Wer den Job wechseln will, braucht eine gute Begründung. Denn nicht alle Argumente stärken Ihre Position als Favorit im Wunschunternehmen. Erfahren Sie, wie Sie den Jobwechsel am besten erklären und welche klassischen Wechselmotive es gibt.
Den passenden Grund für den Jobwechsel bestimmen
Bereits im Bewerbungsanschreiben, aber spätestens im Vorstellungsgespräch wird der potenzielle neue Arbeitgeber die Frage stellen: „Warum möchten Sie Ihren Arbeitgeber wechseln?“ Nicht selten lautet die Antwort: „ein zu niedriges Gehalt“ oder „ein unfähiger Chef“.
Auch wenn diese Antwort ehrlich ist, punkten Jobwechsler bei neuen Arbeitgebern mit dieser Antwort leider nicht. Das gilt auch für Antworten, die den vorherigen Arbeitgeber schlecht darstellen. Denn eine Bewerbung ist als ein Verkaufsgespräch zu verstehen. Sie müssen verdeutlichen, welche Vorteile ein Unternehmen hat, wenn es Sie einstellt. Und der Wunsch nach einem höheren Gehalt oder die Lästerei über den alten Arbeitgeber sind noch lange kein Gewinn für Ihren möglichen neuen Arbeitgeber.
Um gute Gründe für den Jobwechsel zu identifizieren, sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen:
- Was reizt Sie an der neuen Stelle, für die Sie sich beworben haben?
- Konnten Sie im letzten Job Ihre beruflichen Ziele erreichen? Welche neuen Ziele haben Sie?
- Gab es einen bestimmten Anlass für den Jobwechsel, beispielsweise ein Umzug?
- Was würden Sie an Ihrem aktuellen Job verbessern wollen?
Wer diese Fragen für sich beantwortet, findet meist gute Ansätze, um den Jobwechsel im Anschreiben oder Vorstellungsgespräch zu begründen.
Erhalten Sie hier weitere Tipps rund um die Formulierung eines Bewerbungsanschreibens und zur Vorbereitung auf das nächste Vorstellungsgespräch.
Sonderfall Jobhopping
Wer ständig den Job wechselt, muss gute Gründe vorweisen können – denn Personaler legen dies oftmals negativ aus. Erhalten Sie Informationen über die Chancen und Risiken häufiger Arbeitgeberwechsel und wie Sie sie gut begründen.
mehr erfahren5 klassische Motive für den Jobwechsel
Um aus den eigenen Wechselwünschen die beste Begründung herauszuarbeiten, hilft es, sich inspirieren zu lassen. Werfen Sie einen Blick auf diese fünf klassischen Wechselmotive, die bei Personalverantwortlichen gut ankommen. So gelingt es, die Frage nach dem Wechselwunsch einfach und überzeugend zu beantworten.
1. Grund: „Ich möchte mich weiterentwickeln“
Wer sich auf eine neue Stelle bewirbt, weil er seit einigen Jahren auf der gleichen Position verweilt und gerne mehr Verantwortung hätte, hat bereits eine gute Begründung parat. Denn das zeigt, dass Sie sich weiterentwickeln möchten und auch bereit sind, sich zu engagieren, um Neues zu lernen. Diese Formulierungen helfen, den richtigen Ton zu treffen:
- „Ich möchte mich beruflich weiterentwickeln. Die von Ihnen ausgeschriebene Stelle bietet mir die beste Möglichkeit, nochmal mehr aus mir herauszuholen.“
- „Die von Ihnen beschriebene Stelle passt sehr gut zu meinen beruflichen Zielen und bietet mir gute Chancen, um mich beruflich weiterzuentwickeln und zu entfalten.“
2. Grund: „Ich suche nach neuen Herausforderungen“
Wer auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist, sollte diese schnell und einfach benennen können. Was genau möchten Sie im nächsten Job erreichen und über welche neuen Aufgaben würden Sie sich besonders freuen? Diese Beispielformulierung hilft bei der Bewerbung:
- „Die von Ihnen ausgeschriebene Stelle bietet für mich vielseitige und spannende Aufgaben. Besonders reizvoll finde ich die Möglichkeit [Aufgabe nennen, z. B. mehr Führungsverantwortung zu übernehmen oder meine eigenen Projekte zu steuern].
3. Grund: „Mein Privatleben hat sich verändert“
Veränderungen im privaten Umfeld, beispielsweise ein Umzug oder die Familienplanung, sind legitime Gründe zum Jobwechsel. Sie müssen die Situation nicht ansprechen, schließlich ist das Privatsache. Eine grobe Einordnung hilft Arbeitgebern aber dabei, Ihre Motivation für den Wechsel besser zu verstehen und mögliche Zweifel aus dem Weg zu räumen. Mit dieser Formulierung sind Sie ehrlich, aber verraten nicht zu viel:
- „Aufgrund einer privaten Veränderung suche ich nach einem passenden Job in [Ort angeben]/[veränderte Arbeitszeiten angeben, z. B. Teilzeit].“
4. Grund: „Ich möchte neue Strukturen kennenlernen“
Häufig sind Bewerber beim Jobwechsel mit neuen Organisationsstrukturen und Entscheidungswegen konfrontiert. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn Bewerber von einem großen Konzern zu einem Start-up wechseln oder den Sprung von einem regionalen Betrieb im Mittelstand in ein internationales Unternehmen schaffen wollen. Genau in dieser Änderung verbirgt sich ein gutes Argument, um den Jobwechsel zu begründen. Eine gute Begründung kann so aussehen:
- „Nach langer Tätigkeit bei einem mittelständischen Unternehmen möchte ich jetzt meine Fähigkeiten und Fertigkeiten im Rahmen eines großen Konzerns vertiefen. Durch die Arbeit bei meinem bisherigen Arbeitgeber bringe ich Know-how und neue Perspektiven mit.“
5. Grund: „Mir ist wichtig, neue Branchen kennenzulernen“
Wer den Schritt in eine neue Branche oder ein neues Berufsfeld wagt, sollte dies besonders mit Stärken und Kenntnissen begründen, die zur neuen Position passen. Wichtig ist, sich vorher zu fragen: Warum will ich in genau diese Branche/diesen Beruf wechseln? Welche Fähigkeiten bringe ich mit, die die Stelle erfordert? Denn bei diesem Wechsel sind außerdem Eigenmotivation und Engagement starke Argumente – und beides gilt es, sichtbar zu machen.
- „Der Wechsel in die [Branchenname] als [Berufsbezeichnung] verbindet mein großes Interesse für [branchenrelevantes Thema] mit meinen bestehenden Stärken: [passende Stärken, wie z. B. großes organisatorisches Talent]. Diese Kombination ermöglicht es mir, schnell fehlende Skills zu erlernen und gleichzeitig durch meine bestehenden Erfahrungen neue Perspektiven einzubringen.“
Mit Randstad zum neuen Job
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