Arbeitsproben sind Belege für Leistungen, die eine Person in ihrem bisherigen Berufsleben erbracht hat. Bei Bewerbungen sind diese Referenzen ein nützliches Instrument, um beschriebene Kompetenzen klar unter Beweis zu stellen. Vor allem in kreativen Berufen werden diese Arbeitsbeispiele oft verlangt. Doch wie sehen solche Proben aus und in welcher Form sollen sie vorliegen? Und wann braucht man diese Unterlagen? Falls Sie sich diese oder generell die Frage „Was sind Arbeitsproben eigentlich?” auch schon einmal gestellt haben, finden Sie Antworten im folgenden Artikel.
Arbeitsproben Beispiele
Je nach Beruf gibt es unterschiedliche Arbeitsproben. Vorstellungsgespräche in der Kreativ- und Medienbranche bereichern beispielsweise Textproben oder erfolgreich umgesetzte Konzepte als Leistungsnachweise. Im Handwerk und im produzierenden Gewerbe sind es Werkstücke, in der Industrie Prototypen. Wer in der IT-Branche tätig ist, verfügt am besten über selbst gestaltete Websites oder hat eine selbst entwickelte App vorzuweisen. In der Wissenschaft gelten in erster Linie Publikationen in Fachzeitschriften als Referenzen.
Diese Referenzen sind ein Beweis für abstrakte Fähigkeiten, die in einer Bewerbung schriftlich erwähnt werden, aber für Personalverantwortliche nicht verifizierbar sind. Schließlich kennen sie den Bewerber nicht und wissen auch nicht, ob dessen Behauptungen stimmen. Mithilfe von Arbeitsproben untermauern Bewerber ihre Aussagen zielführend.
Charakteristika einer passen Arbeitsprobe
Eine Arbeitsprobe, die in Personalabteilungen Eindruck macht, zeichnet sich vor allem durch folgende Punkte aus:
- Passgenauigkeit zum Anforderungsprofil
Für Arbeitsproben im Rahmen einer Bewerbung eignen sich jene Leistungsnachweise, die genau auf das in der Stellenausschreibung genannte Anforderungsprofil passen. Sucht ein Unternehmen zum Beispiel nach einem Architekten, der für die Planung von Brücken zuständig sein soll, eignen sich keine Skizzen für Einfamilienhäuser als Arbeitsproben. - Aktualität
Nur jene Leistungsnachweise sind vorteilhaft, die nicht zu alt sind. Je aktueller die Arbeitsprobe ist, desto aussagekräftiger ist sie. - Verständlichkeit
Umfangreiche Proben sind weniger günstig, da ein langer Text oder eine seitenlange Referenzmappe von Personalern meistens nur überflogen wird. Der Grund dafür liegt oft darin, dass sich die Personalverantwortlichen eines Unternehmens unter einer Vielzahl von Bewerbern entscheiden müssen. Deshalb darf die Anzahl der eingereichten Nachweise nicht zu groß sein. Personaler bevorzugen es, wenn sie sich in wenigen Minuten ein Bild vom Bewerber machen können.
Lesetipp
Wie überzeugen Sie mit Ihrer Bewerbung? Lesen Sie, worauf Personaler achten und auf was es im Bewerbungsprozess ankommt.
mehr erfahrenVorteile und Nachteile
Egal in welcher Branche Arbeitsproben eingereicht werden, sie sind ein wichtiges Zeugnis erfolgreich umgesetzter Projekte und tragen die Handschrift des Bewerbers. Künftige Arbeitgeber lernen dadurch den Jobanwärter rasch besser kennen und können sich ein entsprechendes Bild von der Qualität seiner Arbeiten machen.
Leistungsnachweise dienen also dazu, auf sich aufmerksam zu machen und einen konkreten Beweis für das eigene Können zu liefern. In manchen Berufszweigen wie der Kreativbranche zählen Leistungsbeweise oft mehr als schulische Abschlüsse oder akademische Titel. Schließlich ermöglichen diese Referenzen, den Mehrwert in den Vordergrund zu stellen, den ein Bewerber im Vergleich zu Mitbewerbern zu bieten hat.
Häufig ist die Zusammenstellung von Arbeitsproben mit einem größeren zeitlichen Aufwand für den Bewerber verbunden. Vor allem bei langjähriger Berufspraxis nimmt bereits die Auswahl der richtigen Unterlagen eine gewisse Zeit in Anspruch. Wer in einer Stellenausschreibung dazu aufgefordert wird, als Arbeitsprobe ein konkretes Projekt in die Tat umzusetzen, sollte jedoch Vorsicht walten lassen. Manche Unternehmen nutzen diese Leistungsnachweise als unbezahlte Auftragserfüllung.
Arbeitsproben auswählen
Bewerber reichen Leistungsnachweise entweder freiwillig ein – oder wenn dies in der Stellenausschreibung ausdrücklich verlangt wird.
Sind bereits Proben vorhanden, wählen Sie eine für die jeweilige Stelle passende Referenz aus. Wie viele Leistungsnachweise Sie einreichen, hängt von Ihrem Alter und der Berufserfahrung ab. Auf jeden Fall ist die Anzahl der Arbeitsproben möglichst gering zu halten. In der Regel reichen drei bis vier davon aus.
Ist keine Referenz vorhanden, können Sie fiktive Proben anfertigen. Darauf ist jedoch entsprechend hinzuweisen. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich beispielsweise für Quereinsteiger, da diese noch kaum Erfahrung in der neuen Branche oder im neuen Beruf haben. Verwendbar sind jedoch Leistungsnachweise, die zwar aus dem bisherigen Berufsleben stammen, mit der neuen Tätigkeit aber artverwandt sind. Ein Journalist zum Beispiel, der bereits Arbeitsproben aus dem Wirtschaftsjournalismus vorzuweisen hat, kann diese Unterlagen auch im Rahmen einer Bewerbung als Finanzjournalist verwenden.
Arbeitsproben übermitteln: digital oder auf Papier?
In vielen Berufen erfolgt eine Bewerbung heute online. Aus diesem Grund können schriftliche, grafische oder bildliche Dokumente als Anhang in der E-Mail versendet werden. Solche Referenzen sollte man in einem PDF-File zusammenfassen, dessen Größe 5 Megabyte möglichst nicht übersteigt. Alternativ dazu eignen sich auch Webseiten, auf die mithilfe eines Links verwiesen wird. Arbeitsproben, die in Form von Webseiten erscheinen, bilden auch komplexere Sachverhalte ab und sind am einfachsten zu präsentieren. Das kann mitunter auch während des Bewerbungsgesprächs erfolgen.
Schriftliche Präsentationen in Papierform sind heute zwar eher selten, sie haben doch noch immer ihre Daseinsberechtigung – etwa wenn der visuelle Aspekt eine hervorgehobene Rolle spielt. Diese Arbeitsproben werden in einer Bewerbungsmappe ordentlich eingeheftet. Solche Leistungsnachweise erbringen oft Künstler, Grafiker oder andere kreativ tätige Personen. Bei künstlerischen Leistungsnachweisen kann sich der Betrachter ein konkretes Bild vom Stil des Kunstschaffenden machen. Auch Journalisten und Autoren können als qualifizierte Proben Texte in Druckform präsentieren.
Nun besitzen Sie das nötige Grundwissen, selbst Arbeitsproben richtig auszuwählen und zu gestalten. Das erleichtert den Einstieg in Ihren neuen Job.
Weitere Bewerbungstipps erhalten Sie in unserem Bewerbungsratgeber.