Kommunikationsfähigkeit: Verbessern Sie Ihren Arbeitsalltag!
Das Meeting, für das auch eine E-Mail gereicht hätte. Das Missverständnis beim Austausch, welches das ganze Projektteam um Tage zurückwirft. Die Fragezeichen zum neuen Tool, die lieber heruntergeschluckt werden. Diesen und ähnlichen Beispielen sind bestimmt die meisten im Job schon einmal begegnet. Wer Kommunikationsfähigkeit verbessern kann, leistet einen entscheidenden Beitrag zum gelungenen Arbeitsalltag – für sich und andere. Wie genau das zielführend funktioniert, erfahren Sie hier.
Kommunikationsfähigkeit Definition
Dialogbereitschaft, Offenheit, Kontaktfähigkeit – all dies sind Synonyme für die beruflich zentrale Eigenschaft der Kommunikationsfähigkeit. Diese Kernkompetenz stärkt die Leistung des Einzelnen und des Teams.
Wer kommunikationsfähig ist, erweist sich als kompetent, sich mit anderen Menschen auszutauschen – ob in Wort oder Schrift. Kommunikationsfähigkeit umfasst das Vertreten eigener Standpunkte sowie die Fähigkeit, sich verständlich auszudrücken, zu diskutieren und Sachverhalte zu erklären.
Kommunikationsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit sind die zentralen Bestandteile kommunikativer Kompetenz. Diese kann sich auf vier Arten äußern:
- grammatisch (Beherrschung von Wortschatz)
- soziolinguistisch (situationsangemessen)
- diskursbezogen (konstruktiver Austausch)
- strategisch (aktive Kommunikationsverbesserung)
Es lohnt sich, all diese Komponenten im Blick zu behalten.
Bedeutung von Kommunikationsfähigkeit im Beruf
Kaum ein Bereich des beruflichen Zusammenspiels macht charakterliche Unterschiede so deutlich wie das Kommunikationsverhalten. Während der eine die Kaffeepause mit Kollegen liebt, ist der nächste eher schweigsam. Hier ist es aber wichtig zu unterscheiden: Kommunikationsfähigkeit ist nicht das gleiche wie kommunikativ sein! Gelungene Kommunikation kann auch mit wenig Umfang gelingen. Andersherum muss viel Kommunikation nicht gleich gute Kommunikation bedeuten. Die Vorteile von Kommunikationsfähigkeit im Beruf sind vielfältig, wie der folgende Überblick zeigt.
Kommunikationsfähigkeit verbessern: 9 Vorteile für Ihren Job
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Steigende Seriosität
Eloquente, effizient kommunizierende Menschen wollen stets ihre Kommunikationsfähigkeit trainieren. Dies lässt sie gebildet und erfolgreich wirken – und erleichtert berufliches Vorankommen. -
Beidseitige Verbesserungen
Sie profitieren von guter Kommunikation, indem Sie Ihre Ziele leichter verdeutlichen und oft auch schneller erreichen. Ihr Gegenüber bekommt klare Signale, eine klassische Win-Win-Situation. -
Andere motivieren
Fähige Kommunikation wirkt auf Kollegen interessant und belebend. Wer seine Kommunikationsfähigkeit steigert, kann sich daher auch auf eine verbesserte Arbeitsteilung und mehr Unterstützung freuen. -
Vermeidung von Missverständnissen
Optimierte Kommunikation kann viel Arbeitsaufwand ersparen, da Ziele und die Wege dorthin klarer vor Augen treten. Das setzt Zeit-Ressourcen frei und verringert Frust. -
Besserer Kundenkontakt
Wer erfolgreich kommunizieren kann, wird auch leichter persönliche Verbindungen knüpfen, die über den reinen Fakten-Austausch hinausgehen. Das ist auch im Kontakt mit Kunden und anderen Geschäftspartnern hilfreich. -
Optimierte Nutzung der Kanäle
Wann ist ein Telefonat gefragt? Wann ein Vier-Augen-Gespräch? Oder genügt doch die E-Mail? Wer für jede Situation den passenden Weg wählen kann, wirkt kompetent und effizient. -
Arbeitserleichterung
Gut geplante und kommunizierte Arbeitsanweisungen erhöhen die Produktivität im Team. Die Fehlerquote sinkt, was Wunder für die Stressbewältigung und Resilienz wirkt. -
Besserer Draht zu Kollegen
Ob Mimik, Körperhaltung, Gestik oder Wortgewandtheit – all diese Komponenten kommunizieren nach außen, auch mit Kollegen. Wer das zu steuern lernt, steigert Sympathiewerte. - Beweis von Führungsqualität
Führungskräfte sitzen an der Schnittstelle zwischen Team und Externen. Hier ist besonderes Feingefühl in der Kommunikation gefragt – ganz gleich, ob in der Interaktion mit den eigenen Mitarbeitern oder mit Kunden bzw. Partnern.
Kommunikationsfähigkeit stärken: gut fürs Arbeitsklima
Für Menschen als soziale Wesen ist das persönliche Wohlbefinden stark an positive Interaktion gekoppelt. Das Berufsleben bildet da keine Ausnahme. Der „beliebte“ Kollege ist meist jener, mit dem sich der Austausch mühelos gestaltet. Sie sind im Beruf für gute Lösungsstrategien bekannt? Dann werden Sie sich mit intensiven Kontakten und der Bildung eines tragfähigen Netzwerkes sicher leichter tun.
Umgekehrt gilt natürlich auch: Wenn zielführende Kommunikation ausbleibt, kann das auch bei hoher fachlicher Kompetenz schnell zu persönlicher Isolierung führen – mit Nachteilen für das ganze Team. Besonders introvertierte Menschen tun daher gut daran, ihre Kommunikationsfähigkeit zu trainieren. Dies ist essentiell für die eigene Zufriedenheit im Beruf – und die der Kollegen.
Ihre gestärkte Kommunikationsfähigkeit bietet Ihnen handfeste Vorteile für viele Bereiche des Berufslebens – etwa bei Konfliktfähigkeit, zielführendem Teamverhalten, Durchsetzungsvermögen oder für mehr Eigenmotivation durch verbesserten Austausch.
Lesetipp für Führungskräfte
Neben Kommunikationsfähigkeit gibt es weitere Soft Skills, die Führungskräfte mitbringen sollten. Erfahren Sie jetzt, was genau der Schlüssel zur effektiven Führung ist.
weiterlesenElemente der Kommunikationsfähigkeit
„Heißt das, ich muss immer viel reden?“ Inzwischen ist es den meisten klar, dass bereits Bewerbungen das Thema Kommunikationsfähigkeit deutlich behandeln sollten. Dennoch herrschen viele Unklarheiten, was dieser Soft Skill im Arbeitsalltag bedeutet: Ob jemand nun kommunikatives Verhalten mit Kommunikationsstärke verwechselt oder sich unsicher ist, wie er diese Fähigkeit genau beweisen soll – hier lohnt ein genauer Blick auf die Hauptbestandteile von Kommunikationsfähigkeit.
Kommunikationsfähigkeit – Beispiele auf einen Blick:
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Freiwilliges mit Gemeinschaftscharakter
Ob Sie Schulsprecher waren, privat einem Verein vorstehen oder einen Nebenjob als Speaker ausüben – alle Tätigkeiten, denen Sie aus freiem Willen mit anderen nachgehen, schulen die Kommunikationsfähigkeit enorm und dienen als gutes Exempel.
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Empathie-Beweise
Kommunikationsfähigkeit zeigt, wer sich seinen Kollegen gegenüber als emphatisch erweist, Probleme anderer ernst nimmt und sich auf ihr Gefühlsleben einlassen kann. Ein Team, in dem das selbstverständlich ist, profitiert in der Gesamtheit.
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Eigenes Verhalten überprüfen
Wie wirken Sie auf andere? Sind Ihre Mimik und Gestik einladend? Wie reagiert Ihr Gegenüber auf Sie? Hierfür stets zu reflektieren, ist ein wichtiges Element der Kommunikationsstärke.
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Projekte anstoßen
Für die Kommunikationsfähigkeit-Definition wichtig: Wer sich im Team engagiert und proaktiv neue Gemeinschaftsprojekte startet, kann hier besonders punkten. Wenn Sie solche Beispiele in der Biografie haben, nennen Sie diese im Rahmen Ihrer Bewerbung!
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Weiterbildungen nutzen
Dazulernen kann man immer: Wenn Sie sich aktiv um Weiterbildungen mit Fokus auf Team-Austausch bemühen, ist das ein starker Indikator für Ihre bereits existierende Kommunikationsfähigkeit. Schließlich ist Ihnen das Thema wichtig!
Kommunikationsfähigkeit trainieren
Ein kompetenter Austausch ist vor allem eines: Übungssache. Da menschliche Kommunikation einen überaus komplexen Vorgang darstellt, lernt hier niemand aus. Auch neue Erkenntnisse in diesem Bereich sind keine Seltenheit. Es lohnt sich, beständig die stetig wachsenden Möglichkeiten zu nutzen, um das eigene Kommunikationsverhalten zu verbessern.
Kommunikationsfähigkeit lernen – diese 9 Punkte sind zentral:
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Kommunikation als Prozess begreifen
Verbesserungen sind immer möglich – machen Sie sich das bewusst! Ob Sie Fortbildungen, Podcasts, Videokurse oder Ähnliches nutzen, um Ihren Austausch zu verbessern: Ihr Team und Ihre Geschäftspartner werden es Ihnen danken!
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Gesprächsziele im Blick behalten
Es klingt selbstverständlich, aber verdient gesonderte Erwähnung: Sie sollten schon vor einem Austausch bedenken, worauf Sie im Endeffekt hinaus wollen. Das verkürzt die Interaktion enorm und bietet Struktur.
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Dosiert kommunizieren
„Viel hilft viel“ gilt nicht in der Kommunikation. Nur weil viel gesagt oder geschrieben wird, heißt das nicht, dass eine gute Kommunikationsfähigkeit vorliegt. Sie werden vielleicht selbst schon einmal nach einem gehörten Interview gedacht haben „Und was hat die Person jetzt gesagt?“ Bringen Sie Ihre Botschaften auf den Punkt – kommunizieren Sie so viel wie nötig, um Transparenz und Akzeptanz zu schaffen. Verzichten Sie auf unnötige Informationen und behalten Sie Ihre Zielgruppe im Blick. Ihre Gesprächspartner werden die wirklich wichtigen Aspekte so besser aufnehmen.
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Nonverbales kommuniziert auch
Fast die Hälfte unseres Austausches passiert ganz ohne Worte – durch Gestik, Mimik und Körperhaltung. Achten Sie bei sich und anderen auf diese Signale. Wer sich unsicher ist, kann etwa vor dem Spiegel trainieren.
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Deutlich kommunizieren, auf Tonfall achten
Senden Sie klare, konstruktive Botschaften – inhaltlich, aber auch in Ihrem Tonfall. Wer Kollegen das eigene Empfinden und die Inhalte deutlich vermittelt, vereinfacht den Austausch. So bieten Sie auch weniger potenzielle Angriffsfläche.
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Perspektive wechseln
Menschen haben unterschiedliche Werdegänge, Bildungshintergründe, Rollen und Ziele. Nehmen Sie auch einmal die Perspektive Ihres Gesprächspartners ein und kommunizieren Sie so, dass er Sie verstehen kann. Stellen Sie außerdem sicher, dass er das erfasst, was Sie meinen, und Sie nicht missversteht.
Eine banale Übung macht deutlich, dass Menschen mit demselben Begriff unterschiedliche Dinge assoziieren. Wenn Sie in einer Runde mit zehn Personen jeweils zehn Begriffe notieren lassen, die sie mit dem Begriff „Haus” (oder einem beliebigen anderen Wort) verbinden, werden Sie von den Ergebnissen überrascht sein. Die wenigsten Wörter werden deckungsgleich sein. Das zeigt, dass wir nicht unbedingt das Gleiche meinen, wenn wir über das Gleiche reden. Machen Sie sich diesen Aspekt immer bewusst, wenn Sie Botschaften vermitteln möchten. -
Aktives Zuhören üben
Nur, wer richtig zuhört, kann sich auch zielführend austauschen. So heißt es in „Die 7 Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey: „Erst verstehen, dann verstanden werden“. Versuchen Sie also, zunächst respektvoll zu ergründen, wo Ihr Gesprächspartner steht, und ihn zu verstehen, bevor Sie ihm Ihre Absichten vermitteln.
Zur gelungenen Kommunikation zählt es somit auch, Informationen aufzunehmen. Notieren Sie sich in diesem Zusammenhang auch zentrale Punkte anderer, um sie sich später wieder ins Bewusstsein zu rufen.
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Den richtigen Zeitpunkt wählen
Passt es für Ihr Gegenüber gerade überhaupt? Dieser Punkt ist wichtig und wird doch oft übersehen. Wer den günstigen Moment abwarten kann, kommt oft sogar schneller ans Ziel.
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Wortschatz erweitern
Mit einer größeren Auswahl an Begriffen, die zur Verfügung stehen, wird Kommunikation entscheidend verbessert. Verwenden Sie zur Übung zum Beispiel Synonyme für häufige Wörter. Es hilft auch, neue Begriffe in Alltagsgespräche einzubinden.
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Berufe, für die Kommunikationsfähigkeit wichtig ist
Bei der Kommunikationsfähigkeit handelt es sich um eine Kernkompetenz, von der alle Berufsfelder profitieren. Dennoch gibt es einige Bereiche, in denen sie besonders gefragt ist. Hier geht es etwa um Berufe mit viel direktem Kundenkontakt – oder einem schnell getakteten Austausch unter Kollegen.
Für diese Jobs ist Kommunikationsstärke etwa unerlässlich:
Suchen Sie einen Job, in dem Kommunikationsfähigkeit als Kernkompetenz besonders gefragt ist? Lassen Sie sich von unserer Jobbörse inspirieren.
zur Randstad JobbörseKommunikationsfähigkeit als Teil der Bewerbung
Die Bedeutung guter Kommunikation ist beruflich als sehr hoch einzuschätzen – das wissen auch Personaler. Sie sollten daher in Ihrer Bewerbung bereits formal auf einen strukturierten Aufbau mit klaren Inhalten achten.
Auch die gedankliche Darstellung Ihrer Tätigkeiten – etwa im Bewerbungsanschreiben – sollte auf Kommunikationsfähigkeit verweisen. Dies kann etwa durch die Betonung von gelungener Teamarbeit geschehen, mit anschaulichen Beispielen. Anregungen finden Sie weiter oben im Abschnitt zu Kommunikationsfähigkeit Beispielen.
Weitere Bewerbungstipps erhalten Sie in unserem Bewerbungsratgeber.
zum BewerbungsratgeberFragen und Antworten
Hier finden Sie Antworten rund um das Thema „Kommunikationsfähigkeit im Beruf”.
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Was bedeutet Kommunikationsfähigkeit?
Kommunikationsfähigkeit ist Teil der kommunikativen Kompetenz. Es geht um das Vermögen, sich klar auszudrücken, Sachverhalte zu diskutieren und einen Wunsch oder Standpunkt zu vermitteln. Kommunikationsfähigkeit im Beruf äußert sich auf unterschiedliche Weise – etwa durch empathisches Verhalten, aktives Zuhören oder Perspektivwechsel. Wer kommunikationsfähig agiert, sagt nicht automatisch viel, aber Passendes auf die richtige Art.
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Warum ist Kommunikationsfähigkeit wichtig?
Wer seine Kommunikationsfähigkeit verbessert, ist beruflich klar im Vorteil. Nicht nur werden Aufgaben schneller erledigt, auch der Austausch mit Kollegen und Kunden gestaltet sich zielführender. Daher ist gute Kommunikationsfähigkeit auch eine wichtige Führungsqualität.
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Wie fördern Sie die Kommunikationsfähigkeit?
Wichtig sind das richtige Timing der Kommunikation, Feedback zu Impulsen Anderer, aktives Zuhören und ein Dialog auf Augenhöhe mit Offenheit für Gegenargumente. Wer Körpersignale und Gefühlszeichen des Gegenübers wahrnimmt (non-verbale Kommunikation) und berücksichtigt, wird schnell seine Kommunikationsfähigkeit trainieren.