Was ist Employer Branding?
Ihre Arbeitgebermarke ist gleichzeitig Reputation und Aushängeschild Ihres Unternehmens für Mitarbeiter, Bewerber und andere Stakeholder. Sie verkörpert Ihre Werte, Ihre Kultur und Ihr Arbeitsumfeld und bietet ein Versprechen, das sich – wenn es erfüllt wird – auszahlt.
In Zeiten von Arbeitskräftemangel und hohem Wechselwillen kämpfen Unternehmen um neue und bestehende Mitarbeiter. Die Reputation spielt dabei eine eine bedeutende Rolle. Heute ist es wichtiger denn je, ein positives Unternehmensimage aufzubauen – und es nicht nur nach innen zu leben, sondern auch nach außen zu tragen.
Die „Employer Branding“-Definition liegt somit in einem Zusammenspiel zwischen Marketing und Personalwesen. Mit der richtigen Marken-Strategie gelingt es dem Personalwesen, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren – und damit sowohl neue Arbeitskräfte zu gewinnen als auch gute Mitarbeiter langfristig im Unternehmen zu halten.
Wie entsteht eine attraktive Arbeitgebermarke?
Um sich als Arbeitgeber hervorzuheben, benötigen Sie Einblicke in die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen, die Sie beschäftigen möchten. Ebenso müssen Sie Ihre Qualitäten als Arbeitgeber in Ihrer Marke nach außen demonstrieren.
Wir sind Experten für Employer Branding und führen umfassende Untersuchungen durch um herauszufinden, was Unternehmen für Mitarbeiter attraktiv macht. Unsere jährliche Randstad Employer Brand Research liefert für 32 Länder Details zu den Schlüsselfaktoren und Motivatoren von Arbeitnehmern.
Employer Branding: Ziele
Im Kern geht es um eine positive Wahrnehmung des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber. Die Employer Branding Vorteile wirken sich sowohl im Recruiting bei einer positiven Candidate Experience als auch im Bereich der Mitarbeiterbindung aus.
Um beim Ringen um die besten Talente sichtbar zu sein, sind Stellenangebote allein nicht ausreichend. Eine starke Arbeitgebermarke wirkt wie ein Magnet: Statt sich als Arbeitgeber im Recruitingprozess ausführlich und mit guten Argumenten vorzustellen, kennen Bewerber den Wert des Unternehmens und kommen im besten Fall aus eigenem Antrieb. Nicht selten macht am Ende das Unternehmen mit der stärksten Arbeitgebermarke das Rennen.
Sind Mitarbeiter zufrieden und sehen eine Perspektive für sich, bleiben sie ihrem Arbeitgeber weitaus länger erhalten als Mitarbeiter in Unternehmen ohne Wertversprechen. Die vorherrschende Kultur hat Einfluss auf die Fluktuation. Das wohl deutlichste Zeichen für eine gepflegte Unternehmenskultur ist somit die Mitarbeiterbindung.
Employer Branding Messung und Bewertung
Haben Unternehmen beim Employer Branding Vorteile erkannt und sich mit der Umsetzung beschäftigt, steht die Frage nach der Messung und Bewertung im Raum. Ein Ziel kann nur erreicht werden, wenn entsprechende Leistungswerte existieren. Bereits während der Entwicklung der Arbeitgebermarke und der ersten Maßnahmen sollten die Veränderungen dokumentiert werden:
-
Kennzahlen und Metriken zur Erfolgsmessung
Zu den entscheidenden Leistungskennzahlen (Key-Performance-Indicators, KPI) bei der Entwicklung einer Arbeitgebermarke gehören Sichtbarkeit und Reichweite. Steigen die Zugriffe auf die Jobseite? Wie verhält sich die Interaktionsrate auf den Social-Media-Kanälen? Steigt die Anzahl der Bewerbungen und vor allem auch Initiativbewerbungen? Wie entwickelt sich die Fluktuationsrate? All diese Zahlen verraten, ob sich die Arbeitgebermarke positiv entwickelt.
-
Monitoring von Online-Bewertungen und Employer-Branding-Indizes
Behalten Sie Ihre Rezensionen auf Suchmaschinen und Social Media im Auge und scannen Sie Recruiting-Plattformen sowie Portale zur Arbeitsplatzvermittlung. Reagieren Sie unbedingt auf Bewertungen, indem Sie sich für positive Kommentare bedanken und bei negativen Aussagen Stellung beziehen.
-
Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Employer-Branding-Strategie
Anhand der Beobachtung ihrer Kennzahlen sehen Unternehmen, ob Struktur und Employer-Branding-Umsetzung erfolgreich sind. Passen die Unternehmenswerte zur aktuellen Situation, handelt das Unternehmen authentisch? Bleiben Sie am Ball und passen Sie Ihre Maßnahmen gegebenenfalls an. Auch regelmäßige Mitarbeiterbefragungen liefern wertvolle Hinweise.
Interessantes zum Thema Arbeitgeberattraktivität
Fragen und Antworten
-
Warum ist Employer Branding wichtig?
Der Arbeitskräftemangel ist vorherrschend und sorgt dafür, dass sich Unternehmen stärker um neue Mitarbeiter bemühen müssen. Auch die Bindung der bestehenden Belegschaft ist wichtig, denn nur so bleibt der Personalbestand langfristig stabil. Die Investition in ein erfolgreiches Employer Branding verleiht Arbeitgebern ein gutes Arbeitgeberimage, das wiederum nötig ist, um für Arbeitnehmer generell attraktiv zu sein.
Nachwuchssorgen und Fluktuation betreffen viele Branchen. Sogar für Jobs, die bei Schulabgängern hoch im Kurs stehen, lassen sich nicht mehr so leicht Auszubildende finden wie noch vor einigen Jahren. Galt es noch vor einer Generation als Auszeichnung, sein gesamtes Berufsleben bei einem einzigen Arbeitgeber verbracht zu haben, steigen die Karriereaussichten heute in der Regel mit jedem Wechsel.
-
Was gehört alles zum Employer Branding?
Im Rahmen des Employer Brandings bieten sich verschiedene Maßnahmen an, die das Arbeitgeber-Image stärken – von attraktiven Rahmenbedingungen wie flexible Arbeitsmodelle, familienfreundliche Strukturen oder Homeoffice-Angeboten über beliebte Benefits wie Jobrad, Shoppingvorteile und Bahncard bis zu interessanten Fortbildungen und Karrierechancen. Grundsätzlich zählt die Wertschätzung der Mitarbeiter zu den wichtigsten Faktoren.
Im Kern geht es darum, dass das Markenversprechen authentisch und im Unternehmen erlebbar sein muss. Mit einer positiven Arbeitsumgebung und Kultur, die Mitarbeiter stolz darauf macht, Teil des Unternehmens zu sein, legen Arbeitgeber einen guten Grundstein.
Folgende „Employer Branding“-Beispiele zeigen, mit welchen Inhalten und Werten eine erfolgreiche Arbeitgebermarke aufgebaut werden kann:
- Flexible Arbeitszeiten
- Homeoffice oder Remote-Arbeit
- Workation-Programme
- Familienfreundliche Maßnahmen
- Mitsprache und Teilhabe
- Positive Unternehmens-, Arbeits- und Fehlerkultur
- Wertschätzender Umgang auf Augenhöhe
- Mitarbeiterevents
- Weiterbildungsmöglichkeiten
- Karrierechancen
- Diverse Mitarbeiterbenefits
Diese „Employer Branding“-Beispiele funktionieren nicht für sich alleine – das Gesamtpaket entscheidet.
-
Was macht gutes Employer Branding aus?
Die Firmenkultur und Werte eines Unternehmens bestimmen maßgeblich über den Erfolg oder Misserfolg der „Employer Brand“-Maßnahmen. Handeln Unternehmen authentisch und belassen es nicht bei einmal definierten Zielen, sind sie auf einem guten Weg zu einer attraktiven Arbeitgebermarke. Um langfristig erfolgreich zu sein, sind regelmäßige Erfolgsmessungen und Anpassungen wichtig. Arbeitgeber sollten feinfühlig darauf achten, welche Benefits und Maßnahmen bei ihren Mitarbeitern besonders gut ankommen und entsprechend nachjustieren.
-
Was sind „Employer Branding“-Maßnahmen?
Zu den „Employer Branding“-Maßnahmen zählen internes und externes Employer Branding.
Interne Maßnahmen umfassen alle Schritte zur Bindung bereits beschäftigter Mitarbeiter an das Unternehmen, beispielsweise durch flexible Arbeitszeiten, Fortbildungen, Karrierechancen innerhalb des Unternehmens und einen wertschätzenden Umgang.
Externes Employer Branding zielt darauf ab, neue Mitarbeiter zu begeistern und zu gewinnen. Auch hier spielen Vorteile in der Arbeitszeitgestaltung und Entwicklungsmöglichkeiten eine große Rolle. Aber auch Entgelt, Kommunikation, das persönliche Erleben während des Bewerbungsprozesses und der Ruf des Unternehmens entscheiden darüber, ob sich Bewerber für vakante Jobs entscheiden.
Weitere Insights
Unser HR-Portal bietet noch weitere interessante Themen für Unternehmen – von A wie Arbeitsplatzsicherung bis Z wie Zeitarbeit.
zur HR-Portal-Übersicht