Bei einer Bewerbung wartet man als Jobsuchender gespannt auf eine positive Antwort. Was aber, wenn plötzlich Zusagen von zwei Unternehmen vorliegen? Hier ist die richtige Entscheidungsfindung gefragt. Doch wie geht man bei der Wahl der geeigneten Stelle vor? Gelingt sie aufgrund rationaler Überlegungen oder soll man sich dabei lieber auf sein Bauchgefühl verlassen? Wenn Sie das Gefühl plagt „ich kann mich zwischen zwei Jobs nicht entscheiden” erfahren Sie im Folgenden, wie Sie in dieser Situation entsprechend reagieren und worauf Sie bei der Entscheidung zwischen zwei Jobs achten sollten.
Methoden der Entscheidungsfindung
Vielfach machen Bewerber die Annahme einer angebotenen Arbeitsstelle vom jeweiligen Gehalt abhängig. Der Vorteil zwischen zwei Angeboten lässt sich auf Zahlenebene gut erkennen. Doch nicht immer ist ein monetärer Vorteil von zentraler Bedeutung.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um in bestimmten Situationen die richtige Entscheidung zu fällen. Nicht jeden Entschluss treffen Menschen rational. Zuweilen spielen auch Emotionen eine gewisse Rolle. Vor allem Berufseinsteiger stehen bei mehreren Jobangeboten vor einer großen Hürde: Welcher Job bzw. welcher Arbeitgeber ist der richtige für mich – und wo habe ich mehr Aufstiegschancen? In erster Linie ist die Entscheidung zwischen zwei Jobs von strategischer Bedeutung und hat langfristige Auswirkungen. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile mehrere Methoden, um die richtige Wahl rational zu treffen. Nachfolgend stellen wir Ihnen drei davon vor.
Pro-und-Kontra-Liste
Bei dieser Methode listen Sie die Vor- und Nachteile des jeweiligen Jobs auf. Dafür bedarf es einer Reihe von Kriterien, die eine Beurteilung der zukünftigen Arbeitsstelle erlauben.
Beispiele dafür sind:
- Gehalt
- Benefits des Arbeitgebers (zum Beispiel Personalrabatte, Bonuszahlungen oder Jobrad-Angebote)
- Geografische Distanz zum Wohnort
- Sicherheit des Jobs
- Karrieremöglichkeiten und Aufstiegschancen
- Individuelle Entfaltungsmöglichkeiten
- Flexible Arbeitszeitmodelle bzw. Work-Life-Balance
Danach bewerten Sie die einzelnen Kriterien entweder positiv oder negativ. Das gilt für alle zur Auswahl stehenden Jobangebote. Jenes Angebot, welches die meisten positiven Bewertungen erhält, wird weiterverfolgt.
Die gewichtete Methode
Dieser Ansatz ist der Pro-und-Kontra-Liste ähnlich. Allerdings gewichten Sie die einzelnen Kriterien, indem Sie sie mit Faktoren versehen. Jener Aspekt, der am wichtigsten erscheint, wird mit einem hohen Faktor bewertet, weniger wichtige mit einem niedrigeren Faktor. Danach vergibt man für die Kriterien in jedem Job 1 bis 5 Punkte. Fünf gilt hierbei als volle Punktzahl. Multipliziert man nun für jeden Job die einzelnen Kriterien mit dem Faktor, erhält man die Gesamtpunktzahl für die auszuwählenden Jobangebote. Das Angebot mit dem höchsten Punktestand stellt die beste Wahl dar.
Beispiel
Die wichtigsten Auswahlkriterien für einen Jobanwärter sind beispielsweise die geografische Distanz (Faktor 3), die Karrieremöglichkeiten (Faktor 2) sowie das Gehalt (Faktor 1).
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Job A liegt weit vom Wohnort entfernt (1 Punkt), bietet jedoch die besten Karrieremöglichkeiten (5 Punkte) sowie ein ansprechendes Gehalt (4 Punkte). Die Gewichtung führt zum Ergebnis: 3 x 1 + 2 x 5 + 1 x 4 = 17 Punkte.
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Job B bietet befindet sich direkt am Wohnort (5 Punkte), bietet zwar kaum Aufstiegsmöglichkeiten (1 Punkt), doch das Gehalt ist zufriedenstellend (3 Punkte). Daraus folgt: 3 x 5 + 2 x 1 + 1 x 3 = 20 Punkte.
Job B ist nach dieser Methode also die bessere Wahl.
10-10-10-Methode
Dieses Verfahren zur Entscheidungsfindung ist relativ einfach. Sie stellen sich bei der Job-Auswahl drei Fragen, die sich auf unterschiedliche Zeiträume beziehen. Die Fragestellung dafür lautet: Welche Auswirkungen hat der Entschluss für den jeweiligen Job in zehn Tagen, in zehn Monaten und in zehn Jahren? Mithilfe dieser Fragen können Sie ermitteln, ob sich die jeweilige Arbeitsstelle kurzfristig, mittelfristig und langfristig lohnt.
Auch auf das eigene Gefühl hören
Neben aller Methodik kann auch das eigene Bauchgefühl ein guter Berater sein. Oftmals schlägt die Intuition jegliche rationale Überlegungen.
Wenn Sie sich selbst nicht entscheiden können, sprechen Sie auch mit Vertrauenspersonen über die anstehende Entscheidung.
Job-Entscheidung treffen: Die Qual der Wahl
Wer eine Entscheidung zwischen zwei Jobs fällen muss, steht sicherlich vor einer großen Herausforderung. Das gilt insbesondere, wenn alle Jobzusagen mit guten Zukunftsaussichten oder einer guten Entlohnung verbunden sind. Doch wie sollte man sich bei mehreren Jobangeboten verhalten und welche Antwort gibt man jenem Arbeitgeber, den man nicht gewählt hat?
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Im Entscheidungsfall lehnt der Bewerber gleichzeitig das Alternativangebot ab. In den meisten Fällen ist es ratsam, bei jenem Unternehmen, für das man sich nicht entschieden hat, um Bedenkzeit zu bitten. Diese Lösung ist diplomatisch und stößt Personaler nicht unbedingt vor den Kopf. Wer höflich sein will, kann in einer E-Mail mitteilen, dass sich die persönlichen Ausgangsbedingungen seit der Bewerbung geändert haben und man eine andere Lösung gefunden hat.
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Es gehört zum guten Ton, die Wahl für das passende Jobangebot möglichst rasch zu treffen. Bewerber, die sich nach einer Zusage nicht gleich melden, geben direkt zu Beginn kein gutes Bild ab. Trifft man nach einer bestimmten Zeit überhaupt keine Wahl, ist die Chance bei beiden potenziellen Arbeitgebern verspielt.
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Ein Job beansprucht einen Arbeitnehmer über einen langen Zeitraum. Daher sind für die Entscheidungsfindung neben dem Gehalt auch andere Faktoren maßgeblich. Zu einem Traumjob gehören auch ein gutes Betriebsklima, gute Aufstiegsmöglichkeiten, die Möglichkeiten zur Weiterbildung und eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Auch diese Umstände sind vor der endgültigen Entscheidung zu berücksichtigen.
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Natürlich sind mehrere Jobangebote gleichzeitig nicht bloß ein Glücksfall, sondern weisen auch auf einen hohen Marktwert des Bewerbers hin. Das erhöht das Selbstbewusstsein. Machen Sie sich diesen Umstand in der Bewerbungsphase zunutze – bleiben Sie dabei jedoch sachlich.
Mit diesen Tipps sollte Ihnen die Entscheidung zwischen zwei Jobs nun wesentlich leichter fallen.
Lesetipp
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