Der Herausforderung „digitalen Transformation“ stellen
Härterer Wettbewerb, geopolitische Krisen, fehlende Fachkräfte – noch nie waren die Herausforderungen so groß, denen sich Unternehmen stellen müssen. Bewältigen können sie diese nur, wenn sie sich der digitalen Transformation stellen. Dabei steht mehr auf dem Spiel als bei einem einzelnen Digitalisierungsprojekt. Es geht darum, den Mehrwert voll auszunutzen, den Investitionen in digitale Arbeitsmittel, Maschinen und Anlagen bringen.
Dieser besteht vornehmlich in den im Zuge der Digitalisierung gewonnenen Daten. Wer diese Informationen über den eigenen Betrieb und seine Kunden konsequent nutzt, wird produktiver, wettbewerbsfähiger und innovativer.
Doch dazu müssen Unternehmen ihre Arbeitsweise und ihre Prozesse ändern. Da die digitale Transformation ein langlaufender Wandel ist, will sie zudem finanziert und technisch bewältigt werden. Wie Unternehmen diese Herausforderungen meistern, auf welche Technologien sie dabei setzen können, und weshalb die digitale Transformation weit mehr ist als Digitalisierung, erfahren Sie auf dieser Seite.
Bedeutung der digitalen Transformation für Unternehmen
Unternehmen bewegen sich in einer Welt, die sich rasant entwickelt. Risiken in der Lieferkette und geopolitische Krisen lassen sich immer weniger vorhersehen. Zugleich fehlen Fachkräfte, Energiepreise steigen und der Wettbewerb mit zumeist asiatischen Konkurrenten nimmt zu. Die Bewältigung dieses Wandels ist für viele Unternehmen inzwischen eine größere Herausforderung als die Entwicklung von Innovationen oder die Erschließung neuer Märkte.
Wer handlungsfähig bleiben will, muss produktiver werden und seine Kosten senken. Er braucht mehr Resilienz und muss zugleich neue Produkte und Dienstleistungen schneller auf den Markt bringen als Wettbewerber. Mit ihrem Angebot müssen Unternehmen zugleich die Bedürfnisse erfüllen, die ihre Kunden wirklich haben. Gelingt ihnen das, können sie neue Geschäftsmodelle entwickeln, die andere noch nicht erkannt haben.
Doch dazu müssen Unternehmen nicht nur innovativ sein. Sie müssen auch ihre Lieferketten im Blick haben, um in Krisen schnell auf alternative Bezugsquellen und –wege ausweichen zu können. Ihre Produktion und ihren Service müssen sie so optimieren, dass sie in jeder Situation schnell liefer- und leistungsfähig sind.
Digitale Transformation: Definition
Unternehmen können die oben beschriebenen Herausforderungen meistern, wenn sie sich der digitalen Transformation stellen. Nur was ist digitale Transformation? Und wo ist der Unterschied zur Digitalisierung?
Unterschied Digitalisierung und digitale Transformation
Bei der Digitalisierung setzen Betriebe digitale Technologien ein, um ihre Prozesse zu optimieren – egal, ob in der Entwicklung, Fertigung, im Einkauf, Vertrieb, Service oder im Personalwesen. Die digitale Transformation im Unternehmen reicht weiter. Sie ist eine Geschäftsstrategie, die zwar die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzt. Vor allem aber verändert sie Organisationsstrukturen, die Arbeitskultur und das Mindset im Unternehmen, so, dass dieses das Potenzial digitaler Tools möglichst umfassend ausschöpfen kann. Dieses liegt vor allem in den Daten, die durch die Digitalisierung generiert werden, sowie der Möglichkeit, Maschinen, Abläufe, Datenbanken, Tools zur Analyse von Informationen aber auch Menschen untereinander zu vernetzen.
Ganzheitlicher Ansatz des digitalen Transformationsprozesses
Die Transparenz und der Informationsstand, den Betriebe gewinnen, entfalten ihren Nutzen erst, wenn die digitale Transformation auch in der analogen, physischen Welt im Unternehmen ansetzt. Sie erfasst dabei alle Abteilungen und verändert die Art, wie diese und ihre Teams zusammenarbeiten, wie sie auf Basis der gewonnenen Daten Innovationen entwickeln, Produkte herstellen und Leistungen erbringen. Das passiert nicht über Nacht. Die digitale Transformation ist ein Prozess, in dem sich Unternehmen langfristig und kontinuierlich so weiterentwickeln, dass die technische und operative Grundlage entsteht, mit der sie auf die Herausforderungen einer immer komplexeren Welt optimal reagieren können.
Vorteile der digitalen Transformation
Unternehmen, die sich der digitalen Transformation stellen und diese erfolgreich umsetzen, erschließen sich viele Vorteile:
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Unternehmen werden produktiver
Egal, ob es um die Materialeffizienz geht, die Laufzeit ihrer Maschinen oder die Arbeitsproduktivität: dank der digitalen Transformation, erwirtschaften Unternehmen mit den gleichen oder sogar weniger Ressourcen mehr.
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Wettbewerbsfähigkeit steigt
Da Betriebe durch die digitale Transformation effizienter wirtschaften, sinken ihre operativen Kosten. Der Gewinn steigt. Es steht mehr Kapital zur Verfügung, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, oder um schnell und flexibel auf Krisen reagieren zu können.
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Firmen werden schneller und innovativer
Durch die Digitalisierung gewinnen Unternehmen über den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte hinweg mehr Informationen über diese. Im Zuge der digitalen Transformation nutzen sie diese Einsichten, um Angebote zu entwickeln, die die Bedürfnisse ihrer Kunden immer passgenauer erfüllen. Dadurch werden sie für Kunden zur unverwechselbaren Marke. Unternehmen können zudem neue, auf Daten basierende neue Geschäftsmodelle entwickeln und sich bislang nicht zugängliche Märkte erschließen.
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Mehr Resilienz und Flexibilität im Unternehmen
Wer mehr Transparenz über seine Lieferketten, Transportwege, Lagerbestände und die Auslastung seiner Maschinen hat, kann in Krisen schneller auf Unterbrechungen in der Supply Chain reagieren und den Betrieb aufrechterhalten. Er kann aber auch seinen Durchlauf erhöhen und schneller reagieren, wenn unvorhergesehene Nachfrage oder individuelle Wünsche von Kunden das erfordern.
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Betriebe wirtschaften nachhaltiger
Die digitale Transformation ermöglicht Unternehmen, Produkte so zu entwickeln, dass sich diese ohne Leistungseinbußen mit weniger kritischen Rohstoffen oder weniger Energie herstellen lassen. Die digitale Transformation verkleinert den Co2-Fußabdruck eines Produktes auch über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg bis zur Wiederverwertung verbauter Materialien in einem geschlossen Stoff-Kreislauf.
Bereiche der digitalen Transformation im Unternehmen
Wie sich die Vorteile der digitalen Transformation im Unternehmen auswirken, unterscheidet sich von Funktion zu Funktion und von Abteilung zu Abteilung.
- In der Produktion steigert sie sowohl die Anlagenverfügbarkeit wie den Durchlauf und die Qualität der hergestellten Produkte.
- In Instandhaltung und Service sorgt Predictive Maintenance dafür, dass Maschinen und Anlagen gewartet und Verschleißteile ersetzt werden, bevor es zum Stillstand kommt.
- In der Logistik optimiert die digitale Transformation die Lagerhaltung so, dass weniger Kapital in Beständen gebunden wird. Sie optimiert die Routen, die Lkw-Flotten fahren und schafft Transparenz darüber, wo sich Lieferungen auf dem Transportweg befinden.
- Im Einkauf hilft die digitale Transformation, zuverlässige Partner ausfindig zu machen, die Vorprodukte in gleichbleibender Qualität herstellen, ohne das Klima zu schädigen oder ihre Arbeitnehmer auszubeuten.
- Im Marketing erlaubt es die digitale Transformation, Kunden individuell und auf den Kanälen anzusprechen, die diese bevorzugen.
- Im Personalwesen übernehmen digitale Werkzeuge zeitaufwändige Routinetätigkeiten. So bleibt Personalern durch die digitale Transformation mehr Zeit, sich persönlich um Bewerber und neue Mitarbeiter zu kümmern.
- Im Controlling sorgt die digitale Transformation für Überblick über alle Wert- und Finanzströme im Unternehmen. Mit den richtigen Tools wissen Buchhalter zu jedem Zeitpunkt, wo die Firma finanziell gerade steht.
Das sind nur einige Beispiele. Die Liste der Bereiche im Unternehmen, die von der digitalen Transformation profitieren, ließe sich fortsetzen – auch die der Vorteile, die sie den genannten Funktionen bringt.
Technologien für die digitale Transformation
Die digitale Transformation baut auf digitalen Technologien auf. Diese entfalten ihren größten Nutzen, wenn Unternehmen sich auf eine bewusst getroffene Auswahl an Tools konzentrieren und diese klug kombinieren.
Digitale Transformation Beispiel
Ein Industriebetrieb automatisiert seine Fertigung mit modernen Anlagen. Er vernetzt diese mit Hilfe des Mobilfunkstandards 5G. So lassen sich Daten, die Sensoren an den Maschinen aufzeichnen, über das Internet der Dinge (IoT) an Plattformen oder in die Cloud übertragen. Dort wertet künstliche Intelligenz sie so aus, dass sich die Material- und Energieeffizienz des Produktionsprozesses verbessern und die Qualität der hergestellten Produkte steigt.
Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind aber oft noch ein Stück vom Digitalisierungsgrad dieses Beispiels entfernt. Die digitale Transformation ist jedoch ein kontinuierlicher Prozess, durch den solch vernetzte Systeme überhaupt erst entstehen. Um ihr digitales Ökosystem sinnvoll aufbauen und sich auf diesem Weg orientieren zu können, müssen Entscheider wissen, was sie von einzelnen digitalen Technologien erwarten können. Das leisten ausgewählte Technologien wie:
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Internet der Dinge
Das Internet der Dinge, auf Englisch Internet of Things (IoT), vernetzt Maschinen, Fahrzeuge, Gebäude, aber auch Transportgut oder Produkte für Endkunden über Mobilfunkstandards wie 5G untereinander oder mit meist cloudbasierten Plattformen. Diese werten mit Analysetools und künstlicher Intelligenz (KI) die Daten aus, die Sensoren an den angeschlossenen Anlagen und Geräten aufzeichnen und an sie übertragen. Deren Betreiber haben so zu jeder Zeit ein aktuelles Bild des Betriebszustandes, Aufenthaltortes oder der Beschaffenheit ihrer Assets. Sind diese mit Aktoren ausgestattet, können Plattformen diese ansteuern und nicht nur ein Echtzeitbild aufzeichnen, sondern auch Betriebsparameter und Abläufe verändern.
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Big Data und Datenanalyse
Die digitale Transformation verändert Abläufe und Arbeitsweisen in Unternehmen so, dass diese Gewinn aus Daten ziehen können, die durch die Digitalisierung ihrer Maschinen und Systeme gewonnen werden. Damit Organisationen diese Informationen sinnvoll nutzen können, müssen sie die Daten speichern und strukturiert aufbereiten. Maschinen können das besser als der Mensch. Denn in der vernetzten digitalen Welt entstehen in enormer Geschwindigkeit Millionen von Informationen. „Big Data“ bezeichnet ein Bündel von Technologien, die diese Informationsvielfalt und Komplexität beherrschbar machen – beispielsweise Anwendungen zur Datenanalyse oder künstliche Intelligenz.
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Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen
Künstliche Intelligenz (KI) ist eine digitale Technologie, die das menschliche Lernen und Denken nachahmt. KI kann allerdings weit größere Mengen an Informationen erheblich schneller und ergebnissicherer verarbeiten als der Mensch.
Dazu bringen Entwickler Algorithmen während des Trainings bei, Regelmäßigkeiten und Zusammenhänge in großen Datenmengen zu erkennen. Sie nutzen dazu Techniken wie maschinelles Lernen oder „Deep Learning“. Wie die Algorithmen im einzelnen trainiert werden, hängt davon ab, welchen Zweck die KI erfüllen soll. Während des Trainings bestätigen Entwickler dem System dazu jedes Mal, wenn seine Algorithmen ein richtiges Ergebnis errechnet haben.
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Digitale Zwillinge
Ein digitaler Zwilling ist die virtuelle Abbildung einer Maschine, eines Bauwerks, einer Produktionsanlage oder eines Prozesses. Von diesen empfängt der digitale Zwilling über das Internet der Dinge in Echtzeit Zustands- und Prozessdaten. Er bildet somit zu jedem Zeitpunkt die aktuelle Beschaffenheit und Dynamik seines analogen Gegenstücks ab. Dieses kann er nach einer Analyse der Daten optimieren. Da der digitale Zwilling auf Daten aus dem Betrieb ebenso wie aus der Entwicklung seines Konterparts zugreift, können Techniker und Ingenieure mit ihm auch simulieren, wie sich Weiterentwicklungen oder Veränderungen beispielsweise einer Maschine auf deren Leistung und Effizienz auswirken. Produktionsverantwortliche können mit einem digitalen Zwilling ihrer Fertigungsprozesse und -anlagen zudem vorhersagen, wie sich Veränderungen von Betriebsparametern oder alternative Materialien auf die Qualität der Produkte, die Energieeffizienz der Fabrik oder die Durchlaufzeit auswirken, ohne dass sie dazu den Betrieb anhalten oder eine Pilotserie herstellen müssten.
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Blockchain
Daten sind nur dann etwas wert, wenn sie echt sind. Sind Partner mit gegensätzlichen Interessen – zum Beispiel Kunden und Lieferanten – an datenbasierten Transaktionen beteiligt, braucht es daher eine Technologie, die die Authentizität der zugrundeliegenden Informationen garantiert. Blockchain leistet genau das. Es ist eine Datenbanktechnologie, bei der Nutzer verschlüsselt Informationen über die Geschäfte und Transaktionen speichern, die sie getätigt haben. Die Datenbank liegt dabei auf einer Vielzahl von Rechnern, die über ein Netzwerk miteinander verbunden sind. Loggt sich der Computer eines Nutzers dort ein, lädt er jedes Mal die aktuelle Version der Datenbank herunter. Jedes Mitglied des Netzwerks hat so zu jeder Zeit vollständige Transparenz darüber, welche Geschäfte stattgefunden haben – und die Garantie, dass diese Informationen nicht gefälscht wurden. Denn in eine Blockchain-Datenbank eingetragene Transaktionen lassen sich nachträglich nicht verändern. Dies würde sofort auffallen. Denn jede Transaktion erhält einen digitalen Datumsstempel. Außerdem werden alle Vorgänge hintereinander in einen Block der Datenbank eingetragen. Ist ein Block voll, wird ein neuer beschrieben. Dieser enthält die Prüfsumme des vorangehenden Blocks. So entsteht eine nicht zu trennende Kette von Datensätzen. Wer eine Transaktion fälschen will, müsste auch alle anderen Eintragungen manipulieren – auf allen Rechnern des Netzwerks.
Lesetipp: Digitalisierung KMU
Digitalisierung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) war noch nie so wichtig wie heute. Lesen Sie, wie KMU die Transformation erfolgreich angehen!
mehr erfahrenStrategie – digitale Transformation umsetzen
Die digitale Transformation eines Unternehmens ist kein einmaliges Projekt, sondern ein anhaltender Veränderungsprozess – eine Transformation eben. Wie bei jeder Reise brauchen Verantwortliche dabei ein Ziel und einen Plan, wie sie dieses erreichen. Um solch eine Strategie entwickeln zu können, müssen sie zunächst klären, was sie mit der digitalen Transformation erreichen wollen. Geht es darum, neue Geschäftsmodelle und Märkte zu erschließen, weil die alten wegzufallen drohen? Oder soll der Betrieb produktiver, rentabler und resilienter werden?
Ist das geklärt, gilt es, eine nüchterne, ehrliche und objektive Bestandsaufnahme der Abläufe im Unternehmen und des bisherigen Geschäftsmodells vorzunehmen. Oft glauben Verantwortliche, die Faktoren, die eine Firma bislang erfolgreich gemacht haben, würden ihren Erfolg auch künftig garantieren. Doch die Welt ändert sich heute so schnell, dass sie davon nicht mehr ausgehen können.
Kontinuierliches Hinterfragen und Anpassen
Entscheider müssen hinterfragen, ob Vorgänge wirklich effizient ablaufen. Sonst können sie diese nicht sinnvoll in die digitale Welt überführen. Die wichtigsten Informationsquellen bei diesem Schritt sind die eigenen Mitarbeiter. Sie kennen die Probleme am besten, die Effizienz- und Produktivitätsgewinne verhindern. Schließlich müssen sie damit jeden Tag an ihrem Arbeitsplatz umgehen.
Wenn durch die digitale Transformation neue Geschäftsmodelle entstehen sollen, müssen Entscheider dagegen zunächst schonungslos und konsequent die Perspektive ihrer Kunden einnehmen. Egal, wie überzeugt sie von der Funktionalität und Qualität ihrer bisherigen Produkte sind, diese können nicht der Ausgangspunkt ihrer Überlegungen sein. Vielmehr geht es um die Bedürfnisse und Probleme, die Kunden wirklich haben. Diese auf Grundlage von Daten und mit Hilfe von digitalen Tools zu lösen, ist Kern des neuen Geschäftsmodells.
Beispiel
Restaurantbesitzer, die sich eine Spülmaschine kaufen, brauchen sauberes Geschirr. Wer die Spülmaschine über das Internet der Dinge mit einer Plattform verknüpft, auf der künstliche Intelligenz errechnet, wann die Maschine gereinigt oder gewartet werden muss, verkauft den Gastronomen etwas, das sich ausschließlich digital erreichen lässt: Die Sicherheit, dass die neue Spülmaschine nicht in der Stoßzeit am Freitagabend oder Wochenende ausfällt. Um das erkennen und vermeiden zu können braucht es Daten zur Laufzeit der Maschine, sowie dazu, wann diese besonders oft spült. Genau dann sollte die Wartung ja nicht stattfinden.
Auch bei der Optimierung von Abläufen, die digital transformiert werden sollen, ist darauf zu achten, welche Informationen für die Prozesse benötigt werden und welche Daten bei diesen entstehen. Erst wenn diese Fragen beantwortet sind, können Unternehmen die Technologien auswählen, mit denen sie die definierten Ziele am besten erreichen. Auch ein Fahrplan, nach dem die Tools implementiert werden sollen, lässt sich erst dann entwickeln.
Mit überschaubaren Projekten starten
Bei der Umsetzung der Digitalen-Transformation-Strategie empfiehlt es sich, mit überschaubaren Projekten zu beginnen, die ihren Nutzen innerhalb weniger Monate entfalten. Nicht, weil sich die Kosten der digitalen Transformation so besser beherrschen lassen, sondern weil sich Mitarbeiter leichter von der Sinnhaftigkeit der Veränderungen an ihrem Arbeitsplatz überzeugen lassen, wenn sie sehen, dass ihre Arbeit dadurch leichter und ihr Unternehmen erfolgreicher wird.
Bausteine zusammenfügen
Idealerweise wählen Entscheider die einzelnen Maßnahmen so aus, dass sich diese nach ihrer Umsetzung wie Bausteine zu einem ineinandergreifenden Ökosystem digitaler Lösungen und Prozesse zusammenfügen. Dieses muss außerdem immer die Daten generieren, analysieren und aufbereiten können, die das Unternehmen braucht, um die Ziele seiner digitalen Transformation zu erreichen. Projekte sollten außerdem so gewählt werden, dass sie sich an unterschiedlichen Standorten wiederholen lassen, wenn sie sich erstmals bewährt haben.
Messbarkeit ermöglichen
Um zu erkennen, wie gut sich die Projekte bewähren, braucht es geeignete Kennziffern, die den Erfolg einzelner Maßnahmen messen. Sie machen auch transparent, wann und gegebenenfalls wie gegengesteuert werden muss.
Selten können eine Geschäftsleitung und ihre IT-Teams eine Strategie für die digitale Transformation alleine erstellen und deren Umsetzung steuern. Dazu ist der Prozess zu komplex und vielschichtig. Meist brauchen sie die Unterstützung externer Experten. Bei Randstad finden Sie sowohl für die technischen Aspekte der IT wie den Organisationswandel im Unternehmen erfahrene Fachleute.
Erfolgsfaktoren digitaler Transformation: Unternehmenskultur und Mindset
Neben optimierten Abläufen und Investitionen in neue Technologien erfordert die digitale Transformation in vielen Unternehmen einen Wandel der Führungs- und Unternehmenskultur. Denn herkömmliche Entscheidungskaskaden sind zu langsam, um auf den digitalen Wandel reagieren zu können. Mitarbeiter, die in Linienstrukturen „geführt“ werden und Anweisungen von „Vorgesetzten“ ausführen, werden zudem nur selten aufmerksam die Bedürfnisse von Kunden beobachten und neue Produkt- und Dienstleistungsideen entwickeln.
Das erreichen Organisationen nur,
- wenn sie bei ihren Mitarbeitern unternehmerisches Denken fördern.
- ihnen ermöglichen, selbstorganisiert, flexibel sowie agil zu arbeiten und Entscheidungen zu treffen.
- ihre Lernbereitschaft, Freude an Innovationen, Offenheit für neue digitale Technologien und Prozesse belohnen.
- Fehler als Chancen wahrnehmen, die eigene Vorgehensweise anzupassen und zu verbessern.
- Wert auf offene und transparente Kommunikation über Abteilungsgrenzen und Hierarchieebenen hinweg sowie die bereichsübergreifende Zusammenarbeit aller Kollegen legen.
- von Führungskräften einen wertschätzenden Umgang mit ihren Mitarbeitern sowie die Bereitschaft einfordern, Prozesse zu steuern, statt Aufgaben und Anordnungen zu verteilen.
Herausforderungen der digitalen Transformation
Die digitale Transformation ist kein Selbstläufer. Sie setzt eine grundlegende Veränderung der Arbeitskultur im Unternehmen sowie der Art und Weise voraus, wie dieses Mehrwert für seine Kunden generiert. Sie ist damit ein klassischer Change-Prozess. Gründe für das Scheiten sind häufig:
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Widerstand gegen den Wandel der Unternehmenskultur
Veränderungen machen vielen Menschen Angst. Damit die Sorgen der Belegschaft die digitale Transformation im Unternehmen nicht ausbremsen, kommt es auf eine ehrliche und klare Kommunikation sowie auf die Vorbereitung der Mitarbeiter auf den Wandel an.
Verantwortliche sollten ihren Kollegen vermitteln, welche Ziele sie mit der digitalen Transformation und den damit in Zusammenhang stehenden Digitalisierungsprojekten anstreben. Die Beschäftigten wollen auch wissen, wie genau das Unternehmen diese Ziele erreichen will und warum es sich dazu entschlossen hat, so vorzugehen und nicht anders, und was in den nächsten Schritten folgen wird. Dabei gilt es möglichst frühzeitig, möglichst umfassend zu kommunizieren. Wenn die Belegschaft den Eindruck gewinnt, die Wahrheit werde ihr auf Raten vermittelt, zieht sie schnell auch in Zweifel, ob die Geschäftsleitung nicht doch eine Hidden Agenda verfolgt und Arbeitsplätze abbauen will. Dieser Verdacht lässt sich allerdings mit einem überlegten Schulungs- und Weiterbildungskonzept ausräumen. Schließlich „investieren“ Unternehmen kaum in Mitarbeiter, wenn sie diese loswerden wollen.
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Fehlende Kompetenzen und Fachkräfte
Die eigene Mannschaft lässt sich schulen und weiterbilden, um den Anforderungen der digitalen Transformation gerecht zu werden. Diese ist dennoch so komplex, dass die eigene Belegschaft sie oft nicht alleine stemmen kann. Zumal IT-Abteilungen durch den Fachkräftemangel oft zu dünn für ein derart großes digitales Transformationsprojekt besetzt sind. Die Geschäftsleitung ist das vor allem in kleineren und kleinen mittelständischen Unternehmen ohnehin zumeist. Davon dürfen sich Organisationen aber nicht bremsen lassen. Sonst sorgen Krisen oder der Wettbewerb eines Tages für eine Vollbremsung des Betriebs. Holen Sie sich deshalb freie Berater, Entwickler, Projektleiter und andere Experten ins Haus.
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Geschwindigkeit der Transformation
Die digitale Transformation ist kein einmaliges Projekt, sondern ein Prozess, der sich über Jahre erstreckt. In dieser Zeit entwickeln sich digitale Technologien weiter. Wenn eine Maßnahme umgesetzt werden soll, gibt es unter Umständen bessere technische Lösungen als zu dem Zeitpunkt, zu dem sie beschlossen wurde. Um die digitale Transformation umsetzen zu können, müssen Unternehmen daher neben einer Strategie für diese auch eine agile Entscheidungskultur aufbauen. Nur so können Sie ihren Fahrplan anpassen, wenn das nötig wird.
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Mangelnde Bereitschaft, den Wandel zu finanzieren
Digitalisierungsprojekte erfordern Investitionen und verursachen Kosten, bevor sie eine Rendite abwerfen. Ein über lange Jahre laufender Prozess wie die digitale Transformation setzt daher eine ebenfalls auf mehrere Jahre angelegte Finanzplanung voraus. Außerdem braucht es im Unternehmen die Bereitschaft, den Wandel wirklich nachhaltig zu finanzieren. Idealerweise bilden Unternehmen daher ein eigenes Budget für die digitale Transformation. Dieses sollte so groß sein, dass sie reagieren können, wenn ihr Finanzbedarf größer ausfällt als anfänglich angenommen. Nicht verbrauchte Mittel sollten sie dagegen für weitere Maßnahmen im Rahmen ihrer digitalen Transformation zurückstellen.
Fragen und Antworten
Hier finden Sie Antworten auf Fragen zum Thema „digitale Transformation“.
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Was ist die digitale Transformation?
Unter digitaler Transformation versteht man eine Unternehmensstrategie, die digitale Technologien nutzt, um Prozesse zu optimieren. Dabei verändern sich auch die Organisationsstrukturen, die Arbeitskultur und die Denkweise im Unternehmen. Die digitale Transformation betrifft alle Abteilungen eines Unternehmens und verändert die Art und Weise, wie Teams zusammenarbeiten und Innovationen entwickeln.
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Was ist ein Transformationsprozess?
Um sich an die Herausforderungen einer sich verändernden Welt anzupassen, müssen Unternehmen langfristig einen ständigen Wandel durchlaufen. Zu diesem Transformationsprozess gehört auch eine solide technische und organisatorische Grundlage zu schaffen, damit sie schnell und effektiv auf Veränderungen reagieren können.
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Was sind Beispiele für die digitale Transformation?
Beispiele für die digitale Transformation sind Automatisierungen in der Logistik, der Einsatz digitaler Tools zur personalisierten Kundenansprache im Marketing sowie Online-Konsultationen durch Ärzte, die es Patienten ermöglichen, bequem von zu Hause aus medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.