Zuverlässigkeit im Beruf – die stille Schlüsselkompetenz
Beständigkeit, Loyalität, Glaubwürdigkeit, Verantwortungsbewusstsein: all diese Begriffe umschreiben die Fähigkeit zuverlässiger Menschen, gegebene Zusagen einzuhalten. Es handelt sich um eine oft „stille”, erst nach und nach ersichtliche Eigenschaft. Eher introvertierte Personen legen Zuverlässigkeit besonders häufig und natürlich an den Tag. Grund genug, sie hier einmal ins gedankliche Zentrum zu rücken.
Zuverlässigkeit Definition
Zuverlässigkeit (oder: Verlässlichkeit) lässt sich interessanterweise auf Gegenstände, wie auch auf Personen beziehen. Beim Menschen ist eine charakterliche Tugend gemeint, die allgemein für hohes Vertrauen sorgt. Wenn man für menschliche Zuverlässigkeit Beispiele findet, dreht es sich meist genau um diesen Punkt der Vertrauenswürdigkeit.
Ob bei der stets pünktlichen Erledigung von Arbeitsaufgaben, dem Worthalten oder dem Bewahren eines Geheimnisses: Es geht darum, gut darin zu sein, Erwartungen anderer zu erfüllen – und manchmal gar zu übertreffen.
Selbst wenn etwas einmal nicht wie geplant klappt: Eine zuverlässige Person wird Sie darüber stets rechtzeitig informieren. Es handelt sich um eine angenehme und hilfreiche Eigenschaft, die im Alltag zwar oft unausgesprochen stattfindet, aber dennoch Respekt verdient und allen Beteiligten Vorteile bringt.
Was bedeutet Zuverlässigkeit im Beruf?
„Die eigene Zuverlässigkeit lernt man erst schätzen, wenn man sich auf andere verlassen muss.”
Dieses Zitat von Mariano Rumor zeigt deutlich: Zuverlässigkeit im Beruf geht über die allgemeinen Umgangs-Regeln des Business-Knigge hinaus. Zuverlässiges Handeln ist im Beruf von herausragender Bedeutung. Denn nur so ist ein guter Teamzusammenhalt und produktives Arbeiten denkbar.
Verlässlichkeit im Job muss bewiesen werden – immer wieder
So unfair es auch scheinen mag: Der Ruf der Zuverlässigkeit ist im Job leider schnell ruiniert. Nur ein einziges Mal einen Kundentermin vergessen? Im ganzen Trubel eine Präsentation nicht vorbereitet? Einzelne, große Fehler entwickeln eine hohe negative „Strahlkraft” – manchmal gar über alle sonstigen Leistungen hinaus.
Umso wichtiger ist es, bei der Tages- und Wochenplanung strukturiert vorzugehen und Absprachen verlässlich einzuhalten. Zuverlässigkeit wird von Außenstehenden leider zu oft nur dann festgestellt, wenn sie fehlt. Um sich zu fokussieren, hilft es, sich die wichtigen Elemente der Zuverlässigkeit deutlich einzuprägen.
Elemente der Zuverlässigkeit
„Was bedeutet Zuverlässigkeit?” Wer den Begriff zunächst etwas schwammig findet, tut gut daran, ihn in seine konkreten Bestandteile zu zerlegen – und sich diese einzuprägen. Dies ist wesentlich nützlicher, als ihn nur als bloße Worthülse in Bewerbungen zu verwenden. In Folge werden die Elemente der Zuverlässigkeit übersichtlich zusammengefasst.
Zuverlässigkeit – Beispiele auf einen Blick:
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Erwartetes Ausführen
„Ja, klar, mache ich.” – und dann passiert: nichts. Solche Kollegen kennen Sie bestimmt auch. Vermeiden Sie es nach Kräften, selbst diese Person zu sein. Für den allgemeinen Arbeitsablauf und Ihren eigenen Ruf.
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Pünktlichkeit
Auch im Privaten gern gesehen, aber im Beruf essentiell: Halten Sie Termine ein. Besuchen Sie Meetings rechtzeitig und planen Sie etwa Anreisezeiten für Auswärtstermine großzügig.
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Wort halten
Vermeiden Sie leichtfertig gegebene Versprechen. Am besten denken Sie sogleich bei der Zusage sorgfältig darüber nach, ob sie sich auch tatsächlich einhalten lässt.
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Frühzeitig absagen
Wir alle sind einmal unerwartet überfordert – zuverlässige Menschen haben dabei aber die eigene Leistungsfähigkeit im Blick und sehen Engpässe und Spitzen voraus. Informieren Sie rechtzeitig, wenn Sie Versprochenes nicht einhalten können.
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Teamdenken
Auf Sie wartet eine gemeinsame Teamarbeit? Das nächste Großprojekt braucht Ihr Puzzleteil? Halten Sie solche Aufgaben klar und strukturiert im Fokus und halten Sie die Deadlines ein.
Wie kann man Zuverlässigkeit lernen?
Die gute Nachricht: Jeder kann Zuverlässigkeit lernen. Dies ist auch dann möglich, wenn sie – etwa für viele spontan und kreativ veranlagte Personen – nicht von Natur aus zum Wesenskern zählt. Achten Sie einfach auf die folgenden Punkte und verinnerlichen Sie die Lernprozesse entsprechend.
Zuverlässigkeit lernen: diese sechs Punkte zählen
- Gutes Beispiel bieten
Man kann viel über Zuverlässigkeit reden – am Ende zählen Taten. Achten Sie daher zunächst grundsätzlich darauf, dass Sie Ihren eigenen Ansprüchen auch selbst genügen. So tragen Sie zu einer guten Teamdynamik bei. - Zeit managen
Jeder Computer bietet heute einen digitalen Kalender. Zudem gibt es viele Softwarelösungen für die berufliche Zeitplanung. Recherchieren Sie Tools online und schlagen Sie Ihren Favoriten auch für die Teamarbeit vor. - Teamwork
Vernetzen Sie sich beruflich gut mit Ihren Kollegen. So lernen Sie alle voneinander, Aufgaben sind besser verteilt, Fehler werden leichter eingestanden und behoben. - Fehler analysieren
Alle Menschen machen Fehler, doch lernen Sie aus ihnen – den eigenen, wie denen Ihrer Kollegen. Analysieren Sie gemeinsam konstruktiv, wie Sie konkrete Fehltritte künftig vermeiden. So erzielt Ihr ganzes Team wertvolle Lerneffekte. Eine positive Fehlerkultur kann das Potenzial von Mitarbeitern entfalten und zur Innovation beitragen. Schaffen Sie eine Kultur, in der Fehler als Chance gesehen werden. - Autonomie fördern
Sie sind in einer Führungsrolle? Besonders dann ist es wichtig, Vertrauen auch selbst zu beweisen. Glauben Sie an die individuellen Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiter und Kollegen – und delegieren Sie entsprechend. - Um Hilfe bitten
Das für viele Schwerste zuletzt: Es scheint zunächst nicht intuitiv, aber auch gutes Um-Hilfe-Bitten macht zuverlässig. Oft sagt man zu schnell: „Das schaffe ich schon alleine.” Und dann scheitert man doch. Das sollten Sie vermeiden!
Für welche Berufe ist Zuverlässigkeit wichtig?
Zuverlässigkeit ist als Soft Skill für alle Berufsfelder von hoher Bedeutung. Besonders zentral ist sie aber bei Jobs, die Sicherheits- oder Hygieneinteressen Dritter betreffen.
Unter anderem in diesen Jobs ist Zuverlässigkeit besonders wichtig:
Sie suchen einen Job, in dem Zuverlässigkeit als Kernkompetenz besonders gefragt ist? Lassen Sie sich von unserer Jobbörse inspirieren.
zur Randstad JobbörseZuverlässigkeit als Teil der Bewerbung
Es ist ja schon ein Klischee: Der Begriff „Zuverlässigkeit” ist heute in vielen Stellenausschreibungen gefordert und in fast jeder Bewerbung aufgeführt. Umso wichtiger ist es für Sie, konkrete Punkte zu finden, die Ihre Zuverlässigkeit beweisen.
Sie sind beispielsweise viel in Projektarbeiten eingebunden oder haben in einer Kanzlei mit Abgabefristen zu tun? Erwähnen Sie, dass die Einhaltung von Deadlines oder das termingerechte Erreichen von Meilensteinen für Sie selbstverständlich ist. Als Beschäftigter in der Gesundheitsbranche unterstreichen Sie Ihre Zuverlässigkeit, indem Sie erwähnen, dass die Erfüllung aller Hygienevorschriften für Sie eine hohe Priorität hat.
Sehen Sie sich diese Seite noch einmal genau an, und fragen Sie sich, welche Ihrer Berufsprojekte oder privaten Tätigkeiten unterstreichen Ihre Zuverlässigkeit? Erwähnen Sie diese im Lebenslauf oder im Bewerbungsanschreiben.
Weitere Bewerbungstipps erhalten Sie in unserem Bewerbungsratgeber.
zum BewerbungsratgeberFragen und Antworten
Hier finden Sie Antworten auf Fragen rund um das Thema „Zuverlässigkeit im Beruf”.
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Was ist unter Zuverlässigkeit zu verstehen?
Zuverlässigkeit ist eine charakterliche Tugend, die es dem Gegenüber ermöglicht, Vertrauen zu entwickeln. Zuverlässige Menschen beweisen, dass sie Zusagen einhalten, man sich auf sie verlassen kann.
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Wann ist Zuverlässigkeit wichtig?
Es handelt sich allgemein um einen zentralen Soft Still im menschlichen Miteinander. Gerade bei gemeinsam organisierten Aktivitäten mit über mehrere Personen verteilten Teilaufgaben ist Zuverlässigkeit unabdingbar, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.
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Warum ist Zuverlässigkeit im Beruf wichtig?
Durch Zuverlässigkeit beeinflussen wir das (Arbeits-)Leben anderer direkt positiv – aber auch das eigene. Sie setzt Synergien frei, macht Abläufe effizienter und stärkt den Teamzusammenhalt. So bedeutet Zuverlässigkeit im Beruf auch höhere Motivation und Zufriedenheit. Unzuverlässigkeit wiederum erzeugt Konflikte im Arbeitsalltag. Um diese aufzulösen und dabei auch den richtigen Ton zu treffen, sind Konfliktfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit essenzielle Skills.