Arbeit als Treffpunkt für Jung und Alt

Ein friedliches Miteinander im Beruf erfordert Toleranz und Weltoffenheit. Dazu gehört auch die gegenseitige Akzeptanz verschiedener Altersklassen. Sie besitzen voneinander abweichende Meinungen, Herangehensweisen und Interessen. Ihre Unterschiede bilden zum einen die Basis für Teamkonflikte, zum anderen sind sie der Ausgangspunkt für einen intergenerationellen Austausch.

Im beruflichen Zusammenhang tragen Betriebe erheblich dazu bei, die Kommunikation, Kompromissbereitschaft und das Verständnis zwischen Jung und Alt zu fördern. Das dient dazu, Vorurteile aus dem Weg zu räumen und eine produktive Gemeinschaft anzuregen. Auf diese Weise lernen jüngere und ältere Menschen voneinander, kombinieren ihr Wissen und stärken ihr persönliches Wachstum.

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Generationen und ihre Bedürfnisse

Um etwaigen Generationskonflikten in der Arbeit vorzubeugen, müssen Unternehmen die Eigenschaften und Bedürfnisse einzelner Altersstufen kennen. Jede Generation ist von den Erfahrungen und den Erlebnissen ihrer Zeit beeinflusst. Sie differenzieren sich durch ihr kulturelles und soziales Umfeld, das sie durch ihr Leben hinweg begleitet hat. So mussten sich Angehörige der verschiedenen Altersgruppen mit jeweils anderen Problemen und Sorgen als ihre Vorgänger auseinandersetzen. Gleiches gilt für ihre Zielsetzungen, Ansprüche und Moralvorstellungen, die stark von gesellschaftlichen Entwicklungen abhängig sind. Diese Gegensätze sind ausschlaggebend für intergenerative Auseinandersetzungen und bestimmen seit jeher unser Zusammenleben.

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Generationenkonflikte im Überblick

Das Wort „Generationenkonflikt“ hat im Allgemeinen mehrere Bedeutungen. Einerseits ist damit die Auseinandersetzung zwischen der Jugend und ihrer Elterngeneration gemeint. Andererseits beschreibt der Begriff alle Konflikte, die zwischen zwei oder mehreren Generationen aufkeimen.

Generationskonflikte früher

Bis zur Nachkriegszeit spielten sich intergenerationelle Konfliktsituationen vor allem im familiären Bereich ab. Hier ging es beispielsweise um die Erbfolge innerhalb des eigenen Familienbetriebs oder um Fragen der Besitzübertragung.

Generationenkonflikte heute

Im Vergleich zu früheren Generationskonflikten gründen heutige hauptsächlich auf dem Wertewandel, unterschiedlichen Lebenswelten und sich verändernder Zukunftsvisionen. So haben beispielsweise Babyboomer die Gewissheit einer guten Altersvorsorge, während junge Personen zunehmend sorgenvoll in ihre finanzielle Zukunft blicken. Sie gehen häufig nicht mehr davon aus, ausreichend Rente zu erhalten. Ebenso stehen sich gegensätzliche Auffassungen zu Geschlechterrollen, zum traditionellen Bild der Familie und zur gesellschaftlichen Chancengleichheit gegenüber. Intergenerative Streitpunkte existieren außerdem zu Themen wie Migration, Integration, Klimawandel und Sozialpolitik.

Generationengerechtigkeit

In Bezug auf aktuelle Konfliktherde zwischen Jung und Alt spielt auch der Begriff „Generationengerechtigkeit“ eine Rolle. Sie basiert auf dem Ansatz, dass Vertreter der älteren Generation innerhalb gänzlich anderer sozialer, wirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen aufwuchsen als ihre Nachfolger. Zudem geht sie davon aus, dass unser Handeln generationenübergreifende Auswirkungen hat. Auf dieser Grundhaltung basiert der Vorwurf, dass die Eltern- und Großelterngeneration durch ihren wenig nachhaltigen und egoistischen Lebensstil weltweite Notlagen wie etwa die Klimakrise verantworten. Im Gegenzug sehen sich junge Menschen in der Position, die Konsequenzen für das Verhalten ihrer Vorgänger in vollem Ausmaß ertragen zu müssen. Sie fordern daher mehr politische Entscheidungsmacht und Mitspracherecht, wenn es um die Zukunft unserer Gesellschaft geht.

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Generationenkonflikte am Arbeitsplatz

Auf der Arbeit müssen Personen unterschiedlichen Alters miteinander auskommen. Doch nicht alle Altersgruppen harmonieren gut miteinander. In einer deutschen Meinungsumfrage von Viking und dem Meinungsforschungsinstitut OnePoll aus dem Jahr 2019 gaben rund zwei Drittel der 1.000 befragten Arbeitnehmer an, dass die Zusammenarbeit mit Babyboomern und Traditionalisten am meisten Probleme verursacht. Ebenso gilt die Generation Z als problematisch, wenn es um ihre Leistung am Arbeitsplatz geht. Im Umkehrschluss bereitet dieser Altersklasse die Arbeit mit allen anderen Mitarbeiter-Generationen Schwierigkeiten.

zwei Männer im Gespräch, vor denen ein Tablet auf einem Tisch steht
zwei Männer im Gespräch, vor denen ein Tablet auf einem Tisch steht
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Voraussetzungen für die Zusammenarbeit verschiedener Generationen

Damit die produktive Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Lebensaltern im Beruf gelingt, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. Eines der wichtigsten Mittel für ein besseres gegenseitiges Verständnis und ein respektvolles Miteinander ist Kommunikation auf Augenhöhe. Sie beugt Konflikten jeglicher Art vor und ist ein einfaches Werkzeug, um Vorurteile zu entkräften. Eine weitere Rahmenbedingung ist Offenheit für andere Kulturen und Denkweisen. In Hinsicht auf Generationenmanagement im Berufskontext übernehmen Führungskräfte eine zentrale Verantwortung. Sie sind zugleich Bindeglied und Vermittlungsstelle zwischen den einzelnen Mitarbeitern. Ihre Aufgabe ist es, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen und den friedlichen Dialog zu fördern.

mehrere Personen in einem Großraumbüro
mehrere Personen in einem Großraumbüro

Weitere Handlungsempfehlungen für einen funktionierenden Generationen-Mix am Arbeitsplatz sind:

  • Workshops für Teambuilding anbieten
  • Mediationsmaßnahmen im Streitfall ergreifen
  • Alters- und jugendgerechte Arbeitsumgebung einrichten (ergonomische und technische Ausstattung anpassen)
  • Respektvolle Umgangsformen etablieren
  • Ältere Arbeitnehmer nicht von Weiterbildungsmaßnahmen ausschließen
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Fragen und Antworten

Hier finden Sie Antworten auf Fragen zum Thema „Generationen am Arbeitsplatz“.

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