Was ist ein Mathematiker?
Mathematiker stehen nicht nur in Universitätssälen und lösen komplizierte Gleichungen an meterlangen Whiteboards. Sie werden in zahlreichen Unternehmen eingesetzt, um durch mathematische Berechnungen und Kalkulationen Preise zu ermitteln, Versicherungen zu kalkulieren, Produktionsprozesse zu optimieren oder kostspielige Testreihen durch mathematische Berechnungen zu ersetzen. Gerade das Gebiet der angewandten Mathematik bietet hier zahlreiche Möglichkeiten für Mathematiker, ihr hoch spezialisiertes theoretisches Wissen auf praktische Anwendungsgebiete zu übertragen und somit Lösungen für Probleme im realen Leben zu finden.
Mathematiker führen stochastische Berechnungen zur Qualitätssicherung in der Pharmaindustrie durch und nehmen Risikoberechnungen für Versicherungen vor, um Tarife zu kalkulieren. Im IT-Bereich wirken sie bei der Weiterentwicklung von Softwareprodukten mit und übernehmen Consulting-Aufgaben bei der Geschäftsplanerstellung, die mithilfe mathematischer Berechnungen und Kennzahlen durchgeführt wird. Durch die Arbeit von Mathematikern können Investmentportfolios erstellt werden, indem Preisformeln mathematisch analysiert und optimiert werden.
Auch in Meinungsforschungsinstituten, bei Marktanalysen und Produkttests sind die Fähigkeiten von Mathematikern gefragt, da ihre Berechnungen häufig günstiger und effizienter sind als aufwendige Tests. Während Mathematiker sich deshalb zunächst immer gleichermaßen, nämlich über ein grundständiges Studium der Mathematik, qualifizieren, können sie sich nach ihrem Studienabschluss über zahlreiche Beschäftigungsschwerpunkte und Stellenangebote in der Wirtschaft oder Forschung freuen. Für diese sind häufig Zusatzqualifikationen erforderlich, die das Berufsbild abwechslungsreich und vielfältig gestalten.
Jobs anzeigenArbeiten als Mathematiker
Aufgaben und Tätigkeiten von Mathematikern
Das Berufsbild des Mathematikers ist sehr anspruchsvoll und nur wenigen Menschen zugänglich, die sich für Zahlen, komplexe Zusammenhänge und hoch komplizierte Berechnungen begeistern können. Daher ist es verständlich, dass viele Menschen beim Job eines Mathematikers zunächst an einen Universitätsprofessor denken, der komplizierte Gleichungen löst und seinen Studenten neue Theoreme und Millennium-Probleme nahebringt, die die wissenschaftliche Gemeinschaft seit langer Zeit zu lösen versucht.
Während die Arbeit in der Lehre und auch Forschung einen wichtigen Teil des Berufsbildes eines Mathematikers ausmacht, werden vor allem auf angewandte Mathematik spezialisierte Experten in vielen Industriezweigen händeringend gesucht. Hier überführen sie alltägliche Probleme mit naturwissenschaftlicher Grundlage, beispielsweise die Wirksamkeit von Medikamenten oder die Haltbarkeit von Produkten, in mathematische Probleme, die sich mithilfe von eigens hierfür aufgestellten Berechnungen lösen lassen.
Da die Verwendungsmöglichkeiten des Mathematikers sehr vielfältig sind, erfolgt bereits während des Studiums eine Spezialisierung. Wer in der Versicherungsbranche Fuß fassen möchte, beschäftigt sich mit Statistik, für die Managementberatung sind häufig nicht nur Controlling-, sondern auch Betriebswirtschaftskenntnisse sinnvoll. Sucht ein Mathematiker hingegen eine Anstellung bei Softwareunternehmen und möchte Softwareprodukte weiterentwickeln, ist ein Informatik-Hintergrund eine notwendige Zusatzqualifikation.
Mathematiker unterstützen die Pharma- und Medizinbranche, wenn sie mit ihren Berechnungen die mathematische Wirksamkeit von Medikamenten überprüfen, bevor diese in aufwendigen Versuchsreihen getestet werden. Sie erhöhen die Sicherheit sowohl in Produktionsbetrieben als auch für Nutzer, indem Herstellungsverfahren durch ihre Analysen optimiert und die Produktqualität verbessert und Haltbarkeiten berechnet werden. Auch in der Finanzbranche sind Mathematiker gern gesehen. So stützen Versicherungen ihre Preismodelle auf die Berechnung der Risikowahrscheinlichkeiten ihrer angestellten Mathematiker, an der Börse folgen Investmentstrategien den Preiskalkulationen der Zahlenexperten für gehandelte Derivate.
Letztlich haben Mathematiker jedoch auch die Möglichkeit, sich einer klassischen Karriere in Lehre und Forschung zu widmen. Hierzu ist meist eine Promotion und manchmal auch anschließende Habilitation zur Lehrbefähigung notwendig. Mathematiker in der Forschung beschäftigen sich mit hochkomplexen theoretischen Problemen, für die sie Lösungen zu entdecken versuchen. Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse veröffentlichen sie in Fachzeitschriften und auf Fachkongressen.
-
In diesen Branchen können Mathematiker arbeiten
Mathematiker finden in zahlreichen Unternehmen der Wirtschaft Anstellung. Sie werden von Markt- und Meinungsforschungsinstituten beschäftigt und finden Arbeit in Unternehmensberatungsfirmen. Sie werden für Software- und Systemhäuser tätig und arbeiten in IT-Unternehmen sowie Ingenieurbüros. In der öffentlichen Verwaltung werden Mathematiker vor allem bei statistischen Ämtern beschäftigt. Letztlich können Mathematiker bei Banken und Versicherungen Jobs finden und eine wissenschaftliche Karriere an Hochschulen und Forschungsinstituten verfolgen.
-
Typische Arbeitsorte für Mathematiker
Die Arbeitsorte von Mathematikern hängen stark von ihrer tatsächlichen Beschäftigung ab. Während aufwendige Kalkulationen häufig am Computer durchgeführt werden, beraten sie auch Kunden oder unterrichten Studenten. Typische Arbeitsorte für Mathematiker umfassen daher:
- Büro- und Besprechungsräume sowie Computerarbeitsplätze
- Rechenzentren
- Hörsäle, Unterrichts- und Schulungsräume
- vor Ort beim Kunden, zum Beispiel in der Anwendungsberatung
-
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten eines Mathematikers hängen stark von seiner tatsächlichen Verwendung ab. Wer als Statistiker im öffentlichen Dienst eingesetzt wird, hat eine sehr planbare 39-Stunden-Woche sowie planbare Urlaubszeiten. Ein Mathematiker in der Forschung arbeitet bedarfsorientiert und plant sein Arbeitsvolumen um anstehende Kongresse und Fachtagungen herum. In der Lehre sind vor allem Vorlesungspläne für den Mathematiker relevant, während Semesterferien zur Forschung oder Unterrichtsvorbereitung genutzt werden.
Wer als Mathematiker Jobs in der freien Wirtschaft sucht, kann bereits in den Stellenangeboten auf die erwartete Arbeitszeit achten. Während in vielen Branchen die Arbeitszeiten im Tagesdienst zu bewältigen sind, können bei Kundenkontakt auch längere Arbeitszeiten durch Auswärtstermine oder Reisetätigkeiten anfallen. Insgesamt sind die Arbeitszeiten eines Mathematikers jedoch als recht ausgeglichen zu bewerten, sodass eine ausgewogene Work-Life-Balance möglich ist.
Arten von Mathematikern
So vielfältig die Verwendungsmöglichkeiten von Mathematikern nach ihrem erfolgreichen Studium sind, so unterschiedlich sind auch die Berufsbezeichnungen, die sich in Stellenangeboten für Mathematiker finden lassen. Die erwarteten Qualifikationen sind hier regelmäßig dem Anforderungsprofil zu entnehmen. Eine Unterscheidung lässt sich jedoch insbesondere mit Blick auf mögliche Spezialisierungen während des Studiums vornehmen.
Selten wird reine Mathematik studiert, da die Beschäftigungsmöglichkeiten mit dieser Ausrichtung fast ausschließlich im Bereich der Lehre und Forschung liegen. Je nach Interessenschwerpunkt und persönlichen Fähigkeiten wählen Mathematikstudenten daher häufig ein Nebenfach, das den Grundstein für die spätere berufliche Orientierung legt. Hierbei sind Betriebswirtschaftslehre, Physik, Elektrotechnik oder Wirtschaftswissenschaften genauso denkbar wie beispielsweise Biologie, Chemie oder Informatik. Während manchmal Mathematik als Lehramtsstudium absolviert wird, um eine Karriere als Lehrer anzustreben, gibt es auch spezialisierte Mathematikstudiengänge für Technomathematik, Wirtschaftsmathematik, Finanzmathematik oder Biomathematik.
Gehalt eines Mathematikers
Das durchschnittliche Gehalt eines Mathematikers hängt von mehreren Faktoren ab. Bei Berufseinsteigern fällt das Gehalt in der Regel niedriger aus als bei erfahrenen Kräften. Außerdem spielen die Größe des Unternehmens, die Branche und die Region eine ausschlaggebende Rolle. Einen guten Anhaltspunkt für das Durchschnittseinkommen eines Mathematikers in bestimmten Regionen liefert der Randstad Gehaltschecker.
Weitere nützliche Links zum Thema Lohn und Gehalt:
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Mathematiker
Den alleinigen Zugang zum Beruf des Mathematikers bietet ein grundständiges Studium der Mathematik, das häufig durch ein konsekutives Masterstudium erweitert sowie um spezialisierte Studiengänge ergänzt wird. Angeboten werden Studiengänge sowohl an ordentlichen Universitäten als auch Fachhochschulen. Auch Fernstudiengänge für Mathematik werden mittlerweile von vielen privaten Instituten angeboten.
-
Weitere Fähigkeiten
Um ein anspruchsvolles Mathematikstudium erfolgreich zu absolvieren, ist mehr erforderlich, als nur eine Begeisterung für Zahlen. Mathematiker besitzen eine herausragende Auffassungsgabe und ein hohes analytisches Denkvermögen. Sie können sich in komplexe Zusammenhänge eindenken und abstrakte Berechnungen vornehmen. An das mehrjährige Grundstudium der Mathematik schließen sich häufig noch ein Masterstudium sowie weitere Semester für notwendige Spezialisierungen an, mit denen dann eine bestimmte Berufswahl getroffen wird.
Sowohl während des Studiums als auch während der späteren Tätigkeit kann es für Mathematiker erforderlich sein, auf Fachkongressen oder mit Forschungs- oder internationalen Teamkollegen auf Englisch zu kommunizieren. Sie besitzen daher gute Fremdsprachenkenntnisse in Wort und Schrift. Diese helfen ihnen ebenfalls dabei, ihre Forschungsergebnisse in renommierten internationalen Fachzeitschriften zu veröffentlichen. -
Soft Skills
Mathematiker besitzen eine Begeisterung für Probleme und finden mit großer Beharrlichkeit und Geduld Lösungen. Sie lassen sich von Herausforderungen nicht schnell entmutigen und betrachten Probleme logisch und rational. Das bedeutet jedoch nicht, dass Mathematiker vor ihren Computern als Einzelgänger vereinsamen. Im Gegenteil, Mathematiker sind auf gute Kommunikationsfähigkeiten angewiesen. Ob in der Lehre oder Firmenberatung, Mathematiker verstehen es, komplexe Zusammenhänge in verständliche Alltagssprache für Nicht-Mathematiker zu übersetzen, damit diese mit ihren Lösungen etwas anfangen können. Mathematiker arbeiten deshalb auch gut im Team und sind bereit, Personal- oder Sachverantwortung zu übernehmen.
weitere Soft Skills
Vorteile für Mathematiker bei Randstad
Wenn Sie sich einen aussichtsreichen Job als Mathematiker bei Randstad sichern, profitieren Sie von vielen Benefits für unsere Mitarbeiter, mit denen wir Ihnen die Arbeitsbedingungen so ideal wie möglich gestalten möchten.
-
Diese Benefits dürfen Sie als Mathematiker bei Randstad erwarten
Bei Randstad profitieren Mathematiker unter anderem von sozialer Absicherung und verschiedenen Vorsorgemöglichkeiten. Weitere Benefits sind:
- eine leistungsgerechte Vergütung
- umfangreiche Sozialleistungen, beispielsweise Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- bis zu 30 Tage Urlaub pro Jahr
- gute Übernahmechancen durch Kundenunternehmen
- attraktive Mitarbeiterrabatte im Rahmen von Corporate Benefits
- kostenlose Fortbildungsangebote
Weitere Informationen zu den Vorteilen, die Randstad seinen Mitarbeitern bietet.
-
Kostenlose Weiterbildungen
Ob Sie gerade erst über mögliche Berufsperspektiven nachdenken oder bereits eine bestimmte Stelle ins Auge gefasst haben – bei Randstad unterstützen wir Sie bei jedem Schritt Ihrer Karriereplanung. In unserer Randstad Akademie finden Sie ein umfangreiches Informationsportal mit zahlreichen Jobprofilen und nützlichen Artikeln rund um das Thema Bewerbung. Nehmen Sie gerne unsere kostenlose Karriereplanung in Anspruch und finden Sie heraus, welche Beschäftigung perfekt zu Ihren eigenen Stärken und Kompetenzen passt. Wenn Sie bereits als Mathematiker arbeiten und eine gezielte Fortbildung suchen, werden Sie vielleicht in unserem umfangreichen e.learning-Portal fündig. Hier halten wir etwa 300 kostenlose Kurse für unsere Mitarbeiter bereit.
Als Mathematiker profitieren Sie vielleicht besonders von unserem e.learning-Angebot „Sprachkurse Deutsch und Englisch“. Sie können jedoch auch den umfangreichen Kurskatalog eigenständig nach weiteren Fortbildungsangeboten durchstöbern und finden vielleicht genau den Kurs, der Sie jetzt beruflich voranbringt.
Fragen und Antworten
Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Mathematikers.
-
Ist Mathematiker ein Beruf?
Der Begriff Mathematiker bezeichnet zunächst eine Verwendung nach dem Studium. Diese wird häufig um zusätzliche Spezialisierungen ergänzt, sodass die Berufsbezeichnungen je nach Branche und Verwendung dann Computermathematiker, Biomathematiker, Technomathematiker oder Wirtschaftsmathematiker lauten. Der Beruf des Mathematikers ist sehr vielfältig und kann manchmal durch abweichende Berufsbezeichnungen nur indirekt darauf hindeuten, dass ein Mathematiker beschäftigt wird. So finden sich Statistiker, Versicherungsexperten oder IT-Consulter, die einen mathematikwissenschaftlichen Hintergrund besitzen.
-
Wo werden Mathematiker gebraucht?
Mathematiker finden Anstellung in statistischen Ämtern des öffentlichen Dienstes. Sie werden in der Pharma- und Medizinindustrie gebraucht und werden von Versicherungen eingestellt, um Risikokalkulationen und Preisberechnungen durchzuführen. Sie finden Anstellung in der Lehre und Forschung, arbeiten bei Meinungsforschungsinstituten und führen Berechnungen zur Qualitätssicherung von Produkten durch. Wenn sie Systemprozesse optimieren, werden sie in der Industrie in vielfältigen produzierenden sowie dienstleistenden Betrieben eingesetzt. Ein weiteres großes Beschäftigungsfeld ist der IT-Sektor.
-
Wie viel verdient man als Mathematiker?
Im Durchschnitt verdient ein Mathematiker in Deutschland mit einer 40-Stunden-Woche 4.677 Euro brutto pro Monat. Während das Einstiegsgehalt bei etwa 4.023 Euro brutto pro Monat liegt, kann es im Laufe des Berufslebens durchschnittlich auf bis zu 7.685 Euro brutto pro Monat ansteigen. Faktoren, die sich stark auf das individuelle Gehalt eines Mathematikers auswirken, sind hingegen die Firmengröße, die Art der Anstellung, die Branche sowie die Region. Gerade im universitären Bereich kommen in Lehre und Forschung neben festen Gehaltssätzen noch variable Leistungszuschläge dazu, die von der Höhe eingeworbener Forschungsmittel abhängen können und individuell zwischen dem Stelleninhaber und der Universität verhandelt werden (Quelle: gehaltsvergleich.com, Stand: September 2024).
-
Wie kann man Mathematiker werden?
Um Mathematiker zu werden, ist ein grundständiges Studium der Mathematik zwingend erforderlich. Dieses kann, je nach angestrebter Qualifikationsstufe, durch einen konsekutiven Masterstudiengang ergänzt werden. Ebenfalls werden häufig zusätzliche Kurse oder Studienfächer belegt, um eine berufliche Spezialisierung vorzunehmen. Denkbar sind beispielsweise Wirtschaftsmathematik, Technomathematik oder Biomathematik, aber auch separate Studiengänge wie Wirtschaftswissenschaften, Informatik oder Physik.
Weitere Berufe
Alle Berufe im Berufsfeld Finanz- und Rechnungswesen anschauen.