Das Onboarding als Teil einer strukturierten Einarbeitungsmaßnahme ist Unternehmen zwar bekannt, wird jedoch nicht immer angewandt. Das ist vor allem beim Onboarding von Führungskräften der Fall. Während neue Mitarbeiter entsprechend eingearbeitet werden, verlassen sich Unternehmen bei der Einstellung neuer Führungskräfte in erster Linie auf deren Erfahrungen und Eigeninitiative. Doch auch Manager sollten auf ihrem Weg in das Unternehmen begleitet werden.

ein Mann und zwei Frauen in einem Besprechungsraum
ein Mann und zwei Frauen in einem Besprechungsraum

Neue Führungskräfte sind ebenfalls neue Mitarbeiter in einem Unternehmen. Sie unterscheiden sich in ihrem Qualifikationsniveau und in ihrem Erfahrungspotenzial von den übrigen Mitarbeitern auf den hierarchischen Stufen darunter. Dennoch stehen auch Führungskräfte bei der Übernahme neuer Aufgaben vor ähnlichen Herausforderungen.

Warum ist Onboarding für neue Führungskräfte notwendig?

Führungskräfte benötigen eine Reihe von Informationen über das Unternehmen und dessen Mitarbeiter, um sinnvoll und effektiv Entscheidungen zu treffen. Zwar können sich Manager sehr rasch auf neue Situationen einstellen, doch sie kennen einige wichtige Faktoren im Unternehmen noch nicht. Dazu gehören in erster Linie:

  • die Unternehmensphilosophie und die Unternehmensziele
  • Informationen über Stakeholder
  • Entscheidungswege im Unternehmen 

Um der Führungskraft einen Überblick über diese Faktoren zu verschaffen, ist ein strukturiertes Onboarding sinnvoll. Der Onboarding-Prozess vermittelt die Werte des Unternehmens sowie die Unternehmenskultur. Das ist vor allem für neue Manager ein bedeutender Punkt.

Wie sieht gutes Onboarding für Führungskräfte aus?

Es gibt verschiedene Wege für ein gutes Onboarding. Grundlage dafür ist jedoch ein ausgeklügelter Onboarding-Plan. Unternehmen können sich beim Onboarding-Prozess für Führungskräfte auch am Onboarding neuer Mitarbeiter orientieren.

Für die Einführung von Führungskräften im Unternehmen sind jedoch einige weitere Punkte zu berücksichtigen. Zu diesen zählen:

  • Aufbau eines guten Netzwerks
  • Jour-fixe-Termine
  • Erörterung des Führungsansatzes
  • Intensive Betrachtung des Leitbilds und der Unternehmenskultur
  • Einsatz eines Mentors

Thematisierung des Führungsstils

Kommt eine neue Führungskraft in das Unternehmen, um neue Strukturen zu implementieren, ist dies oft mit einem Stilwechsel verbunden. Dieser sorgt in erster Linie für frischen Wind im Unternehmen. Hier gibt es jedoch zahlreiche Konfliktpotenziale, die es zu bewältigen gilt. In diesem Fall müssen auftretende Ängste in der Belegschaft ebenfalls angesprochen werden. Der geeignete Führungsstil hängt mit von der Unternehmensphilosophie ab. Zum Beispiel ist ein autoritärer Führungsstil in einem jungen und dynamischen Unternehmen unangebracht.

Die erste Zeit im Unternehmen stellt sowohl für den Neueinsteiger als auch für die etablierten Führungskräfte im Unternehmen eine Herausforderung dar. Mithilfe des Onboardings soll es gelingen:

Die Begleitung der neuen Führungskraft ist jedoch nicht die Aufgabe des HR-Managements, sondern die der anderen Führungskräfte. Diese müssen dafür sorgen, dass die Integration in das Unternehmen möglichst rasch gelingt.

Wie sieht der optimale Onboarding-Prozess für neue Führungskräfte im Unternehmen aus?

Den etablierten Führungskräften kommt die Aufgabe zu, den Prozess des Onboardings möglichst effizient zu gestalten. Das erfordert ebenfalls Arbeit. Zu den Aufgaben zählen dabei:

  • die Zusammenstellung eines Onboarding-Konzepts
  • die Festlegung der Vorlaufzeiten und der Zuständigkeitsbereiche
  • das Zusammenstellen einer Checkliste
  • die Benennung eines Paten

Im Konzept wird festgehalten, welche Aufgaben in den einzelnen Phasen des Onboardings erfüllt werden sollen.

Zu den Phasen im Onboarding-Prozess gehören:

  • Preboarding: beginnt nach der Vertragsunterzeichnung und endet am ersten Arbeitstag, wobei notwendige Unterlagen und organisatorische Details geklärt werden.
  • Orientierungsphase: dauert bis zu drei Monate und umfasst die Einarbeitung und das Kennenlernen des Teams.
  • Integrationsphase: kann sechs bis zwölf Monate dauern und ermöglicht es neuen Führungskräften, zunehmend selbständig zu arbeiten und Entscheidungen zu treffen.

Dazu gehört auch die Festlegung, welche Abteilungen bzw. Personen wann für gewisse Aufgaben zuständig sind. Das hängt von der Aufbau- und Ablauforganisation des jeweiligen Unternehmens ab. 

Bei der Checkliste halten Führungskräfte schriftlich fest, welche administrativen Schritte wann und wo umgesetzt werden. Für die Erstellung der Checkliste und deren Abarbeitung lässt sich auch eine entsprechende HR-Software nutzen. 

Onboarding von Führungskräften – Fazit

Ein strukturiertes Onboarding ist auch für die Einführung von neuen Führungskräften wichtig. Sie lernen durch diese Maßnahme die Unternehmenskultur und die Ziele des Unternehmens rascher und besser kennen. Eine Checkliste und ein gut geplantes Onboarding führt zu einer effizienten Eingliederung von neuen Mitarbeitern und spart Zeit sowie Geld.