Markeninszenierung als Person

Die Inszenierung der eigenen Person als Marke hat durch Social Media enormen Aufwind bekommen. Man stellt sich selbst dar, ähnlich wie es Marken tun, die aus der Werbung bekannt sind. Allerdings bedeutet Personal Branding mehr als das Posten schicker Selfies oder unterhaltsamer Videos. Abseits von Äußerlichkeiten ist damit die Vermittlung eigener Werte, Ideen und Botschaften gemeint. Doch welchen Stellenwert hat das für den modernen Berufsalltag? Wer heutzutage eine gute Ausbildung, Engagement und ein vernünftiges Maß an Ehrgeiz mitbringt, der sollte keine Probleme haben, Karriere zu machen und seinen Traumjob zu finden. Und dennoch gewinnt Personal Branding im Berufsleben immer mehr an Bedeutung. Wie passt das zusammen? 

Die neue Arbeitswelt nimmt den Einzelnen in den Fokus

Eine Antwort darauf ist das Konzept von „New Work“, welches das Individuum des Arbeitnehmers und seine persönliche Entfaltung in den Vordergrund rückt. Dieser mitarbeiterorientierte Ansatz bedingt bei Angestellten eine veränderte Wahrnehmung von Karriere, Zielen und ihrer eigenen Person. Gleichzeitig nimmt die Repräsentation des eigenen Selbstbilds, mit all seinem Know-how, seinen Erfahrungen und Leistungen, einen hohen Rang ein. Fachkompetenz, Soft Skills, Kenntnisse und Fähigkeiten müssen heutzutage auch nach außen hin kommuniziert werden, damit sie gesehen und geschätzt werden. Damit Menschen sich im Berufsleben nicht unter ihrem Wert verkaufen und andere deren Potenzial erkennen, ist Personal Branding die Lösung. 

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Was ist Personal Branding?

Die Personal Brand oder Personenmarke, wie es im Deutschen genannt wird, bezeichnet das Gegenstück zur Produktmarke. Dabei wird das eigene Individuum, ähnlich wie ein Produkt oder eine Dienstleistung, in Szene gesetzt. Nicht nur die Inszenierung, auch das Ziel ist vergleichbar mit klassischer Markenwerbung. Doch während Produkte eine Identität bekommen, um einen Wiedererkennungswert zu erlangen und das Konsumbedürfnis einer Zielgruppe zu wecken, steht Personal Branding eng mit der Vermittlung von Kompetenz und Know-how durch eine Person in Verbindung. Dabei geht es nicht nur um Kenntnisse und Fachwissen, sondern auch um Ausstrahlung und Begeisterung. Schließlich kaufen Menschen auch keine Markenprodukte aus pragmatischen, sondern aus emotionalen Gründen.

Ein Paradebeispiel für Personal Branding ist Elon Musk. Bekannte Marken, Produkte und Firmen wie Tesla, PayPal, Open AI und Twitter stehen in direkter Verbindung mit seinem Namen. Ob man Musk nun sympathisch findet oder nicht: Er ist in der Medien- und Wirtschaftswelt omnipräsent, denn er hat es geschafft, sich durch gelungene Selbstvermarktung zur Markenidentität zu erheben.

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Warum ist Personal Branding wichtig?

Wenn Beschäftigte keine Karriere anstreben, benötigen diese Menschen dann überhaupt eine Personal Brand oder ist das nur etwas für Überflieger? Wer zufrieden damit ist, seinen beruflichen Alltag in der Kundenbuchhaltung hinter dem Computer zu verbringen – muss diese Person sich eigentlich auch in Szene setzen? Die gute Nachricht: Niemand wird dazu gezwungen, sich selbst im besten Licht zu präsentieren. Sind das Unternehmen und der direkte Vorgesetzte zufrieden mit der Leistung und möchte der Angestellte nicht mehr erreichen als den aktuellen Status quo, passt es für beide Seiten. Anders sieht es aus, wenn Menschen die Karriereleiter erklimmen wollen. Tatsächlich sind es weniger die Zeugnisse aus der Schulzeit, die über den beruflichen Aufstieg entscheiden als die Zielstrebigkeit, mit der Beschäftigte ihren Weg verfolgen.

Menschengruppe, Frau lächelt Mann an
Menschengruppe, Frau lächelt Mann an
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Unique Selling Proposition (USP) – das Alleinstellungsmerkmal

Ein USP, also eine Unique Selling Proposition, oder zu Deutsch ein Alleinstellungsmerkmal, kann bei einem Produkt ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis, ein bestimmtes Image, eine einzigartige Funktion oder eine unverkennbare Optik sein. Dadurch zeichnet es sich gegenüber Konkurrenzangeboten am Markt aus. Dieses Prinzip lässt sich auch auf den Menschen übertragen. Der Unterschied ist, dass Personen dabei keine passive Rolle wie Produkte einnehmen, sondern aktiv und kontinuierlich für die Gestaltung ihrer eigenen Marke verantwortlich sind.

Jeder, der im Wettbewerb mit anderen steht, sei es um eine Beförderung, ein Forschungsstipendium oder um einen Auftrag, sollte demnach seine Vorteile klar herausstellen. Dafür ist die Herausbildung einer persönlichen Unique Selling Proposition Voraussetzung. 

  • Was können Sie besonders gut, worin schlagen Sie Ihre Kollegen? 
  • Was unterscheidet Sie von anderen und macht Sie besonders? 

Für eine starke Personal Brand sollten Sie sich über Ihre Fähigkeiten, Kompetenzen und Stärken im Klaren sein. Formulieren Sie Ihre USP präzise und versuchen Sie nicht, mit Allgemeinem zu beeindrucken, nur weil der Büronachbar das so handhabt. Werden Sie stattdessen selbst zu einem Original, das weder austauschbar noch ersetzbar ist.

Portrait eines Mannes, der zur Seite blickt
Portrait eines Mannes, der zur Seite blickt
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In vier Schritten zum erfolgreichen Personal Branding

Beachten Sie die folgenden vier Schritte, wenn Sie Ihre Personenmarke aufbauen.

Vermeidung von Overbranding

Overbranding ist das Gegenteil eines authentischen Auftritts bei der Gestaltung der eigenen Marke. Versucht man zu verkrampft, möglichst viele Zielgruppen anzusprechen und Themengebiete abzudecken, verschwimmt die ursprüngliche Markenidentität. Wer die eigene Person ständig und überall promotet, erweckt schnell den Eindruck, die Eigenmarke um jeden Preis verkaufen zu wollen. Dadurch erreichen Sie allerdings genau den gegenteiligen Effekt und erzeugen im schlimmsten Fall Misstrauen bei Kollegen, Vorgesetzten, Geschäftspartnern, Kunden und anderen Personengruppen. Sicherlich sollen Erfolge betont werden und zu viel Bescheidenheit ist fehl am Platz, doch über das Ziel hinauszuschießen hat noch niemandem den gewünschten Vorsprung gebracht. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf eine Kernbotschaft und ein Thema, für das Sie brennen. Damit wirken Sie einerseits glaubwürdiger und vermeiden es andererseits, Ihre potenzielle Zielgruppe zu überfordern.  

Umgang mit negativen Kommentaren und Feedback

Öffentliche Präsenz kann auch immer Kritiker und Trolle hervorlocken. Natürlich ist niemand vor negativen Kommentaren gefeit, sei er noch so gut oder erfolgreich. Das können Neider sein, enttäuschte Wegbegleiter oder ganz einfach Menschen mit anderen Werten und Erwartungen. Gehen Sie auf konstruktive Kritiker offen zu und führen Sie einen sachlichen Dialog, selbst dann, wenn es sich um Hate-Kommentare handelt. Verzichten Sie möglichst darauf, negatives Online-Feedback zu löschen oder dieses zu verbergen. Gehen Sie stattdessen diplomatisch damit um, können Sie diese Reaktionen zum eigenen Vorteil nutzen und Ihre Reputation bei Ihrer Zielgruppe steigern. Versuchen Sie, auf solche Kommentare kreativ und mit einem Augenzwinkern zu antworten. Damit nehmen Sie den meisten Hitzköpfen gleich von Beginn an den Wind aus den Segeln. In manchen Fällen kann es auch sinnvoll sein, Kritiker weitgehend zu ignorieren, um ihnen nicht zu viel Gewicht zu geben. Konzentrieren Sie sich auf das Vorankommen und Ihr positives Image anstatt auf Steine, die Ihnen dabei in den Weg gelegt werden.

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Erfolgsbeispiele aus der Marken-Praxis

Wahre Meister in Sachen Selbstinszenierung sind Personen des öffentlichen Lebens. Politiker wie Angela Merkel, die über ihre Zeit als Bundeskanzlerin hinaus eine klare persönliche Marke etabliert hat oder Christian Lindner engagieren ein ganzes Team von Profis. Dieses bafasst sich ausschließlich mit der Außendarstellung dieses einzelnen Menschen. Von der Rede des Pressesprechers bis zum Friseur setzt die Crew alles daran, ihrem Auftraggeber die besten Kritiken zu verschaffen. 

Ähnliches gilt für Schauspieler, Models, Künstler, Musiker und Influencer. Denken Sie an Menschen wie Marie Kondo, Heidi Klum oder Tim Ferris. Da ihr Einkommen stark mit der Nachfrage ihrer Fans zusammenhängt, ist eine eindeutige Positionierung außerordentlich wichtig. So steht die Aufräumberaterin Marie Kondo dafür, dass Ordnung und Minimalismus Menschen glücklich machen können. Diese Philosophie verkörpert sie durch ihre eigene Lebensweise, ihr mediales Auftreten und ihre Veröffentlichungen in Form von Büchern, Social-Media-Posts und Fernsehsendungen. Dass sie mit der Marke „Marie Kondo“ Erfolg hat, zeigen mitunter die Verkaufszahlen ihrer Ratgeber, die Aufrufe ihrer Webseite und die Zahl ihrer Follower auf verschiedenen sozialen Netzwerken. 

Doch auch Menschen mit „klassischen“ Berufen wie der Zahnarzt um die Ecke oder der Stadtfriseur arbeiten an ihrer eigenen Marke. Wer sich selbst einen guten Ruf erarbeitet, hat seine Personenmarke bereits perfekt etabliert und bleibt im Gespräch.

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Fragen und Antworten

Hier finden Sie Antworten auf Fragen zum Thema „Personal Branding“:

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