Lieferanten-Management
Personaldienstleister bieten verschiedene Modelle der Zusammenarbeit an. Beim Einkauf von Personaldienstleistungen ist es im Rahmen des Supplier Management wichtig, ein zum Unternehmen und dessen Bedürfnissen passendes Modell zu wählen. Nachfolgend sind gängige Lieferantenmodelle nach dem Total-Talent-Ansatz beschrieben.
Personallösungen
Modelle der Zusammenarbeit – Entwicklung des flexiblen Personals
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Single Sourcing
Beim Modell „Single Sourcing“ bezieht Ihr Unternehmen seine externen Mitarbeiter von einem einzigen Personaldienstleister. Das Ein-Lieferanten-Modell eignet sich besonders gut für kleine und mittelständische Unternehmen, die Fremdpersonal ausschließlich für bestimmte Aufgaben einsetzen.
Vorteile:- Die Geschäftsbeziehung mit dem Dienstleister ist überschaubar. Sie können den Personaleinsatz persönlich abstimmen.
- Der Personaldienstleister im Ein-Lieferanten-Modell kennt seine Kunden samt deren Anforderungen meist sehr gut.
Herausforderungen:
- Ihr Unternehmen kann lediglich auf den Personalpool einer Zeitarbeitsfirma zurückgreifen.
- Wettbewerb sowie Preis-Leistungs-Vergleiche fehlen.
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Supplier Pool / gelistete Lieferanten
Hier handelt es sich um Lieferantenbeziehungen zu mehreren Lieferanten, mit denen Sie von Fall zu Fall Einzelverträge schließen. Diese Form der Zusammenarbeit eignet sich wegen des hohen administrativen Aufwands nur für kleine, überschaubare Volumina.
Vorteile:
- Mit diesem Modell greifen Sie auf einen größeren Personalpool zurück als bei dem Ein-Lieferanten-Modell.
- Aufgrund der Wettbewerbssituation erzielen Sie bessere Konditionen.
Herausforderungen:
- Einige Dienstleister sind auf bestimmte Qualifikationen spezialisiert, so dass Sie für unterschiedliche Vakanzen ggf. neue Anbieter finden müssen.
- Das Sichten der Angebote verschiedener Anbieter und die Auswahl externer Mitarbeiter nimmt Zeit in Anspruch.
- Vor allem für große Firmen ist der administrative Aufwand unwirtschaftlich.
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Preferred Supplier Pool
Der „Preferred Supplier Pool“ zeichnet sich dadurch aus, dass Ihr Unternehmen Rahmenverträge mit einer beschränkten Anzahl an Personaldienstleistern schließt. Sie verhandeln Verträge regelmäßig, die Konditionen gelten dann für einen definierten Zeitraum. Bei auftretendem Personalbedarf schlagen die Personaldienstleister Profile externer Mitarbeiter vor, Ihr Unternehmen wählt geeignete Mitarbeiter für die Einsätze aus.
Vorteile:
- Ihr Unternehmen greift auf einen größeren Personalpool zurück als beim „Single Sourcing“.
- Aufgrund der Wettbewerbssituation erzielen Sie bessere Konditionen.
- Der administrative Aufwand ist geringer als bei einem dezentralen Supplier-Pool.
Herausforderungen:
- Das Sichten der Angebote verschiedener Anbieter und die Auswahl externer Mitarbeiter nimmt Zeit in Anspruch.
- Vor allem für große Firmen birgt das Modell das Risiko, dass die Anzahl der Rahmenvertragspartner mit der Zeit auf ein nicht zielführendes Maß ansteigt.
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Master Vendor
Als „Master Vendor“ übernimmt der Personaldienstleister die komplette Koordination und Steuerung des in Ihrem Unternehmen eingesetzten Fremdpersonals. Er ist Hauptlieferant und steuert weitere Personaldienstleister, die Co-Lieferanten sind. Kann der Master Vendor Ihren Personalbedarf nicht mit eigenen Mitarbeitern decken, beauftragt er Sublieferanten. Dem Master Vendor obliegt somit die Koordination der Personalbeschaffung.
Vorteile:
- Dieses Modell bietet Ihnen eine relativ hohe Liefersicherheit, so dass alle Vakanzen rechtzeitig besetzt werden.
- Der administrative Aufwand reduziert sich für Ihr Unternehmen deutlich.
- Durch seine Verhandlungsposition kann der Master Vendor Einsparungen für Ihr Unternehmen erzielen.
- Sie profitieren von standardisierten Managementprozesse und -informationen.
- Administrative Abläufe werden konsolidiert, z. B. Sammelrechnung.
Herausforderungen:
- Ihr Unternehmen muss den Master Vendor sorgfältig wählen, da es ihm weitreichende Befugnisse überträgt.
- Der verfügbare Personalpool ist durch den zwischengeschalteten Master Vendor für Sie zunächst nicht direkt transparent, für Transparenz sorgen jedoch Distributionstools und Reportings.
- Bei diesem Modell sind eine gute Vertrauensbasis zwischen den Beteiligten und ein sorgsames Kostenmanagement nötig.
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Managed Service Provider (MSP)
Der „Managed Service Provider“ fungiert wie der Master Vendor als Schnittstelle zwischen Ihrem Unternehmen und Lieferanten, ist in der Regel jedoch nicht selbst als Lieferant tätig. Beim Modell MSP trägt der Dienstleister die operative Verantwortung für die Personalbeschaffung und entwickelt eine Recruitment-Strategie.
Vorteile:
- Da der MSP keine eigenen Mitarbeiter stellt, ist Neutralität gegeben.
- Für Ihr Unternehmen reduzieren sich die administrativen Aufwände, denn der MSP kümmert sich um das Personalmanagement, arbeitsrechtliche Anliegen und das Lieferantenmanagement.
- Das Modell bietet die größtmögliche Liefersicherheit sowie eine transparente Übersicht über die Kosten und die Lieferanteneffizienz.
- Durch Prozessoptimierungen im Rahmen vom MSP können Sie besonders viele Kosten einsparen.
- Managed Service Providing ist mit am compliance-gerechtesten.
Herausforderungen:
- Durch die weitreichenden Befugnisse des MSP muss der Partner mit Bedacht ausgewählt und eine Vertrauensbasis geschaffen werden.
- Dieses Modell eignet sich vorrangig für Großkonzerne, die einen großen Mitarbeiterpool benötigen und hohe Compliance-Vorgaben haben.
Modelle der Zusammenarbeit – Entwicklung des dauerhaften Personals
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Dezentrale Steuerung
Einzelne Lieferanten/Headhunter vermitteln Kandidaten zur Besetzung von dauerhaften Vakanzen.
Vorteil:
- Sie arbeiten mitunter gezielt mit Dienstleistern zusammen, die auf bestimmte Qualifikationen spezialisiert sind.
Herausforderungen:
- Bedingt durch die Spezialisierungen müssen Sie für unterschiedliche Vakanzen neue Anbieter finden.
- Das Sichten der Angebote verschiedener Anbieter und die Auswahl externer Mitarbeiter nimmt Zeit in Anspruch.
- Vor allem für große Firmen ist der administrative Aufwand unwirtschaftlich.
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Bevorzugte Agenturen
Ähnlich wie bei den gelisteten Lieferanten für flexibles Personal übernehmen gelistete Agenturen/Lieferanten bzw. Headhunter die Rekrutierung von festem Personal. Dies kann auch inhouse/onsite in Ihrem Unternehmen geschehen.
Vorteile:
- Mit diesem Modell greift Ihr Unternehmen auf einen größeren Personalpool zurück als bei der dezentralen Steuerung.
- Aufgrund der Wettbewerbssituation erzielen Sie bessere Konditionen.
- Der administrative Aufwand ist geringer als bei einem dezentralen Supplier-Pool.
Herausforderungen:
- Das Sichten der Angebote verschiedener Anbieter und die Auswahl externer Mitarbeiter nimmt Zeit in Anspruch.
- Vor allem für große Firmen birgt das Modell das Risiko, dass die Anzahl der Rahmenvertragspartner mit der Zeit auf ein nicht zielführendes Maß ansteigt.
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RPO (Recruiting Process Outsourcing)
Der Personaldienstleister übernimmt für Sie Teile oder die komplette Rekrutierung von festem Personal.
Ein RPO-Modell kann mit einer Reihe von spezifischen Services ausgestaltet werden, um die Ziele, Anforderungen und Herausforderungen der Rekrutierung für Ihr Unternehmen zielgerichtet zu erfüllen.
Vorteile:
- Ihr Unternehmen findet und bindet die richtigen Mitarbeiter schneller.
- Die Einstellungskosten und Einstellrisiken werden minimiert.
- Sie können auf das Fachwissen der Rekrutierungs-Experten des Dienstleisters zurückgreifen und reduzieren somit Aufwände.
Herausforderung:
- Durch die weitreichenden Befugnisse des RPO-Partners muss der Dienstleister mit Bedacht ausgewählt und eine Vertrauensbasis geschaffen werden.
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Total Talent Acquisition
Dieser Ansatz verbindet das Beste aus den beiden Welten der Rekrutierung von flexiblem und Stamm-Personal. Dieses Modell eignet sich für Großunternehmen, die sich auf die Expertise eines Hauptlieferanten fokussieren wollen.
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