Was ist ein Näher?

Näherinnen in der Industrie unterscheiden sich von klassischen Nähern in der Änderungsschneiderei. Bei ihnen fällt jeder Auftrag etwas größer aus, da sie in der Regel nicht für private Einzelkunden produzieren, sondern für Unternehmen. Sie fertigen Muster und Prototypen für Textilproduktionen an, produzieren Vorgänge, Rollos oder Bezüge in großen Mengen und arbeiten hierbei versiert mit Industrienähmaschinen. Für Inneneinrichtungsunternehmen fertigen sie Zierkissen an, versehen Lampenschirme mit dekorativen Elementen und kleben Kunstlederapplikationen auf Taschen und Accessoires. Beim Nähen von Stores und Gardinen achten sie nicht nur auf sorgfältige Nähte, sondern bügeln die Stoffe mit industriellen Dampfbügeleisen. 

Näherinnen sind handwerklich sehr geschickt und haben ein gutes Augenmaß. Textilprodukte fertigen sie nach den Vorgaben des Auftraggebers an. Hierbei sorgen sie dafür, dass jedes Teil absolut gleich aussieht und somit für den seriellen Vertrieb geeignet ist. Je nach Produkt bedeutet dies, dass eine Näherin gegebenenfalls nur wenige Arbeitsschritte durchführt und das Exemplar dann für die Weiterverarbeitung an die nächste Näherin reicht. So spezialisiert sich eine Näherin möglicherweise auf das Einnähen von Reißverschlüssen, während die nächste sich um das Ankleben von Lederapplikationen kümmert. Nach Abschluss der Produktion führt die Näherin eine Qualitäts- und Sichtkontrolle durch. Stellt sie Qualitätsabweichungen fest, werden diese behoben, bevor das Produkt für den Verkauf freigegeben wird.

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Arbeiten als Näher

Aufgaben und Tätigkeiten von Nähern

Klassische Näher sind vielen Menschen vor allem aus der Änderungsschneiderei bekannt. Tatsächlich wird ein Großteil aller Näherinnen jedoch in der industriellen Produktion eingesetzt. Hier führen die sogenannten Textil- und Modenäherinnen teilweise Akkordarbeiten durch und produzieren Textilprodukte nach Herstellervorgaben für den Weiterverkauf. 

Modenäherinnen tragen bei ihrer Arbeit oft besondere Schutzkleidung und verwenden Industriemaschinen bei ihrer Arbeit. Sie lassen daher besondere Vorsicht walten und arbeiten besonders umsichtig, um Arbeitsunfälle zu vermeiden. 

Zu den Aufgaben einer Industrienäherin gehört es, Bekleidungs- sowie Textilprodukte zu fertigen. Hierzu zählen Gardinen und Stores, Taschen, aber auch klassische Ober- und Unterbekleidung für alle Geschlechter. Um diese effizient zu produzieren, stellt die Näherin Schnittteile nach Herstellervorgaben und mithilfe von Schablonen her. Diese werden dann den Schritten des Produktionsprozesses zugeordnet und in Teilen oder komplett von ihr verarbeitet. Gerade in der Akkordarbeit übernehmen Näherinnen häufig nur einen Arbeitsschritt, wenn sie etwa Knöpfe oder Reißverschlüsse einnähen. 

Näherinnen werden sowohl bei der Fertigung von Prototypen als auch bei der Arbeitsvorbereitung und Qualitätsprüfung eingesetzt. Das Herstellen eines Prototyps dient der Produktionsplanung und zeigt, welche Maschinen und Arbeitsschritte für die Produktion eines bestimmten Produkts erforderlich sind. Während dieser Testphase ermittelt die Näherin Prozessdaten für Industrienähmaschinen und gibt diese für die Serienproduktion ein. Auch legt sie fest, welche Materialien wie verarbeitet werden. Erkennt die Näherin Schnitt- oder Modellfehler, werden diese korrigiert, bevor die Serienproduktion starten kann. 

Im Bereich der Arbeitsvorbereitung und Qualitätsvorbereitung erstellt die Näherin Maßtabellen, Stücklisten und Fertigungsunterlagen. Sie legt Qualitätstoleranzen fest und überprüft, ob die Erzeugnisse den festgelegten Standards entsprechen. Erkennt die Näherin Fehler, ermittelt sie die Ursachen und beseitigt diese. 

Wer als Polster- und Dekorationsnäher arbeitet, übernimmt ähnliche Aufgaben, spezialisiert sich jedoch auf Produkte wie Möbel oder Dekorationsgegenstände. Ein weiterer Unterschied liegt in der häufigeren Einzelanfertigung von Gegenständen, die im Handwerk üblich ist. Wird von einer Industrienäherin gesprochen, ist daher meist eine Näherin in der Textil- und Modebranche gemeint.

Frau hält zusammengelegte Textilien in ihren Händen
Frau hält zusammengelegte Textilien in ihren Händen
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Arten von Nähern

Im Bereich der Industrienäher kann vorrangig zwischen zwei ähnlichen Berufsbildern unterschieden werden. Darüber hinaus gibt es Helfertätigkeiten in dieser Branche. 

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Gehalt eines Nähers

Bereits während der zweijährigen Ausbildung erhalten Näherinnen eine Ausbildungsvergütung. Diese ist nach Ausbildungsfortschritt gestaffelt und unterscheidet je nach gewähltem Ausbildungsweg. 

Textil- und Modenäherinnen erhalten durchschnittlich: 

  1. Ausbildungsjahr: 911 Euro bis 1.153 Euro brutto pro Monat 
  2. Ausbildungsjahr: 958 Euro bis 1.215 Euro brutto pro Monat 

Polster- und Dekorationsnäherinnen erhalten durchschnittlich:

  1. Ausbildungsjahr: 810 Euro (Handwerk), 835E Euro bis 1.082 Euro (Industrie) 
  2. Ausbildungsjahr: 900 Euro (Handwerk), 925 Euro bis 1.125 Euro (Industrie) 

(Quelle: Berufenet.Arbeitsagentur.de, Stand: September 2024) 

Nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung liegt das Gehalt von Textil- und Modenähern bei 1.890 Euro brutto pro Monat. Leichte Gehaltssteigerungen im Laufe der Karriere auf bis zu 2.066 Euro brutto pro Monat sind möglich. Mehr als die eigene Berufserfahrung wirkt sich die Größe des Unternehmens auf das individuelle Gehalt aus. Das liegt daran, dass es sich bei großen Betrieben mit mehr als 1.000 Mitarbeitern häufig um industrielle Produktionsbetriebe mit Schichtarbeit handelt, die besser vergütet wird. Hier erzielen Näherinnen durchschnittlich ein Bruttogehalt von 2.468 Euro pro Monat. 

Polster- und Dekorationsnäherinnen können nach abgeschlossener Berufsausbildung ein Einstiegsgehalt von etwa 1.899 Euro brutto pro Monat erwarten. Während dieses somit mit dem des Modenähers vergleichbar ist, wirkt sich beim Polster- und Dekoraktionsnäher die Erfahrung im Beruf auf das individuelle Gehalt stärker aus. Nach zwanzig Jahren ist ein Bruttogehalt von 2.767 Euro pro Monat möglich. Bei der Firmengröße ist hingegen eine entgegengesetzte Entwicklung zu beobachten. Da Polsternäher häufig in handwerklichen Betrieben eingesetzt werden, werden diese bei Firmengrößen von 501 bis 1.000 Mitarbeitern mit durchschnittlich 1.927 Euro am besten bezahlt (Quelle: gehaltsvergleich.com, Stand: September 2024). 

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Qualifikationen und Fähigkeiten

Diese Ausbildung benötigen Näher

Industrienäher schließen eine zweijährige duale Ausbildung als Textil- und Modenäher oder Polster- und Dekorationsnäher ab, die in der Industrie bzw. in der Industrie und im Handwerk anerkannt ist. 

 

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Vorteile für Näher bei Randstad

Bei Randstad liegt uns Ihre berufliche Zufriedenheit sehr am Herzen. Wir sorgen deshalb mit optimalen Arbeitsbedingungen dafür, dass Sie in Ihrem Traumjob als Näher Ihr volles Potenzial entfalten können. 

 

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Fragen und Antworten

Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Nähers.

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