Was ist ein Versicherungskaufmann?
Versicherungskaufmänner und Versicherungskauffrauen unterstützen Kunden bei allen Fragen rund um die Absicherung der existenziellen Risiken. Sie prüfen unter anderem Hausratversicherungen, Rechtsschutzversicherungen, Wohngebäudeversicherungen, Kfz-Versicherungen und Haftpflichtversicherungen. Sie klären Kunden über bestehende Risiken auf und ermitteln den individuellen Absicherungsbedarf. Danach erstellen sie Angebote und kümmern sich um den Abschluss der entsprechenden Verträge. Auch bei der Wahl der richtigen Altersvorsorge stehen Versicherungskaufmänner ihren Kunden zur Seite. Im Innendienst übernehmen Versicherungskaufmänner die Verwaltung der Verträge, führen Änderungen durch und bearbeiten Schadensfälle.
Auch bei zunehmender Digitalisierung in der Versicherungsbranche sind Versicherungskaufleute gefragt. Bestimmte Versicherungsprodukte erfordern eine persönliche Beratung gegebenenfalls auch vor Ort beim Kunden zu Hause. Die Zukunftsaussichten für Versicherungskaufmänner sind daher nach wie vor ausgezeichnet.
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Versicherungskaufmann – Aufgaben und Tätigkeiten
Ein Versicherungskaufmann im Innendienst arbeitet vor allem im Büro. Dort bearbeitet er Vorgänge und verwaltet die Versicherungsverträge eines Versicherers. Zu den täglichen Aufgaben gehören zum Beispiel Vertragsänderungen, Kündigungsbearbeitung und je nach Arbeitsfeld das Anlegen und Bearbeiten von Schadensfällen. Dazu spricht sich der Kaufmann für Versicherungen und Finanzen gegebenenfalls mit anderen Kollegen ab und beauftragt externe Sachverständige, um die Schadenshöhe bei einem Schadensfall zu ermitteln. Kundenberatung gehört auch bei vielen Innendienstkräften zu den üblichen Aufgaben. Sie erstellen Angebote für Kunden und beraten sie zu möglichen Vertragsumstellungen. In Callcentern nehmen sie Anrufe entgegen und verteilen die Aufgaben auf einzelne Fachabteilungen.
Im Außendienst arbeiten Versicherungskaufleute zum Teil im Büro und zum Teil direkt beim Kunden vor Ort. Der Vertrieb von Versicherungs- und Finanzprodukten steht im Vordergrund. Sie vereinbaren Termine mit Kunden und stellen die Produkte ihres Arbeitgebers vor. Sie sind zudem erster Ansprechpartner bei Schadensfällen und übernehmen die Erstaufnahme und Dokumentation von Schäden. Danach leiten sie die gesammelten Informationen an den Innendienst weiter und behalten die weitere Abwicklung im Auge.
Mit zunehmender Erfahrung kann ein Versicherungskaufmann auch in die Produktentwicklung wechseln. Dort entwickelt er neue Versicherungsprodukte für sein Unternehmen oder prüft bestehende Tarifwerke auf Aktualität und überarbeitet diese. Unabhängig von der genauen Tätigkeit findet ein großer Teil der Arbeiten am und mit dem Computer statt. Berechnungen und Anträge erstellen Kaufleute für Versicherungen und Finanzen softwarebasiert, häufig erfolgt auch die Weiterleitung rein elektronisch an den Versicherer.
Ein Versicherungskaufmann kann auch im Rechnungswesen oder im Controlling arbeiten. Im Controlling überprüft er die bisher erreichten Unternehmensziele und leitet Maßnahmen ein, um den Unternehmenserfolg zu sichern. Im Rechnungswesen kümmert er sich zum Beispiel um die fristgerechte Erstellung von Rechnungen und prüft gegebenenfalls offene Versicherungsbeiträge.
Seltener gibt es auch Stellenangebote für Versicherungskaufmänner bei Softwareunternehmen, die spezifische Programme für die Verwaltung von Versicherungsunternehmen herstellen.
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In diesen Branchen können Versicherungskaufmänner arbeiten
Versicherungskaufmänner arbeiten in verschiedenen Bereichen des Versicherungs- und Finanzwesens. So werden sie bei Versicherungen, in Versicherungsagenturen oder bei freien Versicherungsmaklern tätig. Auch Banken und Kreditinstitute setzen Versicherungskauffrauen und Versicherungskaufmänner ein, um ihre Kunden optimal zu beraten. Gesetzliche Krankenkassen beschäftigen ebenfalls Versicherungskaufleute, allerdings gibt es in diesem Bereich auch den abweichenden Ausbildungsberuf des Sozialversicherungskaufmanns.
Versicherungskaufmänner finden zudem Stellenangebote im Rechnungswesen oder im Controlling bei Versicherungsunternehmen. In Softwareunternehmen unterstützen sie die Produktentwicklung von spezifischen Programmen für die Versicherungsbranche.
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Typische Arbeitsorte für Versicherungskaufmänner
Der hauptsächliche Arbeitsort für Versicherungskaufleute ist das Büro, entweder mit Kundenkontakt oder ohne. Im Außendienst arbeiten Kaufmänner für Versicherungen und Finanzen zudem vor Ort beim Kunden und führen Beratungsgespräche und Besichtigungen durch.
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Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten von Versicherungskaufleuten variieren. Ein angestellter Kaufmann für Versicherungen und Finanzen arbeitet durchschnittlich 38 Stunden pro Woche. Gleitzeitregelungen sind vor allem bei größeren Unternehmen üblich. Bei kleineren Agenturen sind feste Arbeitszeiten möglich. Die meisten Versicherungskaufmänner arbeiten von Montag bis Freitag. Arbeitszeiten am Wochenende kommen vor, beschränken sich aber auf bestimmte Bereiche wie Schadenaufnahme und Callcenter für eingehende Anrufe. Im Rahmen der Digitalisierung der Versicherungsbranche haben Arbeitszeiten am Wochenende oder Feiertagen zugenommen. Die Versicherungsunternehmen zahlen bei Wochenend- oder Feiertagsarbeit aber in der Regel entsprechende Zuschläge auf das normale Gehalt.
Im Außendienst können die Arbeitszeiten unregelmäßig sein, da auf die Zeitfenster der Kunden Rücksicht genommen werden muss. So finden Kundentermine häufig auch in den Abendstunden statt. Üblicherweise erhalten Versicherungskaufleute dann aber einen entsprechenden Freizeitausgleich oder eine Überstundenvergütung.
Arten von Versicherungskaufmännern
Außendienst-Mitarbeiter
Außendienst-Mitarbeiter sind der erste Ansprechpartner für Kunden und kümmern sich um den Vertrieb der Versicherungsprodukte des Unternehmens. Sie vereinbaren Termine mit den Kunden und beraten sie rund um Versicherungen, Altersvorsorge und Finanzprodukte wie z. B. Bausparverträge und Baufinanzierungen. Dabei sind sie entweder als angestellter Außendienst für nur ein Unternehmen tätig oder als angestellter Versicherungsmakler für viele verschiedene Versicherer.
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Innendienst-Mitarbeiter Kundenservice
Kauffrauen für Versicherungen und Finanzen bearbeiten im Innendienst eingehende Vorgänge von Außendienst-Mitarbeitern und Kunden. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt in der Verwaltung der Verträge. Sie führen Vertragsänderungen durch, ändern Bankverbindungen oder heben Verträge aufgrund von Kündigungen auf.
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Innendienst-Mitarbeiter Schadenservice
Ein Versicherungskaufmann im Schadenservice bearbeitet eingehende Schadensfälle für das Versicherungsunternehmen. Er prüft die Ansprüche des Versicherungsnehmers oder Anspruchstellers und kümmert sich um eventuell notwendige Gutachten. Er beauftragt Sachverständige und zahlt die ermittelten Schadenssummen an die beteiligten Personen und Unternehmen aus.
Gehalt eines Kaufmanns für Versicherungen und Finanzen
Die Ausbildungsvergütung für einen Versicherungskaufmann liegt bei 1.070 Euro monatlich brutto im ersten Jahr, 1.145 Euro brutto monatlich im zweiten Jahr und 1.230 Euro monatlich brutto im dritten Ausbildungsjahr. Danach verdient ein Versicherungskaufmann als Einsteiger in den Beruf im Innendienst durchschnittlich 2.500 Euro bis 2.800 Euro brutto. Mit zunehmender Erfahrung und in verantwortungsvollen Positionen kann das Gehalt bis auf 4.500 Euro monatlich brutto steigen (Quelle: ausbildung.de, Stand: März 2022). Im Außendienst gibt es häufig auch Provisionsmodelle, bei denen das Gehalt durch den Abschluss von Versicherungsverträgen steigen kann. Bei diesen Modellen gibt es nach oben kaum Grenzen, auch Einkommen von mehr als 6.000 Euro brutto monatlich sind möglich.
Gut 95 % aller Versicherungsunternehmen in Deutschland zahlen Gehälter gemäß des Tarifvertrags für die private Versicherungswirtschaft. Kleinere Versicherungsagenturen oder freie Versicherungsmakler zahlen oftmals etwas geringere Löhne, hier kommt es vor allem auf das eigene Verhandlungsgeschick an.
Weitere nützliche Links zum Thema Lohn und Gehalt:
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildungen benötigen Versicherungskaufleute
Die duale Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen dauert drei Jahre und endet mit einer Abschlussprüfung vor der jeweils zuständigen IHK. Während der Ausbildung entscheiden sich Auszubildende für eine der beiden Fachrichtungen Versicherung oder Finanzberatung. Die Ausbildungsinhalte sind in großen Teilen identisch, die Spezialisierung auf eine Fachrichtung erfolgt in der Regel erst in den letzten Monaten der Ausbildung. Für die Arbeit in einem Versicherungsunternehmen oder bei einem Versicherungsvertreter ist die Ausbildung nicht unbedingt erforderlich, aber sinnvoll. Im Anschluss an die Ausbildung zum Versicherungskaufmann gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten zum Versicherungsfachwirt. Auch ein Studium der Versicherungsbetriebswirtschaft steht Versicherungskaufmännern offen.
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Weitere Fähigkeiten
Wer im Außendienst arbeitet, ist mit einem Pkw-Führerschein mobiler und steigert seine Jobchancen. Kenntnisse der aktuellen Verwaltungsprogramme für Versicherer sind ebenfalls hilfreich. Insbesondere in Grenz- oder Urlaubsgebieten sind Fremdsprachenkenntnisse von Vorteil, wenn es um zum Beispiel um die optimale Absicherung von Ferienwohnungen oder Ferienhäusern geht.
Ein Versicherungskaufmann kann gut mit Zahlen umgehen und kennt sich darüber hinaus auch in der aktuellen Version von MS-Office aus.
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Soft Skills
Kaufmänner für Versicherungen und Finanzen zeichnen sich durch eine gute Kommunikationsfähigkeit und insbesondere im Außendienst durch eine hohe Belastungsfähigkeit aus. Sie gehen souverän auch mit schwierigen Kunden um und beraten jeden Mandanten kompetent und freundlich. Sie arbeiten sorgfältig und gewissenhaft und vermeiden Fehler, denn diese könnten weitreichende Folgen haben. Kundendaten behandelt ein Versicherungskaufmann vertraulich.
weitere Soft Skills
Vorteile für Versicherungskaufmänner bei Randstad
Bei Randstad finden Sie nicht nur einen Job, der optimal zu Ihren Kompetenzen und Interessen passt. Wir stellen sicher, dass Sie beste Arbeitsbedingungen vorfinden, damit Sie sich optimal in Ihrem Wunschjob entfalten können.
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Diese Benefits dürfen Sie erwarten
Wenn Sie bei Randstad als Versicherungskaufmann tätig werden, können Sie sich über eine Vielzahl attraktiver Benefits freuen. Dazu zählen zum Beispiel:
- Bis zu 30 Tage Urlaub pro Jahr
- Leistungsgerechte Bezahlung
- Gute Übernahmechancen durch Kundenunternehmen und Partner
- Mitarbeiterrabatte im Rahmen von Corporate Benefits
Weitere Informationen zu den Vorteilen, die Randstad seinen Mitarbeitern bietet.
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Kostenlose Weiterbildungen
Wir unterstützen Sie bei Ihrer persönlichen Weiterbildung mit einem umfangreichen Service- und Informationsangebot. Sie erhalten in der Randstad Akademie wertvolle Tipps rund um Bewerbungsgespräche und eine Karriereberatung für Ihre berufliche Weiterentwicklung. In unseren zahlreichen Berufsprofilen finden Sie passende Jobs für Ihre Qualifikationen. Auf unserer e.learning-Plattform entdecken Sie zudem Online-Programme, die Sie im Job weiterbringen.
Als Versicherungskaufmann sind unter anderem folgende e.learnings für Sie interessant:
- Gekonnt überzeugen
- Der Elevator Pitch
- Präsentieren
- Sprachkurs Englisch
- Vielzahl an Kursen aus der Kategorie Marketing und Vertrieb
Weitere Informationen über Zeitarbeit und zu den Vorteilen, die Randstad seinen Mitarbeitern bietet.
Fragen und Antworten
Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Kaufmanns für Versicherungen und Finanzen.
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Wie viel verdient man als Kaufmann für Versicherungen und Finanzen?
Die Verdienstmöglichkeiten als Kaufmann für Versicherungen und Finanzen sind abhängig von der Tätigkeit nahezu unbegrenzt. Ein Versicherungskaufmann kann als Berufseinsteiger mit einem monatlichen Bruttoeinkommen zwischen 2.500 Euro und 2.800 Euro rechnen, wenn er ausschließlich im Innendienst arbeitet. Mit zunehmender Erfahrung im Beruf kann sich das Gehalt auf bis zu 4.500 Euro brutto monatlich steigern (Quelle: ausbildung.de, Stand: März 2022). Im Außendienst gibt es neben einem festen Gehalt in der Regel eine Provisionsbeteiligung. Je mehr Versicherungsverträge abgeschlossen werden, desto höher fällt auch der variable Teil des Gehalts aus. Selbst fünfstellige Monatseinkommen sind damit möglich.
Angestellte bei großen Versicherungsunternehmen verdienen in den meisten Fällen mehr als Angestellte bei selbstständigen Versicherungsagenturen oder freien Versicherungsmaklern.
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Wo arbeitet man als Versicherungskaufmann?
Versicherungskaufleute arbeiten im Innendienst nahezu ausschließlich im Büro, entweder bei einer Versicherungsgesellschaft, in Versicherungsagenturen oder bei freien Versicherungsmaklern. Im Außendienst findet ein Teil der Tätigkeit direkt beim Kunden vor Ort statt. Dort führt ein Versicherungskaufmann zum Beispiel Beratungsgespräche, kümmert sich um den Abschluss von Versicherungsverträgen und nimmt Schäden auf.
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Warum sollte man Kaufmann für Versicherungen und Finanzen werden?
Versicherungskaufmann ist ein Job mit guten Zukunftsaussichten. In den nächsten Jahren werden viele Versicherungskaufleute in Rente gehen und trotz der zunehmenden Digitalisierung ist die persönliche Beratung durch Menschen weiterhin gefragt. Auch in der Verwaltung von Versicherungsverträgen ist eine rein elektronische Abwicklung nicht möglich.
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Wie viel verdient man als Versicherungskaufmann in der Ausbildung?
Durchschnittlich erhalten Auszubildende zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen im ersten Jahr 1.070 Euro monatlich brutto, im zweiten Jahr 1.145 Euro monatlich brutto und im letzten Ausbildungsjahr 1.235 Euro monatlich brutto (Quelle: ausbildung.de, Stand: März 2022). Die Vergütung ist dabei auch von der Größe des Arbeitgebers abhängig. Auszubildende, die direkt bei einem Versicherer lernen, erhalten häufig ein höheres Ausbildungsgehalt als Azubis, die bei einer kleineren Versicherungsagentur oder einem freien Versicherungsmakler angestellt sind.
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