Arbeitnehmermarkt stellt Herausforderung für Unternehmen dar
Verlassen Mitarbeiter das Unternehmen, kann das in der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt zum Problem werden. Denn es herrscht ein Arbeitnehmermarkt: In diversen Branchen werden Arbeits- und Fachkräfte gesucht. Für Unternehmen wird es zunehmend schwierig, Personal zu finden – und zu halten. Denn die Erwartungen von Arbeitnehmern steigen. Auch der Wechselwille hat zugenommen.
In der Umfrage Randstad Arbeitsbarometer (1. Halbjahr 2022) zeigt sich die veränderte Stimmung. 39 % der deutschen Beschäftigten geben an, dass sie über einen Wechsel nachdenken oder sich aktiv auf Stellen bewerben. Passt der Job nicht zu den eigenen Wünschen und Möglichkeiten, ist das für viele ein Grund zu kündigen, vor allem für jüngere Beschäftigte. 33 % der 18- bis 24-Jährigen wären lieber arbeitslos als unglücklich im Job. Wichtig sind Arbeitnehmern neben guten Arbeitsbedingungen auch gesellschaftliche Themen wie Nachhaltigkeit und der Sinn, nach dem Unternehmen in verantwortlicher Weise handeln.
Positive Grundhaltung der Arbeitnehmer
Insbesondere wenn Fachkräfte schwer zu ersetzen sind, empfiehlt es sich, Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zu ergreifen. Die gute Nachricht ist: Deutsche Beschäftigte sind grundsätzlich positiv gegenüber ihrem Job und Arbeitgeber eingestellt. Laut dem Randstad Arbeitsbarometer (1. Halbjahr 2022) fühlt sich jeder zweite Arbeitnehmer (49 %) mit seinem aktuellen Arbeitgeber verbunden. Zufrieden mit dem Gehalt sind 72 %. 74 % äußern sich positiv über ihre Work-Life-Balance. Wenn es um Nachhaltigkeit und Vielfalt geht, stimmen die Werte von 70 % der Arbeitnehmer mit denen ihrer Arbeitgeber überein. Diese Verbundenheit können Sie sich zunutze machen.
Warum Beschäftigte Unternehmen verlassen
Ein gewisses Maß an Personalfluktuation ist unvermeidlich: Mitarbeiter gehen in Rente, ziehen um oder sie verlassen einen bestimmten Bereich im Unternehmen und bekleiden dort eine neue Position. Andere entscheiden sich dafür, den Beruf zu wechseln oder arbeiten aus familiären Gründen nicht mehr in Vollzeit.
Ein hoher Anteil freiwilliger Austritte ist jedoch vermeidbar. Die entsprechenden Mitarbeiter hätten wahrscheinlich überzeugt werden können zu bleiben. Doch wahrscheinlich waren sich die Führungskräfte der Unzufriedenheit ihrer Mitarbeiter nicht bewusst. Oder sie waren sich der Zufriedenheit im Team zu sicher. In beiden Fällen führt die Vernachlässigung der Belange der Beschäftigten zu einer schlechten Bindung. Dies kann die Stimmung und Mitarbeiterproduktivität der verbleibenden Arbeitnehmer negativ beeinträchtigen.
Darum ist eine gute Mitarbeiterbindung wichtig. Denn von der Qualifikation und der Motivation des Personals hängt der Unternehmenserfolg ab. Um Beschäftigte nachhaltig an das Unternehmen zu binden, ist es wichtig, die Grundlagen der Mitarbeiterbindung zu kennen.
Definition: Mitarbeiterbindung meint eine starke Zugehörigkeit
Die Mitarbeiterbindung definiert die Loyalität bzw. Zugehörigkeit von Mitarbeitern zum Unternehmen. Dort, wo eine gute Bindung herrscht, identifizieren sich die Beschäftigten mit ihrem Arbeitsplatz und dem Arbeitgeber. Sie erfahren Wertschätzung und fühlen sich zugehörig. Im Sinne einer hohen Mitarbeitermotivation setzen sie sich besonders für ihre Organisation ein. Sie bleiben dem Unternehmen länger treu. Eine schlechte Mitarbeiterbindung äußert sich im Gegenzug meist in einer hohen Zahl an mitarbeiterinitiierten Kündigungen.
Die ersten Schritte zur besseren Mitarbeiterbindung
Der richtige Ansatz für die Reduzierung der Personalfluktuation lässt sich finden, wenn man weiß, warum Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Doch wie verschaffen Sie sich einen möglichst umfangreichen Überblick über die Defizite Ihrer Personalarbeit? Dafür brauchen Sie Hintergrundinformationen und ehrliches Feedback aus Ihrer Belegschaft. Nur so können Sie sich einen authentischen Eindruck von Ihrer gelebten Unternehmenskultur verschaffen.
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Feedbackgespräche
Nutzen Sie die Gelegenheit, mit ausscheidenden Mitarbeitern zu sprechen, um die Gründe ihres Weggangs zu erfahren. Gleichzeitig sind regelmäßige Mitarbeitergespräche eine gute Prävention gegen den Verlust von Beschäftigten. Suchen Sie den aktiven Austausch mit ihnen, um frühzeitig gegen mögliche Ursachen vorgehen zu können.
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Anonyme Umfragen
Die Stimmung in der Belegschaft ist schlecht? Das Arbeitsklima leidet, aber niemand möchte sich öffentlich dazu äußern? Mit anonymen Umfragen erfahren Sie die Ursachen für die kulturelle Schieflage. Beschäftigte haben so die Möglichkeit, sich ehrlich zu äußern, ohne Sanktionen befürchten zu müssen.
Mitarbeiterbefragungen liefern wertvolle Einblicke in die Meinung der Belegschaft. Lesen Sie, wie Sie dieses Instrument erfolgreich nutzen.
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Externe Beratung
Manchmal fällt es schwer, sich aus der eigenen Komfortzone herauszubewegen und einen ungeschönten Eindruck vom eigenen Unternehmen zu erhalten. Externe Berater helfen Ihnen dabei, die Außenperspektive einzunehmen. Damit finden Sie heraus, wie Ihr Unternehmen kulturell im Branchenvergleich aufgestellt ist.
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Der richtige Weg hin zu einer besseren Personalbindung führt über eine Ist-Analyse: Wie ist die Personalsituation im Unternehmen? Warum verlassen Mitarbeiter das Unternehmen? Sind die Gründe für den Weggang Ihrer Mitarbeiter klar, können Sie strategisch daran arbeiten, Ihr Unternehmen attraktiver für aktuelle und potenzielle Mitarbeiter zu machen. Wir stellen Ihnen drei Möglichkeiten vor, wie Sie eine Unternehmenskultur schaffen, die Arbeitnehmer anzieht und dauerhaft bindet.
Ermöglichen Sie flexibles Arbeiten
Flexibles Arbeiten mittels digitaler Tools ist mittlerweile zum Alltag geworden. Insbesondere für Mitarbeiter mit Familien ist das wichtig. Denn Flexibilität fördert die Vereinbarkeit von Beruflichem und Privatem. Doch Remote Work ist nicht nur am Schreibtisch möglich. Tatsächlich geht flexibles Arbeiten über die Grenzen des Büros hinaus. Flexible Betriebsoptionen für Produktionsstätten beinhalten flexible Planung und Wechselschichten. Komprimierte Schichtpläne – das heißt, die Mitarbeiter arbeiten drei oder vier längere Schichten und haben dann mehrere Tage frei – sind eine potenzielle Alternative zur herkömmlichen Fünf-Tage-Woche. Laut dem Randstad Arbeitsbarometer aus dem 1. Halbjahr 2022 ist die Flexibilität bezüglich der Arbeitsstunden, also der Arbeitsplanung, für 78 % der Beschäftigten wichtig. 38 % würden ihren Job sogar kündigen, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern lassen.
Richtig gesteuert und mit optimalen Plattformen verbunden, funktioniert flexibles Arbeiten. Flexible Arbeitskräfte fühlen sich produktiver, weniger gestresst und sie sind zufriedener mit ihrem Job. Kurz: Sie bleiben eher bei ihrem Arbeitgeber.
Tipp: Flexible Arbeitsmodelle lassen sich auch perfekt mit Angeboten wie beispielsweise Betriebssport kombinieren. Damit punkten sie doppelt beim Stressabbau und der Förderung eines gesunden Lebensstils Ihrer Arbeitnehmer.
Bieten Sie Weiterbildungsmöglichkeiten an
Die meisten Menschen entwickeln sich gerne weiter. Tatsächlich ist die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen, einer der größten Anreize für einen neuen Job – insbesondere, wenn das Lernen zu einer Beförderung führt. Gut ausgebildete Mitarbeiter werden beständig besser darin, Herausforderungen zu meistern. Sie fühlen sich damit selbstbewusster und erfüllter im Beruf.
Auf der anderen Seite stärken Unternehmen mit Weiterbildungsangeboten ihre Arbeitgebermarke. 49 % der deutschen Arbeitnehmer werten gute Schulungen als wichtiges Kriterium bei der Arbeitgeberwahl (Randstad Employer Brand Research 2022). Welche Art Weiterbildung Sie anbieten, hängt von einigen Faktoren ab. Um ihre größtmögliche Wirkung zu entfalten, sollte eine Weiterbildung für den aktuellen oder auch den anvisierten Job der Mitarbeiter relevant sein. Das nächste Mitarbeitergespräch steht an? Fragen Sie Ihre Mitarbeiter, welche Weiterbildung oder Umschulung für sie interessant ist.
Weiterbildung ist vielschichtig. Sie ist nicht auf den Besuch eines Kurses oder Workshops beschränkt. Praxisnahes Lernen sowie ergänzende Angebote wie Teilqualifizierungen und auch Nachwuchsförderung werden zunehmend wichtig. Idealerweise bleiben Arbeitgeber und Arbeitnehmer im regelmäßigen Austausch, um Chancen auszuloten und den optimalen Weg der Weiterbildung zu gehen. Die Personalentwicklung umfasst diese Bereiche:
- Orientierung:
Beim Orientierungstraining stellen Sie Ihre Unternehmenskultur, Ihr Leitbild und Ihre Werte sowie Ihre Unternehmensstruktur vor. Neue Mitarbeiter erlangen dadurch ein besseres Verständnis für Ihr Unternehmen. Das fördert die Identifikation und schafft ein besseres Bewusstsein über Branche und Wettbewerb. - Einarbeitung:
Preboarding und ein ausgewogenes und gründliches Onboarding legen den Grundstein für eine starke Bindung neuer Mitarbeiter. Bei der Einarbeitung werden u. a. die Ziele der jeweiligen Abteilung und fachliche Aspekte der Position behandelt. - Fachspezifische Fähigkeiten:
Hierbei handelt es sich um komplexere berufsbezogene Schulungen. Mit jeder neu erlernten Fähigkeit können Mitarbeiter besser selbstständig arbeiten. - Sozialkompetenz:
Diese Kurse vermitteln teambezogene Fähigkeiten wie Kommunikation, Führung, Konfliktlösung oder auch Unternehmensethik. Sie eignen sich, um Teambuilding und potenzielle künftige Führungskräfte zu fördern.
Lesetipp: Soft Skills einer Führungskraft – so geht erfolgreiche Teamarbeit - Qualitätskontrolle:
Als unverzichtbare Art der Schulung im Bereich der Fertigung sorgen Qualitätskontrollprogramme dafür, dass Produkte bestimmten Vorgaben entsprechen. - Sicherheit:
In vielen Bereichen sind Sicherheitsschulungen gesetzlich vorgeschrieben. Dabei erfahren Mitarbeiter mehr über Sicherheitsrichtlinien und -verfahren. Sie lernen den richtigen Umgang mit Sicherheitsausrüstung und wie man Erste Hilfe leistet. Sicherheitsschulungen können auch branchenspezifische Themen wie die Lebensmittelsicherheit betreffen.
Arbeiten Sie mit einem Personaldienstleister
Personaldienstleister unterstützen und beraten Unternehmen beim Recruiting und Management ihres Personals. Denn Weiterbildung und Flexibilität lohnen sich für die Mitarbeiter-Bindung vor allem dann, wenn sie den richtigen Mitarbeitern zu Gute kommen.
Gute Personaldienstleistungsunternehmen vermitteln Ihnen die richtigen Mitarbeiter für Ihr Unternehmen. Im Rahmen der Personalvermittlung werden Kandidaten sorgfältig ausgewählt. In Interviews und Eignungstests wird nicht nur die fachliche Qualifikation geprüft. Kandidaten werden nach ihren Vorstellungen und Werten beurteilt. Der perfekte Match – fachlich wie menschlich – sorgt für ein höheres Commitment der neuen Mitarbeiter. Die Bindung wird von Anfang an gestärkt.
Weitere Pluspunkte: Personaldienstleister sind Profis in allen HR-Belangen. Anbieter wie Randstad verfügen im Rahmen eines Talent Pools über zahlreiche Kontakte zu geeigneten Kandidaten. Das spart eine Anzeigenschaltung – und damit Zeit und Geld. Als Marktführer mit über 50 Jahren Erfahrung kennt Randstad den Arbeitsmarkt und die Marktanforderungen. Mit der Randstad Akademie setzt Randstad zudem einen Schwerpunkt in der Weiterbildung. Qualifizierungsangebote fördern die Beschäftigungsfähigkeit von Kandidaten.
Mit uns wird das Personalmanagement zu einer Chance zur Weiterentwicklung Ihres Geschäfts. Wir übernehmen die Einstellung, Einarbeitung, Weiterbildung und Organisation Ihres Personals. Sie konzentrieren sich auf Ihr Kerngeschäft, um Ihr Unternehmen im Wettbewerb voranzubringen.
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jetzt herunterladenFragen und Antworten
Hier finden Sie Fragen und Antworten zum Thema Mitarbeiterbindung.
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Was ist Mitarbeiterbindung?
Unter Mitarbeiterbindung versteht man alle Maßnahmen und Konzepte von Arbeitgebern, die darauf abzielen, Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden. Im Umkehrschluss soll die Personalfluktuation möglichst niedrig gehalten werden. Je zufriedener die Belegschaft ist und je mehr sie sich mit den Werten und Zielen des Unternehmens identifiziert, desto verbundener fühlt sie sich mit ihm.
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Warum ist Mitarbeiterbindung wichtig?
Die Bindung von Mitarbeitern ist für Unternehmen heutzutage ein zentrales Thema. Ausscheidende Mitarbeiter durch neue qualifizierte Arbeitskräfte zu ersetzen, ist aufwändig. Durch den Fachkräftemangel sind geeignete Kandidaten schwer zu finden. Zugleich steigen die Ansprüche von Arbeitnehmern. Durch den demografischen Wandel wird das Missverhältnis zwischen offenen Stellen und verfügbaren Bewerbern weiter wachsen. Aus diesem Grund ist es zunehmend wichtig, die Belegschaft an das Unternehmen zu binden. Wer die Bindung seiner Mitarbeiter optimiert, investiert in die langfristige Stabilität und das Wachstum seines Unternehmens.
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Wie kann man Mitarbeiter an das Unternehmen binden?
Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung gibt es vielfältige: vom Gehalt über das Schaffen einer positiven Arbeitsumgebung bis hin zur flexiblen Regelung der Arbeitszeit. Auch soziale Faktoren wie die Stimmung im Team und die Offenheit für verschiedene Identitäten und Bildungshintergründe spielen eine wesentliche Rolle dabei, wie zufrieden Mitarbeiter sind.
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Was gehört zur Mitarbeiterbindung?
Zur Mitarbeiterbindung gehört auch eine Analyse der Austrittsgründe und Wünsche der Arbeitnehmer. Hierzu dienen unter anderem Feedbackgespräche und anonyme Umfragen. Konkrete Maßnahmen zielen auf die Stärkung der Mitarbeiterbindung ab, z. B. flexible Arbeitszeitmodelle und Weiterbildungsmöglichkeiten. Das Whitepaper „7 erfolgversprechenden Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung" geht ausführlich auf die Möglichkeiten ein. Jetzt herunterladen!
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