Was ist ein Chemiehelfer?

Das Berufsbild des Chemiehelfers bezeichnet eine unterstützende und zuarbeitende Tätigkeit in der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Manchmal werden Chemiehelfer auch als Helfer in der Chemie- und Pharmatechnik, Produktionsmitarbeiter in der Chemie oder Produktionshelfer Chemie bezeichnet. Gemein haben alle Beschreibungen, dass für die ungelernte Tätigkeit in der Regel keine Ausbildung erforderlich ist und Chemiehelfer am Arbeitsplatz in ihre Aufgaben eingewiesen werden. Hierbei lernen sie, Fachkräfte bei ihrer Arbeit tatkräftig zu unterstützen und erhalten erste Einblicke in die Arbeit in der Chemie- und Pharmaziebranche. 

Ein Chemiehelfer wiegt beispielsweise Substanzen ab und mischt diese nach vorgegebenen Rezepturen. In klinischen Laboren bereitet er Proben für Analysen vor und bringt diese zu den Arbeitsplätzen der Labormitarbeiter, die die Untersuchungen durchführen.  Er hilft beim Filtern von Lösungen und Flüssigkeiten und kümmert sich darüber hinaus darum, Materialien abzufüllen und korrekt zu etikettieren. Chemiehelfer arbeiten auch in Reinräumen, wo sie beispielsweise sterile Produkte wie Verbandmaterial herstellen. Ebenfalls lernt der Chemiehelfer, wie Produkte richtig verpackt und gelagert werden, beispielsweise in luftdichten Räumen oder speziellen Kühlschränken. Auch bei der Bestückung und Überwachung von Produktionsanlagen sind Helfer in der Chemie oder Pharmazie beteiligt, sodass stets ein reibungsloser Fertigungsprozess gewährleistet ist. Chemiehelfer stellen ihren Kollegen Arbeitsmaterialien zusammen und nötige Geräte bereit, und kümmern sich um deren Reinigung und Pflege. Letztlich gehört auch das sachgerechte Entsorgen von Abfällen zu den Aufgaben eines Chemiehelfers. 

Wenn Chemiehelfer in zahntechnischen Laboren arbeiten, helfen sie bei der Anfertigung von zahn- und kieferregulierenden Apparaturen und lernen darüber hinaus, sie korrekt zu reinigen. Arbeiten Chemiehelfer hingegen in Fotolabors, gehört häufig das Wechseln chemischer Flüssigkeiten oder das Bereitstellen von Kopierpapier zu ihren Aufgaben. Welche konkreten Aufgaben von einem Chemiehelfer erwartet werden ist somit stark abhängig vom tatsächlichen Arbeitsplatz und lässt sich meist der Aufgabenbeschreibung des Stellenangebots entnehmen.

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Arbeiten als Chemiehelfer

Chemiehelfer – Aufgaben und Tätigkeiten

Wer als Chemiehelfer in der chemischen oder pharmazeutischen Industrie tätig wird, unterstützt die dortigen Fachkräfte mit einem wichtigen Beitrag bei ihrer Arbeit. Das Berufsbild des Chemiehelfers ist hierbei eine gute Möglichkeit, um einen ersten Einblick in die Tätigkeiten in der Chemie- und Pharmabranche zu erhalten. Während eine Ausbildung im Vorfeld in der Regel nicht notwendig ist, sind Erfahrungen im Umgang mit Laborgeräten oder industriellen Produktionsmaschinen und -anlagen gern gesehen. Doch auch wer noch keinen Kontakt zur chemischen oder pharmazeutischen Industrie hatte, kann als Chemiehelfer tätig werden, denn alle notwendigen Kompetenzen werden den neuen Mitarbeitern bei einer Einweisung am Arbeitsplatz vermittelt. Darüber hinaus stehen dem Chemiehelfer zu jeder Zeit Fachkräfte als Ansprechpartner zur Verfügung. Diese können sie unterstützen und ihnen Anweisungen geben, wenn Arbeitsvorgänge unklar sind oder Fragen auftreten. 

Der Chemiehelfer führt sämtliche unterstützenden Tätigkeiten nach Anweisung der Fachkräfte durch. Je nach Einsatzgebiet können sich die konkreten Aufgaben hierbei unterscheiden. Werden Chemiehelfer in der Produktion eingesetzt, dann mischen sie sorgfältig Substanzen nach genauen Vorgaben zusammen oder bereiten Proben für weitere Analysen vor. Auch helfen Produktionshelfer in der Chemie beim Abfüllen und Etikettieren von hergestellten Lösungen und sorgen darüber hinaus für eine fachgerechte Verpackung und Lagerung in speziellen Behältern, Lagerräumen oder Kühlschränken. Hierzu lernen Chemiehelfer, welche Substanzen bei welchen Temperaturen gelagert werden müssen und wie beispielsweise mit reizenden oder gesundheitsgefährdenden Stoffen verfahren werden muss, damit diese sicher gelagert und verarbeitet werden können. 

Chemiehelfer arbeiten teilweise in sogenannten Reinräumen, in denen sichergestellt wird, dass Produkte nicht durch Kleinstpartikel verunreinigt werden, unter anderem werden sterile Kompressen oder Verbandsmaterial unter diesen Bedingungen hergestellt. Dafür muss der Chemiehelfer ganz besondere Schutzkleidung, beispielsweise Overalls, tragen, um den hohen Hygieneanforderungen zu entsprechen. 

Auch die Überwachung der laufenden Maschinen zählt zu den Aufgaben eines Chemiehelfers. Erkennt er eine Störung, informiert er unverzüglich eine verfügbare Fachkraft in seiner Nähe, damit die Störung behoben und die Produktion ohne weitere Verzögerung fortgesetzt werden kann. 

Doch Helfer in der Chemie- und Pharmatechnik werden nicht nur in Chemie- oder Pharmabetrieben eingesetzt. In klinischen Laboren bereiten sie Patientenproben für die erforderlichen Analysen vor und bringen diese zu den entsprechenden Arbeitsplätzen. Sie finden beispielsweise auch Anstellung in einem Fotolabor, wo sie Entwicklungsflüssigkeiten zusammenmischen, oder darauf achten, dass Kopierer und Drucker stets mit Papier und Tonern versorgt sind, sodass die Produktion von Fotos reibungslos funktioniert. Auch zahntechnische Labors stellen Chemiehelfer ein, die dort dann bei der Anfertigung von Zahnersatz oder Zahnspangen unterstützen. Ebenfalls reinigen sie Prothesen mit Ultraschallgeräten. 

Gerade beim Umgang mit chemischen Substanzen – insbesondere giftigen oder ätzenden – sind Sicherheit und Ordnung am Arbeitsplatz besonders wichtig. Ein Chemiehelfer sorgt deshalb dafür, dass der Arbeitsbereich stets sauber gehalten wird, und unterstützt bei der Reinigung und Pflege der verwendeten Arbeitsmittel. So wird nicht nur eine hygienische Handhabung garantiert. Auch lassen sich auf diese Art und Weise Arbeitsunfälle vermeiden.

Nahaufnahme einer Pipette mit Flüssigkeitstropfen in einer Reihe von Reagenzgläsern
Nahaufnahme einer Pipette mit Flüssigkeitstropfen in einer Reihe von Reagenzgläsern
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Arten von Chemiehelfern

Beim Chemiehelfer handelt es sich um eine ungelernte Tätigkeit. Es gibt daher keine Unterschiede in den Ausbildungen oder in den Zugangsanforderungen. Vielmehr erlernt der Chemiehelfer alle notwendigen Fähigkeiten am Arbeitsplatz. Je nach einstellendem Unternehmen und produzierten Gütern können die Aufgaben abweichen. Während ein Chemiehelfer in einem zahntechnischen Labor viele Einblicke in die Produktion von Zahnprothesen erhält, lernt der Chemiehelfer im Arzneimittelunternehmen, wie Medikamente industriell produziert werden. In vielen Stellenangeboten für Chemiehelfer wird keine Berufserfahrung vorausgesetzt, erste Kenntnisse im Umgang mit Laborgeräten sind jedoch stets gern gesehen und wünschenswert. 

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Gehalt eines Chemiehelfers

Wer in Deutschland als Chemiehelfer tätig wird, darf mit einem Bruttogehalt von etwa 2.880 Euro bis 3.077 Euro pro Monat rechnen (Quelle: Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales; Stand: Mai 2024). Die konkrete Höhe des Gehalts hängt jedoch davon ab, ob ein Unternehmen an einen Tarifvertrag gebunden ist. Ein weiterer Faktor, der sich stark auf die Höhe des Gehalts auswirkt, ist Schichtarbeit sowie die Vergütung von Nacht-, Wochenend- sowie Feiertagsdiensten. Berufserfahrung wirkt sich hingegen kaum auf das individuelle Gehalt eines Chemiehelfers aus, da keine nennenswerten Qualifikationen vorausgesetzt werden und alle notwendigen Fähigkeiten innerhalb kürzester Zeit im Rahmen einer Arbeitsplatzeinweisung erlernt werden können. 

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Qualifikationen und Fähigkeiten

Diese Ausbildung benötigen Chemiehelfer

Beim Chemiehelfer handelt es sich um eine klassische Helfertätigkeit. Für diese ist keine besondere Berufsausbildung erforderlich. Auch ein bestimmter Schulabschluss wird nicht erwartet. Betriebe stellen jedoch gern Bewerber ein, die bereits über erste Erfahrungen in der Laborarbeit oder im Umgang mit produktionstechnischen Anlagen verfügen. 

Wer als Chemiehelfer die Bereitschaft mitbringt sich weiterzuentwickeln, dem stehen vielfältige Jobperspektiven offen. Mit ersten Berufserfahrungen in der chemischen oder pharmazeutischen Industrie ist beispielsweise eine Berufsausbildung als Produktionsfachkraft Chemie oder als Chemiewerker, Chemikant oder Pharmakant denkbar. Mehrjährige Berufserfahrung hilft hier, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Später sind auch eine Aufstiegsweiterbildung, beispielsweise mit Zulassung zur Industriemeisterprüfung in der Fachrichtung Chemie oder Pharmazie oder eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Chemietechnik denkbar.

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Vorteile für Chemiehelfer bei Randstad

Bei Randstad ist uns Ihre berufliche Zufriedenheit besonders wichtig. Wir sorgen dafür, dass Sie einen Job mit idealen Arbeitsbedingungen finden, in dem Sie Ihr volles Potenzial entfalten können. 

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Fragen und Antworten

Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Chemiehelfer.

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