Gründe, den bisherigen Job aufzugeben und was ganz anderes zu machen, gibt es viele. Die Überlegung ist vor allem dann akut, wenn nach einer langen Jobpause der Wiederereinstieg ansteht. Wenn Sie nicht in Ihren vorherigen Beruf zurück möchten oder können, steht eine berufliche Umorientierung an.

Berufliche Neuorientierung: aber was?

Die Frage „Wie kann ich mich beruflich neu orientieren“ kann durchaus Kopfzerbrechen bereiten. Sehr empfehlenswert ist es, sich beim Wunsch nach einer grundsätzlichen Jobveränderung zuerst Klarheit zu verschaffen, was Sie genau hiermit verbinden. Machen Sie eine Bestandsaufnahme:

  • Welche Wünsche und Ziele führen zu dieser Entscheidung?
  • Wie konkret sind Ihre beruflichen Vorstellungen bereits?
  • Welche Stärken und Kompetenzen bringen Sie für den neuen Traumberuf mit?
  • Welche Erfahrungen sind vorhanden?

Anschließend blicken Sie in die Zukunft und entwickeln eine konkrete „Vision“ für Ihre berufliche Veränderung:

Nun überlegen Sie, was eventuell fehlt, um diese Vision zu verwirklichen:

  • notwendige Weiterbildungen
  • das Knüpfen neuer Kontakte
  • eine Strategie für die Bewerbung oder einen Business Plan für Ihr eigenes Unternehmen etc.

Nach der Analyse können Sie auch zu dem Ergebnis kommen, dass Sie sich gar nicht beruflich verändern möchten. Auch das ist völlig in Ordnung.

Werden Sie sich in beiden Fällen darüber klar, was die nächsten Schritte sind. Und werden Sie anschließend aktiv! 

ein Mann arbeitet am Laptop und schaut nachdenklich nach oben
ein Mann arbeitet am Laptop und schaut nachdenklich nach oben

Orientierungsphase

Vielleicht entscheiden Sie sich auch für einen Neuanfang, wissen aber noch nicht genau, welchen Beruf Sie ergreifen möchten? Dann können Sie zuerst eine Orientierungsphase einplanen, bevor Sie Ihre endgültige Vision festlegen.

Informieren Sie sich über verschiedene Berufsbilder. Suchen Sie Kontakt zu anderen Menschen, die in diesen Berufen arbeiten und sprechen Sie mit ihnen. Oder probieren Sie einfach mal verschiedene Tätigkeiten aus, z. B. im Rahmen von Praktika, als Urlaubsvertretung oder als Teilzeitjob.

Manchmal ist es sinnvoll, dass Sie die Arbeit in einer neuen Branche zuerst für sich testen, bevor Sie eine teure und zeitintensive Aus- oder Weiterbildung absolvieren. Beginnen Sie dann als Quereinsteiger in einer Position, für die keine formale Ausbildung erforderlich ist. Macht Ihnen die Arbeit dort Freude, können Sie Ihre nächsten Karriereschritte planen. Wer als Fachfremder den Einstieg in ein neues Berufsfeld wagen will, sollte früh nach passenden Jobangeboten Ausschau halten. Wo ein Quereinstieg möglich ist, ist dies oft in der Stellenausschreibung genannt. 

Um Fuß in einer neuen Branche zu fassen und diese besser kennenzulernen, lohnt sich der Einstieg über die Zeitarbeit. So lassen sich verschiedene Stationen und Tätigkeiten testen – verbunden mit den Vorteilen einer festen Anstellung beim Zeitarbeitsunternehmen und der Betreuung durch erfahrene Personalfachleute.

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Kompetenzerwerb

Je nach Traumjob kann für den Start in die neue Karriere eine Ausbildung oder ein Studium notwendig sein. Dies müssen Sie organisieren. Berücksichtigen Sie sowohl zeitliche als auch formale und finanzielle Aspekte.

  • Welche Zugangsvoraussetzungen gelten für den gewünschten Beruf und für eine gegebenenfalls notwendige Ausbildung?
  • Wo können Sie die Aus- und Weiterbildung bzw. ein Studium absolvieren?
  • Wann starten Ausbildung oder Studium?
  • Welche Kosten werden hierfür fällig?
  • Wie viel Zeit werden Sie benötigen und wie können Sie während dessen Ihren Lebensunterhalt bestreiten?

Wer Maßnahmen wie Ausbildung, Studium oder Umschulung anstrebt, muss Bewerbungsfristen bedenken. Insbesondere große Unternehmen vergeben Ausbildungsplätze bereits bis zu 12 Monate vor Ausbildungsbeginn.

Bewerbungstipps

Beim Neustart der beruflichen Karriere ist der erste Eindruck oft entscheidend. Für Bewerbungsschreiben gibt es Mustervorlagen ebenso wie Lebenlauf-Vorlagen. Wichtig ist ein individueller Inhalt, damit Sie sich von anderen Bewerbern abheben. Für die Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche sind auch Coachings hilfreich, vor allem nach einer längeren Pause. Umfangreiche Bewerbungstipps stellen wir Ihnen in unserem Bewerbungsratgeber zur Verfügung:

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Neustart als Selbstständiger oder Unternehmensgründer

Vielleicht haben Sie nicht nur den Wunsch nach einem Job- oder Arbeitgeberwechsel, sondern Sie möchten sich sogar selbstständig machen. Im Prinzip stellen sich die gleichen Fragen wie bei einer Neuorientierung im Beruf als Angestellter. Daneben kommen zahlreiche weitere Aufgaben auf Sie zu, um eine Existenzgründung wirtschaftlich erfolgreich zu gestalten: von der Einrichtung notwendiger Geschäfts- bzw. Produktionsstätten über die Kundenakquise bis hin zur Wahl der geeigneten Rechtsform sowie Finanz-, Steuer- und Vertragsfragen.

Umfangreiche Informationen und Hilfestellungen zur Vorbereitung einer Existenzgründung finden Sie im Internet. Auch vor Ort gibt es entsprechende Beratungsangebote, z. B. bei den IHKs, der Agentur für Arbeit, den Kommunen sowie privaten Initiativen wie den Wirtschaftspaten.

Berufliche Neuorientierung: Beispiele

Es gibt vielfältige Möglichkeiten für die Neuorientierung: Job radikal ändern oder nur leicht modifizeren.

  1. Branchenwechsel
    Sie üben den gleichen Beruf, z. B. Personalsachbearbeiter, in einer anderen Branche aus, mit der Sie sich besser identifizieren können. Der Branchenwechsel kann Ihnen zu einer völlig anderen Haltung und mehr mehr Freude an Ihrem bisherigen Job verschaffen.
  2. Berufliche Veränderung in ähnlichem Umfeld
    Bei dieser Art Neuorientierung können Sie Ihre Fachkenntnisse in einem anderen Kontext nutzen. Sie waren beispielsweise bislang als Pflegekraft in einer sozialen Einrichtung tätig und arbeiten nach Ihrer Jobveränderung am Empfang eines Pflegeheimes. Oder Sie steigen aus dem Lehramt aus und beraten künftig andere Lehrkräfte.
  3. Durch Weiterqualifizierung beruflich verändern
    Sie setzen auf Ihren bislang erworbenen Qualifikationen auf und bilden sich weiter. Zum Beispiel waren Sie bislang Notfallsanitäter und entscheiden sich für ein Medizinstudium, um als Arzt oder in der medizinischen Forschung arbeiten zu können.
  4. Downgrading
    Sie gehen beim Downshifting bewusst nicht mehr auf Ihr vorheriges Level zurück sondern entscheiden sich für den Umstieg in eine niedrigere Hierarchie-Ebene. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Lagerleiter sich für die Arbeit als Sachbearbeiter für die Lagerverwaltung entscheidet.
  5. Quereinstieg
    Sie machen einen harten Schnitt und wagen den Sprung ins kalte Wasser. Bei einem Quereinstieg nimmt man die Arbeit in einem Beruf auf, den man nicht erlernt hat. Sie stellen zum Beispiel fest, dass Sie kommunikativ sind und mal was anderes machen möchten. Sie nehmen als gelernter Sozialassistent eine Anstellung in einem Call-Center an und beraten nach einer Einarbeitungsphase Kunden.
  6. In ein anderes Land gehen
    Berufliche Umorientierung tritt auf jeden Fall ein, wenn Sie sich für einen neuen Job im Ausland entscheiden.
  7. Wechsel in Selbstständigkeit oder Freiberuflichkeit
    Sie entscheiden sich zum Beispiel dafür, Ihre Fähigkeiten als Grafik-Designer nicht mehr für einen Arbeitgeber einzusetzen und abhängig beschäftigt zu sein, sondern im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit.

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