Lernen von Beginn an

Im Kindergarten und spätestens mit der Schule wird das Thema Lernen im Leben eines jeden Kindes allgegenwärtig. Das Bildungssystem ist maßgeblich daran beteiligt, dass sich Kinder mit dem Thema Lernen beschäftigen und damit konfrontiert werden. Doch endet das Thema ganz und gar nicht mit der Schullaufbahn oder dem jeweiligen Berufsabschluss. Im Gegenteil: Lernen ist ein lebenslanger Prozess und je mehr er beherrscht wird, desto leichter fällt es, Neues zu erlernen.

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Lernen als lebenslanger Prozess – ein Verbund fürs Leben

Sie sind kein Fan von lebenslangen Beziehungen? Dann werden Sie enttäuscht sein, denn eine sind sie bereits eingegangen: Die Beziehung mit Ihrem eigenen Lernsystem, dem Gehirn! 

Es gibt immer wieder Mythen, die sich mit der Zeit als falsch herauskristallisieren. Dazu gehört beispielsweise die Annahme, der Mensch würde nur bis zu einem bestimmten Alter lernen und danach nicht mehr. Man ging davon aus, dass im Grunde ab einem bestimmten Lebensalter ein gewisser Stillstand im Gehirn herrscht. Laut dem Wissenschaftsmagazin „Forschung und Lehre“ des Deutschen Hochschulverbandes konnte diese Annahme glücklicherweise widerlegt werden. Der Mensch lernt sein ganzes Leben lang! Das menschliche Gehirn ist damit eine stetige Lernmaschine, die gewartet und gefüttert werden muss, damit sie in Gang bleibt.



Lernen ist aus mehreren Gründen ein lebenslanger Prozess: Einerseits ist das menschliche Gehirn auf Lernen ausgelegt. Andererseits sind äußere Einflüsse dafür zuständig, dass der Mensch immer weiter lernen muss, um sich anzupassen. In Anbetracht der Wirtschaftslage oder sich verändernder Maschinen und Technologien, muss jeder für sich weiter lernen, um mit immer neuen Gegebenheiten umgehen zu können.

Eine Gruppe von Menschen, die lernen
Eine Gruppe von Menschen, die lernen
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Wie man das Lernen in verschiedenen Lebensphasen aufrechterhalten kann

Das lebenslange Lernen hat nicht nur Auswirkungen auf das Individuum, sondern ist auch von gesamtgesellschaftlichem Interesse. Die Entwicklung einer ganzen Volkswirtschaft hängt im Grunde davon ab, ob die Menschen in einem Land sich weiterbilden und damit auch weiterentwickeln. Schaffen Staaten die nötigen Rahmenbedingungen, können sie wirtschaftlich sehr erfolgreich sein.

Um herauszufinden, ob die Politik optimale Lernbedingungen schaffen kann, muss zuerst der Umfang des Lernens innerhalb der Bevölkerung sicht- und messbar gemacht werden. Aufgrund der Komplexität des Themas war das in der Vergangenheit jedoch kaum möglich. Auch die Ergebniskontrolle vorgenommener Maßnahmen, über die gut messbare, rein formale Bildung hinaus, war schwierig. Der sogenannte „Elli-Index“ ist ermöglicht nun, die Lernverhältnisse in verschiedenen Ländern so zu erfassen, dass sich Veränderungen genau abbilden lassen.

Der Elli-Index und das Vier-Säulen-Lernmodell der Unesco

„Elli“ ist ein Akronym für „European Lifelong Learning Indicators“. Der Index bewertet sehr große Datenmengen aus den statistischen Erhebungen der gesamten Europäischen Union. Unterteilt in vier Subindizes (Unterkategorien) stellt der Elli-Index das lebenslange Lernen in allen EU-Mitgliedsstaaten dar und macht das Lernverhalten der Bevölkerung eines Landes vergleichbar mit anderen.

Die vier Subindizes des Elli-Index’ beruhen auf dem Vier-Säulen-Lernmodell der Unesco:

Illustration vom Elli-Index
Illustration vom Elli-Index

Der Elli-Index zeigt deutlich, dass Nationen wie die skandinavischen Länder oder die Niederlande insgesamt wettbewerbsfähiger sind und bessere Gesundheitsdaten der Einwohner aufweisen. In diesen Ländern hat lebenslanges Lernen in allen vier Säulenbereichen einen hohen Stellenwert.

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Warum es sich lohnt, in das eigene Lernen zu investieren

Grundsätzlich sollte klar sein, dass es sich immer lohnt, in sich selbst, das eigene Leben und auch das eigene Lernen zu investieren. Daraus ergeben sich viele Vorteile, von denen jeder profitiert:

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Arten des Lernens

Es gibt grundsätzlich verschiedene Formen des Lernens. Das Thema Lernen ist äußerst komplex.

Zu den bekannten Arten des Lernens zählen folgende:

Klassisches Konditionieren

Beim klassischen Konditionieren, was auch als Signallernen bezeichnet wird, werden zwei Reize miteinander kombiniert, um eine bestimmte Reaktion auszulösen. Es gibt einen sogenannten „unbedingten Reiz“ – ein Reiz, der eine Reaktion auslöst, die angeboren ist (z. B. Zusammenzucken bei einem lauten Geräusch). Daneben gibt es einen „neutralen Reiz“ (auch Stimulus), auf den Menschen nicht oder neutral reagieren. Beim klassischen Konditionieren werden diese Reize miteinander kombiniert. Das Ergebnis ist, dass der neutrale Reiz irgendwann dieselbe angeborene Reaktion auslöst, wie der unbedingte Reiz. Man spricht dann auch von einem „bedingten Reiz“.



Beispiel: Ein Angestellter erlebt jedes Mal, dass sein Vorgesetzter ihn anbrüllt (= unbedingter Reiz), nachdem er ihm eine E-Mail (= neutraler Reiz) geschickt hat. Dieses Anbrüllen erzeugt beim Mitarbeiter Angst (= angeborene Reaktion). Der Angestellte wird nach kurzer Zeit bereits Angst bekommen, wenn er nur eine E-Mail (= jetzt bedingter Reiz) seines Vorgesetzten bekommt.

 

Illustration Klassisches Konditionieren
Illustration Klassisches Konditionieren

Operantes Konditionieren

Beim operanten Konditionieren wird die Verhaltensweise in ihrer Häufigkeit beeinflusst. Erwünschte Verhaltensweisen werden positiv verstärkt, das heißt belohnt, nicht erwünschte werden negativ verstärkt (= bestraft) bzw. nicht belohnt.

Beispiel: Ein Auszubildender erhält die Aufgabe, eine PowerPoint Präsentation für ein Geschäftsmeeting vorzubereiten. Er gibt sich sehr viel Mühe und die Präsentation ist so gelungen, dass die Ausbildungsleitung ihm für eine Woche das „Azubi-Mobil“ zur Verfügung stellt. Durch diese Belohnung wird der Auszubildende in Zukunft eher dazu neigen, ähnlich herausragende Leistungen zu erbringen. Ein anderer Auszubildender erhält dieselbe Aufgabe, geht sie jedoch so lustlos und unmotiviert an, dass die Ausbildungsleitung die Präsentation selbst noch einmal neu machen muss. Sie ruft den Azubi in ihr Büro und droht damit, dass er nicht am nächsten Azubi-Ausflug teilnehmen darf, wenn er sich in Zukunft nicht mehr anstrengt. Durch dieses Gespräch (= negative Verstärkung) wird der Auszubildende in Zukunft eher dazu neigen, bessere Leistungen zu erbringen.

Beobachtungslernen

Beim Beobachtungslernen wird durch das Beobachten gelernt. Es geht um den Nachahmungseffekt, der im Gedächtnis abgespeichert wird.

Beispiel: Ein Kind lernt, wie es an der Tür klingelt, weil es durch Beobachten der Eltern gelernt hat, wie es funktioniert.

Kognitives Lernen

Kognitives Lernen beinhaltet alles, was mit der kognitiven Ebene des Erfassens zu tun hat. Es geht um die mentalen Kapazitäten des Gehirns. Dadurch werden Momente, Erfahrungen und Gedanken abgespeichert.

Beispiel: Ein Informatiker muss ein Serverproblem beheben. Er sichtet dazu die letzten Logeinträge und verarbeitet sie in seinem Gehirn. Aus den Logeinträgen schließt er, dass über Nacht der Cache des Servers vollgelaufen ist und erarbeitet eine Lösung für das Problem. Durch diese kognitive Verarbeitung der Informationen ist der Mitarbeiter in der Lage, das Wissen tiefer zu verinnerlichen und langfristig abzurufen. Im Gegensatz dazu kann ein Mitarbeiter, der nur durch Anweisungen von anderen lernt, das Wissen eher oberflächlich aufnehmen und nicht in der Lage sein, es in der gleichen Weise zu verstehen und anzuwenden.

Erfahrungslernen

Der Mensch lernt dadurch, dass er eine bestimmte Erfahrung mit einem Gegenstand oder einer Situation gemacht hat und speichert dies ab.

Beispiel: Angenommen, ein Mitarbeiter hat in seinem Leben bisher noch nie eine Präsentation gehalten, muss dies aber nun im Rahmen einer Projektbesprechung tun. Durch die Präsentationserfahrung und die Möglichkeit, Feedback zu erhalten, kann der Mitarbeiter im Laufe der Zeit lernen, seine Präsentationsfähigkeiten zu verbessern.

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Lerntypen

Manche Menschen lernen nicht gerne, weil sie glauben, dass sie keine guten Lerner sind. Allerdings ist es wahrscheinlicher, dass das Bildungsangebot, das sie während ihrer Ausbildung erhalten haben, nicht ihrem individuellen Lerntyp entsprach. Jeder Mensch hat eine Präferenz dafür, wie er am besten lernt und Wissen aufnimmt.

 

Illustration verschiedener Lerntypen
Illustration verschiedener Lerntypen

Wenn Lernen für Sie also eine Herausforderung ist, die Sie regelmäßig aus Ihrer Komfortzone bewegt, dann achten Sie darauf, wie Sie am besten lernen, durch Zuhören, durch Reflektieren, durch Skizzen oder durch Ausprobieren?

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Lernstrategien – Praktische Tipps für erfolgreiches Lernen

Damit Sie die gelesenen Tipps auch anwenden können, finden Sie hier noch praktische Tipps für erfolgreiches Lernen, die Sie direkt in die Praxis umsetzen können:

 

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Hindernisse & Lernblockaden – wie man damit umgeht

Wer kennt es nicht: Lernblockaden und fehlende Motivation, obwohl man vorher noch so überzeugt davon war, jetzt endlich ins Tun zu kommen. Mangelnde Motivation und Lernblockaden sind die Totengräber eines jeden Erfolgs und hindern den Menschen am Vorankommen. Doch es gibt gute Nachrichten, denn mithilfe sieben bestimmter Schritte und einem optimalen Zeitmanagement kann man sie in den Griff bekommen. So werden auch Schwierigkeiten mit bestimmten Themen überwunden und Knoten im Kopf gelöst.

Diese 7 Tipps helfen dabei, Lernblockaden loszuwerden:

Tipp 1: Vermeiden Sie Ablenkung. Suchen Sie sich einen geeigneten Ort und eine angenehme Atmosphäre aus, um sich dem Lernen aktiv zuzuwenden. Sorgen Sie dafür, dass sich um Sie herum nur das befindet, was Sie wirklich brauchen. Schalten Sie ggf. das Handy auf lautlos.

Lesetipp:  Tipps zur Einrichtung Ihres Lernplatzes

Tipp 2: Zeitmanagement ist wichtig. Achten Sie darauf, sich ein geeignetes Zeitmanagement und einen Plan zuzulegen. Definieren und formulieren Sie Ihre Ziele und wann Sie diese erreicht haben wollen. So lernen Sie effektiver. 

Lesetipp: Tipps und Methoden für eine effektiveres Zeitmanagement

Tipp 3: Beginnen Sie mit leichten Aufgaben und steigern Sie langsam das Schwierigkeitsniveau. So halten Sie die Motivation hoch.

Tipp 4: Legen Sie regelmäßig Pausen ein, damit der Geist kurz entspannen kann. Es macht durchaus Sinn, aufzustehen und kurz ein paar Meter zu laufen.

Tipp 5: Verschiedene Lernmethoden sorgen dafür, dass die Aufmerksamkeit bestehen bleibt. Sie können z. B. Karteikarten nutzen und zudem das iPad als digitale Unterstützung.

Tipp 6: Nutzen Sie alle Sinne. Wenn Sie das Gelernte nicht bloß aufschreiben, sondern auch einsprechen oder sogar verbildlichen, bleibt es besser im Kopf.

Tipp 7: Selbstbelohnung ist wichtig. Gönnen Sie sich nach Ihrer Fleißarbeit ein Bonbon, das Ihnen guttut. Das kann ein schöner Spaziergang sein oder auch ein leckeres Stück Kuchen.

Grundsätzlich ist es immer wichtig, einen Arbeitsplatz bzw. eine Lernatmosphäre zu schaffen, die für einen selbst angenehm ist. So ist der Geist offen für neue Informationen und Situationen. Damit das Lernen noch einfacher funktioniert, kann es hilfreich sein, auch die neuen Trends im Lernen auszuprobieren. E-Learning, Blended Learning, Microlearning und Gamification werden die Trends genannt. Diese lernen Sie im nächsten Abschnitt kennen und können dann entscheiden, ob sie sich für Sie und Ihre Lernstrategie eignen.

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Trends im Lernen – E-Learning

Neben den klassischen Wegen, um zu lernen, hat insbesondere die Digitalisierung viele weitere Möglichkeiten geschaffen. Das Thema E-Learning gehört mittlerweile einfach dazu und ist den meisten bekannt. Was verbirgt sich genau hinter den englischen Begriffen, welche die Trends im Lernen definieren? 

E-Learning: E-Learning ist der Oberbegriff für durch Informations- und Kommunikationstechnologie unterstützte Lernprozesse. Das heißt, digitale Systeme helfen dabei, etwas zu erlernen. Sehr bekannt sind dafür drei verschiedene neue Trends aus dem Bereich des E-Learning:

 

Ein Mann und eine Frau spielen im Büro Tischtennis.
Ein Mann und eine Frau spielen im Büro Tischtennis.

E-Learning kann eine sehr geeignete Ergänzung zum klassischen Lernen sein. Ob Gamification, Microlearning oder noch andere Methoden: Sicherlich macht die Kombination der Methoden das Lernen und auch das lebenslange Lernen interessanter.

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So gelingt das Online-Lernen

E-Learnings sind eine gute Alternative zu klassischen Weiterbildungskursen. Sie können sich dabei bequem von zuhause und im eigenen Tempo qualifizieren sowie Eigenverantwortung trainieren. Mit diesen Tipps bleibt der Spaß am Lernen erhalten:

Den richtigen Kurs auswählen

Zunächst sollten Sie sich Ihrer Ziele bewusst sein. Weshalb möchten Sie sich weiterbilden? Wenn das Ziel ist, neue Herausforderungen im Job besser zu meistern, sind berufsnahe und fachliche Weiterbildungskurse empfehlenswert. Wer seine Persönlichkeit weiterentwickeln oder sich auf eine Führungsposition vorbereiten möchte, sollte die eigenen Soft Skills stärken. Ein Training zum Thema Feedbackgespräch beispielsweise bietet sich für Neulinge in Führungspositionen fast immer an.

Lernziele setzen

Gerade wer berufsbegleitend lernt, hat oft einen vollen Tag. Die Erfahrung zeigt, dass tägliche kurze Lerneinheiten von 30 bis 60 Minuten besonders effektiv sind. Damit wird das Lernen zur Gewohnheit, und das Gelernte bleibt außerdem besser im Kopf.

Ordentliche Lernumgebung

Lernen braucht Zeit und Ruhe, aber auch die Lernumgebung ist nicht zu vernachlässigen. Wer im Büro an einem Online-Kurs teilnimmt, schließt vorab am besten die Tür und räumt den Schreibtisch auf. Auch der Küchentisch kann für die Online-Lerneinheiten geeignet sein. Aber auch hier gilt: Alles was ablenkt – z. B. das Smartphone – sollte lieber weggeräumt werden.

Nicht Schummeln

Zertifikate sind wichtig, aber sie sollten beim E-Learning nicht im Fokus stehen. Wenn der Online-Kurs einen Test erfordert, sollten Lernende Schummeleien vermeiden. Zwar ist es verlockend, nach Antworten im Internet zu suchen, ein nachhaltiger Lernerfolg wird jedoch nur erreicht, wenn die Tests aus eigener Kraft bewältigt werden.

Hilfsangebote nutzen

Nichts sorgt für mehr Frust, als auf der Stelle zu treten und nicht weiterzukommen. Wenn Lernende Fragen haben oder Unterstützung brauchen, egal ob technisch oder inhaltlich, sollten sie nicht zögern und lieber früher als später Kontakt zum Support, Mentor oder Online-Coach suchen.

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Fragen und Antworten

Hier finden Sie typische Fragen zum Thema:

Zwei Frauen arbeiten am Laptop zusammen
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