Kein Selbstbewusstsein im Job? Das lässt sich ändern. Ein selbstbewusstes Auftreten im Beruf funktioniert mit diesen Tipps.

Selbstvertrauen im Job ist wichtig. Denn Erfolg im Beruf hängt nicht nur von Können, harter Arbeit und Disziplin ab. Beruflich weiterzukommen ist oft auch eine Frage der Einstellung. Selbstvertrauen hilft, um morgens mit Motivation in den Tag zu starten. Wer den Willen zum Erfolg ausstrahlt, dem wird er auch zugetraut.

Was macht Selbstbewusstsein aus?

Unsicherheit abschütteln, den Ego-Boost zünden und durchstarten. So könnte es jeden Tag gehen. Wären da nicht all die Herausforderungen, mit denen es Beschäftigte täglich im Beruf zu tun haben. Neuer Job, neue Aufgaben, Deadlines, schlechte Stimmung im Team, fordernde Chefs: Wer geht damit entspannt und gekonnt um? Selbstbewusstsein ist in Stresssituationen wie diesen entscheidend. Bei hohem Leistungsdruck ist souveränes Agieren gefragt.

Doch wie kann man das Selbstbewusstsein im Job stärken? Dafür ist es erstmal wichtig, zu wissen, was Selbstbewusstsein ist und woran man es erkennen kann. Diese drei Faktoren machen ein selbstbewusstes Auftreten im Beruf aus:

1. Positives Mindset

Selbstbewusstsein ist eine Frage der Überzeugung. Eine selbstbewusste Person hat Vertrauen in ihr Können und ihre Erfahrung. Und darin, dass sie selbstgesteckte Ziele erreicht. Gute Arbeit abzuliefern und Karriere zu machen, das setzt sie mit Elan und Überzeugung in die Tat um. 

Auch ein Fehler oder gar eine Kündigung wirft eine selbstbewusste Person nicht aus der Bahn. Denn das gehört zum Berufsleben dazu. Arbeitnehmer mit gesundem Selbstvertrauen machen genau das, was sie immer schon gemacht haben: einen guten Job. 

2. Kompetentes Auftreten

Selbstvertrauen im Job ist auch eine Frage des Glaubens an die eigenen Fähigkeiten. Eine selbstsichere Person kennt ihre Stärken. Auch ihre Talente weiß sie selbstbewusst nach außen zu vertreten: „Ich bin gut in dem, was ich tue. Und darauf bin ich stolz.“ Sie hat keine Angst, ihre eigene Meinung zu sagen und Verantwortung für Fehler zu übernehmen.

3. Starke Körpersprache und sichere Stimme

Die Wirkung einer selbstsicheren Ausstrahlung zeigt sich in der Körpersprache. Wer sich sicher fühlt, vermittelt das über seine Gestik und Mimik. Ruhige Bewegungen, eine offene Haltung, stabiler Blickkontakt – das sind körperliche Zeichen eines guten Selbstbewusstseins.

Beispiel:

Ein selbstbewusstes Auftreten zeigt sich besonders deutlich beim Betreten eines Raums. Jemand, der selbstsicher ist, betritt den Raum mit Blick auf die Menschen, die sich im Raum befinden, und schließt die Tür, ohne sich umzudrehen. Wer den Raum vorsichtig, fast zögernd betritt, den Blick am Boden hält, und die Tür mit dem Rücken zur Gesellschaft schließt, vermittelt vor allem eines: „Ich will hier schnell wieder raus.“

Auch die Sprache spielt eine wichtige Rolle beim Selbstbewusstsein. Eine kraftvolle, ruhige Stimme klingt nach Kompetenz. Ist die Stimme eher leise und undeutlich, wirkt das Gesagte weniger überzeugend.

Beispiel:

Der Vorgesetzte fragt, warum eine Aufgabe noch nicht fertig bearbeitet wurde. Oft besteht die Reaktion auf eine solche Konfrontation automatisch in einer nervösen Rechtfertigung. Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie reagieren sicher, indem Sie auf das Gesagte eingehen: „Sie meinen die Umsatzsteuerabrechnung? Warten Sie, ich überprüfe das gerne kurz.“ So vermitteln Sie, dass Sie auf das Anliegen Ihres Vorgesetzten eingehen und es ernst nehmen. Damit nehmen Sie der möglichen Entrüstung bereits den Wind aus den Segeln. Zeigen Sie, dass Sie eine Lösung finden möchten.

ein Mann hält einen Kaffeebecher in der Hand und lächelt eine andere Person an
ein Mann hält einen Kaffeebecher in der Hand und lächelt eine andere Person an

Doch Vorsicht: Ein Übermaß an Selbstbewusstsein kann als Arroganz ausgelegt werden. Denn die Grenze zwischen Selbstbewusstsein und Selbstüberschätzung ist fließend. Niemand mag Kollegen, die so sehr von sich selbst überzeugt sind, dass sie sich überheblich präsentieren. 

So lässt sich das Selbstbewusstsein im Job stärken

Wie schafft man ein gesundes Selbstvertrauen? Mit ein bisschen Übung ist ein selbstbewusstes Auftreten im Beruf möglich. Alles, was man dafür braucht, ist ein bisschen Mut und eine Portion Pragmatismus. Denn: Niemand ist perfekt. Eine realistische Selbstwahrnehmung ist der erste Schritt, um sein Selbstbewusstsein auf eine solide Basis zu stellen. 

Lernen Sie aus Ihren Ängsten und Fehlern

Sie haben Lampenfieber bei der Präsentation? Ihnen ist schon wieder ein Fehler passiert? Und überhaupt: Manchmal haben Sie Zweifel daran, ob Sie wirklich für diesen Beruf gemacht sind? Bleiben Sie ruhig, gelassen und locker. Wie ist der Fehltritt passiert? Und wie lässt er sich in Zukunft verhindern? Konzentrieren Sie sich auf die Lösung.

Haben Sie keine Angst davor, was beim nächsten Mal passieren könnte. Wagen Sie sich bewusst und regelmäßig aus Ihrer Komfortzone heraus. Nur so können Sie die Erfahrung machen, dass Sie auch eine schwierige Situation erfolgreich meistern. Mit der Zeit gewinnen Sie die Überzeugung: „Das wird schwierig. Aber: Ich schaffe das!“

Feiern Sie Ihre Erfolge und lachen Sie auch mal über sich selbst

Sie können was, und das haben Sie sicher bereits mehrfach bewiesen. Seien Sie stolz darauf. Und feiern Sie auch Ihre kleinen Erfolge gebührend. Zum Beispiel, indem Sie sich ein richtig gutes Mittagessen im Restaurant mit Ihren Kollegen gönnen.

Ihnen rutscht in der wichtigen Präsentation vor der gesamten Führungsriege des Unternehmens ein doofer Versprecher raus. Das passiert. Machen Sie sich locker und nehmen Sie sich bloß nicht immer so ernst. Wer zur allgemeinen Erheiterung des Teams über sich selbst Witze machen kann und sich selbst nicht so ernst nimmt, wirkt sympathisch. 

Achten Sie nicht auf andere – nur auf die richtigen Kollegen

Ehrgeiz ist eine wichtige Voraussetzung, um beruflich Leistung abzurufen und weiterzukommen. Doch in Übermaßen führt er zum gefährlichen Drang, sich dauernd und überall mit anderen zu vergleichen. Wer hat mehr Erfolg, mehr Gehalt, mehr vom Allerbesten? Solche Gedanken schaffen Komplexe und stören eine gute Teamarbeit. Sie verhindern echtes und gesundes Selbstbewusstsein.

Seien Sie stattdessen dankbar für und stolz auf das, was Sie erreicht haben. Suchen Sie den Kontakt mit Kollegen, mit denen Sie sich gut verstehen. Pflegen Sie Ihre beruflichen Beziehungen, und lassen Sie sich von der positiven Stimmung und den Erfolgen anderer inspirieren. Selbstbewusstsein speist sich auch aus der Zuneigung und Anerkennung anderer.

Tipp: Die Ausübung eines Ehrenamtes bringt Anerkennung. Das gewonnene Selbstbewusstsein befähigt sie im Job, neuen Herausforderungen mit Entschlossenheit entgegenzutreten.

Arbeiten Sie an Ihrem Auftritt

Welche Kleidung gibt Ihnen ein gutes Gefühl? Nutzen Sie diesen positiven Effekt. Sie wissen, was Sie können und dass Sie ein Gewinn für das Team und das Unternehmen sind? Dann zeigen Sie das auch mit ihrer Körperhaltung. Wer sich klein macht, wird nicht groß rauskommen. Aufrichten, Augenkontakt suchen, lächeln, schon mit diesen einfachen Mitteln lässt sich das Selbstbewusstsein äußerlich spiegeln.

Sagen Sie es nicht nur mit Worten, sondern mit Gesten. Nutzen Sie Ihre Hände, um wichtigen Punkten in Ihrer Argumentation auch visuell Nachdruck zu verleihen. Doch Vorsicht: Vermeiden Sie unnötige Bewegungen, die nur ablenken: Mit dem Kugelschreiber spielen, den Ring an der anderen Hand drehen oder sich andauernd durchs Haar streichen. Ticks und nervöse Gesten trainiert man sich am besten ab, indem man sie zunächst genau identifiziert. Steuern Sie dann gezielt mit einer einstudierten Ruhepose gegen. Das ist besonders bei Präsentationen hilfreich. In dieser Pose lassen Sie die Hände an den Seiten Ihres Körpers fallen und hängen. Trainieren Sie diese Pose und wiederholen Sie sie auch während eines Vortrags, um sich neu zu konzentrieren.

Nehmen Sie sich und Ihre Präsentation per Video auf. Achten Sie auf Ihre Sprache, Mimik und Gestik. Was fällt Ihnen auf? Fragen Sie Freunde oder Familie, was ihnen an Ihrem Vortrag gefällt oder irritiert. 

Egal ob in einer Präsentation, bei einem Vorstellungsgespräch oder fachlichen Plausch auf dem Flur: Das Wichtigste für einen erfolgreichen Auftritt ist die inhaltliche Kompetenz. Wer sich gut vorbereitet und sicher im Thema ist, wird sicher im Auftritt sein.

Kritikfähigkeit und Selbstreflexion

Die wichtigste Voraussetzung, um im Beruf selbstbewusst und selbstsicher zu sein, ist Kritikfähigkeit. Diese Fähigkeit ist immer dann gefragt, wenn Sie kritisches Feedback zu Ihrer Arbeit erhalten. Stellen Sie sich darauf ein, denn es wird immer wieder passieren. Denken Sie daran, dass Ihre Arbeit kritisiert wird, nicht Sie als Person. Versuchen Sie, die Kritik rein sachlich zu sehen und jede persönliche Komponente auszublenden. Wer Kritik annimmt, ohne sie persönlich zu nehmen, wirkt im Austausch nicht nur selbstbewusst sondern auch reflektiert. Er kann die Rückmeldung nutzen, um gezielt an sich zu arbeiten.

Auf der anderen Seite kann es sein, dass Sie Kritik am Chef üben müssen. Auch hier ist Selbstbewusstsein gefragt. 

Fazit: Die Mischung machts 

Mit dem richtigen Mindset lassen sich Misserfolge in künftige Erfolge verwandeln. Glauben Sie an Ihr Können. Nutzen Sie Ihre Erfahrung, um selbstbewusst neue Herausforderungen anzugehen. Zeigen Sie Ihr Selbstvertrauen und übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Handeln. Ein selbstsicheres Auftreten strahlt Zuversicht aus. Es gibt Ihnen einen Schub für das nächste Etappenziel im Beruf.

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