Was ist ein Tiefbauingenieur?
Tiefbauingenieure sind studierte Fachkräfte und Experten für Tunnel-, Wasser-, Verkehrs- und Grundbau. Immer dann, wenn ein Bauwerk in der Erde realisiert wird, kommt ein Tiefbauingenieur ins Spiel. Ob Tiefgarage, Versorgungsleitungen oder Tunnel, die Aufgaben sind vielfältig und gleichermaßen anspruchsvoll. So beginnt ein Tiefbauingenieur zunächst damit, ein Bauprojekt konzeptionell zu entwickeln. Er plant die Nutzungsbedarfe, lässt Bodengutachten erstellen und holt notwendige Genehmigungen ein. In einem nächsten Schritt konzipiert er das Bauprojekt entsprechend der vorgegebenen Parameter und beachtet Nutzungsbedürfnisse, das verfügbare Budget oder Ansprüche und Besonderheiten des Geländes. Hierzu führt er statische Berechnungen am Computer durch und visualisiert das Bauvorhaben in Bauplänen und -zeichnungen.
In der Umsetzungsphase kümmert sich der Tiefbauingenieur um das Stakeholdermanagement. Er besucht regelmäßig die Baustelle, begutachtet den Arbeitsfortschritt und nimmt Änderungen und Anpassungen vor, wenn diese erforderlich werden. Als erster Ansprechpartner für Mitarbeiter beantwortet er deren Fragen kompetent und motiviert sie während des Bauprojekts zuverlässig. Da ein Tiefbauingenieur ein Projekt meist von der Planungsphase bis zum Abschluss begleitet, übernimmt er auch zahlreiche administrative Aufgaben. Er kalkuliert zunächst das Angebot, führt dann Zwischenabrechnungen durch, prüft das Budget sowie den Zeitplan fortwährend und erstellt mit Beendigung des Bauvorhabens einen Abschlussbericht sowie eine endgültige Abrechnung für die durchgeführten Baumaßnahmen.
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Aufgaben und Tätigkeiten von Tiefbauingenieuren
Zahlreiche Bauwerke des Tiefbaus sind mit dem bloßen Auge gar nicht sichtbar. Dennoch sind sie für unseren Alltag unverzichtbar, beispielsweise ein Versorgungssystem für die Trinkwasserzufuhr oder eine zuverlässige Abwasserentsorgung. Andere Tiefbauprojekte sind besonders praktisch, weil sie vorhandenen Raum effizient nutzen. In dicht bebauten Städten sind Tunnel und Tiefgaragen oftmals die einzige Möglichkeit, auf geringem Platz dringend benötigte Infrastruktur zu errichten. Hier kommen Tiefbauingenieure ins Spiel.
Ein Tiefbauingenieur wird oft mit einem bestimmten Projekt betraut, welches er dann von der Planungsphase bis zur Bauabnahme hin betreut. Hierfür bringt er seine umfangreichen technischen Fähigkeiten sowie seine Expertise im Projektmanagement mit ein. Ein Tiefbauingenieur plant jede Projektphase akribisch. Zunächst sammelt der Tiefbauingenieur alle verfügbaren Informationen über die beabsichtigte Nutzung des zu konstruierenden Bauwerks. Er führt Gespräche mit Stakeholdern, berücksichtigt Verkehrsanbindungen und beschreibt und bewertet die angestrebten Baumaßnahmen, sodass er negative Auswirkungen auf die Umwelt oder Anwohner frühzeitig erkennt.
Geht es dann in die Planungsphase des Bauprojekts selbst, ermittelt der Tiefbauingenieur mithilfe von Bodengutachten die Standortansprüche, die Tragfähigkeit des Bodens sowie den Grundwasserspiegel. Auch die mögliche Verunreinigung des Bodens durch etwaige Altlasten klärt er ab, bevor die Baumaßnahmen beginnen. Ebenfalls führt der Tiefbauingenieur eine Kostenkalkulation vor Baubeginn durch und erstellt einen Kostenplan entsprechend dem vorgegebenen Budget. Für das Bauprojekt selbst führt der Tiefbauingenieur umfangreiche statische Berechnungen durch, ermittelt Materialtypen sowie -bedarfe und erstellt Ausführungszeichnungen und Detailpläne, welche dann als Grundlage für die Ausführung aller Arbeiten auf der Baustelle verwendet werden.
Ein Tiefbauingenieur ist ebenfalls für die Erstellung von Ausschreibungen zuständig, da er mit seiner Expertise bestimmen kann, welche Arbeitsschritte und Kompetenzen für fremdvergebene Projekte relevant sind. Als Bauleiter übernimmt der Tiefbauingenieur die Verantwortung für alle Bauphasen und steht den Beteiligten während dieser Zeit als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung. Hierbei koordiniert der Tiefbauingenieur die Arbeiten unterschiedlicher Firmen von zentraler Stelle aus und stellt sicher, dass die zeitlichen Abläufe miteinander harmonisiert werden. Fällt ein Gewerk hinter den Zeitplan zurück, passt der Tiefbauingenieur gegebenenfalls den Ablaufplan an.
Zu den weiteren wichtigen Tätigkeiten eines Tiefbauingenieurs gehört das Informationsmanagement. Bei Bürgerbeteiligungen erklärt der Tiefbauingenieur verständlich, welche Baumaßnahmen durchgeführt werden und wie sich diese auf die Bewohner auswirken. Bei Baustellenbegehungen prüft der Tiefbauingenieur den Baufortschritt und führt Gespräche mit den Bauarbeitern vor Ort. So stellt er sicher, dass er frühzeitig über Umsetzungsprobleme informiert wird und eingreifen kann, damit der Zeitplan weiterhin eingehalten wird.
Weitere wichtige Aufgaben eines Tiefbauingenieurs sind die abschließende Qualitätskontrolle, die Bewertung des Projektablaufs sowie die kontinuierliche Verbesserung von Bautechniken. Manchmal werden Tiefbauingenieure als Sachverständige tätig und wirken an der Entwicklung neuer Produkte und Verfahren für die Bauindustrie mit. Das Berufsfeld des Tiefbauingenieurs ist daher nicht nur abwechslungsreich, sondern hält auch vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten bereit. Es ist sehr zukunftssicher und wird darüber hinaus attraktiv bezahlt.
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In diesen Branchen können Tiefbauingenieure arbeiten
Tiefbauingenieure arbeiten in Betrieben des Straßen-, Tief- und Wasserbaus, beispielsweise in der Wasserversorgung und Abwasserwirtschaft. Darüber hinaus werden sie für Architektur-, Ingenieur- und Sachverständigenbüros tätig. Weitere Stellenangebote für Tiefbauingenieure gibt es im öffentlichen Dienst, zum Beispiel in kommunalen Baureferaten und Tiefbauämtern. Ebenfalls werden Tiefbauingenieure in Betrieben der Baustoffindustrie angestellt.
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Typische Arbeitsorte für Tiefbauingenieure
Tiefbauingenieure führen Kalkulationen am Computer durch, fahren zu Kundengesprächen und begutachten den Baufortschritt auf der Baustelle. Typische Arbeitsorte für Tiefbauingenieure sind:
- Büroräume
- Besprechungsräume
- Baustellen
- Rohbauten
- Produktionshallen
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Arbeitszeiten
Im Durchschnitt arbeitet ein Tiefbauingenieur 40 Stunden pro Woche. Die Tätigkeit eines Tiefbauingenieurs ist jedoch sehr anspruchsvoll und durch vielfältige Aufgaben geprägt. So ist der Tiefbauingenieur erster Ansprechpartner für seine Projektmitarbeiter bei Fragen und Problemen aller Art. Er kümmert sich darum, dass Zeitpläne eingehalten und wichtige Stakeholder zeitnah betreut werden. Hierbei fallen regelmäßig Überstunden an. Ist der Tiefbauingenieur darüber hinaus in Projekte außerhalb des eigenen Wohnorts oder sogar im Ausland eingebunden, plant er längere Reisezeiten sowie Übernachtungen in Hotels ein. In welcher Höhe und in welchem Umfang Überstunden sowie Reisezeiten vergütet werden, regelt hier der individuelle Arbeitsvertrag des Tiefbauingenieurs. Ein Tiefbauingenieur arbeitet sowohl im Büro am Computer, wo er Planungen und Berechnungen durchführt, als auch auf der Baustelle, wo er den Baufortschritt überprüft und in Kontakt mit den Arbeitern vor Ort steht. Die Arbeitszeiten eines Tiefbauingenieurs sind daher recht unregelmäßig und werden von ihm selbst organisiert. Hierbei orientiert er sich an wichtigen Terminen, wie etwa Kundengesprächen, Bauabnahmen sowie möglichen Problemen, die sofort bewältigt werden müssen. Das Berufsbild des Tiefbauingenieurs besitzt eine eingeschränkte Work-Life-Balance. Diese Einschränkung wird jedoch mit einem attraktiven Gehalt kompensiert.
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Arten von Tiefbauingenieuren
Wer als Tiefbauingenieur tätig wird, hat sich bereits während des Studiums auf das Gebiet des Tiefbaus spezialisiert. Der Zugang zum Berufsbild selbst erfolgt über ein grundständiges oder weiterführendes Studium des Bauingenieurwesens. Beispiele weiterführender Studienfächer sind:
- Bauen und Umwelt (Infrastruktur)
- Baumanagement
- Bauschäden, Baumängel und Instandsetzung
- Construction and Robotics
- Engineering Management
- Industrielles Bauen
- Konstruktiver Ingenieurbau und digitale Prozesse
- Ressourceneffizientes und nachhaltiges Bauen
Wer Stellenangebote für Jobs als Tiefbauingenieur durchsucht, wird bereits im Titel die Spezialisierung zum Tiefbauingenieur finden. Darüber hinaus verrät ein Blick in das Anforderungsprofil häufig, welchen Studiengang Bewerber absolviert haben müssen. Da Studiengänge mittlerweile sehr vielfältig ausgerichtet sind und zahlreiche Fächerkombinationen möglich sind, ist häufig eine Einzelfallbetrachtung erforderlich.
Gehalt eines Tiefbauingenieurs
Das anspruchsvolle Studium eines Tiefbauingenieurs übersetzt sich gleich nach dem Studienabschluss in ein attraktives Einstiegsgehalt. Durchschnittlich 3.923 Euro brutto pro Monat verdienen Tiefbauingenieure in den ersten drei Jahren ihrer Karriere. Danach geht es mit dem Gehalt steil bergauf, bis mit mehr als zehn Jahren Erfahrung im Beruf ein durchschnittliches Gehalt von 4.727 Euro brutto pro Monat erzielt wird. Insgesamt beträgt das Durchschnittsgehalt eines Tiefbauingenieurs in Vollzeit 4.478 Euro brutto pro Monat. Auch die Region spielt eine Rolle. Hier zahlen die südlichen Bundesländer die höchsten Gehälter, wobei hier beachtet werden muss, dass auch die Lebenshaltungskosten gleichermaßen im Süden stark ansteigen. Letztlich spielt die Unternehmensgröße eine wichtige Rolle bei der Höhe des eigenen Gehalts. Während in Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern Gehälter von durchschnittlich 4.265 Euro brutto pro Monat erzielt werden, verdient ein Tiefbauingenieur in einem Unternehmen mit mehr als 20.000 Mitarbeitern 5.486 Euro brutto pro Monat (Quelle: Gehalt.de, Stand: Juni 2022).
Weitere nützliche Links zum Thema Lohn und Gehalt:
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Tiefbauingenieure
Die Berufsbezeichnung Ingenieur ist in Deutschland geschützt. Wer als Tiefbauingenieur arbeiten möchte, hat ein grundständiges Studium im Bauingenieurwesen erfolgreich abgeschlossen. Hierbei ist unter anderem die Spezialisierung für Wasser- und Tiefbau oder Tiefbautechnik möglich. Für Führungspositionen ist regelmäßig ein Masterabschluss oder eine Promotion erforderlich. Wer den Titel „Beratender Ingenieur“ führen möchte, weist mehrjährige Berufserfahrung vor, ist Mitglied in einer Länderingenieurkammer und hat darüber hinaus die Eintragung in die Liste der Beratenden Ingenieure beantragt.
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Weitere Fähigkeiten
Für die Zulassung zum Studium ist regelmäßig eine allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife nachzuweisen. Darüber hinaus gibt es an manchen Hochschulen ein internes Auswahlverfahren nach eigenen Kriterien. Da das Studium des Bauingenieurwesens sehr anspruchsvoll ist, besitzen Bewerber exzellente analytische Fähigkeiten sowie eine hohe Beobachtungsgenauigkeit. Sie haben ein ausgeprägtes technisches Verständnis und bringen gute Schulnoten in Mathematik und Physik mit. Darüber hinaus besitzen Tiefbauingenieure ein sehr gutes numerisches sowie figural-räumliches Denken und sind zeichnerisch geschickt.
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Soft Skills
Tiefbauingenieure sind Organisationstalente und stellen ihre Planungsfähigkeiten beim Koordinieren großer Bauprojekte unter Beweis. Sie sind stressstabil und können auch unter Zeitdruck konzentriert arbeiten. Sie besitzen gute Kommunikationsfähigkeiten, die sie im Austausch mit Kunden, Kollegen und Geschäftspartnern bei Bedarf auch auf Englisch unter Beweis stellen. Darüber hinaus sind Tiefbauingenieure motiviert, sich regelmäßig fortzubilden und über technische Neuerungen in ihrem Fachgebiet auf dem Laufenden zu halten.
weitere Soft Skills
Vorteile für Tiefbauingenieur bei Randstad
Bei Randstad liegt uns Ihre berufliche Zufriedenheit sehr am Herzen. Wir sorgen deshalb mit optimalen Arbeitsbedingungen dafür, dass Sie in Ihrem Traumjob als Tiefbauingenieur Ihr volles Potenzial entfalten können.
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Diese Benefits dürfen Sie als Tiefbauingenieur bei Randstad erwarten
Wenn Sie sich einen aussichtsreichen Job als Tiefbauingenieur bei Randstad sichern, kommen Sie in den Genuss vieler Vorzüge, die wir für unsere Mitarbeiter bereithalten. Hierzu zählen:
- Eine leistungsgerechte Bezahlung nach Tarifvertrag
- Gute Übernahmechancen durch Kundenunternehmen und Geschäftspartner
- Umfangreiche Sozialleistungen, beispielsweise Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- Bis zu 30 Tage Urlaub pro Jahr
- Vertretung durch einen bundesweiten Betriebsrat
- Kostenlose Fortbildungen
Weitere Informationen zu den Vorteilen, die Randstad seinen Mitarbeitern bietet.
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Kostenlose Weiterbildungen
Auch Ihre berufliche Entwicklung liegt uns bei Randstad am Herzen. Deshalb sorgen wir mit einem umfangreichen Informations- und Beratungsangebot dafür, dass Sie sich zu jedem Zeitpunkt in Ihrer Karriere gut aufgehoben fühlen. Wenn Sie noch am Anfang Ihrer Karriere stehen, finden Sie in unseren zahlreichen Job-Profilen die notwendige Inspiration für eine geeignete Tätigkeit, die zu Ihnen passt. Haben Sie hingegen bereits ein paar vielversprechende Stellenangebote gefunden, bereiten wir Sie in der Randstad Akademie auf das perfekte Bewerbungsgespräch vor. Suchen Sie hingegen nach einer gezielten Fortbildung, werden Sie auf unserem modernen e.learning-Portal fündig. Hier halten wir aktuell über 300 kostenlose Kurse für unsere Mitarbeiter bereit.
Als Tiefbauingenieur profitieren Sie vielleicht besonders von diesen e.learning-Angeboten:
- Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz für gewerbliche Berufe
- Sprachkurse Deutsch und Englisch
- Scrum – Projektmanagement
- Zahlungsverkehr
- Finanzierung, Investition und Kreditsicherung
- Bestands- und Erfolgsvorgänge
- Jedes Projekt ein Erfolg
- Leadership
- Lean Management
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Jobs in Festanstellung
Wussten Sie schon, dass Randstad auch Jobs in Festanstellung vermittelt? Jedes Jahr finden tausende von Bewerbern über unsere Personalvermittlung den richtigen Job. Hier geht es zu den freien Positionen für Tiefbauingenieur, die wir direkt bei unseren Kunden besetzen. Bestimmt ist auch etwas für Sie dabei!
Fragen und Antworten
Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Tiefbauingenieurs.
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Wie viel verdient ein Tiefbauingenieur?
Im Durchschnitt verdient ein Tiefbauingenieur in Deutschland 4.478 Euro brutto pro Monat (Quelle: Gehalt.de, Stand: Juni 2022). Weitere Faktoren, welche sich positiv auf die Höhe des individuellen Gehalts auswirken, sind der Studienabschluss und die Berufserfahrung des Tiefbauingenieurs sowie die Region und Größe des Unternehmens.
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Wie wird man Tiefbauingenieur?
Um als Tiefbauingenieur zu arbeiten, ist ein grundständiges oder weiterführendes Studium im Bauingenieurwesen in der Fachrichtung Tiefbautechnik oder Tief- und Wasserbau notwendig. Tiefbauingenieure besitzen exzellente analytische Fähigkeiten sowie ein ausgeprägtes numerisches sowie räumliches Denkvermögen. Sie haben ein hohes technisches Verständnis und bringen darüber hinaus zeichnerische Fähigkeiten mit, um erste Entwürfe zu skizzieren. Tiefbauingenieure sind Organisationstalente, was sie bei der Planung und Durchführung großer Bauprojekte unterstützt. Mit steigender Berufserfahrung wächst in der Regel der Grad der übernommenen Personal- und Sachverantwortung eines Tiefbauingenieurs.
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