Smartphones und Tablets haben die Art und Weise zu kommunizieren wesentlich verändert. Das Nutzerverhalten der Anwender spiegelt sich auch darin wider, wie sie nach einem neuen Job suchen. Arbeitgeber, die in Zeiten des Fachkräftemangels alle Möglichkeiten ausschöpfen wollen, passen ihre Personalbeschaffung an diese Form der Kommunikation an, um die besten Köpfe zu erreichen und einzustellen. Im Mobile Recruiting nutzt der Arbeitgeber mobile Technologien wie Apps oder mobile Bewerberportale, um insbesondere die jüngeren Generationen anzusprechen.

Lächelnde Frau mit Mobiltelefon im Bus
Lächelnde Frau mit Mobiltelefon im Bus

Definition Mobile Recruiting

Als Mobile Recruiting bezeichnet man eine Strategie der Personalbeschaffung, bei der Unternehmen mobile Technologien und Plattformen nutzen, um potenzielle Bewerber effizient zu erreichen. Doch was ist Mobile Recruiting genau? Zu diesem Teilbereich des digitalen Recruitings zählen etwa:

  • der mobile Zugriff auf Stellenangebote per mobiler Jobbörse oder Karrierewebsite
  • die Möglichkeit, sich von zu Hause oder sogar unterwegs aus mit minimalem Aufwand zu bewerben
  • die Bewerbung über mobile Anwendungen wie etwa Mobile Recruiting Apps
  • der Einsatz von Responsive-Designs, die sich für eine benutzerfreundliche Darstellung auch auf mobilen Endgeräten automatisch auf unterschiedliche Bildschirmgrößen optimieren
  • die Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Bewerber über Messaging-Dienste

Bedeutung des Mobile Recruitings

Fast jedes zweite Unternehmen hat Schwierigkeiten damit, alle offenen Positionen im Unternehmen zu besetzen. Umso wichtiger ist es für sie, sämtliche Optionen für die Bewerberansprache auszuschöpfen und die Bewerbungsoptionen möglichst niederschwellig zu gestalten.

Die Anwender greifen zunehmend über mobile Endgeräte auf Jobangebote zu. Dieses Potenzial sollten Arbeitgeber nicht ungenutzt verstreichen lassen. Das Mobile Recruiting eröffnet ihnen die Chance, ein breiteres und vielfältigeres Bewerberfeld anzusprechen, die Sichtbarkeit ihrer Stellenanzeigen zu erhöhen und den Bewerbungsprozess zu beschleunigen. Das Mobile Recruiting zahlt außerdem auf das positive, moderne Arbeitgeberimage ein und ist somit ein wichtiger Teil des Employer Brandings.

Vorteile von Mobile Recruiting

Mobile Recruiting bietet eine Vielzahl von Vorzügen, die den Rekrutierungsprozess für Unternehmen effizienter und für Kandidaten zugänglicher gestalten. Zu den wichtigsten Vorteilen der Bewerbung per Smartphone zählen:

  • Flexibilität: Über mobile Plattformen und Apps agieren Unternehmen flexibel am Arbeitsmarkt und erreichen potenzielle Talente orts- und zeitunabhängig.
  • Schnelligkeit: Mobile Bewerbungsprozesse verkürzen die Zeitspanne von der Bewerbung bis zur Einstellung erheblich, da Kandidaten mobil und zeitnah reagieren können.
  • Erhöhte Reichweite: Mobile Jobbörsen und Apps ermöglichen eine breitere Reichweite und höhere Sichtbarkeit der Stellenanzeigen. Sie erreichen ein größeres Publikum, insbesondere junge Fachkräfte, die vermehrt mobile Endgeräte nutzen.
  • Benutzerfreundlichkeit: Responsive Designs und intuitiv zu bedienende Apps verbessern die Nutzererfahrung und vereinfachen den Bewerbungsprozess für die Kandidaten. Das führt zu einer höheren Zufriedenheit und stärkt die Arbeitgeberattraktivität.
  • Bewerberzahlen: Dank der niederschwelligen Angebote mit der Bewerbung per Handy lässt sich mitunter die Anzahl von Bewerbungen erhöhen. Damit steigt die Chance, die Stelle optimal zu besetzen.
  • Direkte Kommunikation: Die Integration von Messaging-Diensten ermöglicht eine direkte und unmittelbare Kommunikation zwischen Unternehmen und Bewerbern, wodurch Transparenz und Effizienz im Auswahlprozess gesteigert werden.

Herausforderungen im Mobile Recruiting

Mobile Recruiting ist kein Selbstläufer. Um eine hohe Akzeptanz und den maximalen Nutzen sicherzustellen, müssen Arbeitgeber einige Herausforderungen bewältigen:

  • Vielfalt der Plattformen: Mobile Endgeräte unterscheiden sich nicht nur in Hinblick auf ihre Bildschirmgrößen, sondern auch in ihren Betriebssystemen und Möglichkeiten. Arbeitgeber müssen plattformübergreifende Lösungen entwickeln oder nutzen, die eine konsistente Benutzererfahrung sicherstellen.
  • Datensicherheit: Der sensible Umgang mit Bewerberdaten genießt im Auswahlverfahren die höchste Priorität. Dies ist umso wichtiger, wenn mobile Geräte im Einsatz sind.
  • Kommunikation und Kandidatenmanagement: Die Integration von Messaging-Diensten in die Bewerberkommunikation erfordert eine klare und effektive Sprache, um Missverständnissen vorzubeugen.
  • Benutzererfahrung: Lange Ladezeiten, Probleme beim Zugriff oder eine mangelhafte Darstellung des Geräts können die Mobile Candidate Experience negativ beeinflussen. Arbeitgeber sollten daher darauf achten, dass das Bewerbungserfahren intuitiv und einfach zu bedienen ist und zuverlässig läuft – was auch das zügige Reagieren auf Nachrichten des Bewerbers einschließt.

Elemente im Mobile Recruiting

Im Mobile Recruiting können Arbeitgeber eine Vielzahl von Elementen und Technologien nutzen, um den Rekrutierungsprozess mobil zugänglich und benutzerfreundlich zu gestalten. Dies beginnt bereits bei der mobilen Optimierung der eigenen Karrierewebsite und der Stellenanzeigen, sodass sie auf mobilen Endgeräten ordnungsgemäß dargestellt werden. Auch eine intuitive Navigation zahlt auf die Candidate Experience ein. Arbeitgeber senken die Hemmschwelle für Bewerber, indem sie mobil optimierte Bewerbungsformulare anbieten. Diese sollten mit nur wenigen Eingabefeldern auskommen und den Upload von Dokumenten über Cloud-Services ermöglichen.

Einen Schritt weiter gehen Mobile Recruiting Apps und Tools, über die die Bewerber nach Stellen suchen. Sie ermöglichen die Bewerbung per App und Smartphone. Mit modernen Technologien wie Augmented Reality (AR) oder Virtual Reality (VR) gestalten Unternehmen den mobilen Bewerbungsprozess noch spannender und anschaulicher.

Mobile Recruiting umsetzen: erste Schritte

Um Mobile Recruiting umzusetzen, sollten Arbeitgeber ihre Bemühungen konsequent an der Candidate Experience ausrichten. Im Vordergrund steht die einfache und intuitive Bedienung und eine möglichst niederschwellige Form der Bewerbung per Handy.

Zunächst können Arbeitgeber ihre eigene Website, insbesondere den Karrierebereich, für mobile Endgeräte optimieren. Hierfür gibt es spezielle Responsive Designs, die sich automatisch an die Bildschirmgröße anpassen. Wichtig ist außerdem, dass der Nutzer nicht zu viel scrollen muss und dennoch alle Informationen erfassen kann, etwa durch kurz und prägnant auf den Punkt gebrachte Stellenanzeigen. Zur mobilen Optimierung gehört weiter die einfache und intuitive Navigation auf der Website.

Um Kandidaten die Kontaktaufnahme zu erleichtern, können Arbeitgeber in ihre Mobile-Recruiting-Angebote Social-Media-Plattformen und Messenger-Dienste integrieren. So entscheiden die Bewerber frei über den Kommunikationsweg und bewegen sich in ihrem gewohnten Umfeld. Je nach Situation kann auch der Einsatz von Chatbots eine sinnvolle Option sein, um häufig gestellte Fragen auf automatisierter Basis beantworten zu lassen.

Fazit: Mobile Recruiting

Mobile Technologien in den Rekrutierungsprozess einzubinden, hat sich längst durchgesetzt und beschert Arbeitgebern viele Vorteile. Das Mobile Recruiting ist der nächste logische Schritt auf dem Weg zum digitalen Recruiting. Es bildet die Basis für eine bessere Erreichbarkeit der Kandidaten, die Erschließung neuer Bewerbergruppen und die Stärkung der Arbeitgebermarke. Insofern trägt das Mobile Recruiting zur Zukunftsfähigkeit des Arbeitgebers bei. Recruiter sollten sich auf die besonderen Anforderungen des Mobile Recruitings einstellen und müssen ihre Arbeitsweise umstellen. Dies ermöglicht die erforderliche Kommunikation auf Augenhöhe und schnelle Reaktionen.