Ein Business Netzwerk – viele Vorteile!

Einzelkämpfer sein oder miteinander auf die Überholspur wechseln: Wer auf ein Netzwerk Gleichgesinnter zurückgreifen kann, hat in jeder beruflichen Lage den passenden Kontakt parat. Der Aufbau eines Business Netzwerks ist gar nicht so schwierig, wenn man weiß, wie es geht. Netzwerke funktionieren innerhalb des eigenen Unternehmens, zwischen verschiedenen Branchen und auch durch alte Freundschaften aus dem Studium oder der Ausbildungszeit. Wer sich länger kennt, gemeinsame Erfolge verbucht oder sich für dasselbe Ziel eingesetzt hat, kann auch im nächsten Projekt auf ein gutes Miteinander setzen. Immer vorausgesetzt, beide Seiten investieren in die Beziehung. Denn Netzwerken ist niemals eine Einbahnstraße.

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Wie wird ein Business Netzwerk aufgebaut?

Ein Business Netzwerk entsteht nicht von allein, es muss gehegt und gepflegt werden, wie jede Art von Beziehung. Wer die Früchte ernten will, muss also zunächst investieren, und zwar Zeit, Gespräche und Recherche. Bevor das Netzwerk in Angriff genommen wird, sollte das Ziel festgelegt werden. Einfach nur erfolgreich sein zu wollen, reicht nicht aus. Etwas genauer darf es sein, wenn das Netzwerk seinen Zweck erfüllen soll. Purpose (englisch für „Zweck“), wird dieser im Business-Kontext oft genannt. 

Welches Ziel hat das Netzwerk?

Die Definition von Ziel und Zielgruppe ist goldwert, denn nur dann kann ein Netzwerk das leisten, was der Initiator sich davon erhofft. Mit anderen Worten: Das Ziel entscheidet über die Zielgruppe. 

Am besten stellen Sie sich vor dem ersten Networking-Schritt diese fünf Fragen:

Vier Frauen und Männer haben ein Meeting.
Vier Frauen und Männer haben ein Meeting.

Sobald die ersten Kontakte auf der Liste stehen, geht es ans Verknüpfen. Wie bei einer stabilen Matrix besteht auch beim Netzwerken die Kunst darin, alle miteinander zu verbinden. Ein Netzwerk ist keine Kette, bei der verschiedene Glieder aneinander gereiht werden oder ein Spinnennetz, das sich an einzelnen Strängen in viele Richtungen ausdehnt. Beim Netzwerk kommt es darauf an, dass jeder mit jedem und alle zusammen funktionieren. Nur dann ist es ein echtes Netzwerk, bei dem alle voneinander profitieren.

Lesetipp

Aus Business-Kontakten können Freundschaften entstehen. Am Arbeitsplatz ist dies zugleich Freude und Herausforderung. Lesen Sie, wie Sie diese Beziehung langfristig stärken.

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Welche Online-Netzwerke gibt es?

Zum Netzwerken sind viele Online-Plattformen geeignet. Auch hier spielt das Ziel eine Rolle. Viele Gruppen und Verbände betreiben ihre Foren über Facebook-Gruppen, tauschen dort Neuigkeiten und Tutorials aus oder fragen einander um Rat. Etwas qualifizierter geht es auf LinkedIn zu. Dieses Netzwerk ist eine wichtige Plattform für Berufstätige. Unternehmen stellen sich dar und vernetzen sich mit Kunden, Lieferanten oder Mitbewerbern. Bei LinkedIn handelt es sich um ein internationales Netzwerk, XING konzentriert sich auf den deutschsprachigen Raum. Aus diesem Grund finden sich auf LinkedIn eher Personen, die für internationale Konzerne arbeiten, während es auf XING lokaler zugeht.

Letztlich geht es um das Ziel und die Zielgruppe Ihres Netzwerkes. Seien Sie auf der Plattform aktiv, auf der sich Ihre Zielgruppen bewegen.

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Das eigene Online-Profil

Um auf Online-Plattformen ein gutes Netzwerk aufzubauen, ist ein eigenes, aussagefähiges Profil wichtig. Dazu zählen alle relevanten Informationen ebenso wie ein aktuelles Bild und vollständige Kontaktdaten. Knüpfen Sie Kontakte erst mit einem vollständigen Profil. Achten Sie auf eine Optik, die zu Ihnen, Ihrem Job und der Plattform passt. 

Für die mediale Präsenz heißt es häufig, kreativ zu sein, um mit dem Business Profil im Netz positiv aufzufallen. Bilder wie Emojis, Heruntergeladenes aus dem Internet oder animierte Avatare sind sicherlich lustig und machen den medialen Auftritt des Einzelnen individueller, sie eignen sich aber nicht als business-konformes Profilbild und können zudem auch urheberrechtliche Probleme erzeugen.

Mit diesen fünf Tipps treten Sie bei Kollegen, im Intranet, bei Kunden und auf öffentlichen Plattformen individuell und trotzdem seriös auf. Der erste Eindruck zählt!

Mehrere Personen in einer lockeren Business-Atmosphäre
Mehrere Personen in einer lockeren Business-Atmosphäre
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Digitale Kontakte knüpfen

Erste digitale Kontakte bauen Sie durch direkte Anfrage bei Ihnen persönlich bekannten Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern auf. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Recherche auch ehemalige Kollegen, Freunde aus dem Studium und der Ausbildung sowie aus deinem privaten Umfeld.

Erweitern Sie anschließend Ihr Netzwerk, indem Sie sich an Diskussionen beteiligen oder Branchengruppen anschließen und dort aktiv werden. Auf diese Weise kommt der berufliche Austausch in Schwung und die Zahl Ihrer Kontakte wächst.

Größe des Netzwerks

Welche Größe Ihr Netzwerk haben sollte, hängt von den Zielen ab, die Sie mit dem Networking verfolgen. In vielen Fällen wird Qualität vor Quantität kommen. Gute Kontakte wollen nicht nur gesammelt sein, sie müssen auch gepflegt werden. Meist ist es sinnvoll, sich auf eher wenige Kontakte mit stärkerer Verbindung zu konzentrieren, als sich mit unzähligen Kontakten zu umgeben, von denen Sie wenig Nutzen haben.

In einigen Fällen kann aber auch ein großes Netzwerk mit mehreren hundert oder gar tausend Kontakten von Vorteil sein. Wenn Sie zum Beispiel in erster Linie Ihre eigene Bekanntheit und Reputation in einem größeren Branchenumfeld steigern möchten, bieten digitale Netzwerke auch hierfür die Möglichkeit.

Sollten Sie eine sehr große Reichweite erzielen wollen, sind jedoch Anstand und Augenmaß wichtig. Sonst werden Sie sehr schnell als Spammer angesehen und Ihre Reputation leidet. Dies gilt besonders, wenn Sie eine große Anzahl Ihnen nicht persönlich bekannter Personen direkt anschreiben. Frage Sie sich daher immer, welchen Vorteil der Andere von Ihrer Kontaktaufnahme wirklich hat. Lassen Sie Ihre beruflichen Kontakte wissen, welche Fähigkeiten und Talente Sie besitzen und auf welche Weise Ihr Gegenüber von Ihrer Expertise profitieren kann.

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So treten Sie professionell im Online-Netzwerk auf

Zeigen Sie sich im beruflichen Kontext so, wie Sie auch im Kundengespräch oder in Meetings auftreten, sowohl optisch als auch in Ihren Beiträgen. Eigene Postings, Kommentare bei anderen Accounts und hilfreiche Tipps sind ein guter Anfang. Eine eindeutige Positionierung ist wichtig, denn so finden sich Gleichgesinnte. In sozialen Netzwerken gilt übrigens dasselbe wie offline: Wer nur über sich selbst spricht, wenig anbietet und nur fordert, findet keine Freunde. Erst geben, dann nehmen, lautet die Devise.

Lesetipp: Ernst genommen werden im Job – so gewinnen Sie das Vertrauen und die Anerkennung Ihrer Kollegen und Geschäftspartner. 

Alles korrekt und eindeutig?

Auch wenn Sie etwas noch schnell loswerden möchten, sollten Sie Ihre Posts immer noch einmal korrekturlesen, bevor Sie sie veröffentlichen. Stimmen Rechtschreibung und Interpunktion? Stehen Sie auch morgen noch hinter den Aussagen. Sarkastische oder doppeldeutige Formulierungen werden nicht von jedem als solche verstanden. Sie können von Menschen mit anderem sprachlichen oder kulturellen Hintergrund bzw. einem anderen Sinn für Humor anders als gewollt aufgefasst werden.

Beteiligung an Diskussionen

Posten Sie nichts Unüberlegtes. Bleiben Sie immer höflich, kommunizieren Sie wertschätzend und ehrlich. Denn das Internet vergisst nichts. Ihre Beiträge werden von einem großen Publikum gelesen, können geteilt und kommentiert werden und sich somit schnell zum Selbstläufer entwickeln – positiv wie negativ. Beteiligen Sie sich an fachlichen Diskussionen nur mit entsprechendem Fachwissen und korrigieren Sie Ihre Aussage, falls Sie einen Fehler gemacht haben. Es versteht sich von selbst, dass Sie niemanden beleidigen oder provozieren und Drohungen unterlassen. Dies wäre alles andere als ein professioneller Auftritt.

Die Grenzen zwischen persönlich und privat kennen

Indem Sie sich als Mitarbeiter Ihres Unternehmens identifizieren, tragen Sie auch dazu bei, wie dieses in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Stellen Sie also in öffentlichen Diskussionen klar, dass Sie Ihre persönliche Meinung vertreten. 

Nicht jede Information ist für die Öffentlichkeit gedacht

Gehen Sie mit Bedacht an Ihre Postings. Es gibt Informationen, die ohne Weiteres öffentlich kommuniziert werden können. Brenzlig wird es bei Aussagen zu Interna, Betriebsgeheimnissen und personenbezogenen Daten sowie der Verwendung urheberrechtlich geschützter Medien. 

Eine sitzt Frau an ihrem Schreibtisch. Ihr Computerbildschirm zeigt Marketinginhalte.
Eine sitzt Frau an ihrem Schreibtisch. Ihr Computerbildschirm zeigt Marketinginhalte.
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Do's und Don'ts des Networking

Kontinuität

Die Basis für ein erfolgreiches Netzwerk liegt in der Kontinuität. Nur wenn ein Netzwerk sorgfältig gehegt und gepflegt wird, hat es Bestand und erfüllt seinen Zweck. Ein einmal geknüpfter Kontakt kann sich schnell wieder verflüchtigen, wenn das nächste Gespräch erst zwei Jahre später stattfindet. Einer der größten Fehler beim Netzwerken besteht darin, dass Menschen sich ausschließlich dann blicken lassen oder Kontakt aufnehmen, wenn sie selbst etwas wollen. 

Nehmen Sie regelmäßig Kontakt zu den wichtigsten Personen in Ihrem Netzwerk auf. Bleiben Sie aktiv und reagieren Sie zum Beispiel auf Anfragen und Hilfegesuche. Das bedeutet nicht, dass Sie täglich selbst einen ausführlichen Textbeitrag erstellen müssen. Oft reicht es schon aus, sich regelmäßig an Diskussionen zu beteiligen, interessante Beiträge zu teilen oder ein "Like" zu hinterlassen, um im Kontakt und in Erinnerung zu bleiben.

Networking mit Freunden und Familie

Nicht nur im beruflichen Umfeld, auch innerhalb der Familie und im Freundeskreis können Menschen ein stabiles Netzwerk finden. Das Ziel ist dabei der Job oder die Karriere. Wer sich in der Freizeit über berufliche Aspekte austauscht und einander unterstützt, greift auf Kontakte zurück, die in der Regel besonders stark sind und damit nachhaltig funktionieren. 

Möglichkeiten im privaten Bereich zu netzwerken:

  • Vereine
  • Geburtstage
  • Hochzeiten
  • Regelmäßige Treffen (z. B. PEKiP, Elterntreffs etc.)

Kontakte knüpfen geht nicht ohne Kommunikation. Eine wichtige Kernkompetenz im Job ist daher Kommunikationsfähigkeit. Lesen Sie, was darunter zu verstehen ist und wie Sie Ihre Kommunikationsfähigkeit stärken.

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Fragen und Antworten

Hier finden Sie Antworten auf Fragen rund ums Thema:

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