Eine Bewerbung auf Empfehlung hört sich zwar gut an, ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Sie ist bei ausgeschriebenen Stellen möglich, es kann aber auch eine Initiativbewerbung auf Empfehlung erfolgen. Ob der Versuch erfolgreich sein wird, hängt von einer Reihe Faktoren ab. Der Empfehlungsgeber spielt ebenso eine Rolle wie die konkrete Gestaltung der Bewerbung. Im Folgenden erhalten Sie einige Tipps.
Vorbereitung der Bewerbung auf Empfehlung
Sich auf eine freie Stelle zu bewerben oder einfach durch Kontakte an einen neuen Job zu gelangen, ist in beiden Fällen nicht ganz einfach. Der persönliche Kontakt mit einem Unternehmens-Insider ermöglicht es Ihnen, vorab einen Einblick zu bekommen, der für die Arbeitgeberwahl oder bei einem Branchenwechsel grundsätzlich hilfreich ist.
Bei einer Bewerbung auf Empfehlung durch Freunde oder Familie sind einige Punkte besonders ins Auge zu fassen.
1. Position des Empfehlungsgebers
Nennt der Bewerber den Referenzgeber im Rahmen des Anschreibens namentlich, ist das vorab mit dem Empfehlenden genau abzusprechen. Personen, die Empfänger der Bewerbung gar nicht kennt oder im Betrieb eine untergeordnete Rolle spielen, sind als Empfehlungsgeber wenig interessant. Je mehr Ansehen die jeweilige Person genießt, desto größer sind auch die Chancen für eine erfolgreiche Bewerbung. Natürlich ist es hier vorteilhaft, wenn der Referenzgeber eine gute Beziehung zur Geschäftsführung bzw. Personalabteilung hat.
Es ist wichtig, dass der Empfehlende genau weiß, warum er gerade seinen Bekannten für eine bestimmte Stelle vorschlägt. Er unterstreicht in erster Linie die Fähigkeiten und Kenntnisse des Bewerbers.
Beachten Sie grundsätzlich: Will der Empfehlungsgeber nicht namentlich erwähnt werden, sollten Sie auf die Angabe in der Bewerbung verzichten.
2. Persönliche Motivation
Die Angabe der persönlichen Beweggründe für die Bewerbung ist wichtig. Dadurch wird der Eindruck vermieden, dass sich der Kandidat beim Unternehmen nur aufgrund der Empfehlung durch den Freund bewirbt.
3. Ordentliche Bewerbungsunterlagen
Auch wenn die Bewerbung auf Empfehlung durch Familie oder Freund erfolgt, entspricht sie einer normalen Stellenbewerbung. Daher bedarf sie der gleichen Unterlagen und Form.
Bewerbungsschreiben auf Empfehlung
Wie sonst auch üblich, nimmt das Bewerbungsanschreiben die erste Stelle in der Reihenfolge der Bewerbungsunterlagen ein. Achten Sie auch hier auf ein ansprechendes Layout der Bewerbungsunterlagen, korrekte Grammatik und Orthografie.
Erwähnen Sie den Namen des Empfehlungsgebers zu Beginn des Anschreibens. Sie erwirken damit direkt einen Vertrauensvorschuss beim Empfänger der Bewerbung, der Ihre Bewerbung bereits mit einer positiven Grundeinstellung lesen wird.
Formulierung für die Bewerbung auf Empfehlung
Zum Beispiel nutzen Sie im Bewerbungsschreiben diesen Einleitungssatz, um die Empfehlung durch Mitarbeiter zu erwähnen:
Sehr geehrte/r …,
von Ihrer Mitarbeiterin, Frau [Vorname Nachname], die als [Position] in Ihrem Unternehmen beschäftigt ist, habe ich erfahren, dass Sie die Stelle [Stellenbezeichnung] neu besetzen. Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung in diesem Tätigkeitsbereich bin ich mir sicher, Ihr Team sehr gut zu ergänzen.
Verwenden Sie die Empfehlung, um bestimmte Qualifikationen und Fähigkeiten zu unterstreichen, die besonders relevant für die ausgeschriebene Stelle sind. Ergänzen Sie im Folgenden Ihre persönliche Motivation und gehen Sie individuell auf das Unternehmen ein.
Zu den wichtigsten Bestandteilen einer korrekten Bewerbung gehören zudem Lebenslauf und Zeugnisse. Umfangreiche Tipps zur Erstellung Ihrer Bewerbungsunterlagen erhalten Sie in unserem Bewerbungsratgeber.
Vorteile und Nachteile der Bewerbung bei Empfehlung durch Mitarbeiter
Wer eine Referenz für seine Bewerbung nutzt, erregt auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit und hebt sich ab. Eine Bewerbung auf Empfehlung sogar vor der offiziellen Ausschreibung einer Stelle einzureichen, verschafft auch einen taktischen Vorteil: Bis zum Zeitpunkt der öffentlichen Stellenausschreibung gibt es wahrscheinlich keine oder nur wenige Mitbewerber.
Eine Bewerbung auf Empfehlung birgt jedoch auch gewisse Risiken. Ist sie nicht ordentlich verfasst, vermittelt das rasch einen falschen Eindruck und fällt auch negativ auf den Empfehlungsgeber zurück. Das gilt vor allem, wenn dieser den Mittelpunkt des Bewerbungsschreibens bildet. Daher ist es ratsam, die eigenen Beweggründe für die Bewerbung hervorzuheben und den Empfehlungsgeber nur in der Einleitung des Anschreibens einmal zu erwähnen.
Handelt es sich beim Empfehlungsgeber um eine Person, die im Betrieb wenig Anerkennung genießt, geht der Schuss unter Umständen nach hinten los. In diesem Fall verschlechtert die Empfehlung sogar die Chancen auf den Job.
Außerdem ist es notwendig, dass der Referenzgeber den Bewerber gut kennt und mit der Nennung einverstanden ist. Schließlich besteht die Möglichkeit, dass Personaler sich Informationen über den Bewerber vom Empfehlungsgeber einholen.
Empfehlung richtig nutzen
In der heutigen Zeit setzen viele Unternehmen auf die Empfehlungsstrategie. Wer sich auf eine ausgeschriebene Stelle bewirbt, hat durch eine Empfehlung wesentlich höhere Chancen. Eine Empfehlung unterstreicht die Bewerbung und führt zu einem Vertrauensvorschuss.
Manchmal ist eine Empfehlung auch bei einer Initiativbewerbung hilfreich. Eine Referenz von einem anerkannten Mitarbeiter ist nützlich, wenn sich der Bewerber zuvor bereits beim Unternehmen beworben und noch keine Antwort erhalten hat. Auch nach einer vorhergehenden Absage auf eine Bewerbung kann die Empfehlung die Situation zum Besseren wenden.
Eine Bewerbung, die auf Empfehlung erfolgt, muss nicht immer von Erfolg gekrönt sein. Schwierig wird es, wenn der Bewerber noch keine Berufserfahrung hat oder in einem sehr spezifischen Tätigkeitsbereich arbeiten will. Hier haben in erster Linie Erfahrungen, ein passender Ausbildungsgrad sowie spezielle Fähigkeiten und Kenntnisse mehr Gewicht.
Nun haben Sie hoffentlich neue Informationen über die Bewerbung auf Empfehlung erhalten, die Ihnen auf der Suche nach Ihrem Traumjob zugutekommen. Zwar sind Referenzen eine wertvolle Hilfe auf dem Weg zur Wunschstelle, doch sind sie kein Garant für Erfolg. Bleiben Sie trotzdem am Ball und beachten Sie die wichtigsten Bewerbungsgrundsätze.