Definition Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt ist ein imaginärer Ort, an dem sich Nachfrage und Angebot an Arbeitskräften treffen. Arbeitgeber stellen die Nachfrager dar. Sie suchen nach Arbeitskräften für ihre freien Arbeitsplätze. Arbeitnehmer sind die Anbieter. Sie verfügen über Arbeitskraft, die sie einem privaten Unternehmen oder einem öffentlichen Haushalt verkaufen.
Um die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt zu bewerten, gelten die Erwerbstätigenquote und die Arbeitslosigkeit als wichtigste Faktoren.
Zusammensetzung
Wie setzt sich der Arbeitsmarkt zusammen?
In Deutschland gibt es einen ersten und einen zweiten Arbeitsmarkt. Der erste Arbeitsmarkt oder „normale Arbeitsmarkt“ kommt ohne Förderungen, staatliche Subventionen und andere politische Maßnahmen aus. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind die einzigen Teilnehmer an diesem Markt.
Der zweite Arbeitsmarkt wurde für Menschen geschaffen, die auf dem freien Arbeitsmarkt keine oder nur geringe Chancen auf einen Arbeitsplatz haben. Er wird durch staatliche Mittel reguliert und subventioniert. Dies umfasst z. B. Maßnahmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Langzeitarbeitslose, die Förderung von Leistungen wie Bewerbungscoachings sowie den Zugang zu Weiterbildungsangeboten und Qualifikationsmöglichkeiten. Ziel ist, die betroffenen Arbeitslosen den Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Analyse Ihres Arbeitsmarkts
individuell für Sie erstellt, regional
Demografische Entwicklung begünstigt Arbeitskräftemangel
Weltweit stehen Staaten vor den Herausforderungen einer immer älter werdender Gesellschaft. Eine der folgenreichsten Konsequenzen dieser demografischen Entwicklung ist der allgemeine Arbeitskräftemangel, der die Arbeitswelt von morgen maßgeblich mitbestimmen wird. Die alternde Gesellschaft ist aber nicht der einzige Grund dafür.
Zukunft
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Demografischer Wandel
Der demografische Wandel hat nicht nur schon heute große Auswirkungen auf den sich wandelnden Arbeitsmarkt, er wird den Arbeitsmarkt auch künftig stark prägen. Mitarbeiter werden immer älter, aber auch immer geschätzter – sie bringen jahrelange Expertise mit, und letztlich rücken nicht genügend junge Arbeitskräfte nach.
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Globalisierung
Die Zahl der Arbeitsplätze, die direkt oder indirekt vom internationalen Export abhängig ist, nimmt stetig zu. So entstehen z. B. hierzulande neue Arbeitsplätze, weil der Bedarf an Gütern in einem anderen Land steigt. Die Globalisierung bedeutet gleichzeitig auch mehr Wettbewerb, was wiederum zur Schließung, Verlagerung und zum Verlust von Arbeitsplätzen führen kann.
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Technologischer Wandel
Die Digitalisierung nimmt Einfluss auf alle Branchen und Berufe. Wo Arbeitsplätze wegfallen, entstehen neue. Eine Massenarbeitslosigkeit ist nicht zu erwarten. Allerdings wird sich die Arbeitsmarktstruktur verändern. Neue fachliche Fähigkeiten sind gefragt, aber auch menschliche Kompetenzen wie Empathie und Resilienz. So werden vor allem Berufsbildung, Weiterbildung und Umschulungen wichtiger.
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New Work
Die Bedürfnisse der Menschen an die Arbeit verändern sich. Gleiches gilt für die Anforderungen an Arbeitskräfte. Eine neue Arbeitskultur entsteht, die somit auch neue Arbeitsmodelle und -strukturen fördert.
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Arbeitsorganisation
Der Bedarf an flexibler Arbeit steigt. Unternehmen müssen agiler werden, um konjunkturelle Schwankungen auszugleichen. Mitarbeiter suchen zunehmend nach projektbezogenen Aktivitäten, um ihrem Bedürfnis nach Individualität gerecht zu werden. Zeitarbeit und freiberufliche Tätigkeiten gewinnen an Bedeutung. Durch Zeitarbeit sind Arbeitskräfte z. B. in unterschiedlichen Arbeitsbereichen tätig. So können sie einfach herausfinden, in welchem Bereich sie langfristig beschäftigt sein wollen.
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Diversity
Mit der Internationalisierung der Absatzmärkte wird auch der Arbeitsmarkt vielfältiger. Die Kontakte zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen nehmen zu. Auch die Biografien der Arbeitskräfte werden individueller. Diversity Management gewinnt für den produktiven Umgang mit persönlicher Vielfalt an Bedeutung, wenn es um z. B. Alter, ethnische Zugehörigkeit, Religion, Geschlecht, sexuelle Orientierung oder sichtbare wie auch nicht sichtbare Behinderungen geht.
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