffentlichen Dienst eingesetzt sind, deutlich gezeigt. Und wir sehen, dass dieser Wunsch auch generell stark an Bedeutung gewinnt. Denn auch das Randstad Arbeitsbarometer 2023 zeigt, dass 92 % der deutschen Arbeitnehmer die Sicherheit ihres Jobs wichtig ist. Nur dem Gehalt messen sie höhere Priorität bei“, erklärt Anne Wagner, bei Randstad Deutschland für den Geschäftsbereich Public Business verantwortlich.
Arbeitnehmerüberlassung: Für beide Seiten gewinnbringend
Der Bedarf für Flexibilität bleibt allerdings bestehen. Kommunen mussten beispielsweise im Zuge der Corona-Pandemie mehr Mitarbeitende einstellen, um den administrativen und gesundheitlichen Mehraufwand zu kompensieren. „Hinzu kommt, dass bis 2030 1,3 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst in den Ruhestand gehen. Öffentliche Arbeitgeber stehen angesichts des Fachkräftemangels vor einer Mammutaufgabe, diese Stellen nachzubesetzen“, so Anne Wagner. „Dabei haben sie erkannt: Sie können diese Herausforderung nicht allein meistern. Zwar verbinden wenige Menschen das Konzept der Zeitarbeit mit der öffentlichen Hand, doch die Personaldienstleistungsbranche arbeitet längst mit allen staatlichen Ebenen zusammen – und unsere Expertise ist mehr denn je gefragt.”
Der große Vorteil der Zeitarbeit liegt in der Flexibilität – und genau dies ist die Anforderung vieler staatlicher Institutionen. Personaldienstleister wie Randstad setzen bei öffentlichen Arbeitgebern für kurzzeitige Projekte und vorübergehende Personalengpässe qualifizierte Mitarbeitende ein, die bundesweit flächendeckend unbefristete Arbeitsverträge im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung erhalten. Dabei werden nahezu alle Fähigkeitsprofile abgedeckt, von Betreuern in kommunalen Kindergärten bis hin zu Projektmanagern für IT-Vorhaben in Bundesbehörden. Personaldienstleister ermöglichen zudem eine effizientere Gestaltung von Auswahlverfahren und bieten ganzheitliche Beratung zur Optimierung des Personalwesens.
Partner für die Transformation
Und optimierte Personalprozesse gewinnen aufgrund der Talentknappheit am Arbeitsmarkt erheblich an Bedeutung. „Bei Vergabeverfahren im öffentlichen Sektor nimmt das Thema Effizienz immer noch eine nachrangige Bedeutung ein. Doch Arbeitgeber, die auf Flexibilität von Arbeitskräften setzen, müssen sich selbst flexibler aufstellen“, ergänzt Anne Wagner. „Hier ist schon viel getan, wenn Kunden der öffentlichen Hand zeitnah auf die Personalangebote reagieren. Randstad unterstützt öffentliche Institutionen und Unternehmen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene ganzheitlich dabei, reaktionsfähiger und schneller zu werden, um als Arbeitgeber unter den Bewerbern zu punkten. Hier setzen wir mit breiter und langjähriger Expertise an, um gemeinsam das Personalwesen der Zukunft für den öffentlichen Dienst zu schaffen.“
Über das Randstad Arbeitsbarometer
Das Randstad Arbeitsbarometer ist eine Studie, für die Arbeitnehmer in Europa, Asien-Pazifik sowie Nord- und Südamerika befragt werden. Sie macht sowohl lokale als auch globale Trends im Laufe der Zeit sichtbar. Das Randstad Arbeitsbarometer wurde 2003 eingeführt und deckt heute 34 Märkte auf der ganzen Welt ab. Die Befragung wird online unter Arbeitnehmern im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt, die mindestens 24 Stunden pro Woche einer bezahlten, nicht selbständigen/freiberuflichen Tätigkeit nachgehen. Die Mindeststichprobengröße beträgt 800 Interviews pro Land. Jetzt mehr über das Randstad Arbeitsbarometer erfahren!