Was ist ein Werkzeugmechaniker?
Viele Werkzeuge und Gegenstände des täglichen Gebrauchs werden aus großen Bauteilen hergestellt – doch wer fertigt diese Bauteile an? Ein Werkzeugmechaniker arbeitet im Herzen der Werkzeugproduktion und fertigt hierbei vorrangig Standwerkzeuge, Gieß- und Spritzgussformen sowie Vorrichtungen für die industrielle Serienproduktion und den Maschinenbau an. Hierbei arbeitet er streng nach den vorliegenden Bauplänen und hält Konstruktionsmaße auf den Millimeter genau ein. Arbeitet der Werkzeugmechaniker ungenau, passen später Bauteile nicht zusammen und große Maschinen können nicht in Betrieb genommen werden. Auch Einzelteile fertigen Werkzeugmechaniker in Dreh-, Fräs- und Bohrverfahren an und setzen diese zu komplexen Werkzeugen zusammen.
Neben der Konstruktion von Werkzeugen für die Serien- und Massenproduktion sind Werkzeugmechaniker im Medizinproduktebereich tätig. Daran haben besonders Handwerker Freude, die mit Liebe zum Detail auch kleinste Werkzeuge anfertigen. So stellen Werkzeugmechaniker im Medizinproduktebereich chirurgische Präzisionswerkzeuge und -instrumente her und leisten auf diese Weise einen wertvollen Beitrag zur medizinischen Versorgung von Millionen von Menschen. Die spannende und abwechslungsreiche Ausbildung zum Werkzeugmechaniker dauert dreieinhalb Jahre und wird bereits gut bezahlt. Im Anschluss warten vielversprechende Jobs in Betrieben der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie, in Werkzeugbaubetrieben und bei Medizinprodukteherstellern auf junge Werkzeugmechaniker.
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Werkzeugmechaniker – Aufgaben und Tätigkeiten
Wer sich schon immer darüber Gedanken gemacht hat, wie viele Gegenstände des täglichen Alltags produziert werden, ist in der Laufbahn des Werkzeugmechanikers genau richtig. Während früher die Hauptaufgabe des Werkzeugmachers, wie der Werkzeugmechaniker genannt wurde, in der Anfertigung einfacher Werkzeuge bestand, ist die Tätigkeit zunehmend komplexer und das Berufsbild anspruchsvoller geworden. Heutzutage stellen Werkzeugmechaniker komplexe Produktionsmaschinen und -werkzeuge her, mithilfe derer dann Metall- oder Kunststoffteile in der Serienproduktion gefertigt werden können. Bauteile für Autos oder Fensterrahmen könnten nicht produziert werden, wenn Werkzeugmechaniker nicht die notwendigen Maschinen zu ihrer Herstellung bauen würden.
Werkzeugmechaniker müssen mit vielfältigen Herausforderungen zurechtkommen. So lesen sie einerseits komplexe Baupläne und -skizzen und fertigen die einzelnen Bauteile und Werkzeuge exakt nach den Vorgaben an. Hierfür sind große Fingerfertigkeit und ein ausgeprägtes technisches Verständnis erforderlich. Andererseits müssen Werkzeugmacher auch moderne computergestützte Maschinen bedienen können. So arbeiten sie in vielen Bereichen mit CNC-gesteuerten Werkzeugmaschinen, welche sie sogar selbst programmieren. Während diese gerade bei Produktionslinien mit hoher Stückzahl zum Einsatz kommen, fallen die Stückzahlen in anderen Produktionsbereichen geringer aus. So ist beispielsweise bei der Herstellung chirurgischer Instrumente, wie Skalpellen und Arterienklemmen, deutlich mehr Handarbeit erforderlich.
Um seine Arbeit gut bewältigen zu können, benötigt der Werkzeugmechaniker ein ausgeprägtes Verständnis von der Funktionsweise des fertigen Produkts. Hierzu tauscht er sich manchmal mit Kollegen der Konstruktionsabteilung aus und plant notwendige Arbeitsschritte, wählt passendes Material aus und sucht sich die notwendigen Werkzeuge und Maschinen, um seine Arbeit bewältigen zu können.
Letztlich ist der Werkzeugmacher dafür verantwortlich, seine Werkzeuge zu warten und zu pflegen sowie regelmäßige Qualitätskontrollen am fertigen Produkt durchzuführen, um die Hochwertigkeit der produzierten Chargen sicherzustellen. Hierbei arbeitet er genau und zügig, um eine termingerechte Ausführung sicherzustellen.
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In diesen Branchen können Werkzeugmechaniker arbeiten
Werkzeugmechaniker können überall dort eingesetzt werden, wo Instrumente und Werkzeuge für die maschinelle Serienproduktion oder chirurgische Feinwerkzeuge benötigt werden. Sie finden vorrangig Anstellung in Betrieben der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie mit Serienfertigung, in Werkzeugbaubetrieben und in Unternehmen, die feinmechanische beziehungsweise medizintechnische Geräte herstellen.
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Typische Arbeitsorte für Werkzeugmechaniker
Werkzeugmechaniker arbeiten in der Nähe ihrer Maschinen und halten sich deshalb während eines Großteils ihrer Arbeitszeit in Werkstätten oder Produktionshallen auf. Manchmal kann es erforderlich werden, direkt beim Kunden zu arbeiten, beispielsweise wenn dieser in die Funktionsweise seines neuen Werkzeugs oder seiner neuen Produktionsanlage eingewiesen wird. Zu den typischen Arbeitsorten eines Werkzeugmechanikers zählen daher:
- Werkstätten
- Produktionshallen
- Beim Kunden vor Ort
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Arbeitszeiten
Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit eines Werkzeugmechanikers beträgt 38 bis 40 Stunden. Ob ein Werkzeugmechaniker Schichtdienst leisten muss, hängt stark von dem einstellenden Unternehmen ab. In manchen Betrieben werden die Werkzeuge zur normalen Tageszeit oder gegebenenfalls im Zwei-Schicht-Modell (Früh- und Spätdienst) hergestellt, in anderen Unternehmen ist Schichtarbeit im Drei-Schicht-Modell (Frühdienst, Spätdienst, Nachtdienst) vorgesehen. Dies ist gerade in größeren Firmen der Fall, in welchen die Fließbänder niemals stillstehen und ein hohes Produktionsvolumen bewältigt werden muss. Angehende Werkzeugmechaniker sollten sich daher bei der Jobsuche auch über die erwarteten Arbeitszeiten informieren und eine Anstellung suchen, die zu ihren persönlichen Vorstellungen einer guten Work-Life-Balance passt. Die Schichten eines Werkzeugmechanikers sind in der Regel gut planbar, ungeplante Überstunden fallen in der Regel nicht an. Wer zusätzliche Schichten oder Nachtdienste übernehmen möchte, kann hiermit sein Gehalt deutlich aufbessern. In welcher Höhe Überstunden und Schichtarbeit vergütet werden, hängt vom jeweiligen Tarif- und Arbeitsvertrag ab.
Arten von Werkzeugmechanikern
Die dreieinhalbjährige Ausbildung zum Werkzeugmechaniker sieht keine besonderen Spezialisierungen vor. Vielmehr ist die Ausbildung umfassend und vermittelt dem angehenden Werkzeugmacher zahlreiche Kompetenzen, die ihm später bei der Jobsuche zugutekommen. Eine Unterscheidung ist gegebenenfalls anhand der Branche möglich, in welcher Werkzeugmechaniker eingesetzt werden. Hier gibt es einerseits die kunststoff- und metallverarbeitenden Industriebetriebe mit Serienproduktion und Unternehmen, in welchen feinmechanische Präzisionswerkzeuge für medizinische oder andere Zwecke hergestellt werden. Ob ein Unternehmen bestimmte Vorstellungen von den Kompetenzen oder Fertigkeiten des Werkzeugmechanikers hat, lässt sich regelmäßig dem Anforderungsprofil in den jeweiligen Stellenangeboten entnehmen.
Gehalt eines Werkzeugmechanikers
Das durchschnittliche Gehalt eines Werkzeugmechanikers hängt von mehreren Faktoren ab. Bei Berufseinsteigern fällt das Gehalt in der Regel niedriger aus als bei erfahrenen Kräften. Außerdem spielen die Größe des Unternehmens, die Branche und die Region eine ausschlaggebende Rolle. Einen guten Anhaltspunkt für das Durchschnittseinkommen eines Werkzeugmechanikers in bestimmten Regionen liefert der Randstad Gehaltschecker.
Weitere nützliche Links zum Thema Lohn und Gehalt:
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Werkzeugmechaniker
Beim Werkzeugmechaniker handelt es sich um einen in der Industrie anerkannten dreieinhalbjährigen Ausbildungsberuf. Die Ausbildung erfolgt parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Nach dem zweiten Ausbildungsjahr wird der erste Teil der Abschlussprüfung absolviert, nach dreieinhalb Jahren der zweite Teil. Auszubildende mit besonders guten Schulnoten haben die Möglichkeit, ihre Ausbildungszeit zu verkürzen. Während der Lehre erlernen Auszubildende sämtliche Fähigkeiten, die sie für die Arbeit in der Serienproduktion oder aber auch in der individuellen Herstellung von Fein- und Präzisionsgeräten benötigen und können nach der Ausbildung entsprechend ihrer persönlichen Stärken und Vorlieben entscheiden, in welchem Bereich sie als Werkzeugmechaniker tätig werden möchten.
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Weitere Fähigkeiten
Um als Auszubildender für Werkzeugmechanik eingestellt zu werden, ist rechtlich kein bestimmter Schulabschluss vorgesehen. Dennoch stellen Ausbildungsbetriebe bevorzugt Auszubildende mit Realschulabschluss ein. Allein im Jahr 2019 betrug der Anteil der Auszubildenden mit mittlerem Bildungsabschluss 63 Prozent. Doch auch mit einem Hauptschulabschluss war ein Zugang für 17 Prozent der Auszubildenden möglich. (Quelle: Berufenet.Arbeitsagentur.de, Stand: August 2021). Hierbei kommt es stets auf das persönliche Leistungsprofil des Bewerbers an.
Neben dem passenden Schulabschluss sind technisches Verständnis und handwerkliches Geschick zwingend erforderlich, um sich in Jobs als Werkzeugmechaniker zu beweisen. Werkzeugmechaniker arbeiten häufig in großen Hallen, in denen teilweise Dauerbeleuchtung und Lärm vorherrschen. Auch wird häufig während der Arbeit Schutzkleidung getragen. Werkzeugmechaniker müssen daher körperlich belastbar sein, in manchen Fällen ist die Bereitschaft zum Schichtdienst erforderlich. Gute Schulnoten in Physik, Werken und Technik, Mathematik und Informatik sind nicht zwingend erforderlich, jedoch hilfreich.
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Soft Skills
Neben technischen und handwerklichen Fähigkeiten müssen Werkzeugmechaniker sorgfältig arbeiten, da ungenau angefertigte Maßstücke später nicht zu funktionierenden Maschinen zusammengebaut werden können. Ebenfalls sollten sie ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein besitzen. Dieses ist erforderlich, um bei der Arbeit mit schweren Geräten Arbeitsunfälle zu vermeiden und Gefahrenquellen weitestgehend zu minimieren. Letztlich ist die Bereitschaft zur Weiterbildung zwingend erforderlich, wenn Werkzeugmechaniker sich auf Positionen mit mehr Verantwortung hin entwickeln und Führungsaufgaben übernehmen möchten.
weitere Soft Skills
Vorteile für Werkzeugmechaniker bei Randstad
Bei Randstad liegt uns nicht nur am Herzen, dass Sie einen Job finden, der perfekt zu Ihren Kompetenzen und Interessen passt. Wir stellen auch sicher, dass Sie beste Arbeitsbedingungen vorfinden, damit Sie in Ihrem Wunschjob Ihr volles Potenzial entfalten können.
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Diese Benefits dürfen Sie als Werkzeugmechaniker bei Randstad erwarten
Wenn Sie als Werkzeugmechaniker bei Randstad tätig sind, profitieren Sie von vielen Benefits. Hierzu zählen:
- Eine leistungsgerechte Bezahlung, angelehnt an den Tarifvertrag
- In der Regel ein unbefristeter Arbeitsvertrag
- Umfangreiche Sozialleistungen, inklusive Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- Gesundheitsvorsorge durch Werksarztzentrum
- Mitarbeiterrabatte im Rahmen von Corporate Benefits
Weitere Informationen über Zeitarbeit und zu den Vorteilen, die Randstad seinen Mitarbeitern bietet.
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Kostenlose Weiterbildungen
Ebenfalls bieten wir Ihnen bei Randstad ein Arbeitsumfeld, in welchem Sie Ihr Potenzial voll entfalten können. Falls Sie den perfekten Job als Werkzeugmechaniker noch nicht gefunden haben, unterstützen wir Sie mit vielen Tipps zum Vorantreiben Ihrer Karriere. Auch finden Sie in unserer Randstad Akademie zahlreiche hilfreiche Artikel rund um das Thema Bewerbung.
Wenn Sie sich auf die nächste berufliche Herausforderung optimal vorbereiten wollen, profitieren Sie von unserer modernen e.learning-Plattform. Hier können Sie aus rund 300 kostenlosen Kursen die Fortbildung auswählen, welche Sie beruflich voranbringt.
Als Werkzeugmechaniker profitieren Sie vielleicht besonders von diesen e.learning-Angeboten:
- Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz für gewerbliche Berufe
- Sprachkurse Deutsch und Englisch
- zahlreiche Kurse im Bereich Persönlichkeitsentwicklung
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Jobs in Festanstellung
Randstad bietet auch Jobs in direkter Personalvermittlung. Mit unserem Know-how und mehr als 50 Jahren Erfahrung vermitteln wir Bewerber in eine Festanstellung bei unseren Kunden. Schauen Sie doch einmal in unserer Stellenbörse vorbei. Sicherlich ist einer der freien Jobs als Werkzeugmechaniker der passende für Sie!
Fragen und Antworten
Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Werkzeugmechanikers.
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Wie werde ich Werkzeugmechaniker?
Wer als Werkzeugmechaniker tätig werden möchte, muss eine dreieinhalbjährige Ausbildung absolvieren. Diese ist in der Industrie anerkannt und wird dual im Ausbildungsbetrieb sowie der Berufsschule durchgeführt. Bereits während der Ausbildung erhalten Werkzeugmechaniker eine ansehnliche Ausbildungsvergütung. Um einen Ausbildungsplatz als Werkzeugmechaniker zu erhalten, ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben, in der Praxis werden jedoch bevorzugt Auszubildende mit einem Realschulabschluss eingestellt. Gute Schulnoten in Physik, Technik und Werken, Mathematik und Informatik sind ebenfalls hilfreich.
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Was macht ein Werkzeugmechaniker?
Werkzeugmechaniker stellen Druck-, Spritzguss-, Stanz- und Umformwerkzeuge sowie Press- und Prägeformen her, mithilfe derer dann seriengefertigte Bauteile produziert werden können. Hierzu lesen sie Konstruktionspläne, wählen Werkzeuge und Materialien bedarfsgerecht aus, stellen dann die benötigten Teile selbst her und fügen sie so zusammen, dass funktionstüchtige Maschinen entstehen. Manche Werkzeugmechaniker spezialisieren sich auf die handwerklich anspruchsvolle Anfertigung von Präzisions- und Feinwerkzeugen, beispielsweise für einen Einsatz in der Medizintechnik.
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Wie viel verdient ein Werkzeugmechaniker?
Angehende Werkzeugmechaniker erhalten während ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung bereits eine ansehnliche Ausbildungsvergütung, die nach Lehrjahren gestaffelt ist. Im ersten Ausbildungsjahr liegt das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt zwischen 830 Euro und 930 Euro, im zweiten Jahr zwischen 910 Euro und 980 Euro, im dritten Lehrjahr zwischen 970 Euro und 1.060 Euro und im vierten Ausbildungsjahr zwischen 1.010 Euro und 1.120 Euro.
Nach der Ausbildung ist ein Einstiegsgehalt von etwa 1.500 bis 2.000 Euro brutto pro Monat realistisch. Mit einigen Jahren Berufserfahrung kann der Werkzeugmechaniker sein Gehalt steigern, sodass er mit einem Verdienst von 1.800 Euro bis 2.700 Euro brutto pro Monat rechnen kann (Quelle: Ausbildung.de, Stand: November 2021).
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Welchen Schulabschluss brauche ich als Werkzeugmechaniker?
Angehende Werkzeugmechaniker werden überwiegend mit einem Realschulabschluss eingestellt. Rechtlich ist jedoch kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben, sodass auch Auszubildende mit Hauptschulabschluss berücksichtigt werden können. Hier ist stets das individuelle Leistungsprofil ausschlaggebend.
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Wo kann man als Werkzeugmechaniker arbeiten?
Werkzeugmechaniker können überall dort eingesetzt werden, wo Instrumente und Werkzeuge für die maschinelle Serienproduktion oder chirurgische Feinwerkzeuge benötigt werden. Sie finden vorrangig Anstellung in Betrieben der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie mit Serienfertigung, in Werkzeugbaubetrieben und in Unternehmen, die feinmechanische beziehungsweise medizintechnische Geräte herstellen.
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