Von der Krise zur Kooperation: Teamkonflikte lösen und wachsen
Gibt es Probleme im Team, wird dies für die Kollegen ebenso wie für die Führungskraft zur Geduldsprobe. Persönliche Befindlichkeiten, Ärger über eine Übervorteilung bei einer Beförderung oder Konkurrenzdenken in Projekten – die Ursachen für Teamkonflikte sind vielfältig. Wenn Mitarbeiter streiten, nimmt die Führungskraft die Rolle eines Schlichters oder Mediators ein.
Im Idealfall erkennt sie Konflikte bereits in der Entstehung und greift frühzeitig ein, ehe diese eskalieren. Ist es doch zum Streit gekommen, gilt es, den Teamkonflikt zu lösen. Dies gehört zu den wesentlichen Fähigkeiten von Teamleitern und erfordert viel Fingerspitzengefühl und Empathie. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Konflikte im Team entstehen, wie sie sich entwickeln und wie sich Teamkonflikte lösen lassen.
Definition Teamkonflikt
Beginnen wir zunächst mit einer klaren Definition des Konflikts – denn darunter fällt längst nicht jede kleine Meinungsverschiedenheit. Nach Friedrich Glasl ist ein Konflikt durch diese Eigenschaften charakterisiert:
- Es gibt divergierende Ansichten und Interessen.
- Die Konfliktparteien sind der Überzeugung, dass die Unterschiede nicht zu vereinbaren sind.
- Sie vollziehen entsprechende Handlungen.
Wichtigstes Merkmal ist das Gefühl, dass sich die Interessen nicht miteinander vereinbaren lassen. Dies führt schnell zu verhärteten Fronten. In der Folge versuchen die Streitparteien gegenseitig, sich an der Verfolgung ihrer Ziele zu hindern und zu blockieren.
Wie sich ein Teamkonflikt in der Praxis äußert, kann sehr unterschiedlich sein. Während manche aggressiv aufeinander losgehen, bis hin zu körperlichen Auseinandersetzungen, blockieren sich andere beruflich, schwärzen sich gegenseitig beim Management an oder verbreiten Unwahrheiten. Charakteristisch ist jedoch, dass sich Konflikte ab einem gewissen Stadium nicht mehr von selbst regeln, sondern sich immer weiter hochschaukeln. Glasl definiert dafür die neun Stufen der Eskalation eines Konflikts:
- Stufe: Verhärtung
- Stufe: Polarisation & Debatte
- Stufe: Taten statt Worte
- Stufe: Sorge um Image
- Stufe: Gesichtsverlust
- Stufe: Drohstrategien
- Stufe: Begrenzte Vernichtungsschläge
- Stufe: Zersplitterung
- Stufe: Gemeinsam in den Abgrund
Spätestens ab der vierten Stufe ist die eigentliche Ursache im Regelfall längst vergessen. Es geht nur noch darum, aus dem Teamkonflikt als Sieger hervorzugehen.
Ursachen Teamkonflikte
Um Teamkonflikte zu lösen, ist es entscheidend, zunächst die eigentliche Ursache, den Kern der Auseinandersetzung, zu identifizieren. Nur dann können geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Typische Probleme in der Teamarbeit und häufige Ursachen für Konflikte im Team sind zum Beispiel:
- Nicht nachgefülltes Drucker- oder Kopierpapier
- Längeres Blockieren des Druckers
- Heimliches Verstellen der Klimaanlage oder des Heizungsthermostats
- Laute Geräusche im Büro (z. B. durch Tastaturen, Radio)
- Essen im Büro (Geräusche, Gerüche)
- Neid auf die Beförderung oder Gehaltserhöhung eines Kollegen
- Streitigkeiten über die Urlaubsplanung oder Schichteinteilung
- Unsachliche Diskussionen in Teammeetings
- Mangelnde Teamfähigkeit
- Missverständnisse im zwischenmenschlichen Bereich
- Rollenkonflikte (z. B. junge und ältere Mitarbeiter)
- Lästereien hinter dem Rücken der Kollegen
- Mangelndes Engagement oder unzureichende Leistung eines Kollegen
- Veränderungen in der Teamstruktur und Verteilung der Teamrollen
- Ungerechte Behandlung durch die Führungskraft
Auch wenn die Ursachen für Konflikte im Team manchmal auf der Hand zu liegen scheinen, lohnt sich der Blick hinter die Kulissen. In vielen Fällen liegt der eigentliche Auslöser für die Dissonanzen bereits länger zurück und ist möglicherweise einer Partei schon gar nicht mehr bewusst.
Erhalten Sie mehr Informationen über die unterschiedlichen Arten von Konflikten auf einer gesonderten Themenseite.
mehr erfahrenUngelöste Teamkonflikte
Wie bereits angesprochen, verselbstständigen sich Teamkonflikte ab einem gewissen Punkt und verschlimmern sich immer weiter. Werden sie nicht gelöst, kann dies für das Team und das Unternehmen schwerwiegende Folgen haben:
- Bei Teamproblemen lässt die Leistung der betroffenen Mitarbeiter nach.
- Die Motivation, mitunter auch unbeteiligter Kollegen, verringert sich.
- Das Betriebsklima wird gestört und das Wohlbefinden der Einzelnen sinkt.
- Eine effektive Zusammenarbeit wird immer schwieriger. Die Teammitglieder blockieren sich gegenseitig.
- Um dem Ärger zu entgehen, melden sich die Mitarbeiter häufiger krank.
- Mitarbeiter entziehen sich der Situation durch Kündigung – die Fluktuationsrate steigt.
- Die Probleme im Team belasten oft auch Kundenbeziehungen, etwa wenn verärgerte Mitarbeiter den Konflikt nach außen tragen.
Entsprechend wichtig ist, dass die Führungskraft bei Streit im Team frühzeitig eingreift und eine Eskalation verhindert.
Konfliktprävention
Konflikte komplett zu vermeiden, ist nicht möglich – und nicht sinnvoll. Denn gewisse Auseinandersetzungen haben auch positive Auswirkungen, etwa während der Storming-Phase der Teambildung. Sie können Denkprozesse anstoßen, innovative Lösungsansätze hervorbringen und längst fällige Veränderungen im Team in Gang setzen. Bei der Konfliktprävention im Team geht es vor allem darum, die Eskalation von Teamkonflikten zu vermeiden. Dabei helfen Führungskräften folgende Verhaltensweisen:
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Offene Kommunikation
Wöchentliche oder gar tägliche Meetings mit dem Team haben zwar Relevanz für eine gute Kommunikation. Entscheidend sind jedoch ebenso regelmäßige Einzelgespräche mit allen Mitarbeitern, in denen diese offen und ehrlich Probleme ansprechen können. Die Führungskraft sollte in die Rolle des Zuhörers schlüpfen und auch die sanften Töne zwischen den Zeilen wahrnehmen.
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Wertschätzender Umgang
Ein wertschätzender, gleichberechtigter Umgang der Führungskraft mit den Teammitgliedern gibt ein gutes Vorbild. In dieser Atmosphäre akzeptieren die Kollegen Meinungen und Bedürfnisse anderer eher. Hat jeder Mitarbeiter genügend Raum, um sich selbst zu entfalten und zu entwickeln, gibt es weniger Zündstoff für Reibereien.
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Partizipation & Transparenz
Werden die Mitarbeiter an Entscheidungen beteiligt und dürfen eigene Ideen einbringen, erhöht dies ihre Motivation zur Umsetzung der großen Vision des Unternehmens. Mit einer Arbeitskultur, die von offener Kommunikation zu Abläufen und Zielen geprägt ist, verringert sich die Gefahr von Missverständnissen und „Flurfunk“.
Teamkonflikte erkennen
Im Regelfall versuchen betroffene Mitarbeiter, ihren Streit mit Kollegen zunächst selbst zu lösen. An ihre Führungskraft treten sie erst dann heran, wenn sie nicht weiterkommen und die Streitereien immer weiter ausarten. Dann ist es aber oft bereits zu spät, um eine Auseinandersetzung mit einfachen Mitteln aufzulösen.
Deshalb kommt der frühzeitigen Erkennung eines Teamkonflikts bei der Konfliktprävention eine bedeutende Rolle zu. In vielen Fällen sind sich die Führungskräfte hinterher bewusst, dass Anzeichen für ein bestehendes Teamproblem vorhanden waren. Sie hätten den Streit unter ihren Mitarbeitern schlichten können, wenn sie früher reagiert hätten.
Um drohende Probleme frühzeitig zu erkennen, gilt es, zwischen den Zeilen zu lesen, kleinere Unstimmigkeiten zu erkennen und sensibel auf Änderungen im typischen Verhalten zu reagieren. Typische Anzeichen für Probleme im Team sind etwa:
- In Besprechungen scheinen sachliche Diskussionen kaum mehr möglich. Innerhalb kürzester Zeit schäumen die Emotionen über. Diskussionen enden ohne Ergebnis.
- Ehemals motivierte Mitarbeiter wirken eher desinteressiert, machen Dienst nach Vorschrift oder bauen Minusstunden auf.
- Die Fehlerquote im Team nimmt zu.
- Einzelne Personen im Team werden von den anderen bewusst ausgegrenzt.
- Der Informationsfluss stockt.
- Mitarbeiter reden über andere hinter deren Rücken.
- Die Krankenstände erhöhen sich.
- Das Verhalten einzelner Arbeitnehmer verändert sich auffällig.
- Das Team spaltet sich in mehrere Lager oder Grüppchen.
- Es herrschen eine allgemein schlechte Stimmung und ein rauer Umgangston im Team.
- Die Arbeitsproduktivität im Team lässt nach.
- Es laufen Gerüchte durch das Unternehmen, anstatt direkt miteinander zu sprechen.
- Die Kollegen sticheln gegeneinander oder machen sarkastische Bemerkungen.
- Termine werden nicht mehr eingehalten. Ausreden sind an der Tagesordnung.
Konflikte im Team lösen
Die Konfliktbewältigung im Team erfordert im fortgeschrittenen Stadium das Eingreifen der Führungskraft oder eines erfahrenen Mediators. Doch dies ist längst nicht bei jeder Auseinandersetzung der Fall. Die Kunst liegt also bereits darin, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen. Schaltet sich die Führungskraft regelmäßig zu früh ein, kommen die Mitarbeiter künftig mitunter mit jeder noch so kleinen Meinungsverschiedenheit zu ihr. Dies ist für den Vorgesetzten nicht nur zeitraubend, sondern behindert womöglich natürliche Findungsprozesse in der Teambildung.
Konflikte im frühen Stadium sollte die Führungskraft daher zwar im Auge behalten. Ein Eingriff ist allerdings erst dann erforderlich, wenn sich die Fronten verhärten und keine Aussicht auf eine positive Beilegung aus eigener Kraft besteht. Dann empfiehlt sich die folgende Checkliste, um den Teamkonflikt zu lösen.
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1. Schritt: Die Konfliktparteien identifizieren
Nicht immer sind bei einem Teamkonflikt die beteiligten Personen klar erkennbar – besonders wenn sich das Team infolge der Probleme in mehrere Lager gespalten hat. Zu klären ist daher zunächst, wer an der ursprünglichen Entstehung des Streits beteiligt war und welche anderen Teammitglieder sich auf welche Seite geschlagen haben. Außerdem sollte die Führungskraft kritisch hinterfragen, ob sie eine Rolle in dem Konflikt spielt, und wenn ja, welche.
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2. Schritt: Die Situation verstehen
Nur wenn die Führungskraft die Hintergründe versteht, hat sie eine Chance, die richtigen Strategien für die Lösung des Teamkonflikts zu wählen. Wichtige Leitfragen sind etwa:
- Wie ist der Konflikt entstanden?
- Welche Sichtweisen haben zu der Uneinigkeit geführt?
- Gab es äußere Faktoren, die zum Streit beigetragen haben?
- Sind die Streitparteien emotional oder konzentriert sich der Teamkonflikt (noch) auf die Sachebene?
Zuerst sollten Führungskräfte verstehen, dass sie bei der Konfliktbewältigung im Team immer auch die Beziehungsebene ansprechen müssen. Auslöser eines Teamproblems ist zwar häufig eine Diskussion über ein Sachthema. Ohne Emotionen würde der Konflikt aber gar nicht erst hochkochen. Eine Lösung allein über die Sachebene – etwa indem die Führungskraft ein „Machtwort“ spricht – ist in der Regel nicht möglich. Sie kann nicht befehlen, den Streit beizulegen. Dies könnte sogar zur Verschlimmerung des Konflikts beitragen.
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3. Schritt: Einzelne Gespräche führen
Nun verschafft sich der Streitschlichter am besten einen Überblick über die verschiedenen Standpunkte der Streitparteien. Dabei hilft die folgende Checkliste für ein Mitarbeitergespräch anlässlich eines Konflikts:
- Vorbereitung: Ein ungestörter Rahmen sorgt für eine Atmosphäre, in der sich die Gesprächspartner öffnen und entspannen.
- Einstieg: Im Optimalfall steigt die Führungskraft locker in das Thema ein und weist auf die Bedeutung der Lösung des Teamkonflikts hin.
- Besprechung des Konflikts: Zunächst schildert der Mitarbeiter sachlich den Konflikt, dessen Ursachen und Verlauf. Getrennt davon kommen aber auch die damit verbundenen Emotionen zur Sprache. Die Führungskraft und der Mitarbeiter tauschen sich zum Thema aus, diskutieren mögliche Lösungsansätze und halten die Türen offen.
- Vereinbarungen: Jedes Gespräch zieht bestenfalls Vereinbarungen nach sich. Dies kann die Bereitschaft zu einem Gespräch am runden Tisch und zu einer Konfliktlösung sein. Es ist wichtig, die getroffenen Abmachungen schriftlich zu dokumentieren.
- Abschluss: Das Konfliktgespräch endet idealerweise positiv. Der Mitarbeiter hat dann das gute Gefühl, dass es eine Lösung für das bestehende Teamproblem gibt.
Alle Beteiligten sollten ihre Bereitschaft signalisieren, aktiv an einer Lösung des Teamkonflikts mitzuwirken. Ohne diese Bereitschaft hat keine Methode Erfolg.
Lesetipp: Schwierige Mitarbeitergespräche führen
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4. Schritt: Konfliktlösungs-Workshop durchführen
Anhand der Mitarbeitergespräche hat sich die Führungskraft einen Überblick über die Ursachen des Teamkonflikts, die Standpunkte der Parteien und mögliche Lösungsansätze verschafft. Mit diesem Wissen kann sie nun einen Konfliktlösungs-Workshop initiieren, in dem die Streitparteien aufeinandertreffen. Die Führungskraft nimmt dabei die Rolle des Mediators oder eines neutralen Schlichters ein. Um Probleme im Team zu lösen, könnte exemplarisch dieser Ablauf sinnvoll sein:
- Die Führungskraft spricht zu Beginn das gemeinsame Ziel an: den Konflikt beizulegen und die Streitereien zu beenden. Wichtig ist außerdem die Definition gemeinsamer Regeln des Miteinanders. Sie beinhalten insbesondere, sich gegenseitig aussprechen zu lassen, vorwurfsvolle Aussagen zu vermeiden und bevorzugt Ich-Botschaften zu formulieren.
- Nacheinander schildern die am Teamkonflikt beteiligten Personen ihren Standpunkt sowie die damit verbundenen Gefühle. Wichtigste Regel in dieser Phase: Während eine Person spricht, gibt es keine Kommentare dazu von der Gegenseite. Niemand fällt dem anderen ins Wort.
- Die Gesprächspartner können außerdem darauf eingehen, wie sie sich die Entwicklung der ursprünglichen Ursache eigentlich gewünscht hatten. Zum Beispiel: „Ich hätte es besser gefunden, wenn Sie mich vor dem Verstellen der Klimaanlage gefragt hätten, ob mir warm genug ist.“
- Nun ist es Aufgabe des Schlichters, zwischen den Parteien einen Lösungsvorschlag zu vermitteln, mit dem beide leben können. Die schriftliche Dokumentation der getroffenen Vereinbarungen ist obligatorisch.
- Nach dem Konfliktlösungsgespräch sollte mit einem gewissen zeitlichen Abstand ein Überprüfungstermin mit den Parteien vereinbart werden. Dies erhöht die Verbindlichkeit der Vereinbarungen und motiviert dazu, diese tatsächlich in der Praxis umzusetzen.
Gelingt eine Lösung des Teamkonflikts trotz dieser Schritte nicht, empfiehlt es sich für das Unternehmen, externe Unterstützung durch einen professionellen Mediator hinzuzuziehen. Dieser bringt andere Methoden zur Lösung von Teamkonflikten mit und geht dank seiner Erfahrung besser auf die Streitparteien ein.
Methoden Konfliktlösung
Um Teamkonflikte im Team zu lösen, gibt es verschiedene Methoden und Lösungsansätze. Dazu zählen neben dem bereits erwähnten Konfliktlösungs-Workshop unter anderem:
Brainstorming
Alle sammeln gemeinsam Lösungsvorschläge für den Konflikt, und seien sie auch noch so abwegig oder unrealistisch. Zunächst erfolgt keine Bewertung. Anschließend prüfen die Teammitglieder, welche Ideen geeignet und umsetzbar sind.
Kosten-Nutzen-Analyse
Die Gesprächsteilnehmer erarbeiten gemeinsam, welchen Nutzen der Konflikt für das Team hat und welche Kosten (und Nachteile) auf der anderen Seite entstehen. In der Regel wird die negative Seite überwiegen. Diese Erkenntnis steigert die Motivation für die Lösungssuche.
SIL-Methode
Beide Konfliktparteien erarbeiten für sich allein die perfekte Lösung für den Teamkonflikt. Anschließend versuchen alle gemeinsam, diese Lösungsansätze in einer Lösung zusammenzuführen und weiterzuentwickeln, die die Bedürfnisse aller erfüllt.
Mediation
Der Mediator vermittelt neutral zwischen den Streitparteien. Eine Mediation funktioniert nur, wenn beide Konfliktparteien freiwillig teilnehmen, sich aktiv einbringen und bereit sind, an einer für alle Beteiligten geeigneten Lösung zu arbeiten. Eine Mediation folgt einem strukturierten Vorgehen und garantiert absolute Vertraulichkeit.
Konfliktkurve
Die Konfliktkurve bietet einen schönen Einstieg in das Thema. Die Konfliktparteien dokumentieren jeweils für sich den Verlauf der Streitigkeiten in einer Kurve und kennzeichnen darin wichtige Punkte, in denen sich die Situation verändert hat. Dies hilft den Gesprächspartnern, ein Gefühl für die Sichtweise der anderen zu erhalten.
Schwierige Gespräche
Viele Mitarbeitergespräche haben positive Themen zum Anlass, beispielsweise Feedback zu einem abgeschlossenen Projekt oder die Honorierung herausragender Leistungen. Ebenso häufig kommen aber auch Gespräche mit negativem Inhalt vor, sei es wegen eines Fehlverhaltens am Arbeitsplatz, häufiger Erkrankungen oder einer mangelnden Leistung. Sie erfordern eine strukturierte Vorgehensweise und offene Kommunikation, um Konflikte nicht weiter zu verschärfen, sondern als Chance zur Verbesserung der Zusammenarbeit zu nutzen.
Arbeitgeber müssen regelmäßig Konflikt- oder Kritikgespräche führen. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt. Lesen Sie, wie Sie sie positiv meistern und ein positives Ergebnis erzielen.
mehr erfahrenRolle der Führungskraft
Die Rolle der Führungskraft orientiert sich daran, ob sie selbst an dem Teamkonflikt beteiligt ist oder sich dieser lediglich zwischen anderen Mitarbeitern abspielt. Ist sie völlig unbeteiligt, kann sie die Rolle des neutralen Schlichters oder Mediators einnehmen. Hat sie jedoch mit der Konfliktursache zu tun oder ist sie gar eine der Streitparteien, ist externe Unterstützung zu empfehlen, etwa ein erfahrener Mediator.
Sinnvoll sind bei der Konfliktbewältigung im Team die folgenden Verhaltensweisen der Führungskraft:
- Mitarbeiter zur ruhigen und sachlichen Argumentation anhalten
- Souverän und professionell an die Sache herangehen
- Die Mitarbeiter bei einer selbstständigen Konfliktlösung begleiten
- Den eigenen Führungsstil kritisch hinterfragen und optimieren
- Eine positive Konfliktkultur fördern (z. B. mittels Schulungen im Konfliktmanagement)
- Keine Konfliktlösung durch ein Machtwort „erzwingen“ (nicht zielführend, unterdrückt den Konflikt nur)
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weiterlesenFragen und Antworten
Hier beantworten wir Fragen rund um das Thema Teamkonflikte.
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Wie lassen sich Teamkonflikte lösen?
Die Methoden für die Lösung von Teamkonflikten sind vielfältig und individuell an die jeweilige Fallkonstellation anzupassen. Wichtig ist, zunächst die Konfliktparteien zu identifizieren, die Ursachen zu untersuchen und mögliche Lösungsstrategien zu erarbeiten.
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Welche sind die häufigsten Gründe für Konflikte im Team?
Zu den häufigsten Ursachen für Teamprobleme zählen Kleinigkeiten wie das nicht nachgefüllte Kopierpapier oder die verstellte Klimaanlage, aber auch Themen wie eine ungerechte Behandlung, abweichende Wertevorstellungen, intransparente Entscheidungen oder mangelnde Teamfähigkeit von Kollegen.