Was ist ein Verfahrensingenieur?

Ein Verfahrensingenieur schafft die technischen Voraussetzungen für die Produktion zahlreicher Produkte. Er entwickelt Herstellungsverfahren und -prozesse für die Produktion von Kosmetika, findet neue Wege, um Abfälle in Biogasanlagen zu Energie zu verwerten, und konstruiert die Anlagen, welche die Umwandlung der Rohstoffe in das gewünschte Produkt vornehmen. Hierzu analysiert er zunächst die Anforderungen an das spätere Produkt und entwickelt dann Anlagenteile, die die technischen Voraussetzungen für die erforderliche Verarbeitung besitzen. Sind Testläufe erfolgreich, berechnet der Verfahrensingenieur die benötigten Mengenverhältnisse für die Produktion in großem Maßstab. Ebenfalls übernimmt der Verfahrensingenieur Aufgaben im technischen Vertrieb, etwa bei der Vermarktung seiner Anlagen oder Herstellungsverfahren.

Da Unternehmen stets nach Wegen suchen, ihre angebotenen Produkte zu verbessern oder ihre Produktion wirtschaftlicher zu gestalten, sind Verfahrensingenieure gefragte und gut bezahlte Fachkräfte. Sie übernehmen ein hohes Maß an Verantwortung in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich und tragen wesentlich dazu bei, dass ein Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt. Sie können sich daher über attraktive Beschäftigungsoptionen in zahlreichen Branchen freuen und sich in einem herausfordernden Job verwirklichen.

Verfahrensingenieur-Jobs
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Arbeiten als Ingenieur Verfahrenstechnik

Verfahrensingenieur – Aufgaben und Tätigkeiten

Der Verfahrensingenieur wird manchmal auch als Ingenieur der Verfahrenstechnik bezeichnet. Er schafft die Grundlagen für zahlreiche industrielle Verarbeitungs- und Produktionsprozesse und ist daher aus der Industrie nicht mehr wegzudenken. Zu Beginn seiner Arbeit tauscht er sich mit dem Kunden bzw. Auftraggeber über das gewünschte Produkt aus und ermittelt, welche Fertigungsverfahren zu seiner Herstellung geeignet sind. Er legt Stoffmengen fest und berechnet genau, wie und zu welchen Zeiten diese innerhalb des Herstellungsverfahrens miteinander kombiniert werden müssen. Hierbei behält er die chemischen und physikalischen Reaktionen der Stoffe im Blick, berücksichtigt Druck- sowie Temperaturunterschiede und sichert seine Ergebnisse in einer detaillierten Dokumentation.

Im nächsten Schritt legt der Verfahrensingenieur ein Anlagenschema fest und beschreibt die einzelnen Arbeitsschritte der Anlage. Diese ordnet er dann verschiedenen Anlagenteilen zu. Gibt es für sein Verfahren keine passende Maschine, dann konstruiert der Verfahrensingenieur sie selbst. Hierzu bedient er sich branchenspezifischer Software und sogenannter Cobots. Hierbei handelt es sich um Roboter, die in der industriellen Fertigung eingesetzt werden, um Konstruktionsarbeiten zu erleichtern. Hat der Ingenieur für Verfahrenstechnik seine Anlage geplant und alle konstruktiven Details ausgearbeitet, hält er diese in einem Konstruktionsplan fest, den er anschließend umsetzt. Er entwirft somit nicht nur eine neue Anlage, sondern baut sie auch selbst zusammen und sorgt für eine reibungslose Inbetriebnahme.

Mit seinem detaillierten Fachwissen zu den Herstellungsverfahren und -prozessen ist der Verfahrensingenieur darüber hinaus bestens dafür geeignet, Produktionsprozesse zu überwachen und erforderliche Wartungs- oder Instandhaltungsarbeiten zu veranlassen. Ebenfalls entwickelt er das Produktionsverfahren sowie die Komponenten seiner Anlage stets weiter und prüft, ob diese aufgrund neuer wissenschaftlicher Fortschritte noch dem Stand der Technik entsprechen. Da gerade innovative Herstellungsverfahren einen großen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen darstellen, steht der Verfahrensingenieur in engem Austausch mit der Geschäftsleitung. Hier überprüft er Projekte nach technischen und kaufmännischen Kriterien, unterbreitet Vorschläge für die Neustrukturierung von Prozessen und optimiert technische betriebliche Abläufe. Ebenfalls nimmt er eine wichtige Rolle im Vertrieb ein. Je nach Branche übernimmt ein Verfahrensingenieur auch Aufgaben als Sachverständiger, führt Risikoanalysen durch und erstellt Arbeitsanweisungen. Mit einer Promotion stehen dem Verfahrensingenieur darüber hinaus Beschäftigungsmöglichkeiten in der Lehre und Forschung offen.

Portrait eines lächelnden Mannes
Portrait eines lächelnden Mannes
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Arten von Verfahrensingenieuren

Das Berufsbild des Verfahrensingenieurs zählt zu den klassischen Ingenieurberufen und ist daher in Deutschland geschützt. Es wird von den Ingenieurkammergesetzen der jeweiligen Länder reglementiert. Um den Titel „Ingenieur“ zu tragen, benötigt der Verfahrensingenieur ein Studium oder eine vergleichbare Qualifikation im Bereich der Verfahrenstechnik. Er unterscheidet sich mit diesem beispielsweise vom Verfahrenstechniker, der ähnliche Aufgaben übernimmt, jedoch nicht zwingend ein ingenieurwissenschaftliches Studium absolviert hat. Über die Anerkennung ausländischer Qualifikationen entscheidet ebenfalls die jeweilige Landesingenieurkammer. Wer über mehrjährige Fachpraxis verfügt und Mitglied in einer entsprechenden Kammer ist, darf sich darüber hinaus „Beratender Ingenieur“ nennen.

Der Verfahrensingenieur wird manchmal auf Englisch auch als „process engineer“ bezeichnet. In der ehemaligen DDR gab es die Berufsbezeichnung „Diplom-Ingenieur der Fachrichtung Anlagenbau“. Da die Verfahrenstechnik über so vielfältige Aspekte verfügt, gab es zahlreiche weitere Fachrichtungen, die für Diplom-Ingenieure für Verfahrenstechnik infrage kamen. 

Hierzu zählten:

  • Apparate und Anlagen der Stoffumwandlung
  • Grundstoffverfahrenstechnik
  • Kohleveredlung
  • Prozessverfahrenstechnik
  • Systemverfahrenstechnik

Auch heute noch zeigt sich die Vielfältigkeit des Berufsbildes in den Titeln für Stellenausschreibungen, die von Arbeitgebern um das benötigte spezifische Fachwissen ergänzt werden, wenn etwa ein „Verfahrensingenieur für Dampftechnik“ oder ein „Verfahrensingenieur mit dem Schwerpunkt Prozesssimulation“ gesucht wird.

Da eine Kernaufgabe des Verfahrensingenieurs darin besteht, einzelne Prozesse zu isolieren und zu optimieren, wird er manchmal auch als Prozessingenieur für Verfahrenstechnik bezeichnet. Welche Qualifikationen und Fähigkeiten vom Verfahrensingenieur erwartet werden, lässt sich regelmäßig nur der konkreten Stellenbeschreibung entnehmen.

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Gehalt eines Verfahrensingenieurs

Da der Ingenieur für Verfahrenstechnik ein Studium absolviert hat, erhält er für seine anspruchsvolle Tätigkeit bereits ein attraktives Einstiegsgehalt. Verfahrensingenieure können hier mit einem durchschnittlichen Monatsgehalt rechnen, das bereits weit über den Verdienstmöglichkeiten anderer Berufe liegt. Mit wachsender Berufserfahrung steigt das Verfahrensingenieur-Gehalt auf einen mittleren vierstelligen Monats-Bruttobetrag an, der sich durch Zulagen oder Schichtzuschläge teilweise noch weiter erhöht. Übernimmt ein Verfahrensingenieur Aufgaben im Vertrieb, handelt er darüber hinaus in seinem Arbeitsvertrag manchmal eine Gewinnbeteiligung aus.

Weitere Faktoren, die sich maßgeblich auf das individuelle Verfahrensingenieur-Gehalt auswirken, sind die Region und Branche des Unternehmens sowie seine Größe. Auch spielt es eine Rolle, ob der Verfahrensingenieur Aufgaben im Management oder mit Leitungsfunktion übernimmt. Je größer die übernommene Personal- und Sachverantwortung des Verfahrensingenieurs ausfällt, desto höher ist in der Regel auch sein Gehalt.

Da die regionalen Gehälter stark variieren können, lohnt sich ein frühzeitiger Gehaltsvergleich. Verfahrensingenieure in südlichen Bundesländern verdienen tendenziell mehr als ihre Kollegen in Nord- oder Ostdeutschland. Hier müssen sie jedoch auch höhere Lebenshaltungskosten in Kauf nehmen, sodass diese in die Abwägung einfließen sollten. Der Randstad Gehaltsvergleich bietet hier eine gute Möglichkeit, Verdienstoptionen in unterschiedlichen Städten miteinander zu vergleichen und herauszufinden, wo ein Verfahrensingenieur das höchste durchschnittliche Gehalt erwarten darf.

Doch auch mit Blick auf die eigene Qualifikation sollte der Verfahrensingenieur sein Gehalt vergleichen. Als Verfahrensingenieur mit einem Masterabschluss oder einer Promotion sind die Verdienstchancen meist höher als mit einem Bachelorabschluss, da gerade weiterführende Qualifikationen den Zugang zu höherwertigen Positionen eröffnen. Neben der eigenen Qualifikation und der Art des Unternehmens spielt somit auch das individuelle Verhandlungsgeschick des Verfahrensingenieurs eine Rolle.

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Qualifikationen und Fähigkeiten

Diese Ausbildung benötigen Verfahrensingenieure

Um als Ingenieur für Verfahrenstechnik zu arbeiten, ist zwingend ein ingenieurwissenschaftliches Studium erforderlich. Hierzu gibt es ein gleichnamiges grundständiges und weiterführendes Studium in der Verfahrenstechnik. Vergleichbare Studiengänge ermöglichen jedoch ebenfalls eine Tätigkeit in dem Berufsfeld, beispielsweise das Studium zum Ingenieur für Chemietechnik, Energietechnik, Erneuerbare Energien, Maschinenbau oder Rohstoffgewinnung und -aufbereitung.

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Vorteile für Verfahrensingenieure bei Randstad

Bei Randstad liegt uns Ihre berufliche Zufriedenheit sehr am Herzen. Wir sorgen deshalb mit optimalen Arbeitsbedingungen dafür, dass Sie in Ihrem Traumjob als Verfahrensingenieur Ihr volles Potenzial entfalten können.

Vorlage Lebenslauf Ingenieur

Wie Sie als Ingenieur einen Lebenslauf verfassen, mit dem Sie Personaler überzeugen, erfahren Sie hier.

Lebenslauf Ingenieur
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Fragen und Antworten

Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Verfahrensingenieurs.

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