Mitarbeitergespräch: Erfolgsfaktor für eine starke Beziehung zu Mitarbeitern
Was macht ein gutes Mitarbeitergespräch aus? Eine offene Atmosphäre? Faires Feedback auf Augenhöhe? Die richtigen Themen zur Sprache bringen? Im Idealfall ist ein Mitarbeitergespräch eine Win-Win-Situation für beide Gesprächspartner. Dann gelingt es, Mitarbeiter in ihrer persönlichen und fachlichen Entwicklung zu unterstützen, ihre Motivation und ihre Zufriedenheit zu steigern.
Entscheidend für den Erfolg ist eine strukturierte Vorbereitung des Gesprächs – und zwar von beiden Gesprächspartnern. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie sich auf verschiedene Arten von Mitarbeitergesprächen vorbereiten, wie Sie diese durchführen und worauf Sie idealerweise bei der Leistungsbeurteilung achten. Außerdem erhalten Sie einen strukturierten Leitfaden für Ihre Mitarbeitergespräche an die Hand.
Was ist ein Mitarbeitergespräch?
In vielen Unternehmen verwendet man die Bezeichnung Mitarbeitergespräch stellvertretend für das Jahresgespräch, das dazu dient, die Leistung und Zusammenarbeit des vergangenen Jahres zu reflektieren und sich gegenseitig Feedback zu geben. Tatsächlich geht die Definition des Mitarbeitergesprächs allerdings deutlich weiter: Gemeint sind damit nämlich alle Gespräche, die über die normale Alltagskommunikation hinausgehen.
Personalgespräche finden meist unter vier Augen zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbeiter statt. Je nach Anlass können aber auch weitere Personen hinzugezogen werden, beispielsweise Vertreter des Personalwesens. Bei bestimmten Gesprächen darf der Mitarbeiter ein Mitglied des Betriebsrats hinzuziehen (§ 82 Abs. 2 BetrVG). Ein Mitarbeitergespräch zu führen ist stets Aufgabe der Führungskraft. Es zu delegieren ist nicht empfehlenswert, da die Gespräche insbesondere auch der Pflege der Beziehung zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbeiter dienen.
Es lassen sich zwei Arten von Mitarbeitergesprächen unterscheiden.
Anlassbezogene Mitarbeitergespräche
Diese Gespräche werden nach Bedarf anberaumt, wenn ein aktueller Anlass vorliegt, etwa wenn es im Team zu einem Konflikt gekommen ist.
Institutionelle Mitarbeitergespräche
Sie werden in einem festen Turnus durchgeführt (z. B. jährlich), folgen einer festen Struktur und der Ablauf ähnelt sich bei mehreren Mitarbeitern.
Lesetipp
Mitarbeitergespräche sind mehr als nur ein regelmäßiger Austausch – sie sind ein essenzieller Bestandteil von Employee Listening. Sie ermöglichen es, die Perspektiven und Bedürfnisse der Mitarbeiter aktiv wahrzunehmen und gezielt darauf einzugehen. Erfahren Sie, wie Employee Listening als strategisches Instrument die Mitarbeiterbindung stärkt und die Unternehmenskultur positiv beeinfluss.
weiterlesenArten von Mitarbeitergesprächen
Je nach Anlass und Zielsetzung lassen sich verschiedene Arten von Mitarbeitergesprächen unterscheiden:
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Konfliktgespräch
Der Vorgesetzte führt ein Konfliktgespräch entweder mit jedem beteiligten Mitarbeiter einzeln oder er bringt alle an einem Tisch zusammen, um den Konflikt gemeinsam aufzuarbeiten und Lösungen zu erarbeiten.
Lesetipp: Teamkonflikte lösen
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Arbeitsunfall
Das Personalgespräch dient der Reflexion möglicher Ursachen, die zu dem Arbeitsunfall geführt haben, gegebenenfalls einen Unfallbericht auszufüllen und Maßnahmen zu erarbeiten, um derartige Vorfälle künftig zu vermeiden.
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Erkrankungen
Es gibt je nach Inhalt unterschiedliche Mitarbeitergespräche. Ein Krankenrückkehrgespräch führt der Arbeitgeber mit Mitarbeitern, die über einen längeren Zeitraum erkrankt waren. Das Gespräch kann aber auch dazu dienen, mit dem Mitarbeiter über seine häufigen Kurzzeiterkrankungen und deren Ursachen zu sprechen.
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Gehaltsverhandlung
Dieses Gespräch zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem wird meist seitens des Arbeitnehmers initiiert. Es geht darum, den bestehenden Arbeitslohn sowie gegebenenfalls auch weitere Eckdaten der Zusammenarbeit, wie die Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten oder weitere Vergütungsbestandteile, nachzuverhandeln.
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Mangelhafte Leistung
Ist der Arbeitgeber mit der Leistung des Mitarbeiters nicht zufrieden, ist ein Feedback-Gespräch unverzichtbar. Es wird etwa anberaumt, wenn der Mitarbeiter Vorgaben nicht einhält, zu viel Ausschuss produziert, häufig Fehler macht oder regelmäßig zu spät zur Arbeit erscheint.
Lesetipp: Umgang mit Low-Performern
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Sehr gute Leistung
Auch sehr gute Leistungen können Anlass zu einem Mitarbeitergespräch sein, etwa wenn ein Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde. Es kann dazu dienen, die entsprechende Leistung zu reflektieren und Lob auszusprechen.
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Zielvereinbarungsgespräch
Gegenstand dieses Personalgesprächs ist die Vereinbarung der individuellen Ziele eines Mitarbeiters für die kommende Periode (z. B. das folgende Jahr). Zudem werden Maßstäbe für deren Messung sowie Maßnahmen für deren Erreichung festgelegt.
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Beurteilungsgespräch
Beurteilungsgespräche werden häufig jährlich oder auch in kürzeren Abständen durchgeführt. Sie dienen dazu, eine zuvor vorgenommene Beurteilung der Leistung des Mitarbeiters mit ihm durchzugehen und ihm Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.
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Entwicklungsgespräch
Das Mitarbeitergespräch zur Personalentwicklung führen Vorgesetzte, um mit dem Mitarbeiter mögliche Ansatzpunkte für die persönliche Weiterentwicklung zu finden. Dabei können beispielsweise Weiterbildungen oder Rotationsprogramme besprochen werden oder Zeit auf die Nachfolgeplanung verwendet werden.
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Trennungsgespräche
Ob im Rahmen einer Kündigung oder einer Abfindungsvereinbarung, beim Ausscheiden eines Mitarbeiters sollten stets Trennungsgespräche stattfinden. So kann der Arbeitgeber während der Offboarding-Phase noch einmal eruieren, welche Gründe zur Trennung geführt haben und daraus Maßnahmen für die eigene Verbesserung ableiten.
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Jahresgespräche
Das klassische Jahresgespräch wird in der Mehrzahl der Unternehmen durchgeführt. Es dient dazu, das vergangene Jahr zu reflektieren, Positives in der Zusammenarbeit zu erwähnen, Negatives anzusprechen und gemeinsam Entwicklungsziele festzulegen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag zum Jahresgespräch.
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Probezeitende
Zum Ende der Probezeit tauschen sich der neue Mitarbeiter und der Arbeitgeber über ihre Erfahrungen während der ersten Monate aus, klären die weitere Zusammenarbeit und wagen einen Ausblick in die Zukunft. Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel zum Gespräch zum Ende der Probezeit.
Rolle von Mitarbeitergesprächen
Ein Mitarbeitergespräch ist ein wesentliches Führungsinstrument. Es kann unterschiedlichsten Zwecken dienen und entsprechend nach Bedarf genutzt werden. Trotz allem sollten aber wenigstens einmal im Jahr, besser noch in kürzeren, regelmäßigen Abständen Feedback-Gespräche stattfinden. Dazwischen können jederzeit auch kurze, ungeplante Termine anberaumt werden, etwa um eine gute Leistung zu würdigen oder Feedback zu einem abgeschlossenen Projekt zu geben. So verankern Arbeitgeber Feedback als festen Bestandteil der Unternehmenskultur.
Wenn Arbeitgeber Mitarbeitergespräche richtig führen, entfalten sie eine Vielzahl von Vorteilen:
- Stärkere Bindung der Mitarbeiter ans Unternehmen
- Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit
- Verbesserte Kommunikation im Unternehmen
- Stärkung des Vertrauensverhältnisses zwischen Führungskräften und Mitarbeitern
- Frühere Erkennung von Problemen oder drohenden Konflikten
- Besseres Betriebsklima
- Steigerung der Effizienz und Produktivität der Mitarbeiter
- Senkung der Fluktuation
- Positive Auswirkungen auf die Arbeitgeberattraktivität
Mitarbeitergespräch vorbereiten
Wie stark sich Vorgesetzte auf ein Mitarbeitergespräch vorbereiten müssen, hängt ganz vom Anlass ab. Bei Feedback zu einem eben abgeschlossenen Projekt haben sie die zugrundeliegenden Fakten wahrscheinlich noch parat. Doch liegt der betreffende Zeitraum bereits länger zurück oder geht es um ein Mitarbeiterjahresgespräch, wird es oft schwieriger, zu improvisieren. Die folgenden Hinweise helfen Führungskräften bei ihrer gezielten Vorbereitung:
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Notizen
Die Führungskraft macht sich vorab Notizen zu wichtigen Punkten, die sie ansprechen möchte. So kann sie sich ganz auf das Gespräch konzentrieren, ohne zu grübeln, ob sie etwas vergessen hat.
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Einladung
Für umfangreichere Gespräche, wie Zielvereinbarungs- oder Jahresgespräche, ist eine schriftliche Einladung zu empfehlen, um einen geeigneten Rahmen zu setzen. Für ein kurzes Zwischenfeedback reicht eine mündliche Einladung.
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Ort
Der Raum für die Besprechung sollte idealerweise ruhig und störungsfrei sein. Ein Besprechungstisch im Büro des Vorgesetzten eignet sich dafür ebenso wie ein Besprechungsraum.
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Zeit
Der Vorgesetzte sollte ausreichend Zeit für das Gespräch einplanen, damit dieses in entspannter Atmosphäre ablaufen kann. Eine Einladung mit ausreichend zeitlichem Vorlauf ermöglicht dem Mitarbeiter, sich auch selbst vorzubereiten.
Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, um dem Mitarbeiter ein Gefühl der Wertschätzung zu verleihen. Dabei helfen Führungskräften die folgenden Fragen zum Mitarbeitergespräch:
- Welche Themen sollen zur Sprache kommen?
- Welche Ziele verfolgt die Führungskraft mit dem Personalgespräch?
- Welche Stärken machen den Mitarbeiter aus und was lässt sich Positives über ihn sagen?
- Wie sieht die persönliche Situation des Mitarbeiters aus (z. B. familiäre Probleme, gesundheitliche Herausforderungen, Hobbys, Charaktermerkmale)?
- Welche Ergebnisse haben frühere Gespräche gebracht? Welche Inhalte der Mitarbeitergespräche sollen erneut aufgegriffen werden?
- Mit welchen Einwänden ist zu rechnen?
Mitarbeitergespräch führen
Möchten Vorgesetzte ein Mitarbeitergespräch richtig führen, ist eine feste Struktur als Orientierung empfehlenswert. Sie bietet ihnen einen festen Rahmen, an dem sie sich orientieren können. Dabei hilft Führungskräften der folgende Leitfaden für das Führen von Mitarbeitergesprächen:
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1. Begrüßung und Einführung
Die Führungskraft begrüßt den Mitarbeiter freundlich und schafft mit etwas Smalltalk eine entspannte Atmosphäre. Die Einführung thematisiert den Zweck, die Ziele und den Ablauf des Mitarbeitergesprächs.
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2. Reflexion
Nun kommt die Führungskraft zum Thema. Im Jahresgespräch könnte sie beispielsweise die Leistungen und erfolgreich abgeschlossenen Projekte des vergangenen Jahres ansprechen oder die zuletzt vereinbarten Ziele auf den Prüfstand stellen. Dabei können auch negativ aufgefallene Punkte auf den Tisch kommen. Wichtig ist, auch den Gesprächspartner zur aktiven Teilnahme am Gespräch einzuladen und gut zuzuhören. Auch der Mitarbeiter erhält dabei Gelegenheit, seine Sichtweise ohne Unterbrechungen darzulegen.
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3. Ziele im Mitarbeitergespräch
Nun gilt es, aus der bisherigen Zusammenarbeit neue Zielvereinbarungen abzuleiten. Diese sollen klar formuliert, erreichbar und motivierend sein. Auch Möglichkeiten der Weiterentwicklung sind schriftlich festzuhalten. Die Gesprächspartner ermitteln gemeinsam, ob ein Weiterbildungsbedarf vorliegt und leiten mögliche Maßnahmen ab, um diesen zu decken.
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4. Feedback
Beide Gesprächspartner geben sich gegenseitig Feedback. Neben der Arbeit im Einzelnen geht es dabei auch um die Art der Zusammenarbeit, die Unterstützung seitens des Vorgesetzten und die Arbeitsweise im Team.
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5. Vereinbarungen
Abschließend besprechen die Gesprächspartner die Quintessenz aus dem Mitarbeitergespräch. Sie fassen zusammen, welche Ergebnisse sie gemeinsam im Gespräch gefunden haben, und dokumentieren diese schriftlich. Diese Dokumentation ist zugleich die Basis für die nachfolgenden Mitarbeitergespräche und sorgt für eine gewisse Verbindlichkeit.
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6. Planung der nächsten Schritte
Sind noch Fragen offengeblieben? Dann wäre jetzt ein geeigneter Zeitpunkt, um darüber zu sprechen. Ansonsten bleibt den Gesprächspartnern nur noch, einen Folgetermin für das Follow-up-Gespräch zu vereinbaren. Dabei überprüfen sie gemeinsam, welche Maßnahmen bereits umgesetzt werden konnten und welche Fortschritte der Mitarbeiter gemacht hat. So kontrolliert die Führungskraft, ob die getroffenen Vereinbarungen Früchte tragen.
Kommunikation im Mitarbeitergespräch
Die wichtigste Grundlage der Kommunikation im Mitarbeitergespräch ist aktives Zuhören. Dieses geht über die rein akustische Wahrnehmung weit hinaus. Es erfordert, dem Gegenüber offen gegenüberzutreten, sich ernsthaft für das Gesagte zu interessieren und darauf zu reagieren – etwa durch eine positive Körpersprache und Rückfragen. Der folgende Überblick zeigt weitere wichtige Tipps für Mitarbeitergespräche:
- Erzählen lassen
Zwar ist der Inhalt eines Mitarbeitergesprächs insbesondere bei der institutionellen Variante seitens der Führungskraft vorgegeben. Dennoch sollte sie dem Mitarbeiter genügend Raum geben, damit dieser von sich aus erzählt und sich öffnet. - Spezifische Aussagen
Verallgemeinernde Kritik, direkte Vorwürfe und negative Aussagen helfen dem Mitarbeiter nicht, das bemängelte Fehlverhalten nachzuvollziehen. Dies stört die gemeinsame Vertrauensbasis oder kränkt den Mitarbeiter. Besser ist es, konkrete Beobachtungen wiederzugeben oder Beispiele anzuführen. - Win-Win-Situation
Idealerweise gestaltet die Führungskraft das Mitarbeitergespräch so, dass beide Gesprächsteilnehmer davon profitieren. So geht der Mitarbeiter mit einem guten Gefühl aus dem Termin. - Wertschätzung
Um ein Mitarbeitergespräch richtig zu führen, ist gegenseitige Wertschätzung ebenfalls eine wichtige Voraussetzung. Dazu begegnen sich die Gesprächspartner auf Augenhöhe und akzeptieren die gegenseitigen Meinungen, Standpunkte und Beweggründe. - Ich-Botschaften
Sätze, die in der Ich-Perspektive formuliert werden, machen lediglich den eigenen Standpunkt klar, ohne mit dem Finger auf andere zu zeigen. Sie sind Du-Botschaften vorzuziehen, die häufig Wertungen oder Urteile enthalten und seitens des Gesprächspartners mitunter mit einem „Gegenangriff“ oder einer gewissen Verteidigungshaltung quittiert werden.
Feedback und Leistungsbeurteilung
Mitarbeitergespräche dienen dazu, Feedback zu geben, ob nun zu den Leistungen des abgelaufenen Jahres oder zu einer gut erledigten Aufgabe. Dieses erfolgt idealerweise möglichst konkret und orientiert sich an objektiven, nachvollziehbaren Beurteilungskriterien. Insbesondere Kritik basiert am besten auf spezifisch benannten Beispielen.
Eine faire Leistungsbeurteilung erfordert, auch die Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Wurden beispielsweise die Verkaufszahlen nicht erreicht, kann dies auch an einem Einbruch der Umsätze insgesamt liegen. Auch die Arbeitskultur, die Zusammenarbeit im Team oder organisatorische Eckdaten können die Leistung eines Einzelnen beeinflussen. Eine Beurteilung sollte außerdem frei von Diskriminierung sein. Vorurteile, etwa gegenüber ausländischen Mitarbeitern, Frauen oder Menschen mit Behinderung, können dazu führen, dass eine Beurteilung subjektiv schlechter ausfällt als normalerweise.
Schwierige Gespräche
Viele Mitarbeitergespräche haben positive Themen zum Anlass, beispielsweise Feedback zu einem abgeschlossenen Projekt oder die Honorierung herausragender Leistungen. Ebenso häufig kommen aber auch Gespräche mit negativem Inhalt vor, sei es wegen eines Fehlverhaltens am Arbeitsplatz, häufiger Erkrankungen oder einer mangelnden Leistung. Sie erfordern eine strukturierte Vorgehensweise und offene Kommunikation, um Konflikte nicht weiter zu verschärfen, sondern als Chance zur Verbesserung der Zusammenarbeit zu nutzen.
Arbeitgeber müssen regelmäßig Konflikt- oder Kritikgespräche führen. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt. Lesen Sie, wie Sie sie positiv meistern und ein positives Ergebnis erzielen.
mehr erfahrenFollow-up nach dem Mitarbeitergespräch
Idealerweise enden Mitarbeitergespräche damit, Ziele für die Zukunft zu vereinbaren. Nach dem Gespräch geht der Mitarbeiter in die Umsetzung. Er nimmt Anpassungen in seiner Arbeit vor, setzt die besprochenen Punkte um und ist offen für Veränderungen. Auch die Führungskraft greift das Besprochene auf und leitet nötige Veränderungen ein, beispielsweise wenn der Beschäftigte mit seinem Team unzufrieden ist, über Arbeitsüberlastung klagt oder sich neue Herausforderungen wünscht. In beiden Richtungen sollte ein Mitarbeitergespräch Konsequenzen haben. Passiert danach nichts, fühlt sich der Mitarbeiter wenig wertgeschätzt und verliert das Interesse an Veränderungen.
Dabei kommt sogenannten Follow-up-Gesprächen eine wichtige Bedeutung zu. Sie können in einem kleinen, informellen Rahmen stattfinden. Dabei überprüfen die Gesprächspartner den Fortschritt in Hinblick auf die vereinbarten Ziele und Schritte. Bei Bedarf passen sie die Maßnahmen an, um sich noch besser auf die Zielerreichung auszurichten.
Dem Mitarbeiter signalisiert ein Follow-up-Gespräch Interesse seitens der Führungskraft. Er geht mit dem guten Gefühl aus dem Termin, mit der Erreichung seiner Ziele nicht alleine gelassen zu werden und all die nötige Unterstützung zu bekommen.
Technologie & Tools
Viele Arbeitgeber setzen heute auf professionelle Software Tools, um Mitarbeitergespräche und deren Inhalt zu dokumentieren, ebenso wie die vereinbarten Ziele. Zugleich erleichtern sie die Nachverfolgung der Ziele und ermöglichen Reportings auf automatisierter Basis. Zu den Funktionen gehören beispielsweise:
- Terminvereinbarungen
- Speicherung aller Ergebnisse (auch vorangegangener Mitarbeitergespräche)
- Speicherung und Priorisierung von Zielen
- Bereitstellung eines Leitfadens für Mitarbeitergespräche
- Entwicklung unterschiedlicher Standard-Fragebögen
- grafische Aufbereitung der Ergebnisse
- optional Anbindung an die digitale Personalakte eines Mitarbeiters oder Bereitstellung im Self-Service-Portal des Unternehmens
- optional Anbindung an weitere Softwarebereiche wie Performance Management oder Skill Management
Häufige Fehler im Mitarbeitergespräch
Werden Mitarbeitergespräche nicht richtig durchgeführt, können sie eine ohnehin bereits angeknackste Beziehung zu einem Mitarbeiter verschlechtern oder bestehende Konflikte verschärfen. Deshalb ist es für Arbeitgeber besonders wichtig, die folgenden häufigen Fehler zu vermeiden:
- Mangelnde Vorbereitung auf das Gespräch
- Mitarbeitergespräch ohne Struktur oder festen Ablauf
- Unsachliche Kritik und Vorwürfe
- Manipulative Gesprächstechniken oder übermäßiger Druck auf den Mitarbeiter
- Zu wenig Wissen über den Mitarbeiter und dessen persönliche Situation
- Diskussion auf persönlicher statt auf sachlicher Ebene
- Zu hoher Redeanteil der Führungskraft
- Zu seltene Mitarbeitergespräche (z. B. nur einmal jährlich)
- Zu wenig Zeit oder ein unruhiger Ort für das Gespräch
- Keine Konsequenzen nach dem Mitarbeitergespräch bzw. fehlende Nachbereitung
Fragen und Antworten
Hier beantworten wir Fragen rund um das Thema Mitarbeitergespräche.
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Was ist ein Mitarbeitergespräch?
Ein Mitarbeitergespräch ist ein strukturiertes Gespräch zwischen einem Mitarbeiter und seiner Führungskraft. Es dient beispielsweise dem Erteilen von Feedback, dem Bearbeiten von Konflikten oder der Beurteilung der Leistung des vergangenen Jahres. Ein Mitarbeitergespräch kann die Mitarbeiterbindung stärken und das Betriebsklima verbessern.
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Wie bereite ich mich auf ein Mitarbeitergespräch vor?
Die Führungskraft sollte zunächst Informationen sammeln und die Themen des Mitarbeitergesprächs festlegen. Auch die Ziele des Gesprächs sind im Vorfeld festzulegen. Außerdem kümmert sich der Vorgesetzte darum, einen geeigneten Raum sowie ein ausreichend langes Zeitfenster für das Gespräch zu reservieren. Eine feste Struktur hilft, das Mitarbeitergespräch professionell abzuwickeln.
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Wie führt man ein Mitarbeitergespräch?
Zunächst gilt es, den Mitarbeiter persönlich zu begrüßen und eine positive Atmosphäre zu schaffen. Anschließend orientiert sich der Ablauf eines Mitarbeitergesprächs am Thema oder Anlass. In einem Jahresgespräch folgt nun etwa das Feedback zu den Leistungen des abgelaufenen Jahres, wozu Kritik ebenso wie Lob gehören. Gemeinsam erarbeiten die Gesprächsteilnehmer Lösungen oder Ziele und halten diese schriftlich fest.