Stress am Arbeitsplatz – ab wann wird es kontraproduktiv?

Stress am Arbeitsplatz ist für viele ein alltäglicher Begleiter. Wer kann schon von sich behaupten, niemals gestresst zu sein? Tut das dennoch jemand, erntet er oft Misstrauen oder Unverständnis – gerne begleitet von dem Vorurteil der Bequemlichkeit oder gar Faulheit. Manchmal schwingt auch eine Prise Neid mit, denn wir alle wissen: Ohne Druck und Konflikte geht es uns definitiv besser. Nicht bloß die Psyche profitiert von der Kombination aus harmonischem Arbeitsumfeld und perfektem Anforderungsprofil, sondern auch die Arbeit an sich. Zwischen Resilienz der Mitarbeiter und Fürsorgepflicht der Arbeitgeber verbergen sich unzählige Chancen auf erfolgreiches Teamwork, bei dem jeder Einzelne sich optimal einbringt, im Team wohlfühlt und zum Erfolg beiträgt. Warum also nehmen Stressfaktoren am Arbeitsplatz gefühlt immer weiter zu – und wie finden wir den Weg aus diesem Dilemma? Die Antworten darauf erhalten Sie auf dieser Seite.

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Ursachen von Stress am Arbeitsplatz

Tatsächlich gibt es nicht die eine Art von Stress auf der Arbeit, ebenso wenig wie ein einheitliches Stressempfinden existiert. Während also der eine Kollege in der Urlaubsvertretung aufblüht und für einen überschaubaren Zeitraum mühelos das doppelte Volumen bewältigt, zeigt sich bei anderen Mitarbeitern bereits beim ersten Niesen eines Kollegen die Panik vor einem krankheitsbedingten Ausfall. Ein neues Projekt ängstigt die einen in seiner Komplexität, andere wiederum können es gar nicht abwarten. 

Mann bei der Arbeit im Büro vor einem PC
Mann bei der Arbeit im Büro vor einem PC

Zu den fünf häufigsten Ursachen für Stress am Arbeitsplatz gehören:

Darüber hinaus können auch die Neigung zu zwanghaften Grübeln (Overthinking) sowie private Belastungen dazu führen, dass das allgemeine Wohlbefinden, die Konzentration und damit die Arbeitsleistung beeinträchtigt sind, z. B. familiäre Konflikte, der Tod eines nahestehenden Menschen oder Liebeskummer. Auch das führt zu Stress auf der Arbeit.

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Gesundheitliche Auswirkungen von Stress am Arbeitsplatz

Stress im Job, insbesondere wenn er chronisch wird, kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Der menschliche Körper und seine Psyche reagieren auf Stress mit Veränderungen, die langfristig zu einer Reihe an gesundheitlichen Problemen führen können. 

Auswirkungen von Stress auf die Arbeitsleistung

Stress am Arbeitsplatz hat neben den Konsequenzen für die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter auch Auswirkungen auf die Arbeitsleistung. Die Vielzahl der stressbedingten Belastungen beeinträchtigt Produktivität, Effizienz und Qualität der Arbeit.

Wer sich schlecht auf seine Aufgaben fokussieren kann, verursacht Fehler und arbeitet langsamer als normal. Wer in diesem Zustand glaubt, im höchsten Leistungsmodus zu sein, befindet sich in Wirklichkeit oft im Schneckentempo. Die Überlastung wirkt sich dann in Form einer verlangsamten Entscheidungsfindung aus –  auf jeden einzelnen Aspekt der Arbeitsweise. Insbesondere in Branchen, in denen Präzision und Genauigkeit gefragt sind, erfüllen gestresste Mitarbeiter die erforderlichen Standards weniger oft als entspannte.

Ist die Arbeit stressig, hat das auf lange Sicht negative Auswirkungen auf den kreativen Denkprozess. Unter Zeitdruck ist Brainstorming oder Out-of-the-Box-Denken kaum möglich. 

Stehen Arbeitnehmer chronisch unter Stress im Job, erhöhen sich auch Fehlzeiten aufgrund von Krankheit. Das beeinträchtigt To-do-Listen und führt wiederum zu vermehrten Konflikten im Team. Eine erhöhte Mitarbeiterfluktuation gehört ebenfalls zu den Auslösern von Stress am Arbeitsplatz, da Belastung und Unzufriedenheit die Bindung an das Unternehmen schwächen.

Gestresste Mitarbeiter neigen dazu, weniger kooperativ zu sein, was zu internen Reibereien und einer schlechteren Kommunikation führt – die Teamdynamik ist betroffen, Motivation und Engagement nehmen ab. Kollegen, die sich überfordert oder unterbewertet fühlen, verlieren oft das Interesse an ihrer Arbeit bis hin zur inneren Kündigung. Im Extremfall lassen sie ihren Frust an ihrem Gegenüber im Job aus. Unternehmen stehen somit vor der Herausforderung, Strategien zu entwickeln, welche die negativen Auswirkungen von Stress am Arbeitsplatz minimieren.

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Stressmanagement: Prävention von Stress am Arbeitsplatz

Stress auf Arbeit zu reduzieren bedeutet mehr Zufriedenheit. Davon profitieren langfristig Unternehmen und Arbeitnehmer. Ganz so einfach, wie es klingt, ist es allerdings nicht. Doch mit etwas Umdenken und Engagement von beiden Seiten lassen sich die meisten Stressfaktoren identifizieren und vermeiden. Das ist keine Einbahnstraße. Wer also glaubt, nur das Unternehmen müsse etwas verändern, der täuscht sich. Wenn sich alle Beteiligten bewusst zur Stressreduktion entschließen, zeigt das mehr Erfolg als eine Anordnung von oben. 

Die Stellschrauben für Stressmanagement am Arbeitsplatz sind:

Förderung eines gesunden Arbeitsumfelds

Ein gesundes Arbeitsumfeld ist für den Umgang mit Stress am Arbeitsplatz entscheidend. Schließlich hängen Wohlbefinden und Arbeitsproduktivität der Mitarbeiter davon ab. Ergonomische Arbeitsplätze, regelmäßige Pausen und natürliche Lichtquellen sind wesentliche Faktoren. Auch Grünpflanzen und Entspannungsbereiche fördern die Erholung. Eine offene Unternehmenskultur, die das Wohlbefinden der Mitarbeiter in den Fokus stellt, minimiert den Leistungsdruck. Regelmäßiges Feedback und die Anerkennung von Leistungen vermitteln Wertschätzung, was zu einer positiven Arbeitsatmosphäre ebenso beiträgt wie eine positive Fehlerkultur.

Effektive Kommunikation zur Stressprävention

Entwickeln Unternehmen klare Kommunikationsrichtlinien, fördert das den Austausch von Ideen und Informationen. Konfliktlösungstrainings helfen Mitarbeitern, Ihre Konfliktfähigkeit auszubauen und Konflikte konstruktiv anzugehen, anstatt sie zu vermeiden oder auf eine Eskalation zuzusteuern. Die Einrichtung von Kommunikationskanälen für Anliegen und Feedback ermöglicht eine offene Dialogkultur. Dabei spielen Führungskräfte eine zentrale Rolle, denn sie sind Vorbilder für transparente Kommunikation und konstruktive Konfliktlösungen. Auf diese Weise lässt sich Stress auf der Arbeit vermeiden.

Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance

Eine funktionale Work-Life-Balance ist von entscheidender Bedeutung. Flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit zur Remote-Arbeit und die Vermeidung von ständiger Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeiten empfinden viele Arbeitnehmer als ausschlaggebend für ihr persönliches Wohlbefinden.

Stressmanagement-Methoden und Entspannungsübungen

Die Einführung von Stressmanagement-Methoden am Arbeitsplatz stellt eine proaktive Maßnahme dar. Schulungen zu Techniken wie Achtsamkeit, Meditation und progressiver Muskelentspannung ermöglichen es den Mitarbeitern, Stresssituationen besser zu bewältigen. Die Bereitstellung von Rückzugsorten für kurze Pausen und die Integration von Yoga- oder Atemübungen werten Arbeitnehmer als effektive Instrumente, die Stress reduzieren bei Arbeit. Viele Unternehmen laden zudem externe Experten ein, um Workshops zur Stressbewältigung am Arbeitsplatz anzubieten.

Frau sitzt lächelnd vor einem Bildschirm und blickt zur Seite
Frau sitzt lächelnd vor einem Bildschirm und blickt zur Seite

Tipp

Die Ausübung eines Ehrenamtes stärkt das psychische Wohlbefinden, reduziert die Belastung für Körper und Geist und führt zu einer ausgewogenen Balance zwischen Arbeit und Freizeit. Lesen Sie, wie Sie Beruf und Ehrenamt vereinen!

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Maßnahmen gegen Stress am Arbeitsplatz durch Arbeitgeber

Das Fundament jeder Strategie zur Stressbewältigung und -reduzierung liegt in der Verantwortung des Unternehmens. Denn nur wenn Möglichkeiten existieren, können Mitarbeiter darauf aufbauen. 

Zu den Programmen und Maßnahmen gegen Stress am Arbeitsplatz gehören:

Mann sitzt telefonierend auf einer Treppe vor einem Bücherregal
Mann sitzt telefonierend auf einer Treppe vor einem Bücherregal
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Individuelle Verantwortung und Selbstmanagement

Stressfaktoren am Arbeitsplatz zu reduzieren, liegt nicht einzig und allein in der Verantwortung des Arbeitgebers. Auch Arbeitnehmer können aktiv dazu beitragen, Stress zu reduzieren bei Arbeit. 

Diese Maßnahmen lassen sich gut unter dem Begriff „Selbstmanagement“ zusammenfassen:

Selbstreflexion und -bewertung

Selbstreflexion und -bewertung sind Schlüsselkompetenzen für die persönliche Entwicklung – durch sie lässt es sich besser mit Stress auf der Arbeit umgehen. Wer regelmäßig innehält, um seine eigenen Bedürfnisse, Stärken und Schwächen zu prüfen, gewinnt ein tieferes Verständnis für seine persönlichen Stressfaktoren. So werden individuelle Stressmuster erkennbar und Maßnahmen zur Bewältigung können frühzeitig ergriffen werden. Selbstbewertung fördert nebenbei die Selbstakzeptanz und ermöglicht es, realistische Ziele zu setzen und seine eigenen Grenzen zu erkennen. Das wiederum kann bedeuten, dass anderen Menschen Grenzen gesetzt werden müssen.

Zeitmanagement und Priorisierung

Effektives Zeitmanagement und die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen, sind entscheidende Werkzeuge im Kampf gegen Stress im Job. Lernen Menschen, ihre Zeit effizient zu nutzen und Aufgaben nach ihrer Dringlichkeit und Bedeutung zu priorisieren, organisieren Mitarbeiter ihren Arbeitsalltag besser. So verschwindet das Gefühl des Ausgeliefertseins und die Belastungsfähigkeit nimmt zu.

Aufbau von Resilienz und Stressresistenz

Resilienz – die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen und Stress widerstehen zu können –  ist ein wesentlicher Bestandteil der psychischen Widerstandsfähigkeit. Workshops geben Mitarbeitern Werkzeuge zur Bewältigung von Herausforderungen und trainieren deren Anwendung. Dazu gehören unter anderem positives Denken und positive Selbstgespräche, die Entwicklung von Lösungsstrategien und der Umgang mit Veränderungen. Mitarbeiter, die resilient sind, sind weniger anfällig für die gesundheitlichen Folgen von Stress am Arbeitsplatz.

Unterstützung durch soziales Netzwerk

Ein starkes soziales Netzwerk spielt eine entscheidende Rolle bei der Stressbewältigung. Existiert im Unternehmen eine unterstützende Kultur des Miteinanders, erleichtert dies den Aufbau von zwischenmenschlichen Beziehungen. Gemeinsame Aktivitäten, Team-Events und informelle Treffen fördern den sozialen Zusammenhalt. Mentoring-Programme erlauben Mitarbeitern, sich Tipps von erfahrenen Kollegen zu holen und Hilfe zu erhalten. Ein Netzwerk sozialer Bindungen ermöglicht es Mitarbeitern, sich in stressigen Zeiten verstanden und akzeptiert zu fühlen. Dadurch lernen sie nach und nach, wie sie mit Stress auf der Arbeit umgehen. 

Lesetipps

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Fazit

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Stress am Arbeitsplatz erfordert ein Miteinander von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Wer Stress am Arbeitsplatz hat, muss nicht still leiden. Sprechen Sie Ihre Führungskraft aktiv an und teilen Sie Ihr Empfinden mit. Agieren beide Parteien Hand in Hand, können sie ein positives Umfeld gestalten. Diese steigert nicht nur die individuelle Leistungsfähigkeit, sondern verbessert auch das Wohlbefinden und die Lebensqualität am Arbeitsplatz. Maßnahmen zur Stressreduktion wirken sich positiv auf den Unternehmenserfolg aus und mindern zudem die Fluktuation der Belegschaft.

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Fragen und Antworten

Hier finden Sie Antworten rund um das Thema „Stress auf der Arbeit”.