Soft Skills – Definition und Beispiele
Im Job zählen nicht nur die fachlichen Kompetenzen. Immer mehr in den Vordergrund rücken die so genannten Soft Skills, auch überfachliche, weiche, soziale oder persönliche Fähigkeiten genannt. Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Empathie und Zuverlässigkeit gelten für viele Personaler sogar als der ausschlaggebende Faktor zur Kandidatenauswahl. Doch was sind Soft Skills eigentlich genau und warum sind sie so wichtig? Hier erfahren Sie alles über die Bedeutung von Soft Skills im Beruf. Zudem erhalten Sie detaillierte Informationen zu einzelnen Fähigkeiten und dazu, wie man sie trainieren kann.
Arten von Soft Skills
Was sind Soft Skills?
Um für Soft Skills eine Definition zu geben, ist die Übersetzung des englischen Begriffs hilfreich. Sie lautet „weiche Fähigkeiten“. Darunter sind die überfachlichen, persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten zu verstehen. Man spricht auch von Charakterzügen, sozialen und persönlichen Kompetenzen. Die Bezeichnungen sind vielfältig und meinen in der Regel das Gleiche. Soft Skills unterstützen dabei, die verschiedensten Aufgaben und Herausforderungen zu meistern.
Soft Skills, Hard Skills – was ist der Unterschied?
Soft Skills bilden das Gegenstück zu den Hard Skills, den fachlichen Fähigkeiten und Kenntnissen. Hard Skills eignet man sich durch Schulbildung, eine Ausbildung, ein Studium oder Weiterbildungen an. Sie sind belegbar durch Zeugnisse, Zertifikate und Testverfahren. Darunter fallen zum Beispiel Sprachkenntnisse oder das Wissen darüber, wie man als Elektriker Leitungen verlegt. Diese harten Fähigkeiten sind messbar und durch Noten abzubilden – im Gegensatz zu den sehr viel weniger greifbaren Soft Skills. Empathie, Durchsetzungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit und Organisationstalent finden sich nicht in Schulabschluss-Zeugnissen oder Zertifikaten. Sie zeigen sich in verschiedenen Lebens- und Arbeitssituationen und werden von anderen Personen wahrgenommen. Soft Skills sind heutzutage mindestens genauso wichtig wie Fachkenntnisse – und das nicht nur im Privatleben, sondern vermehrt auch im Job. In diesem Zusammenhang werden sie oft Business Skills genannt.
Soft Skills werden häufig mit sozialen Kompetenzen gleichgesetzt und beide Begriffe synonym verwendet. Das ist nicht falsch, aber es grenzt das weite Feld der weichen Fähigkeiten zu sehr ein. Denn Soft Skills beziehen sich auf viel mehr als nur auf die soziale Interaktion. Sie lassen sich diesen vier von insgesamt fünf übergeordneten Schlüsselkompetenzen zuordnen, wobei die ersten drei Kompetenzbereiche hier im Vordergrund stehen sollen:
- Sozialkompetenz
- Persönlichkeitskompetenz
- Methodenkompetenz
- Medienkompetenz
Die fünfte Schlüsselkompetenz ist die Fachkompetenz, die allerdings wie beschrieben zu den Hard Skills zählt.
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Was sind wichtige Soft Skills?
Welche Kompetenzen im Job wichtig sind, hängt vordergründig vom Berufsbild ab. Ein Krankenpfleger benötigt andere persönliche Fähigkeiten als ein Lagerhelfer, ein Bankkaufmann oder ein Verfahrensingenieur. Aber einige Soft Skills haben übergreifend für eine Vielzahl von Jobs eine große Bedeutung. Hier finden Sie detaillierte Informationen zu insgesamt 14 wichtigen Soft Skills, gegliedert nach den drei Kompetenzbereichen:
In jedem Team kommt es auch und insbesondere auf das Miteinander an. Deswegen sind soziale Fähigkeiten bei allen zwischenmenschlichen Kontakten bedeutsam. Und betrachtet man die einzelnen sozialen Soft Skills, wird schnell klar: An diesen Fähigkeiten kommt heute niemand mehr vorbei, der beruflich erfolgreich sein möchte.
Persönliche Soft Skills
Die persönlichen Soft Skills, auch personale Soft Skills genannt, beziehen sich auf die eigene Person. Dabei geht es um individuelle Charaktereigenschaften, die im Laufe des Lebens erlangt und verfeinert werden. Nützlich sind Kompetenzen aus diesem Bereich vor allem für die eigene Arbeitsweise und ebenso für die Zusammenarbeit mit anderen.
Methodische Soft Skills
Die methodischen Kompetenzen helfen beim Lösen von Aufgaben und Problemen. Dabei nutzt man seine Fähigkeiten bzw. angeeigneten Methoden, um alltägliche Aufgaben zu bewältigen. Vor allem gelten die methodischen Soft Skills als wichtige Voraussetzung, um Fachkompetenzen zu erlernen.
Soft Skills Training
Wenn im Job alles bestens funktioniert, fallen Soft Skills meist nicht auf. Sie helfen wie selbstverständlich bei diversen Herausforderungen. Oft wird erst ein Augenmerk darauf gelenkt, wenn persönliche Kompetenzen fehlen oder wenn sie nicht ausgeprägt genug sind. Aber die gute Nachricht ist, dass man Soft Skills lernen bzw. verbessern kann. Unsere persönlichen Fähigkeiten werden uns schon zum Teil mit in die Wiege gelegt, darüber hinaus eignen wir sie uns im Laufe des Lebens durch Prägung und Erfahrung an. Dabei hört der Lernprozess bis ins hohe Alter niemals auf.
Der Blick auf die einzelnen sozialen, persönlichen und methodischen Fähigkeiten zeigt: Es ist ein komplexes Feld, das manche zunächst als sehr fordernd wahrnehmen. Jedoch gibt es strategische Ansätze, die beim Soft-Skills-Lernen wertvolle Unterstützung leisten.
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Weiterbildungen und Schulungen
Da man Soft Skills lernen kann, bieten sich wie bei den Hard Skills Weiterbildungskurse bei Bildungsträgern an. Ob etwa Konfliktfähigkeit, Eigenverantwortung oder Empathie – jede weiche Fähigkeit lässt sich mit etwas Übung verbessern bzw. steigern. Die dadurch gewonnene Erleichterung zahlreicher Arbeitsprozesse und höhere Karrierechancen lohnen den Aufwand.
Lesetipp: Wer nach einer Weiterbildung beim Arbeitgeber fragt, braucht oft gute Gründe. Erfahren Sie, wie Sie überzeugende Argumente entwickeln.
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Persönliche Entwicklung
Wer reflektiert ist und Entwicklungspotenzial an der eigenen Person erkennt, kann an seiner Selbsteinschätzung und Herangehensweise an Aufgaben und Probleme arbeiten. Hier helfen neben konkreten Weiterbildungskursen auch Angebote wie Meditation, Mentoring, Coaching oder auch psychologische Unterstützung. Weitere Informationen bietet Ihnen unser Persönlichkeitsratgeber.
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Praktische Übungen
Aktives Zuhören, die Übernahme von Projektverantwortung oder etwa das Befolgen des Business Knigge – es existieren diverse Wege, die persönlichen, sozialen und methodischen Fähigkeiten in der Praxis zu erhöhen. Unterhalten Sie sich auch mit Vertrauenspersonen über deren Erfahrungen. Freunde, Familie oder besonders geschätzte Kollegen helfen sicher gerne weiter.
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Soft Skills: Beispiele, warum sie im Job so wichtig sind
Im beruflichen Alltag sind unsere Soft Soft Skills jederzeit präsent und erleichtern uns die alltäglichen Arbeitsprozesse. Das passiert meistens ganz selbstverständlich und unbewusst. Wer mit seinen Kollegen bestens zurechtkommt und sich auf deren Persönlichkeiten und Arbeitsweisen einstellen kann, verdankt dies seiner Teamfähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Bei Differenzen am Arbeitsplatz sind Konfliktfähigkeit und Empathie hilfreich, denn diese Soft Skills befähigen jemanden dazu, die Sicht des Gegenübers einzunehmen und auf eine Lösung des Streits hinzuwirken. Wer für die reibungslosen Abläufe in einem Büro verantwortlich ist, bewerkstelligt das nicht nur durch seine fachlichen Fertigkeiten, sondern nutzt dazu sein Organisationstalent und seine Eigenverantwortung. Die beste Ausbildung hat keinen Wert, wenn man in der Kundenbetreuung keine Kommunikationsstärke und Problemlösungskompetenz mitbringt.
Soft Skills sind sozusagen das Sahnehäubchen zu den fachlichen Fähigkeiten und sie erleichtern uns die Anwendung unserer Hard Skills. Sie machen es möglich, seinen Job nicht nur fachlich gut, sondern auch methodisch und im Miteinander mit anderen noch besser zu machen. Das haben Arbeitgeber erkannt und sie haben ein großes Interesse an Mitarbeitern mit besonders vielen Soft Skills, weil sie sich positiv auf das Arbeitsverhalten des Einzelnen und auf das Arbeitsklima im gesamten Team auswirken.
Zudem sind Soft Skills bei der Bewerbung um einen Job ein wichtiges Thema. Meist schon in der Stellenanzeige formulieren Arbeitgeber, über welche persönlichen Fähigkeiten ein Bewerber verfügen sollte. Daher sind die persönlichen Eigenschaften in der Regel ein fester Bestandteil im Lebenslauf. Sie werden wie der berufliche Werdegang aufgelistet und idealerweise durch Hobbys oder ehrenamtliches Engagement untermauert. Ebenso weist man im Bewerbungsanschreiben auf seine besonderen Charakterzüge hin. Dies geschieht am besten verpackt in Tätigkeitsbeschreibungen, aus denen neben den fachlichen Fähigkeiten auch die persönlichen Kompetenzen hervorgehen. Sind Kandidaten zu einem Assessment Center eingeladen, werden sie dort vor allem auf ihre Soft Skills hin beobachtet und geprüft. Bei der klassischen Postkorbübung zum Beispiel, die in fast jedem Assessment Center vorkommt, geht es um nichts anderes als um das Abfragen von Stressresistenz, analytischem Denken, Organisationstalent und Problemlösungskompetenz.
Fragen und Antworten
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Was sind Soft Skills?
Der Begriff Soft Skills lässt sich mit „weiche Fähigkeiten“ übersetzen. Oft werden sie auch als überfachliche, persönliche oder soziale Kompetenzen bezeichnet. Es gibt viele Begriffe, die im Prinzip dasselbe meinen. Bei Soft Skills handelt es sich um die nicht messbaren Fähigkeiten, die es uns leichter machen, verschiedene Herausforderungen anzugehen. Dazu zählen zum Beispiel Einfühlungsvermögen, Zuverlässigkeit und analytisches Denken. Soft Skills bilden das Gegenstück zu den Hard Skills, den fachlichen Kompetenzen.
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Welche Soft Skills gibt es?
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Soft Skills. Sie lassen sich in soziale, persönliche und methodische Soft Skills einteilen. Die sozialen Fähigkeiten beziehen sich auf die Interaktion mit anderen Menschen, dazu zählen zum Beispiel Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit. Im Bereich der persönlichen Kompetenzen finden sich Skills wie Anpassungsfähigkeit und Eigenmotivation. Die methodischen Fähigkeiten sind wichtig für Arbeitsprozesse und das Erlernen von Fachkompetenzen. Hierzu zählen zum Beispiel Problemlösungskompetenz und Organisationstalent. Aber das sind nur wenige Beispiele für die große Bandbreite an Soft Skills.
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Warum sind Soft Skills wichtig?
Soft Skills sind im Privatleben sowie im Arbeitsalltag ständig gefordert. Sie helfen uns bei den unterschiedlichsten Herausforderungen und erleichtern uns das Miteinander mit anderen. Wer eine Reihe von relevanten persönlichen Fähigkeiten mitbringt, kommt beruflich besser und schneller voran. Dabei hängt es immer vom jeweiligen Job ab, welche Soft Skills nötig oder hilfreich sind. Ein Mechatroniker zum Beispiel benötigt andere Soft Skills als ein Vertriebsmitarbeiter. Schon bei der Bewerbung für eine Stelle sind Soft Skills ein wichtiges Thema. Sie sollten sowohl im Lebenslauf als auch im Anschreiben genannt werden. Arbeitgeber achten zudem immer mehr darauf, ob ein Kandidat entsprechende Soft Skills mitbringt. Denn diese wirken sich positiv auf das Arbeitsverhalten des Mitarbeiters sowie auf das Arbeitsklima in einem gesamten Team aus.
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Welche Soft Skills im Lebenslauf?
Es hängt vom konkreten Job ab, welche Soft Skills wichtig sind. Aber von den vielen persönlichen und sozialen Fähigkeiten, die ein Bewerber mitbringt, sollte man genau die im Lebenslauf nennen, die gewinnbringend für den Beruf sind. Für einen Altenpfleger ist Empathie besonders wichtig, eine Bürokauffrau sollte über eine gewisse Organisationsfähigkeit verfügen. Anschaulicher ist es, wenn Sie Ihre Soft Skills im Lebenslauf nicht einfach nur auflisten, sondern diese durch Angaben bei den Hobbys oder beim sozialen Engagement belegen. Wer beispielsweise in seiner Freizeit einer Mannschaftssportart nachgeht, beweist damit seine Teamfähigkeit.