Was ist ein Sozialversicherungsfachangestellter?

Sozialversicherungsfachangestellte stehen den Mitgliedern der allgemeinen Krankenversicherung, der Unfall- und Rentenversicherung sowie der land- und knappwirtschaftlichen Sozialversicherung als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung. Sie beantworten Fragen zu Mitgliedschaft, Beitragszahlungen oder Leistungsansprüchen und prüfen auch die Voraussetzungen einer Mitgliedschaft und mögliche Beitrags- und Gebührenmodelle. Ebenfalls ermitteln Sozialversicherungsfachangestellte, ob Leistungsansprüche gewährt werden. Zudem unterstützen sie bei der Vermittlung von notwendigen Angeboten für Versicherte, indem beispielsweise die Kontakte von Rehabilitationskliniken oder Kurpraxen übermittelt werden. 


Sozialversicherungsfachangestellte, oft auch SoFa genannt, stellen die Schnittstelle zwischen dem Versicherungsträger und den Versicherten dar. Sie kümmern sich darum, dass Beiträge regelmäßig eingezogen werden und zu jeder Zeit ein Sozialversicherungsschutz für den Versicherten besteht. Sie übernehmen die Meldung zur Sozialversicherung, auf die jeder Arbeitnehmer in einem Angestelltenverhältnis in Deutschland angewiesen ist. Darüber hinaus führen sie Kalkulationen und Abrechnungen durch, prüfen Anträge und bearbeiten jeglichen eingehenden Schriftverkehr ihrer Abteilung. Inhaltlich kann sich die Tätigkeit von Sozialversicherungsfachangestellten insofern unterscheiden, als dass sie in verschiedenen Versicherungsbereichen wie z. B. in der Kranken-, Unfall- oder Rentenversicherung Beschäftigung finden. 

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Arbeiten als Sozialversicherungsfachangestellter

Sozialversicherungsfachangestellter – Aufgaben und Tätigkeiten 

In Deutschland besteht eine Sozialversicherungspflicht für jede Person in einem Angestelltenverhältnis, die Arbeitnehmer immer dann mit Leistungen unterstützt, wenn diese aus gesundheitlichen Gründen oder durch das Erreichen einer bestimmten Altersgrenze nicht mehr arbeiten können. Das bedeutet für Sozialversicherungsfachangestellte einerseits, dass ihr Beruf sehr zukunftssicher ist, denn sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber sind aufgrund ihrer Pflichtmitgliedschaft auf die kompetente Beratung und Bearbeitung von Leistungen durch Sozialversicherungsfachangestellte angewiesen. Darüber hinaus bieten sich in diesem Berufsbild unterschiedliche Betätigungszweige, zwischen denen der angehende Sozialversicherungsfachangestellte bereits vor Beginn seiner Ausbildung sorgfältig auswählen kann. 

So werden Sozialversicherungsfachangestellte für Unfall- und allgemeine Krankenversicherungen sowie für Rentenversicherungen tätig und finden Jobs in der landwirtschaftlichen oder knappschaftlichen Sozialversicherung. Während sich die tägliche Bearbeitung und Prüfung von Anträgen aufgrund der unterschiedlichen Versicherungsbereiche rechtlich und inhaltlich unterscheiden kann, sind viele der täglichen Aufgaben von Sozialversicherungsfachangestellten im Grundsatz identisch. So prüfen Sozialversicherungsfachangestellte zunächst die Mitgliedschaftsvoraussetzungen potenzieller Versicherter. Hierbei geht es sowohl um die Prüfung der Zugehörigkeit eines Unternehmens zur Versicherung wie auch den Versichertenstatus einzelner Angestellter. Ebenfalls gehört das Ermitteln und Festlegen von Beiträgen zu den täglichen Aufgaben eines Sozialversicherungsfachangestellten. 

Werden Leistungsansprüche durch Versicherte geltend gemacht, prüft der Sozialversicherungsfachangestellte diese sorgfältig. Hierzu kennt er sich mit den entsprechenden rechtlichen Vorschriften aus, die mitunter sehr komplex und unverständlich verfasst sind. Aus diesem Grund steht der Sozialversicherungsfachangestellte Versicherten gleichermaßen als kompetenter Ansprechpartner für Beratungsfragen persönlich oder telefonisch zur Verfügung, da Bürger nur selten die komplexe Rechtsmaterie der Sozialversicherungen problemlos verstehen und sich hierbei gern von einem Fachmann helfen lassen, um zum Beispiel nachvollziehen zu können, auf welche Basis- oder Zusatzleistungen sie bei welchem Beitragsmodell einen Anspruch haben. 

Sozialversicherungsfachangestellte arbeiten auch mit Leistungserbringern, beispielsweise Ärzten, zusammen und stehen Krankenhäusern, Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen als Ansprech- und Vertragspartner zur Verfügung. Durch die Pflege dieser Kontakte lassen sich im Versicherungsfall schnelle Lösungen für Versicherte finden, während Leistungen unkompliziert abgewickelt werden können. 

Sozialversicherungsfachangestellte beraten Firmen zu ihren Beitrags- sowie Meldepflichten der Angestellten und kümmern sich darum, dass die offenen Beiträge eingezogen sowie Meldungen zur Sozialversicherung vorgenommen werden. Ergeben sich rechtliche Änderungen im Versicherungsgesetz, werden diese durch den Sozialversicherungsfachangestellten geprüft und umgesetzt. Hierbei behalten Sozialversicherungsfachangestellten sowohl die Bedürfnisse der Versicherten als auch die firmeneigenen Bearbeitungsprozesse im Blick.

mehrere Personen sitzen in einem Besprechungsraum mit einem Chart im Hintergrund
mehrere Personen sitzen in einem Besprechungsraum mit einem Chart im Hintergrund
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Arten von Sozialversicherungsfachangestellten

Sozialversicherungsfachangestellte können in fünf Fachrichtungen ausgebildet werden. Es handelt sich hierbei jeweils um eine dreijährige duale Berufsausbildung im öffentlichen Dienst. Viele Tätigkeiten sind hierbei weitgehend identisch und prägen die tägliche Arbeit des Sozialversicherungsfachangestellten, wie beispielsweise die Beratung von Mitgliedern, das Festlegen von Beiträgen, die Prüfung von Leistungsanträgen sowie die rechtliche Bewertung von Versicherungsverhältnissen. Unterschiede ergeben sich vor allem in der inhaltlichen Prüfung durch die unterschiedliche Rechtsmaterie der jeweiligen Versicherungsgebiete sowie die unterschiedlichen Zielgruppen. So können Sozialversicherungsfachangestellte in den folgenden fünf Fachrichtungen ausgebildet und tätig werden: 

  • landwirtschaftliche Sozialversicherung
  • knappschaftliche Sozialversicherung
  • Unfallversicherung
  • allgemeine Krankenversicherung
  • Rentenversicherung

Obwohl die Tätigkeit im weiteren Sinne dem Gesundheitssektor zugerechnet werden kann, handelt es sich bei einem Sozialversicherungsfachangestellten nicht um einen Sachbearbeiter – Gesundheitswesen im klassischen Sinne. Diese sind an der Schnittstelle zwischen Personalwesen, Kundenservice und Unternehmensplanung angesiedelt und kümmern sich vorrangig um das Personalwesen, Controlling, Sicherstellung der Compliance und das Beschwerdemanagement. Darüber hinaus bauen sie die Kunden-, Patienten- und Mitarbeiterdatenbank auf und kümmern sich um die Erstellung von Angeboten, Kostenvoranschlägen und Rechnungen.

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Gehalt eines Sozialversicherungsfachangestellten

Bereits während ihrer dreijährigen Ausbildung erhalten angehende Sozialversicherungsfachangestellte eine Ausbildungsvergütung. Diese ist nach Lehrjahren gestaffelt und kann sich von Bundesland zu Bundesland leicht unterscheiden. Im Durchschnitt erhalten Auszubildende folgende Ausbildungsvergütung: 

  • Ausbildungsjahr: 1.222 Euro bis 1.374 Euro brutto pro Monat 
  • Ausbildungsjahr: 1.318 Euro bis 1.459 Euro brutto pro Monat 
  • Ausbildungsjahr: 1.424 Euro bis 1.538 Euro brutto pro Monat 

(Quelle: Berufenet.Arbeitsagentur.de, Stand: November 2024). 

Mit abgeschlossener Berufsausbildung können sich Sozialversicherungsfachangestellte über einen deutlichen Gehaltssprung freuen. Bereits das Einstiegsgehalt liegt hier bei 3.114 Euro brutto pro Monat, wobei sich auch die Berufserfahrung im Laufe der Jahre weiterhin bemerkbar macht. So steigt das durchschnittliche Bruttogehalt eines Sozialversicherungsfachangestellten auf bis zu 4.373 Euro brutto pro Monat an. Ebenfalls wirkt sich die Größe des Unternehmens auf die individuelle Gehaltshöhe aus. Während kleinere Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern im Durchschnitt ein Gehalt von 2.891 Euro brutto pro Monat zahlen, werden Sozialversicherungsfachangestellte in großen Firmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern mit dem höchsten Gehalt entlohnt, hier bekommen sie monatlich im Durchschnitt 3.789 Euro brutto ausgezahlt (Quelle: Gehaltsvergleich.com, Stand: November 2024). 

Weitere Faktoren, welche einen Einfluss auf die individuelle Höhe des Gehalts nehmen, sind die Region und das Bundesland, persönliche Fachkenntnisse und Fähigkeiten des Sozialversicherungsfachangestellten sowie sein persönliches Verhandlungsgeschick. Auch ist relevant, ob das Unternehmen an einen Tarifvertrag gebunden ist. Wer im öffentlichen Dienst eine Anstellung findet, wird in eine seinem Ausbildungsstand entsprechende Entgeltgruppe eingruppiert. Hier sind Verhandlungsmöglichkeiten bezüglich des eigenen Gehalts nicht möglich, dafür ist das Anstellungsverhältnis recht sicher, ebenfalls ist eine regelmäßige Gehaltserhöhung im Rahmen steigender Erfahrungsstufen vorgesehen.

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Qualifikationen und Fähigkeiten

Diese Ausbildung benötigen Sozialversicherungsfachangestellte

Beim Sozialversicherungsfachangestellten handelt es sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf im öffentlichen Dienst, dessen Ausbildung durch Ausbildungsverordnung geregelt ist und in Vollzeit drei Jahre dauert. Sie wird dual im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Rechtlich ist kein bestimmter Berufsabschluss vorgeschrieben, um den Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten zu erlernen. In der Praxis stellen Sozialversicherungsträger jedoch zu einem Großteil Bewerber mit Hochschulreife ein (71 %). Übrige Bewerber bringen einen mittleren Bildungsabschluss mit (Quelle: Berufenet.Arbeitsagentur.de, Stand: November 2024).

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Vorteile für Sozialversicherungsfachangestellte bei Randstad

Bei Randstad liegt uns Ihre berufliche Zufriedenheit sehr am Herzen. Wir sorgen deshalb mit optimalen Arbeitsbedingungen dafür, dass Sie in Ihrem Traumjob als Sozialversicherungsfachangestellter Ihr volles Potenzial entfalten können. 

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Fragen und Antworten

Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten.

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