Tipps fürs Vorstellungsgespräch zur Ausbildung
Die Entscheidung zwischen Ausbildung und Studium hast du bereits zugunsten einer beruflichen Ausbildung getroffen. Nun wird es konkret: Das Bewerbungsgespräch steht an – die letzte Etappe auf dem Weg in dein Wunschunternehmen.
Nicht jeder Termin wird nach Schema F ablaufen. Je nach Branche und Beruf variieren die Fragen. Auch die Interessen des Ausbilders beeinflussen das Gespräch. Während der eine Personalchef Wert auf Umgangsformen legt, fragt ein anderer nach Hobbys und Familie. Eins haben dabei alle Bewerbungsgespräche für die Ausbildung gemeinsam: Es soll zeigen, ob der Bewerber ein geeigneter Kandidat ist, sich wirklich für den Beruf und das ausbildende Unternehmen interessiert und ins Team passt. Wie du dich optimal auf beliebte Fragen im Vorstellungsgespräch für die Ausbildung vorbereitest und mit welchen Antworten du überzeugst, verrät dir dieser Beitrag. Außerdem stellen wir dir am Ende der Seite eine Checkliste für das Vorstellungsgespräch zur Ausbildung zur Verfügung.
Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch für die Ausbildung
Keine Sorge: Personalchefs sind sich darüber im Klaren, dass der Bewerber für eine Ausbildung noch unerfahren in Vorstellungsgesprächen ist. Ein wenig Nervosität ist also erlaubt. Dennoch hinterlassen Kandidaten einen besseren Eindruck, wenn sie freundlich, gelassen und überzeugend antworten. Je besser du dich vorbereitest, desto eher wird dir das gelingen.
Perfektion ist bei Berufsanfängern nicht gefragt, denn es gibt niemals die einzig richtige Antwort. Wer authentisch auftritt, überzeugt am ehesten. Dennoch hilft es, sich auf die klassischen Fragen im Vorstellungsgespräch für die Ausbildung vorzubereiten und gute Antworten parat zu haben. So umgehst du das Überraschungsmoment und vermeidest es, nervös zu werden oder schlimmstenfalls auf eine Frage gar nichts antworten zu können.
Vorstellungsgespräch Ausbildung: Fragen
Das Bewerbungsgespräch ist entscheidend für den ersten persönlichen Eindruck und ausschlaggebend für den weiteren Verlauf des Bewerbungsverfahrens. Schwächen sind im Bewerbungsgespräch zur Ausbildung ebenso Themen wie Stärken. Mit etwas Vorlauf lassen sich auf beides überzeugende Antworten finden, die während des Gesprächs nur noch abgerufen werden müssen.
Hier sind zehn häufig gestellte Fragen:
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Können Sie sich kurz vorstellen?
Mit dieser Frage eröffnen Ausbilder gerne das Gespräch. So möchte der Personalverantwortliche einen ersten Eindruck und einen Überblick über deine bisherige Schullaufbahn, Praktika und eventuelle vorherige Ausbildungen erhalten. Ob du nur schüchtern deinen Namen und dein Alter verrätst oder ausführlich über Privates wie Hobbys, Familie oder Freunde plauderst, sagt viel über deinen Charakter und den Grad der Nervosität aus. Wenn du auf Privates eingehst, lernt dich dein Gesprächspartner noch etwas besser persönlich kennen. Gehe aber nicht zu tief. Verzichte auf unangemessene Aussagen zu beispielsweise familiären Problemen oder deinem Finanzstatus, wenn sie nicht in direktem beruflichen Zusammenhang mit der Stelle stehen.
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Warum haben Sie sich für diese Ausbildung entschieden?
Der Interviewer möchte verstehen, was dich dazu bewegt, dich für diese bestimmte Ausbildung zu interessieren – und wie tief das Interesse geht. Die Antwort sollte authentisch sein und nicht nach auswendig gelernten Ratschlägen deiner Eltern klingen. Schließlich möchte das Unternehmen Nachwuchs ausbilden, der von sich aus motiviert ist und nicht nur den Vorschlägen anderer folgt. Hier sind kleine persönliche Geschichten und Erfahrungen durch Praktika gute Argumente – oder auch die Erwähnung von Freunden, die sich bereits in der Ausbildung befinden und Inspirationsquelle waren.
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Welche Stärken bringen Sie mit?
Die Präsentation der relevanten Fähigkeiten und Qualitäten ist an dieser Stelle wichtig, denn sie machen aus einem Bewerber unter vielen einen geeigneten Kandidaten für die Ausbildung. Insbesondere in handwerklichen Berufen ist ein gewisses Talent für die Arbeit nötig. Alle besonderen Fähigkeiten, die in irgendeiner Art und Weise passen, sind erwähnenswert. Das können zum Beispiel Fremdsprachenkenntnisse sein, ein Faible für Mode oder Erfahrungen im Frisieren der Freunde. Auch gute Schulnoten in Fächern, die für diese Ausbildung wichtig sind, darfst du gerne betonen. Großen Wert legen Personaler auch auf andere Stärken wie gute Kommunikationsfähigkeit, Kontaktfreude und Organisationstalent. Gehe auch auf diese Art von Stärken ein, auch wenn sie weniger fachlich sind.
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Welche Schwächen haben Sie?
Diese Frage testet nicht nur die Eigenwahrnehmung, sondern auch die Fähigkeit zur Selbstverbesserung. Es ist wichtig, seine Schwächen zu nennen, aber auch zu zeigen, dass man an deren Überwindung arbeitet. Tipp: Eine gute Einleitung hierfür ist „Meine Freunde sagen über mich…“.
Ehrlichkeit ist wichtig, wenn es um die Schwächen geht, die in der Ausbildung eine Rolle spielen werden. Wer zum Beispiel Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung hat, sollte das als Bewerber für einen Bürojob erwähnen. Konzentriere dich aber auf relevante Schwächen im Vorstellungsgespräch zur Ausbildung. Für einen Auszubildenden in einer Bäckerei ist eine 5 in Erdkunde nicht wichtig.
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Wie gehen Sie mit Stress um?
Die Lehrzeit kann herausfordernd sein. Daher möchte der Interviewer wissen, wie gut du mit Stress umgehen kannst. Konkrete Beispiele und Situationen, in denen du Stress erfolgreich bewältigt hast, veranschaulichen deine Fähigkeiten eindrucksvoll.
Stress entsteht in vielen Situationen, von der Prüfung über einen verpassten Bus bis hin zu einem Solo-Auftritt auf dem Schulfest. Am besten beschreibst du genau, worin die Herausforderung für dich bestand, ob und welche Hilfe du dir geholt hast und wie du die Situation in den Griff bekommen hast. Du darfst auch zugeben, es nicht im ersten Schritt mit Bravour gemeistert zu haben. Berichte darüber, was du aus der Situation gelernt hast und beim nächsten Mal besser machen möchtest. Wer dranbleibt und sich kontinuierlich verbessert, sei es in der Kommunikation oder beim Fokussieren auf die wirklich wichtigen Momente, hinterlässt einen guten Eindruck.
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Haben Sie bereits Erfahrungen, die Sie für diese Ausbildung qualifizieren?
Betone relevante Erfahrungen – sei es durch Praktika, schulische Projekte oder andere Tätigkeiten, die deine Eignung unterstreichen. Als Schulabgänger wird hier kein langer Vortrag von dir erwartet. Überlege dennoch, ob dir etwas einfällt. Es müssen keine Erfahrungen aus der Arbeitswelt sein, auch private Gespräche mit Mitarbeitern im angestrebten Job gelten im weiteren Sinne als Erfahrung und beweisen dein Interesse.
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Welche beruflichen Ziele haben Sie?
Der Gesprächspartner möchte wissen, ob deine beruflichen Ziele mit den Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Ausbildung und des Unternehmens übereinstimmen. Informiere dich im Vorfeld, ob das Unternehmen seine Auszubildenden in der Regel übernimmt. Kannst du dir eine Karriere in diesem Unternehmen vorstellen? Prima, frage nach, inwieweit es in die Weiterentwicklung des eigenen Nachwuchses investiert und nenne ein oder zwei Entwicklungsstufen oder Abteilungen, die du nach erfolgreicher Ausbildung anstrebst. Bleibe dabei bodenständig, denn als Berufseinsteiger gleich nach einer Führungsposition zu greifen, wirkt überheblich.
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Wie gehen Sie mit konstruktiver Kritik um?
Diese Frage testet deine Fähigkeit zur Selbstreflexion. Gebe Beispiele dafür, wie du in der Vergangenheit auf Kritik reagiert hast. Wie nimmst du negative Beurteilungen an und nutzt diese Hinweise zur Verbesserung deiner Fähigkeiten? Vorsicht ist bei der Frage nach dem Umgang mit unberechtigter Kritik geboten. Wer jetzt zur Höchstform aufläuft und über Lehrer lästert, die in der Vergangenheit falsche Urteile gefällt haben, kann sich selbst ins Aus manövrieren. Entspanntes und selbstbewusstes Verhalten ohne verletzten Stolz ist angebrachter.
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Warum sollten wir Sie für diese Ausbildung auswählen?
Nutze diese Gelegenheit, um deine Begeisterung für den Ausbildungsberuf und das Unternehmen hervorzuheben. Betone, was dich von anderen Bewerbern unterscheidet, und bringe auch deine Sozialkompetenzen ins Spiel. Wer sich zum Beispiel in der Freizeit als Teamplayer erweist, wird sich auch leichter in ein bestehendes Team im Unternehmen integrieren. Wiederhole gerne noch einmal deine Antworten zu Stärken und besonderen Fähigkeiten, auch wenn das vorher schon zur Sprache kam.
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Was wissen Sie über unser Unternehmen?
Ein Blick auf die Website des Unternehmens verrät dir oftmals schon alles, was du wissen musst: Welche Produkte hergestellt werden, wie viele Mitarbeiter das Unternehmen beschäftigt – oft findet sich auch ein kleiner Exkurs in die Gründungsgeschichte inklusive der Namen der Vorstandsmitglieder. Besitzt das Unternehmen einen Social-Media-Account? Schaue dir unbedingt die Posts der letzten Monate an und informiere dich besonders über Beiträge zur Ausbildung.
Nicht beantworten musst du übrigens Fragen, die dir Unternehmen gar nicht stellen dürfen. Unzulässige Fragen beziehen sich zum Beispiel auf Partnerschaft und Familienplanung, deinen Glauben oder die ethnische Herkunft.
Mehr Infos über mögliche Fragen erhältst du auf unserer Ratgeber-Seite zu allgemeinen Vorstellungsgesprächen.
Du bist dran – stelle gut informierte Fragen
Auch Bewerber können und sollten Fragen stellen im Vorstellungsgespräch zur Ausbildung. Sie beweisen mit cleveren Fragestellungen sogar ihr tiefergehendes Interesse. Kandidaten bekunden damit mehr als nur ihre Neugierde: Sie zeigen Eigeninitiative und die Fähigkeit, über ihre berufliche Entwicklung nachzudenken. Die Fragen sollten über die allgemeinen Informationen hinausgehen, die bereits auf der Unternehmenswebsite verfügbar sind, und spezifisch auf die individuellen Aspekte der Ausbildung und des Unternehmens zugeschnitten sein.
Nachfolgend findest du Beispiele für Fragen, die du im Bewerbungsgespräch für einen Ausbildungsplatz stellen kannst.
- Können Sie mir mehr über die Struktur der Ausbildung und die verschiedenen Stationen/Abteilungen erzählen?
- Wie sieht der typische Arbeitsalltag für jemanden in dieser Ausbildung im ersten Lehrjahr aus?
- Welche Fähigkeiten und Qualifikationen sind Ihnen besonders wichtig für diese Ausbildung?
- Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es nach Abschluss der Ausbildung innerhalb des Unternehmens? Sind Auslandsaufenthalte möglich?
- Welche Projekte oder Herausforderungen stehen in nächster Zeit im Unternehmen an, und spielen auch Auszubildende eine Rolle dabei?
- Gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten oder Unterstützung für zusätzliche Qualifikationen während der Ausbildung?
- Können Sie mir Beispiele für Erfolgsgeschichten von früheren Auszubildenden in dieser Position geben?
- Welche Technologien oder Tools werden in dieser Ausbildungsposition verwendet?
- Gibt es Möglichkeiten für Networking und den Austausch mit anderen Auszubildenden im Unternehmen?
- Wie sieht der Auswahlprozess aus, und wann kann ich mit einer Entscheidung rechnen?
Lesetipp: Fragen stellen im Vorstellungsgespräch
Selbstpräsentation und Elevator Pitch
In vielen Unternehmen werden an einem oder mehreren Tagen gleich eine ganze Reihe Bewerbungsgespräche geführt. Auch die anderen Kandidaten werden sich bestmöglich auf Fragen für das Vorstellungsgespräch zur Ausbildung vorbereiten. Wie schaffst du es herauszustechen? Die Qualität der Selbstpräsentation macht den Unterschied, und wer mit einem Elevator Pitch punktet, bleibt garantiert unvergessen. Der Elevator Pitch ist eine kurze und präzise Vorstellung der eigenen Person, die mit einem ungewöhnlichen Merkmal einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
- Beginne mit deinem Namen und der aktuellen Situation.
„Mein Name ist Antonia Müller und ich möchte eine Ausbildung zur Köchin in Ihrem Unternehmen beginnen.“ - Anschließend bringst du deine Fähigkeiten und Interessen ins Spiel. Füge eine Erfolgsgeschichte hinzu.
„Ich koche, seitdem ich in der fünften Klasse einen Ferienkurs besucht habe. Nicht nur einfache Sachen, wie Pfannkuchen oder Nudeln. Meine Spezialität sind Reisgerichte und Desserts.“ - Nenne relevante Fähigkeiten und hebe deine Motivation hervor:
„Ich besitze vier verschiedene Küchenmesser, das neueste habe ich gerade zum Geburtstag bekommen. Damit kann ich Gemüse ganz fein schneiden, das ist wichtig für die Konsistenz.“ - Verknüpfe dies mit dem Unternehmen oder der Position. Gehe auf eventuelle frühere Erfahrungen mit dem Unternehmen ein – selbst, wenn sie eher herausfordernd waren:
„Ich habe übrigens in der neunten Klasse ein Praktikum in Ihrer Hotelküche gemacht, die Erdbeerflammkuchen sind mir damals gar nicht gelungen. Aber jetzt backe ich die total gerne.“
alternativ:
„Ich war mal mit meiner Familie bei Ihnen Essen und habe danach versucht, zu Hause Ihr Bergkäse Risotto mit Kürbis nachzukochen. Das ist mir zunächst gar nicht gelungen. Aber jetzt koche ich es total gerne.“ - Schließe mit einem Handlungsaufruf:
„Ich freue mich darauf, mehr über die Ausbildung bei Ihnen zu erfahren und was man im ersten Lehrjahr alles lernt.“
Praktische Übungen zur Vorbereitung
Nachdem du dir passende Antworten auf die klassischen Fragen im Vorstellungsgespräch zur Ausbildung überlegt hast, solltest du praktisch üben. Im Dialog mit einem Freund oder deinen Eltern gewinnst du Sicherheit. So hören sich die vorbereiteten Antworten nicht konstruiert oder auswendig gelernt an. Durch die Festigung vergisst du die Antworten auch nicht mehr so leicht, wenn sich Nervosität einstellt. Außerdem bekommst du ein Gefühl für die Zeit, denn die Antworten sollten weder zu knapp noch ausufernd ausfallen.
Frage nach Feedback und bitte darum, auch ungeplante Fragen einzubauen. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wer sich darin übt, spontane Antworten zu finden, wird Stresssituationen besser meistern.
Die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch für die Ausbildung unterscheidet sich in einigen Punkten von dem, worauf sich ausgelernte Bewerber für ihr Gespräch vorbereiten sollten. Dennoch wirst du auf unserer Ratgeberseite zur Vorbereitung von Vorstellungsgesprächen noch weitere Hinweise finden.
Umgang mit Stress und Nervosität
Zu den Strategien zur Reduzierung von Nervosität vor und während des Ausbildung-Vorstellungsgesprächs gehört auch, den Umgang mit Stress und Nervosität zu trainieren. Einige Übungen haben sich als äußerst effektiv erwiesen. Nicht alle Techniken sind für jeden gleich wirksam. Experimentiere mit verschiedenen Methoden, um herauszufinden, welche für dich am besten funktionieren.
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Tiefe Atemübungen
Setze dich in eine bequeme Position und atme langsam und tief durch die Nase ein. Dann hältst du den Atem kurz an, um anschließend langsam durch den Mund auszuatmen. Wiederhole das mehrmals. Tiefe Atemzüge können den Stresslevel deutlich reduzieren.
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Progressive Muskelentspannung
Spanne verschiedene Muskelgruppen für einige Sekunden an und lasse dann die Spannung los. Beginne zum Beispiel mit den Füßen und arbeite dich bis zum Kopf vor. Diese Methode ist prima, wenn die körperliche Anspannung gelöst werden soll.
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Visualisierung
Schließe die Augen und stelle dir einen ruhigen, angenehmen Ort vor. Jetzt konzentriere dich auf Details und versuche, dich entspannt zu fühlen. Das macht dich gelassener.
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Positive Selbstgespräche
Ersetze negative Gedanken durch positive. Anstatt sich davor zu fürchten, dass etwas schiefgehen könnte, stelle dir vor, was du im besten Fall erreichen kannst. In diesem Fall ist dies der gewünschte Ausbildungsplatz. Am besten sagst du dir beruhigende Sätze wie „Ich bin gut vorbereitet“ oder „Ich kann spontan antworten, auch auf unerwartete Fragen im Vorstellungsgespräch zur Ausbildung.“
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Körperliche Bewegung
Vor einem stressigen Ereignis wie einem Bewerbungsgespräch für die Ausbildung hilft dir körperliche Aktivität dabei, die Anspannung abzubauen. Hast du ein sportliches Hobby? Plane eine Extrastunde. Ansonsten gehst du einfach spazieren, machst Dehnübungen oder drehst eine Runde mit dem Fahrrad.
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Zeitmanagement
Plane ausreichend Zeit für Gesprächsvorbereitung und Anreise ein, um unnötigen Stress zu vermeiden. Setze dabei klare Prioritäten und bilde dir Aufgabenpakete.
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Realistische Erwartungen
Akzeptiere, dass niemand perfekt ist, auch du nicht. Realistische Erwartungen an sich selbst nehmen dem Bewerbungsgespräch zur Ausbildung den Druck.
Dein Auftritt im Vorstellungsgespräch
Der Tag ist gekommen: Du kannst dich dem Unternehmen präsentieren und kommst deinem Ausbildungsplatz ein Stück näher.
Kleidung für das Vorstellungsgespräch zur Ausbildung
Die Selbstpräsentation für die Ausbildung beginnt mit dem Äußeren. Wähle an diesem Tag eine angemessene Kleidung, in der du dich wohl fühlst. Ein absolutes Muss sind saubere und gut gepflegte Kleidungsstücke. Auch wenn die Lieblingsjeans das Selbstvertrauen stärkt, kommt sie nicht infrage, wenn sie verwaschen und löchrig ist. Wichtig sind auch saubere und gepflegte Schuhe.
Stelle das Outfit so zusammen, dass es sowohl zum Ausbildungsberuf und Unternehmen, aber auch zu dir passt. Wer sich bei einer Bank bewirbt, sollte klassischer angezogen sein als jemand, der gerne Tischler werden möchte.
Beispiele:
Bist du als eher lockerer Typ für die Ausbildung als Bankkaufmann in ein Finanzinstitut eingeladen, ist zum Beispiel eine gute dunkle Jeans oder Stoffhose, gepflegtes Hemd und Lederschuhe angemessen, während ein Anzug mit Krawatte verkleidet wirken könnte. Wer sich in einem handwerklichen Betrieb bewirbt, kann in gepflegter sportlicher Kleidung erscheinen, während ein Sakko hier eher weniger angebracht ist.
Damit du dich wohlfühlst, sollte die Kleidung für das Vorstellungsgespräch zur Ausbildung gut sitzen, nicht einengen und zu deiner Persönlichkeit passen. Wer sich fremd im eigenen Outfit fühlt, wird nicht souverän auftreten können.
Es ist immer besser, etwas zu förmlich als zu locker gekleidet zu sein. Wenn du unsicher bist, welche Kleidung angemessen ist, kannst du den Dresscode vor dem Termin bei der Person, die dich eingeladen hat, einfach erfragen.
Des Weiteren sollten Haare, Hände und Fingernägel sauber und gepflegt sein, ein eventuelles Make-up dezent.
Anfahrt und Ankommen
Nimm dir genügend Zeit für die Anreise und plane auch Unvorhergesehenes mit ein. Erscheine auf jeden Fall pünktlich und halte die Namen deiner Ansprechpartner bereit, wenn du dich am Empfang anmeldest sowie deine Bewerbungsunterlagen und etwas zum Schreiben.
In der Regel wirst du von deinem Ansprechpartner abgeholt, freundlich begrüßt und zum Besprechungsraum oder das Büro des Gesprächspartners geführt. Um dir die Aufregung zu nehmen, beginnen die meisten Personalverantwortlichen mit einem kurzen Small Talk über allgemeine Themen. So werden sie dich beispielsweise fragen, ob du eine gute Anfahrt hattest und bieten dir etwas zu trinken an.
Bleibe während der ganzen Zeit möglichst authentisch, freundlich und offen.
Körpersprache
Eine offene und entspannte Körpersprache während des Bewerbungsgesprächs für die Ausbildung wertet den persönlichen Auftritt auf. Für eine positive Ausstrahlung sind Augenkontakt und Händedruck unerlässlich. Wer dem Blick des Gegenübers ausweicht, wirkt unkonzentriert und unsicher.
Gesprächsverlauf
Das Gespräch beinhaltet in der Regel eine Kurzvorstellung der beteiligten Gesprächspartner und des Unternehmens. Das Unternehmen möchte dich kennenlernen. Dazu wird es dir wahrscheinlich einige der Fragen stellen, die du weiter oben kennengelernt und auf die du dich vorbereitet hast. Nun kannst du mit deiner Selbstpräsentation für die Ausbildung punkten und auch deine Fragen stellen.
Bleibe konzentriert und mache dir Notizen. Und selbst, wenn deine Nervosität durchkommt und du einen „Hänger“ hast, ist das natürlich und deine Gesprächspartner werden dafür Verständnis haben. Versuche es locker zu nehmen, um nicht weiter zu verkrampfen. Ein guter Weg ist ein offener Umgang mit dem Patzer und Humor. Es ist OK, wenn du mitteilst, dass du ein wenig nervös bist. Das klingt authentisch und zeigt, dass dir das Gespräch wichtig ist.
Zum Abschluss des Gesprächs wirst du Informationen zum weiteren Verlauf des Bewerbungsverfahrens erhalten, verabschiedet und ggf. zum Ausgang begleitet. Vielleicht wird dir zuvor auch noch ein kurzer Rundgang im Unternehmen angeboten.
Dann hast du es geschafft! Du hattest die Möglichkeit, mehr über das Unternehmen zu erfahren. Außerdem konntest du dir ein Bild machen, ob du und der Betrieb zusammenpassen und dein Wunsch gefestigt wird, in dieses Unternehmen als Azubi einzusteigen.
Sonderfall Videointerview
Auch das Üben einer Vorstellung auf digitalem Weg gehört auf die Checkliste für das Vorstellungsgespräch zur Ausbildung. Diese Variante hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und ist insbesondere für Bewerber, die einen weiten Anfahrtsweg haben, eine gute Alternative.
Ein Vorstellungsgespräch per Video oder Telefon erfordert eine spezielle Vorbereitung, z. B. das Sicherstellen, dass Mikrofon und Kamera funktionieren. Informiere Familienmitglieder und Mitbewohner darüber, dass du während des Vorstellungsgespräche ungestört sein musst und bitte sie, leise zu sein.
Sei pünktlich und melde dich frühzeitig an, um eventuelle technische Probleme zu lösen. Achte auch vor dem Bildschirm auf ein ansprechendes Erscheinungsbild und wähle einen neutralen Hintergrund. Ebenso wie im direkten Gespräch ist es für den guten Eindruck wichtig, Augenkontakt zu halten.
Nach dem Gespräch
Stelle dir im Nachgang folgende Fragen:
- War meine Vorbereitung ausreichend?
- Was lief gut, was lief schlecht?
- Was kann ich für das nächste Gespräch lernen und verbessern?
- Habe ich weiterhin den Wunsch, den Ausbildungsberuf in diesem Unternehmen zu erlernen? Wurde mein Interesse sogar noch verstärkt?
- Habe ich den Eindruck, in das Team zu passen?
Wenn es dir gefallen hat und du weiterhin am Einstieg in dieses Unternehmen interessiert bist, kannst du dich am nächsten Tag noch mal mit einer kurzen Mail für das Gespräch bedanken und dein weiteres Interesse bekunden.
Solltest Du feststellen, dass dir das Unternehmen nicht zusagt und du keine Ausbildung dort machen möchtest, ist das völlig in Ordnung. Lass es aber nicht darauf beruhen, sondern informiere deinen Ansprechpartner, dass du deine Bewerbung zurückziehst. Du musst dafür keine Gründe nennen. Du gibst so anderen Bewerbern die Chance, diesen Ausbildungsplatz direkt zu erhalten, da du im Bewerbungsverfahren nicht weiter berücksichtigt wirst.
Im Idealfall hat es dir dort gefallen und du erhältst eine Ausbildungszusage. Es kann aber auch sein, dass sich deine Gesprächspartner für einen anderen Kandidaten entscheiden. Das ist kein Grund zur Besorgnis, nicht jeder erste Anlauf gelingt. Gehe optimistisch in das nächste Gespräch in einem anderen Betrieb und lerne aus den Erfahrungen, die du bereits machen konntest.
In unserem Bewerbungsratgeber findest du weitere allgemeine Tipps zur Nachbereitung eines Vorstellungsgesprächs.
Keine Ausbildung gefunden?
Wer keine Ausbildung gefunden hat, muss nicht verzweifeln. Jetzt informieren, wie es doch noch klappt und Alternativen zur Überbrückung erhalten.
weiterlesenCheckliste: Vorstellungsgespräch Ausbildung
Mit unserer kompakten Checkliste für das Vorstellungsgespräch zur Ausbildung behältst du alles Wichtige im Blick.
Organisatorisches
- Adresse des Gesprächsorts bereitlegen
- Name und Funktion der Ansprechpartner notieren
- Anfahrt planen, z. B. ÖPNV-Verbindung, Autostrecke und Parkmöglichkeiten, zeitlichen Puffer einplanen
- Videointerview: Einwahldaten vorhanden?
Informationen zum Unternehmen
- Produkte/Dienstleistungen
- Anzahl Mitarbeiter
- ggf. Standorte, Unternehmensgeschichte, Geschäftsführer
- Social Media Accounts ansehen
Gesprächsvorbereitung
- Auf mögliche Fragen vorbereiten
(siehe Kapitel Vorstellungsgespräch Ausbildung: Fragen) - Eigene Fragen vorbereiten
(siehe Kapitel Du bist dran – stelle gut informierte Fragen) - Kurze Selbstpräsentation vorbereiten
(siehe Kapitel Selbstpräsentation und Elevator Pitch) - Üben
Am Tag vor dem Gespräch
- Angemessene, saubere Kleidung rauslegen
- Anfahrt checken (z. B. gibt es vorhersehbare Straßensperrungen oder Fahrplanänderungen?)
- Notizblock/Stift mitnehmen
- Bewerbungsunterlagen/Lebenslauf mitnehmen
- Bei Videointerview: Vorbereitung der Technik und des Raums, Einwahldaten bereitlegen, Familienmitglieder/Mitbewohner bitten leise zu sein
Nach dem Gespräch
- Selbstreflexion
- ggf. kurzer Dank und weiteres Interesse bekunden
- oder ggf. freundliche Absage
Randstad bildet aus
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mehr erfahrenFragen und Antworten
Hier beantworten wir Fragen zum Thema „Vorstellungsgespräch zur Ausbildung“.
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Was fragt man beim Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung?
Bewerber können mit geschickten Fragen unter Beweis stellen, dass sie sich nicht nur für den Ausbildungsplatz interessieren, sondern sich auch mit den Inhalten und dem Unternehmen auseinandergesetzt haben. Daher solltest du Fragen zum Ausbildungsverlauf stellen. Du kannst unter anderem fragen, mit welchen Abteilungen du in Kontakt kommen und welche Fertigkeiten du in den kommenden Jahren lernen wirst. Stelle Fragen zu den Strukturen im Unternehmen und erkundige dich, welche Perspektiven es für dich nach der Ausbildung in diesem Unternehmen geben könnte.
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Wie lange dauert ein Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung?
Je nach Verlauf kann ein Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung in fünfzehn Minuten vorbei sein oder auch bis zu einer Stunde dauern. Die Länge hängt davon ab, wie interessiert der Bewerber wirkt, ob er Fragen ausführlich beantwortet und selbst Fragen zu der Ausbildung und dem Unternehmen stellt.
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Wie läuft ein Vorstellungsgespräch zur Ausbildung ab?
Jedes Gespräch beginnt zunächst mit einer Begrüßung und Vorstellung. Anschließend wird der Personalverantwortliche Fragen zu der Motivation, den Stärken und Schwächen sowie den Interessen des Bewerbers stellen. Danach hat der Bewerber die Möglichkeit zu eigenen Rückfragen. In manchen Unternehmen wird im Anschluss an das Gespräch noch ein Rundgang durch das Unternehmen angeboten.
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