In der Bewerbungsphase konzentrieren sich viele Jobsuchende auf Aspekte wie das Gehalt, die Benefits wie zum Beispiel ein Jobrad oder die Reputation des Unternehmens. Eine entscheidende Frage wird häufig außer Acht gelassen: „Welche Branche passt zu mir?“ Tatsächlich hängt die eigene berufliche Zukunft maßgeblich davon ab, ob die Chemie zwischen Arbeitnehmer und Unternehmen stimmt oder nicht. Wenn Sie den potenziellen Arbeitgeber vor der Bewerbung auf den Prüfstand stellen, haben Sie bessere Chancen auf einen echten Traumjob. Worauf es dabei ankommt, erfahren Sie im Folgenden.

lächelnder Mann
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Den passenden Arbeitgeber finden

Bei der Jobsuche ist es wie bei der Suche nach der großen Liebe. Wenn beide Seiten, in unserem Fall also Arbeitnehmer und Arbeitgeber, nicht miteinander harmonieren, ist alles andere nebensächlich. Wie bei der Partnersuche stellen die Beteiligten manchmal zu spät fest, dass sie nicht zueinander passen. Man kann natürlich nicht immer erahnen, wie die tatsächliche Zusammenarbeit in der Praxis läuft. Allerdings gibt es in den meisten Fällen von Anfang an gewisse Anzeichen oder Warnhinweise, die auf eine negative Entwicklung hindeuten.

Die gute Nachricht vorweg: Für gewöhnlich verfügen Arbeitgeber oder Personalverantwortliche in dieser Hinsicht über einen weitaus größeren Erfahrungsschatz als Bewerber. Sie haben zahlreiche Mitarbeitende kommen und gehen gesehen. Mit der Zeit entwickeln sie ein Gespür dafür, ob eine Persönlichkeit zum Unternehmen passt. Daher entscheiden sie sich in der Regel gegen Bewerber, bei denen sie glauben, dass sie mit dem Unternehmen nicht auf einer Wellenlänge liegen. Nehmen Sie Absagen also niemals persönlich. Nicht jeder Mensch ist für jedes Unternehmen geeignet und umgekehrt. Dies hat nichts mit Fähigkeiten oder Leistungen zu tun, sondern vielmehr mit der Frage, ob beide Seiten miteinander harmonieren.

Dennoch kommt es hin und wieder vor, dass Menschen in einem Arbeitsumfeld landen, das überhaupt nicht zu ihnen passt. Sie sollten Ihre Zeit außerdem nicht damit verschwenden, sinnlose Bewerbungen an Unternehmen zu schreiben, mit denen eine Zusammenarbeit ohnehin nicht funktioniert, z. B. aufgrund Ihrer grundsätzlichen Einstellung bzw. aus Gewissensgründen. Deshalb empfiehlt es sich, den potenziellen Arbeitgeber im Vorfeld genau unter die Lupe zu nehmen. Insbesondere die Unternehmenskultur und -philosophie sowie der Purpose spielen eine wesentliche Rolle.

Arbeitgebersuche: Recherche ist die halbe Miete

Um festzustellen, ob ein Arbeitgeber zu Ihnen passt, benötigen Sie vor allem eins: Informationen! Am Anfang der Jobsuche steht auf jeden Fall eine ausgiebige Recherche. Und gerade in diesem Zusammenhang erweist das Internet Arbeitsuchenden wertvolle Dienste. Früher waren Bewerber auf die subjektive Auskunft des Bekannten- und Freundeskreises angewiesen oder sie hatten die Möglichkeit, im Rahmen von Karrieremessen oder Aktionstagen mit Betrieben in Kontakt zu treten.

Obwohl die Recherche per Mausklick das Ganze leichter gemacht hat, können diese „altmodischen“ Optionen gleichermaßen spannende Informationen zutage fördern. Sofern Sie die Gelegenheit haben, in Präsenz mehr über ein Unternehmen zu erfahren, sollten Sie diese Kontaktquellen unbedingt nutzen. Durch persönlichen Kontakt zum Betrieb oder einzelnen Angehörigen verbessern sich sogar Ihre Chancen auf die gewünschte Position.

Lesetipp: Bewerbung auf Empfehlung

Wer sich auf Empfehlung auf eine Stelle bewirbt, geht meist mit Vorteilen ins Rennen. Allerdings gibt es einiges zu beachten.

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Um an Informationen zu potenziellen Arbeitgebern zu gelangen, stehen Ihnen bei der Online-Recherche diverse Quellen zur Verfügung. Dazu gehören:

  • Bewertungsplattformen für Arbeitnehmer (zum Beispiel Kununu oder Glassdoor)
  • Social Media (Facebook, LinkedIn, Xing, Instagram, TikTok und Co.)
  • Website des Unternehmens
  • Kundenrezensionen
  • Google

Das Beste daran ist, dass lediglich ein internetfähiges Gerät und etwas Zeit erforderlich sind. Aber Achtung: Selbstverständlich erscheint es verführerisch, schnell unterwegs am Smartphone zu recherchieren, während Sie auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch sind. Doch eine gewisse Ernsthaftigkeit und Strukturiertheit sind bei diesem Unterfangen angebracht. Am besten setzen Sie sich für die Recherche in Ruhe an den PC und machen sich umfassende Notizen zu den wesentlichen Informationen.

Die wichtigsten Tipps zur Arbeitgebersuche

Im vorangegangenen Abschnitt haben Sie einige Tipps erhalten, wie Sie nach Informationen zum potenziellen zukünftigen Arbeitgeber suchen. Wie Sie die Frage „Welcher Arbeitgeber passt zu mir?“ für sich beantworten, haben wir Ihnen noch nicht direkt verraten. Dennoch werden Sie im Zuge Ihrer Recherche ein Gefühl dafür entwickeln, ob Sie sich vorstellen können, durchschnittlich 40 Stunden pro Woche in der jeweiligen Firma zu verbringen. Noch spezieller wird die Abwägung, wenn Sie einen Branchenwechsel vollziehen oder sich zwischen zwei Jobangeboten entscheiden müssen und sich die Frage stellen „Welcher der beiden Arbeitgeber passt besser zu mir?“

Wer beispielsweise lieber in einem Familienbetrieb arbeitet, wird sich im Großraumbüro eines Konzerns vermutlich ähnlich unwohl fühlen wie ein Veganer in einer Lederfabrik. Insbesondere die Unternehmenskultur und die Werte, die ein Arbeitgeber lebt, sind deshalb von Interesse. Aufschluss darüber geben Unternehmensprofile oder Leitbilder, die Sie auf der Firmenwebsite finden. Bedenken Sie jedoch, dass Unternehmen sich dort von Ihrer besten Seite präsentieren und oft eher dick auftragen. Im Rahmen weiterer Recherchen werden Sie bald feststellen, ob es sich nur um Worthülsen handelt oder die Unternehmenswerte wirklich gelebt werden.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass Bewerber den Arbeitsmarkt mit der richtigen Suchintention durchforsten. Wer sich Klarheit über die eigenen Prioritäten verschafft, weiß auch, wonach er sucht. Erfahrungen aus der Vergangenheit helfen dabei, das Bild zu schärfen. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um sich Gedanken über Ihre zukünftige Arbeitssituation zu machen, und verschicken Sie nicht voreilig Bewerbungen, nur weil die Stellenausschreibung mit einem Top-Gehalt einen verlockenden Eindruck macht.

Wahrscheinlich haben Sie im Laufe Ihrer Jobsuche ein paar Unternehmen näher ins Auge gefasst. Um sich davon überzeugen, ob ein Arbeitgeber zu Ihnen passt, beachten Sie folgende Punkte:

  • Stellenausschreibung aufmerksam lesen

Zwischen den Zeilen lauern oftmals Warnsignale! Wer etwa eine hohe Einsatzbereitschaft fordert, verlangt eventuell zu viel von seinen Angestellten.

  • Grundlegende Informationen einholen

Standort und Erreichbarkeit des Unternehmens sollten gleich zu Beginn geklärt werden. Wenn die Firma nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, Sie jedoch über kein eigenes Auto verfügen, passt dieser Arbeitsplatz offenbar nicht zu Ihnen. Gleiches gilt für lange Pendelzeiten, die vielleicht nicht mit ihrer privaten Situation vereinbar sind.

  • Pressemitteilungen und Zeitungsberichte berücksichtigen

Über etwaige Missstände oder die gelebte Unternehmenskultur findet man häufig in lokalen Zeitungen oder Pressemeldungen mehr heraus.

  • Nicht alles glauben

Bei den Bewertungen, die online zu finden sind, ist Vorsicht geboten. Die subjektiven Berichte einzelner womöglich frustrierter Ex-Mitarbeiter sollten Ihr Urteil nicht trüben. Der Gesamteindruck sollte hingegen stimmig sein.

  • Langfristige Perspektive beachten

Die eigenen beruflichen und privaten Ziele sind wesentliche Entscheidungsfaktoren. Wenn Sie beispielsweise demnächst mit der Familiengründung starten wollen, sollten Sie sich lieber vorab davon überzeugen, wie familienfreundlich der Betrieb ist. Ebenso gilt es, alles über bestehende Karrierechancen herauszufinden. 

  • Bauchgefühl vertrauen

In vielen Fällen lohnt es sich, auf das eigene emotionale Urteilsvermögen zu zählen.

Trotz aller Vorkehrungen kommt es wie bei der eingangs erwähnten Partnersuche vor, dass Menschen sich bei der Wahl des Arbeitgebers falsch entscheiden. Glücklicherweise lassen sich solche Fehler wieder korrigieren – und sie bieten obendrein eine wertvolle Lernerfahrung. Selbst wenn Sie einmal die falsche Entscheidung getroffen haben, lernen Sie daraus, worauf Sie beim nächsten Arbeitgeber achten sollten.