Führungskraft werden
Stellen Sie sich vor, Sie motivieren und inspirieren Ihr Team jeden Tag aufs Neue, erreichen gemeinsam die gesetzten Ziele und klettern ganz nebenbei die Karriereleiter Stufe für Stufe nach oben. Klingt verlockend? Dann könnte Führungsverantwortung das Richtige für Sie sein. Doch wie wird man eigentlich eine Führungskraft? Welche Eigenschaften befähigen Menschen, ein erfolgreiches Team zu leiten und das Unternehmen voranzubringen? Für alle angehenden Führungskräfte haben wir hier einige hilfreiche Tipps zusammengefasst.
Warum sollte ich Führungskraft werden?
Der Wunsch nach beruflichem Aufstieg ist oftmals mit Führungsverantwortung verbunden. Dann gehören Delegieren, Anweisen und Unterstützen der Mitarbeiter im eigenen Team zu den täglichen Aufgaben. Auch personelle Entscheidungen wie Personalauswahl bei Neueinstellungen, Abmahnungen, Kündigungen oder Beförderungen liegen in der Verantwortung der Führungskraft. Verantwortung kann viel Freude bereiten, gleichzeitig kann sie mit inneren Konflikten einhergehen. Wenn aus Kollegen plötzlich Chef und Weisungsempfänger werden, führt das oftmals zu Spannungen. Sind gewisse Eigenschaften und Voraussetzungen gegeben, gelingt der Einstieg in die Führungsebene besser und die neuen Aufgaben werden erfolgreich gemeistert. Vor allem aber sollten sich ambitionierte Aufsteiger über ihre Motivation im Klaren sein und wissen, welche Vor- und Nachteile dieser Schritt mit sich bringt.
Was spricht dafür, Führungskraft zu werden?
Viele Arbeitnehmer träumen davon, Führungskraft zu werden. Das Gehalt eines Mitarbeiters steigt mit seiner Entscheidungskompetenz. Nicht selten kommen zum höheren Gehalt weitere Nebenleistungen on top. Dazu gehören beispielsweise ein größeres Büro, höherwertige IT-Austattung, ein Dienstfahrzeug oder die Teilnahme an Dienstreisen und bestimmten Veranstaltungen. Diese Extraleistungen erhöhen die Motivation und machen das Arbeiten ein Stück angenehmer. Nicht nur das: Auch das Ansehen im privaten oder beruflichen Umfeld kann sich durch eine Beförderung positiv verändern und zu höherer Selbstzufriedenheit beitragen.
Ganz nebenbei lernen Führungskräfte Neues und entwickeln sich weiter. Die Aussicht, durch Führungskräfteentwicklung, Fachvorträge oder Erfolgserlebnisse echte Führungskompetenz zu erlangen, ist verlockend. Neben der beruflichen Leistungsfähigkeit profitiert auch die persönliche Entwicklung davon.
Und hier noch ein ganz praktischer Tipp: Wenn es geklappt hat und Sie zur Führungskraft befördert wurden, fordern Sie ein Zwischenzeugnis über die Leistungen in ihrer bisherigen Position an.
Was spricht dagegen?
Mit jedem Schritt auf der Karriereleiter steigt die Erwartung an die Fachkraft. Kein Arbeitgeber zahlt Führungskräften höhere Gehälter oder stellt ihnen einen Dienstwagen zur Verfügung, nur damit sie sich wohlfühlen. Im Gegenteil, die Erwartungen an den Mitarbeiter steigen proportional zu seinem Gehalt. Das zeigt sich zum Beispiel in einem höheren Zeitdruck, Übernahme der Verantwortung für die Leistungen des Teams oder Entscheidungskompetenz.
Von Führungskräften wird die Teilnahme an Terminen wie Meetings oder Konferenzen, Messen, Kongressen oder dergleichen erwartet, in der Regel gilt Anwesenheitspflicht. Private Verpflichtungen müssen in diesen Fällen hinten angestellt werden. Das ist nicht jedem Arbeitnehmer möglich, so erlaubt die familiäre Situation jungen Eltern oftmals keine festen Terminzusagen. Das könnte insbesondere bei Kundenterminen zum Minenfeld werden.
Hand aufs Herz: Raten Kollegen und Vorgesetzte von den Karriereplänen ab? Oder bereitet Ihnen der bloße Gedanke an höheren Leistungsdruck Bauchschmerzen? Dann ist der Traum von der Führungsverantwortung nicht ausgeträumt, aber eventuell zu früh. Arbeiten Sie an Ihren Skills. Das gute Gefühl, als Führungskraft geeignet zu sein, stellt sich vielleicht schneller ein, als Sie jetzt denken. Fiebern Sie dagegen vor lauter Vorfreude und Energie bei dem Gedanken, ein Team zu führen, und fühlen Sie sich gut vorbereitet? Dann ist jetzt die richtige Zeit für Sie, Ihre Karrierepläne zu verwirklichen.
Warum will ich Führungskraft werden?
Neben monetären Gründen für den Aufstieg in die Führungsetage existieren eine Reihe von weiteren Triebfedern. Motivation für den Karriereschritt können unter anderem diese Argumente sein:
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Mitgestaltung des Unternehmens
Als Führungskraft haben Sie die Möglichkeit, Veränderungen im Unternehmen voranzutreiben und aktiv mitzugestalten. Sie können beispielsweise dazu beitragen, die Vision und Mission des Unternehmens mit zu definieren und umzusetzen. Das Gefühl, einen Einfluss auf das Unternehmen, seine Mitarbeiter und den Unternehmenserfolg zu haben, kann sehr befriedigend sein. Gerade wenn Sie schon lange im Unternehmen sind und Veränderungsbedarf sehen, kann es Ihnen eine Führungsposition erleichtern.
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Persönliche Weiterentwicklung
Als Führungskraft sind Sie nicht mehr rein fachlich gefragt. Eine Führungskraft zu sein, erfordert viele Fähigkeiten wie Entscheidungsfindung, Delegieren, Kommunikation und Konfliktlösung. Diese Kompetenzen zu erlernen und stetig weiterzuentwickeln, ist sehr wertvoll für Ihre persönliche Entwicklung und kann auch im Privatleben sehr nützlich sein.
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Neue Herausforderungen
Der Wunsch nach mehr Verantwortung ist ein weit verbreiteter Grund für Arbeitnehmer, in die Führungsebene zu wechseln. Statt nach Anweisung zu arbeiten, steht die Verantwortung für ein Team und dessen Erfolg im Vordergrund. Außerdem sind Sie als Führungskraft mit anderen Herausforderungen konfrontiert, als als Fachkraft. Dazu gehören auch Entscheidungen, die Sie treffen müssen oder das Lösen komplexer Probleme. Eine neue Herausforderung kann auch sein, eine Branche besser kennenzulernen und zu Netzwerken.
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Ein höheres Gehalt
Führungskräfte treffen Entscheidungen und müssen für Erfolge sowie Misserfolge geradestehen. Das zahlt sich aus. Ein höheres Einkommen ermöglicht einen anderen Lebensstil – Urlaub, Haus, Hobbys und Freizeitaktivitäten lassen sich leichter finanzieren.
Aufgaben einer Führungskraft
Wie sich das Arbeitsleben als Führungskraft in der ersten Zeit verändert, hängt von vielen Faktoren ab. Bestehen bereits erste Erfahrungen in der Teamkoordination, fällt die Umgewöhnung nicht schwer – weder für die Führungskraft noch für alteingesessene Teammitglieder. Wer in puncto Mitarbeiterführung bei null anfängt, wird sicherlich zunächst Lehrgeld zahlen und sich in neue Aufgaben einfinden müssen.
Führungskräfte haben viele verschiedene Aufgaben, die in der Regel nicht fachlicher Natur sind. Dazu gehören:
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Mitarbeiterführung
Die wohl wichtigste Aufgabe einer Führungskraft besteht darin, das Funktionieren des Teams zu gewährleisten. Dazu zählen Mitarbeiterführung, Motivation und Weiterentwicklung. Von der Leistungsfähigkeit und der Stimmung im Team hängen Erfolg und Effektivität ab. Wer weiß, welche Mitarbeiter für die Aufgaben qualifiziert sind, welche Angestellten noch Potenzial besitzen und wie das Leistungsniveau konstant hochgehalten werden kann, ohne die Mitarbeiter auszubrennen, hat seinen Job verstanden. Eine gute Führungskraft muss in der Lage sein, das Potenzial seiner Mitarbeiter zu erkennen und sie entsprechend u fördern, aber auch konstruktive Kritik zu äußern, um Mitarbeiter und ihre Arbeitsleistung voranzubringen. Mitarbeitergespräche und -beurteilungen gehören zu den Pflichten einer Führungskraft. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, auf die Sie im Idealfall in Führungskräftetrainings vorbereitet werden.
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Unternehmerisches Denken und Strategieentwicklung
Bei der Strategieentwicklung arbeiten Führungskräfte auf Führungsebene auch mit anderen Unternehmensbereichen zusammen. Dazu gehört es, den Markt zu beobachten und bei Bedarf interne Prozesse und Strategien zu erarbeiten bzw. anzupassen. Es geht darum, das Unternehmen oder die eigene Abteilung wettbewerbsfähig zu halten, indem sie neue Geschäftsfelder entwickeln und Innovationen vorantreiben. Das Management von Geschäftsprozessen ist somit ebenfalls eine wichtige Aufgabe von Führungskräften.
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Kommunikation
Führungskräfte müssen differenzieren können, welche Informationen sie an das Team weitergeben und welche sie aus guten Gründen „wegpuffern”. Klar kommuniziert werden sollen Informationen, die für die Mitarbeiter relevant und wichtig sind, um ihre Aufgaben effektiv erfüllen zu können. Mit vertraulichen oder persönlichen Informationen ist umsichtig umzugehen. Irrelevante Informationen oder Spekulationen können im Team zu Unsicherheiten führen, daher muss hier mit Bedacht umgegangen werden. Dabei müssen nicht nur eindeutige Arbeitsanweisungen oder freudige Mitteilungen an das Team herangetragen werden, sondern auch unangenehme Informationen. Dann ist ein sensibler und empathischer Umgang mit den Ängsten und dem Ärger der Mitarbeiter gefordert. Gleichzeitig müssen neue Regelungen umgesetzt und Aufgaben erledigt werden. Nicht immer gelingt das problemlos – in diesem Fall müssen Führungskräfte gut mit Kritik umgehen können und in der Lage sein, adäquate Lösungen zu finden. Zudem müssen Führungskräfte oft schnell reagieren und nicht selten umplanen, also flexibel sein.
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Entscheidungsfindung
Als Führungskraft müssen Sie viele Entscheidungen treffen, manche davon sind sehr einfach und schnell getroffen, während andere längere Überlegungen erfordern. Gerade bei Entscheidungen, die mit hohen finanziellen Summen oder Personalabbau verbunden sind, können die zu treffenden Entscheidungen schwer im Magen liegen. In diesen Fällen ist es wichtig, besonnen zu bleiben, eine gründliche Analyse der Situation durchzuführen und verschiedene Optionen zu prüfen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Als Führungskraft müssen Sie jedoch oft auch schnelle Entscheidungen treffen, insbesondere in Krisensituationen oder wenn kurzfristige Maßnahmen erforderlich sind, um das Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten. Für die Umsetzung von Entscheidungen hilft Durchsetzungsvermögen.
Entscheidungen zu treffen fällt Ihnen schwer? Lesen Sie jetzt unsere Tipps und Tricks!
Bleiben Sie neugierig!
Neugierde ist oft ein entscheidender Faktor für das Vorankommen im Beruf, denn durch sie lernen Sie. In einer Führungsposition können Sie dieses Wissen anwenden und weitergeben. Erhalten Sie Tipps, wie Sie Neugier neu erwecken und fördern können.
mehr erfahrenWas macht eine gute Führungskraft aus?
Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn je nach Branche und Aufgabengebiet werden unterschiedliche Anforderungen an Führungskräfte gestellt. Einig ist man sich aber in der Regel darin, dass sie über einige persönliche Kompetenzen verfügen müssen, dazu gehören:
Menschenkenntnis und Empathie
Eine Führungskraft muss seine Mitarbeiter führen, sie motivieren und weiterentwickeln. Dafür muss sie einschätzen können, wo die Stärken, Schwächen und die Neigungen der einzelnen Mitarbeiter liegen. Dafür benötigen sie eine gewisse Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen.
Lesen Sie hier mehr über die unterschiedlichen Rollen in einem Team.
Kommunikationsfähigkeit und Verhandlungsgeschick
Führungskräfte erhalten von ihren Vorgesetzten Vorgaben und Aufträge, die mit dem eigenen Team effektiv umgesetzt werden müssen. Information können nicht eins zu eins an die ausführenden Mitarbeiter weitergegeben werden, denn das führt möglicherweise zu Missverständnissen oder Fehlern. Hier ist Feingefühl gefragt. Je besser Führungskräfte in der Lage sind, ihre Kommunikation auf unterschiedliche Gesprächspartner abzustimmen, umso klarer sind die Anweisungen, wovon wiederum die Qualität der Ergebnisse profitiert.
Zudem treffen Führungskräfte im Arbeitsalltag immer mal wieder auf Widerstand, zum Beispiel bei anstehenden Veränderungen oder bei Konflikten innerhalb des Teams. Hier ist kommunikatives Geschick gefragt, um Streits zu moderieren und zu schlichten und Widerstände produktiv aufzulösen.
Verbindlichkeit
Verbindlichkeit bedeutet, dass man seine Versprechen und Verpflichtungen einhält und für seine Handlungen und Entscheidungen Verantwortung übernimmt. Verbindliche Führungskräfte schaffen eine Basis für Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Respekt im Team, innerhalb der Führungsebene, bei der Unternehmensleitung und Geschäftspartnern. Führungskräfte müssen ihre Versprechen einhalten und zu ihrem Wort stehen. Mitarbeiter, die wissen, dass sie sich auf ihren Vorgesetzten verlassen können, vertrauen ihm in der Regel auch. Ihre Aufgaben erledigen sie damit selbstsicherer, motivierter und effektiver.
Lesetipp: Soft Skills einer Führungskraft
Soft Skills sind die Kernkompetenzen einer Führungskraft. Erfahren Sie jetzt, was genau der Schlüssel zur effektiven Führung ist.
weiterlesenWarum gibt es Führungskräfteentwicklung?
Führungskräfte entscheiden im Worst Case über den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens. Sie tragen die Verantwortung für die Produktion, Kostenentwicklung, Auftragslage und Personalstrategien. Damit liegt nicht nur der wirtschaftliche Erfolg in ihren Händen, sondern auch die Sicherheit der Arbeitsplätze und das Lohnniveau. Denn nur ein florierendes Unternehmen kann sich Gehaltsanpassungen und Mehrwerte für Mitarbeiter in Form von Boni, Arbeitsausstattung und mehr leisten. Niemals zuvor wechselten Mitarbeiter so schnell und unkompliziert den Arbeitgeber wie heute – der Fachkräftemangel macht es möglich. Mitarbeiter kündigen oftmals nicht bei einem Unternehmen, sondern sie verlassen die Führungskraft – daher hängt von deren Kompetenz vieles ab. Ist die Führungskraft nicht gut ausgebildet, kann das für ein Unternehmen katastrophale Folgen haben.
Nicht nur etablierte Fachkräfte, auch der Nachwuchs verlässt ein Unternehmen mit schlechter Führungskompetenz und geringen Aufstiegschancen. Der demografischen Wandel verschärft die Situation zusätzlich, sodass Führungskräfte im besten Fall aus den eigenen Reihen gewonnen werden. Für junge, aufstrebende Mitarbeiter, die im Unternehmen bleiben, sind Fortbildungen die einzige Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. In Führungskräftetrainings erlangen sie die notwendigen Kompetenzen und lernen Methoden sowie Instrumente der Mitarbeiterführung kennen.
Mentoring ist ein gutes Instrument, um Führungskräfte mit ihrer neuen Rolle vertraut zu machen. Mit der Unterstützung eines erfahrenen Mentors wachsen sie in die Rolle hinein. Seminare zur Führungskräfteentwicklung werden in vielen Unternehmen intern angeboten, sodass zeitgleich mehrere Mitarbeiter gecoacht und auf die individuelle Unternehmensphilosophie eingegangen werden kann. Externe Seminare sind für vereinzelte Schwerpunktthemen ideal. Wer sich besser für die Aufgaben einer Führungskraft rüsten möchte, kann auch selbst signalisieren, dass man eine Fortbildung belegen möchte. Das setzt ein positives Signal und beweist Einsatzwillen.
Tipps für Führungskräfte
Als Führungskraft ist es nicht nur hilfreich, sich regelmäßig fortzubilden, auch Feedback aus dem Kollegenkreis fördert die Entwicklung. Kompetente oder vertraute Kollegen mit Führungserfahrung betrachten Fragen gelegentlich aus einer ganz anderen Perspektive. Von den Tipps anderer kann man lernen und profitiert von deren Erfahrung im Sinne einer „best practice“ Kultur. Hierfür gibt es einige Tipps:
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Vertraut machen mit der Rolle
Machen Sie sich, am besten schon vor dem Einstieg in neue Aufgaben, mit der ungewohnten Rolle vertraut. Das können Sie umsetzen, indem Sie Kollegen Fragen stellen und sich betrieblich oder privat fortbilden. Wichtig ist nur, sich zunächst einmal wertfrei zu orientieren und schnell in die neue Position hineinzuwachsen.
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Nicht alles verändern
Apropos wertfrei. Schlecht beraten ist der Vorgesetzte, der sofort „alles verändern“ will. Das kann schiefgehen, wenn in den ersten Wochen der Überblick noch fehlt. Außerdem provozieren übereilte Veränderungen den Widerstand im Team. Manche Abläufe oder Regeln haben durchaus ihren Sinn. Das mag nicht immer so sein, aber diese positive Grundannahme hilft, seinen Blick dafür zu schärfen, was man ändern sollte und was nicht.
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Neutral zum Vorgänger
Diese positive Grundannahme ist auch dem Vorgänger gegenüber einzunehmen. Beteiligen Sie sich nicht an der Verbreitung von Gerüchten, Gerede oder negativen Gesprächen über den Vorgänger. Sprechen Sie aber auch nicht ausschließlich positiv über Ihren Vorgänger, wenn nachweislich falsche Entscheidungen getroffen wurden. Halten Sie es am besten so neutral wie möglich.
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Vertrauen schaffen
Als Führungskraft sind Sie nun Kollegen übergeordnet, mit denen Sie vielleicht bisher in einem Büro gesessen haben. In Einzelfällen muss das Vertrauen neu aufgebaut werden. Vielleicht hatten andere ähnliche Ambitionen wie Sie und nun müssen Sie beweisen, dass Sie der Richtige für diese neue Rolle sind.
Bleiben Sie authentisch. Auch wenn Sie eine Beförderung in den Führungskreis zurecht stolz macht, sollten Sie nicht „abheben”. Ihre Kollegen merken schnell, wenn Ihnen die neue Rolle zu Kopf steigt oder Sie arrogant wirken. Investieren Sie daher ausreichend Zeit und Aufmerksamkeit in die Entwicklung einer soliden Beziehung zu bekannten oder neuen Kollegen. Wer vom ersten Tag Zusagen und Absprachen einhält, hat schon mal einen guten Stand. Das ist nicht einfach, aber wer sich hier bemüht, dem stehen die Mitarbeiter loyal gegenüber. Dies ist häufig eine der ersten Regeln, die man in Seminaren zur Mitarbeiterführung lernt.
Lesetipp: Was tun, wenn die junge Führungskraft nicht akzeptiert wird?
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Delegieren
Nicht nur in der Anfangszeit werden Sie das Gefühl haben, dass die Aufgaben in der vorgegebenen Zeit kaum zu schaffen sind. Lernen Sie, wie und welche Aufgaben Sie delegieren! Es ist auch ein Zeichen von Vertrauen und Führungskompetenz, andere mit Aufgaben zu betrauen. Das will gelernt sein – ohne Delegation geht es in der Führungsebene nicht. Die Führungskraft übernimmt die Kontrolle der Arbeitsergebnisse oder Zwischenschritte und behält so den Überblick. Wie so oft ist es auch hier wichtig, ein Mittelmaß zu finden.
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Erwartungshaltung klären
Was erwarten die (alten) Kollegen von ihrem (neuen) Vorgesetzten? Welche Ergebnisse erwartet die Chefetage von der Abteilungsleitung? Von beiden Seiten wird viel gefordert. Ist diesbezüglich alles schon besprochen worden? Wer neu als Führungskraft einsteigt, sollte Arbeitszeiten, konkrete Aufgaben, Weiterbildungsangebote und Benefits ansprechen. Führungskräfte sind für ihre eigene Arbeitszeit und Weiterbildung ebenso verantwortlich wie für die seiner Mitarbeiter.
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Führungskraft als Mutter oder Vater
Längere Arbeitszeiten und eventuell auch mal ein gesonderter Einsatz am Abend oder Wochenende, um ein Projekt oder einen Auftrag zu beenden, sind mögliche Anforderungen bei einer Beförderung zur Führungskraft. Trägt die Familie dies mit? Es ist möglich, dass der Betrieb hier großes Verständnis zeigt und Flexibilität nur im begrenzten Rahmen fordert. Für Alleinerziehende sind kurzfristige Termine und Meetings kaum wahrnehmbar, sofern das Kind nicht in einer unternehmensinternen Betreuung gut versorgt ist oder die Großeltern oder andere Familienmitglieder weit weg wohnen. Schulen und Kitas richten sich nicht nach den Sonderwünschen der Arbeitgeber und bestehen auf eine pünktliche Abholung der Kinder. Führungskräfte benötigen ein verlässliches soziales Netz. Das kann der Partner sein, aber auch Freunde, Paten oder Großeltern.
Lesetipp: Wie es Frauen in die Führungsetage schaffen
Jobsharing, also das Aufteilen einer Vollzeitstelle auf zwei oder mehr Personen, kann hilfreich sein, um Verantwortung zu teilen. Wenn sich eine solche Gelegenheit bietet, lohnt sich die Prüfung der Bedingungen. Väter können ihre Stelle beispielsweise teilen und damit ebenso in Elternzeit gehen wie Mütter.
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Shared Leadership
Wem die Führungsaufgabe zunächst zu groß für sich alleine erscheint, kann über Shared Leadership nachdenken. Die geteilte Führung ermöglicht neue Modelle der Führungsarbeit und erlaubt Unternehmen mehr Flexibilität. Wenn sich mehrere Personen auf den Teil der Führung konzentrieren, der am besten auf sie passt, kann dies die Ergebnisse des Teams verbessern und Überlastungssituationen vorbeugen.
mehr erfahren
Lesetipps
- Mindful Leadership
Mehr Achtsamkeit in der Führung – erfahren Sie, wie Sie mit besserer Selbstwahrnehmung empathischer, emotional intelligenter und stressfreier führen. - Positive Leadership
Wer sich an seinem Arbeitsplatz, mit dem Team und den Vorgesetzten wohlfühlt, arbeitet motivierter. Lesen Sie mehr über die Wirkung positiver Führung. - Mitarbeiter akzeptiert Vorgesetzten nicht
Finden Sie effektive Lösungsansätze, mit denen Sie ein harmonisches Arbeitsumfeld mit mehr Akzeptanz für die Führungskraft schaffen.
Häufige Fragen und Antworten
Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen:
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Was treibt Führungskräfte an?
Mehr Geld, mehr Anerkennung oder Macht? Der Wunsch nach Abwechslung und Verantwortung oder ganz simpel das Gefühl, etwas Besseres leisten zu können – Menschen wechseln aus unterschiedlichen Gründen in die Führungsebene. Leitende Mitarbeiter sind weisungsbefugt und tragen die Verantwortung für das Team. Das zahlt sich in einem höheren Gehalt und Benefits wie Firmenwagen, Boni oder flexiblen Arbeitszeiten aus, ist aber auch mit einem erhöhten Einsatz verbunden.
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Kann jeder Führungskraft werden?
Ja – jeder, der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, kann ein Team führen. Die nötigen Kompetenzen sind erlernbar und werden sowohl intern als auch extern geschult. In speziell auf Führungsaufgaben ausgerichteten Fortbildungen erfahren leitende Mitarbeiter, wie sie sinnvoll delegieren, Spannungen im Team vermeiden und motivieren. Eine gute Führung ist ein effektives Mittel gegen den Fachkräftemangel, der aktuell die Leistungsfähigkeit vieler Unternehmen bedroht.
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Was muss eine Führungskraft können?
Wie im Sport gilt: Talente sind unterschiedlich ausgeprägt, aber der Wille zum Erfolg wiegt schwerer. Wer von vornherein die wesentlichen Charaktereigenschaften besitzt, hat es leichter – auch wenn vieles erlernbar ist. Zur besseren Einschätzung der eigenen Fähigkeiten hilft es, sich selbst Fragen zu stellen, die erste Hinweise auf Führungsqualitäten geben. Durchsetzungsvermögen, Kommunikationsfähigkeiten, Motivation und Begeisterung, aber auch die Fähigkeit zur Delegation und zum Kritisieren sollte vorhanden sein.