Weiterbildung im Alter: Gestalten Sie aktiv Ihre berufliche Zukunft!

In einer Gesellschaft, die immer älter wird, gewinnt Weiterbildung im Alter zunehmend an Bedeutung. Hinzu kommt die sich schnell wandelnde Arbeitswelt, in der auch ältere Menschen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten kontinuierlich erweitern müssen. Lebenslanges Lernen wird somit immer relevanter.

Lesen Sie im Folgenden, wie Sie mit „Weiterbildung 50 plus“ Ihre berufliche Zukunft selbstbewusst gestalten.

Chancen der Weiterbildung im Alter

Berufliche Weiterentwicklung bietet großartige Möglichkeiten, um mit jüngeren Kollegen mithalten zu können:

• Mit kontinuierlicher Weiterbildung passen Mitarbeiter ihre Kompetenzen an die moderne Arbeitswelt an – was vor allem im Zuge der Digitalisierung wichtig ist.
• Fortbildungen im Alter erhalten die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer und machen sie insgesamt zufriedener. Zusätzlich arbeiten sie produktiver, was einer langfristigen Arbeitsplatzsicherung dienlich ist.
• Auch in höherem Alter haben Angestellte noch Chancen, befördert zu werden und so eine bessere Position im Unternehmen zu erreichen. Weiterbildungen helfen beim Erwerb der erforderlichen Qualifikationen.
• Das Ausprobieren neuer Dinge stärkt das Selbstvertrauen, was wiederum die berufliche Erfüllung fördert und die Lebensqualität steigert.
• Wer sein Gehirn fit hält, senkt sein Risiko, an Demenz zu erkranken.

Herausforderungen und Bedenken

Lebenslanges Lernen ist wichtig, jedoch bringt eine Weiterbildung mit 50 oder 60 Jahren neben vielen Vorteilen auch einige Schwierigkeiten mit sich, die es zu berücksichtigen gilt.

Zeitmanagement und Vereinbarkeit mit anderen Verpflichtungen

Erfahrene Mitarbeiter stehen oft vor der Herausforderung, ausreichend Zeit für Fortbildungen aufzubringen, da sie mit zahlreichen beruflichen und privaten Verpflichtungen konfrontiert sind. Dies kann von der Pflege von Angehörigen bis zur Betreuung von Enkelkindern reichen.

Finanzielle Aspekte und Kosten von Weiterbildungsmaßnahmen

Weiterbildung im Alter in Form von Kursen oder Seminaren kann mit erheblichen Kosten verbunden sein, die für einige Menschen eine finanzielle Belastung darstellen. Dies betrifft vor allem Personen mit begrenztem Einkommen und solche, die keine Unterstützung seitens des Arbeitgebers erhalten.

Technische Hürden und Digitalisierung

Mit der fortschreitenden Digitalisierung können technische Hürden eine weitere Herausforderung für ältere Angestellte sein, die sich weiterbilden möchten. Sie haben mitunter wenig Erfahrung im Umgang mit Computern und dem Internet, was zum Beispiel die Teilnahme an Online-Programmen erschwert. Auch das Erlernen neuer Arbeitsmethoden kann zunächst mit Schwierigkeiten verbunden sein.

Vorurteile und Altersdiskriminierung

Arbeitnehmer der älteren Generation stehen oft vor dem Problem, dass ihre Vorgesetzten sie für nicht mehr lernfähig halten oder denken, dass sich eine Fortbildung nicht mehr lohne. Folglich erachten diese es als wenig sinnvoll, dass Ältere noch an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Diese mangelhafte Hilfestellung im beruflichen Umfeld kann die Betroffenen davon abhalten, sich weiterzuentwickeln.

Passende Weiterbildungsangebote für ältere Mitarbeitende

Weiterbildungsmöglichkeiten mit 50 plus tragen dazu bei, Vorurteile zu überwinden und den Arbeitnehmern die Gelegenheit zu bieten, ihre Fachkenntnisse zu erweitern.

Eine individuelle Unterstützung ermutigt ältere Arbeitnehmer zur Weiterbildung. Dies trägt dazu bei, ihre Lernerfahrung zu verbessern und die Ziele der Maßnahme einfacher zu erreichen.

Kurse und Seminare an Volkshochschulen und Bildungseinrichtungen

Zu der breiten Palette an Weiterbildungsmaßnahmen für ältere Beschäftigte gehören unter anderem: 

• Sprachkurse
• Workshop für Präsentationstechniken
• Computerkurse
• Kreative Workshops wie zum Beispiel Bildbearbeitung
• Teamarbeit-Seminare

Online-Kurse und E-Learning-Plattformen

Dank des Internets ist Weiterbildung im Alter flexibel und mit niedrigen Zugangshürden verbunden. Online-Kurse bieten eine Fülle an Möglichkeiten für ältere Arbeitnehmer, sich beruflich und privat weiterzuentwickeln.

Je individueller das Programm ist, desto besser. Auf diese Weise lassen sich die persönlichen Schwierigkeiten der Teilnehmer erkennen und ihre Bedürfnisse gezielt berücksichtigen. Spezielles Coaching fördert eine effektive Aufnahme der Lerninhalte und verbessert die Aussichten auf eine positive berufliche Entwicklung.

Ein wunderbares Modell zur Überwindung der Unterschiede zwischen den Generationen ist Reverse-Mentoring. Das sind Programme, bei denen ältere Kollegen von den jüngeren Mitarbeitern lernen – beispielsweise den Umgang mit digitalen Plattformen und kollaborativen Tools.

Lohnt sich ein Studium mit 50?

Mit 50 studieren – das lohnt auf jeden Fall, denn es fördert die persönliche Entfaltung und die Erlangung von spezifischem Fachwissen. Doch für manche Arbeitnehmer stellt dies eine finanzielle Herausforderung dar. Es gibt jedoch verschiedene Unterstützungsangebote, um auch im fortgeschrittenen Alter ein Studium zu absolvieren.

Finanzielle Unterstützung und Fördermöglichkeiten

• Staatliche Fördermöglichkeiten
  Der Staat fördert Weiterbildungsprogramme aktiv durch das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz, das finanzielle Entlastungsmöglichkeiten bietet. Diese Zuschüsse sind altersunabhängig und stehen jedem offen, der die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt. Beispielsweise muss der angestrebte Bildungsabschluss höher sein als der bisher erreichte.
• Bildungsurlaub und Freistellungsmöglichkeiten
  Bildungsurlaub oder –freistellung ist ein spezieller Urlaub, welcher dem Zweck der Weiterbildung dient. Er ermöglicht es Arbeitnehmern, neue Fähigkeiten zu erlernen, ohne dabei auf den regulären Urlaub zurückgreifen zu müssen.
• Angebote des Arbeitgebers
  Der Arbeitgeber kann seine älteren Mitarbeiter zu einer Fortbildung ermutigen, indem er interne Schulungen oder finanzielle Hilfe anbietet.
• Steuerliche Absetzbarkeit von Weiterbildungskosten
  Teilnehmer einer Fortbildung können die Kosten vollständig von der Steuer absetzen. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, gelten die Beträge als Werbungskosten. Anerkannt werden zum Beispiel Weiterbildungsmaßnahmen im ausgeübten Beruf, Umschulungen sowie weitere Ausbildungen oder Studium nach abgeschlossener ersten Berufsausbildung.

Fazit

Mit 50 plus ist noch lange nicht Schluss! Weiterbildung im Alter bietet nicht nur die Möglichkeit, beruflich aktiv zu bleiben, sondern fördert auch geistige Fitness, soziale Integration und die Möglichkeit zum Einschlagen neuer Karrierewege. Dank einer Vielzahl von Unterstützungsangeboten – von staatlicher bis hin zu unternehmensinterner Förderung – können Arbeitnehmer selbst nach vielen Arbeitsjahren ihre Karriereziele erreichen.