Neue Anforderungen an Arbeitgeber

Die Pandemie, aber auch neue technologische Entwicklungen haben das Arbeiten verändert und die Digitalisierung vorangetrieben. Und auch die Bedürfnisse von Arbeitnehmern haben sich verändert. Welche Anforderungen an Arbeitgeber formulieren Beschäftigte heute? Eins ist klar: Die Wünsche sind vielfältig – und sogenannte „weiche“ Faktoren werden wichtiger.

Ein attraktives Gehalt gehört grundsätzlich dazu 

Geld ist nicht alles – aber nach wie vor ein wichtiges Kriterium bei der Wahl eines Arbeitgebers. Fachkräftemangel und hohe Lebenshaltungskosten sorgen dafür, dass Beschäftigte mehr auf den Verdienst schauen. Dabei ist ein attraktives Einstiegsgehalt genauso wichtig wie die Perspektive, das Gehalt in regelmäßigen Abständen anpassen zu können. Ein faires Gehalt sowie die Aussicht auf zukünftige Gehaltserhöhungen oder Bonuszahlungen sowie weitere Sozialleistungen und Mitarbeiterbenefits sind ein gutes Argument für Arbeitgeber, um Talente für sich zu gewinnen und langfristig zu binden.

Stabilität und Arbeitsplatzsicherheit bleiben wichtig

Eine weitere Anforderung an Arbeitgeber ist seine finanzielle Stabilität. Menschen, die sich für ein Unternehmen entscheiden, wollen meist eine langfristige Perspektive für ihren Job. Unternehmen sind also gut beraten, wenn sie ihre eigene Stabilität kommunizieren und Bewerbern die Aussicht auf einen sicheren Arbeitsplatz bieten können. Zusammen mit dem Faktor Gehalt gehören Stabilität und Arbeitsplatzsicherheit zu den Anforderungen an Arbeitgeber, die bereits seit Jahren wichtig für Arbeitnehmer sind.

Flexibilität und Work-Life-Balance: Für viele Arbeitnehmer unabdingbar 

Durch Digitalisierung und neue Technologien sowie den verstärkten Wunsch nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wünschen sich Arbeitnehmer mehr Eigenständigkeit in der Gestaltung ihrer Arbeit. Die Anforderungen an Arbeitgeber: flexible Modelle, die sowohl eine Wahl der Arbeitszeiten als auch der Arbeitsorte zulassen. Viele Beschäftigte wollen weg vom klassischen 9-bis-5-Job im Büro und stattdessen selbstorganisiert zu verschiedenen Zeiten arbeiten – und das auch mobil oder im Homeoffice tun. Gleichzeitig ist aber auch der Austausch mit Kollegen wichtig. Ein Büro, in dem man sich für Besprechungen oder andere gemeinsame Tätigkeiten trifft, bleibt also weiterhin wichtig.

Bieten Sie Ihren Talenten deshalb die Möglichkeit, Arbeitsort und -zeit möglichst eigenständig zu gestalten – durch das Recht auf Homeoffice und Remote-Arbeit im Arbeitsvertrag sowie Gleitzeitregelungen oder die Möglichkeit, Arbeitsstunden je nach Arbeitsvolumen auf- und abzubauen und so auch private Termine mit dem Job vereinbaren zu können. 

Weiterentwicklung und Sinnerleben gewinnen an Bedeutung

Ein Faktor, der in Hinblick auf Anforderungen an Arbeitgeber seit Jahren an Bedeutung gewinnt, ist Selbstverwirklichung. Arbeitnehmer sehen oftmals in ihrem Job nicht mehr nur ein Mittel, um Geld zu verdienen, sondern auch, um in ihrer Entwicklung zu wachsen. Als Arbeitgeber ist deshalb ein Angebot wichtig, das Beschäftigten die Möglichkeit gibt, sich regelmäßig und individuell weiterzuentwickeln. Trainings und Schulungen sind dabei genauso wichtig wie Mentoring-Programme und die Perspektive, in der eigenen Rolle besser zu werden.

Auch die Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns wird für viele Beschäftigte wichtiger. Vor allem jüngere Arbeitnehmer wollen, dass das, was sie jeden Tag tun, auch einen Mehrwert bietet. Arbeitgeber werden deshalb die Vision und den Zweck der Arbeit stärker betonen müssen. Und auch die Unternehmen müssen sich reflektieren: Welche Haltung im Hinblick auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung präsentieren sie? Die Glaubwürdigkeit von Arbeitgebern spielt heutzutage ebenfalls eine große Rolle dafür, dass sich Mitarbeitende für ein Unternehmen entscheiden.

Gutes Arbeitsklima und Ausstattung 

Doch nicht nur die großen Themen wie Sinnhaftigkeit und Haltung sind wichtige Kriterien, die es als Arbeitgeber zu erfüllen gilt. Als Hygienefaktor gilt schon lange eine angemessene und gute Ausstattung am Arbeitsplatz. Das geht von ergonomischen Möbeln im Büro über eine zeitgemäße technische Ausstattung bis hin zu Getränken, die für die Beschäftigten bereitstehen.

Nicht zuletzt sorgen ein positives Arbeitsklima und -umfeld für eine gute Stimmung im Team sowie Arbeitsproduktivität. Eine gute Fehlerkultur, ein wertschätzender Umgang, nette Kollegen sowie eine verlässliche Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern sowie untereinander im Team sind wichtig, um das tägliche Arbeiten angenehm zu machen.

Fazit: Anforderungen an Arbeitgeber bleiben Veränderungen unterworfen

Festzuhalten bleibt, dass sich die Anforderungen an Arbeitgeber in drei Teilbereiche gliedern lassen: die „harten“ Faktoren wie Stabilität und faires Gehalt, die Rahmenbedingungen der Arbeit – dazu gehören flexible Arbeitsmodelle und Work-Life-Balance – sowie die „weichen“ Faktoren, die Selbstverwirklichung, Entwicklung und Atmosphäre umfassen. Wer Arbeitskräfte von seinem Unternehmen überzeugen will, sollte deshalb ein Angebot entwickeln, das auf allen Ebenen attraktiv ist und sich vom Wettbewerb abhebt.

Tipp: Wenn ein Arbeitnehmer signalisiert, dass er mit dem Unternehmen zufrieden ist, jedoch nicht mit seinem Tätigkeitsbereich, kann Job Crafting die Lösung sein. Hier geht es darum, dass kleine Veränderungen an Arbeitsabläufen oder Aufgaben bereits dafür sorgen können, dass Angestellte sich in ihrer jeweiligen Position wohler fühlen.