Häufige Jobwechsel im Lebenslauf können von Personalern positiv oder negativ bewertet werden. Hier gibt es Tipps, wie Jobhopping beim zukünftigen Arbeitgeber gut ankommt.

Die Zeiten, in denen Menschen von ihrem ersten bis zum letzten Arbeitstag beim gleichen Unternehmen angestellt waren, sind schon lange Geschichte. Dafür gibt es viele Gründe: Umstrukturierungen in der Firma, befristete Verträge und gute Optionen auf dem Arbeitsmarkt durch Fachkräftemangel sind nur ein paar davon. Bei Arbeitnehmern ist die Bereitschaft, in kurzen Abständen den Job zu wechseln, höher geworden. Dieser Trend kommt aus den USA und heißt Jobhopping. 

Gründe für Jobhopping

Grundsätzlich handeln Menschen aus zwei Antrieben: 

  1. Von etwas wegkommen
    Meist ist der Arbeitnehmer in diesem Fall unzufrieden mit seiner alten Stelle und will eine Veränderung.
  2. Zu etwas hinkommen
    Hier stehen die Chancen der neuen Position für den Jobwechsler im Vordergrund.

Manche Menschen entscheiden sich für häufige Jobwechsel, um in kurzer Zeit viele neue Erfahrungen zu sammeln. Wieder andere tun es aus finanziellen Gründen. Obwohl Jobhopping auch in Deutschland üblicher geworden ist, wird es von Personalern ganz unterschiedlich gesehen. Der eine sieht im Bewerber einen sprunghaften Arbeitnehmer, der nicht weiß, was er will. Aber wer häufig den Job wechselt, kann auch als ehrgeizig und wissbegierig wahrgenommen werden. Dann kann Jobhopping der Karriere sogar guttun!

Karrieretipp: Vielseitige Erfahrungen sammeln ohne Arbeitgeberwechsel

Zeitarbeitnehmer sind bei einem Arbeitgeber (dem Personaldienstleister) angestellt und verrichten ihre Tätigkeiten in unterschiedlichen Einsatzbetrieben. Sie haben somit die Möglichkeit, unterschiedliche Unternehmen und Aufgabenbereiche in kurzer Zeit kennenzulernen und sich zu einer gesuchten Fachkraft zu entwickeln – ohne als Jobhopper zu gelten. Erfahren Sie mehr über die Vorteile von Zeitarbeit!

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Wie oft Job wechseln ist normal?

Hier gehen die Meinungen auseinander. Manche Arbeitsmarktexperten empfehlen, drei bis fünf Jahre beim gleichen Arbeitgeber zu bleiben. Mindestens drei Jahre bei einem Unternehmen sollten es der landläufigen Meinung nach schon sein. Was bedeutet das für den Lebenslauf? Wenn ein Arbeitnehmer in seinen durchschnittlich 40 Jahren Berufstätigkeit zehn Mal den Job wechselt, ergibt das eine Unternehmenszugehörigkeit von im Schnitt vier Jahren und liegt damit genau in der Empfehlung.

Andere Experten sagen: Alle 2-3 Jahre sollten Beschäftigte auf jeden Fall das Unternehmen wechseln, um einen Karrieresprung oder mehr Gehalt zu erzielen.

lächelnder Mann im Gespräch mit einer anderen Person
lächelnder Mann im Gespräch mit einer anderen Person

Gibt es auch zu häufige Jobwechsel?

Ein Jobwechsel nach 2 Jahren wird normalerweise noch akzeptiert, auch wenn die allgemeinen Empfehlungen höher liegen. Das liegt daran, dass Arbeitnehmer nach zwei Jahren schon positive Auswirkungen des eigenen Einsatzes bei einer Bewerbung nachweisen können.

Wenn Berufsanfänger mehrmals das Unternehmen wechseln, wird ihnen das oft nachgesehen. Denn wer erst vier bis sieben Jahre einer Arbeit nachgeht, steckt nach landläufiger Meinung noch in der Orientierungsphase. Trotzdem sollten auch Berufsanfänger häufige Jobwechsel nach kurzer Zeit begründen und aufzeigen können, wohin die Reise gehen soll, damit sie nicht sprunghaft wirken.

Zu viele Jobwechsel: Gefahren und Tipps

Wer nie lange bei einem Arbeitgeber bleibt, kann negativ bewertet werden. Denn regelmäßige kurze Arbeitsverhältnisse bleiben im Lebenslauf nicht unbemerkt. Beim Unternehmen, dem eine Bewerbung eines Jobhoppers vorliegt, können Zweifel an dessen Loyalität aufkommen. Auch stellen sich Personaler die Frage, ob der Kandidat grundsätzlich unentschlossen ist – oder ob die vielen Jobwechsel sogar auf problematische Arbeitseinstellungen wie Unzuverlässigkeit hindeuten. Wenn Sie häufig den Job wechseln, sollten Sie sich also auf kritische Fragen vorbereiten und gute Gründe für Ihre Entscheidungen nennen können. Wenn Sie in Ihrem Lebenslauf trotz vieler Jobs einen roten Faden nachweisen, werden Sie mit größerer Wahrscheinlichkeit als ehrgeizig und zielstrebig wahrgenommen, als wenn Ihre beruflichen Stationen zusammengewürfelt aussehen.

Wie Jobwechsel nach 1 Jahr begründen?

Auch, wenn es nicht geplant war: Im Berufsleben kann es immer wieder vorkommen, dass Sie einen Job schon früher als nach 2-3 Jahren wieder aufgeben. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn sich der alte Job als Fehlentscheidung entpuppt hat. Wenn die Arbeitsatmosphäre nicht passt, die Aufgaben anders waren als erwartet, oder der Job sogar unglücklich macht, wird ein Wechsel notwendig. Dann kann es sein, dass ein Arbeitnehmer sogar schon nach einem Jahr das Unternehmen wieder verlässt.

Damit das im Bewerbungsgespräch nicht für Fragezeichen sorgt, gibt es ein paar Regeln zu beachten. Wichtig ist, niemals schlecht über den alten Arbeitgeber zu sprechen. Auch, wenn Frust oder psychische Belastung der wahre Grund für den Wechsel waren, gibt es andere Wege, das Jobhopping zu begründen. Hier gibt es einige Tipps für die Argumentation:

1. Berufliche Weiterentwicklung und neue Herausforderungen

Sie sollten sich im Vorfeld überlegen, was genau Sie sich von der neuen Position erhoffen: Wollen Sie Ihr Spezialgebiet erweitern und neue Kompetenzen lernen? Bietet der neue Job eine inhaltliche Herausforderung, die Sie aktuell nicht haben?

2. Familiäre Gründe 

Auch veränderte Lebensumstände sind ein guter Grund für einen Jobwechsel. Das ist der Fall, wenn der Partner eine entfernte Stelle angenommen hat und die Familie deshalb umzieht. Auch Nachwuchs kann einen Jobwechsel nach 1 Jahr begründen. Vielleicht bietet die neue Stelle flexiblere Arbeitsmodelle, die sich besser mit der Betreuung vereinbaren lassen.

Wichtig: Wenn Sie Ihre Arbeitszeit grundsätzlich verringern wollen, sollten Sie das im Bewerbungsgespräch gut nachvollziehbar begründen können.

Die Arbeitszeit reduzieren, es langsamer angehen lassen. Wer darüber nachdenkt, hat unterschiedliche Gründe und Ziele. Im Ergebnis geht es um mehr Zeit für sich selbst. Jetzt mehr über Downshifting erfahren!

3. Gesundheitliche Gründe

Manchmal kann ein Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausgeübt werden. Wenn der Arzt zum Beispiel empfiehlt, einen Bürojob anstelle der bisherigen Tätigkeit anzunehmen, ist das auch für Personaler verständlich. 

Wichtig: Sie sollten überzeugend darlegen können, dass Ihr Gesundheitszustand die Aufgaben im neuen Unternehmen zulässt.

Es gibt noch mehr klassische Wechselmotive, die sich nachvollziehbar erklären lassen. Jetzt Tipps für die Begründung Ihres Jobwechsels erhalten!

Ein Tipp zum Schluss: Ehrlichkeit ist das A und O

Nicht immer erfolgt der Jobwechsel freiwillig. Auch, wenn Sie im Vorstellungsgespräch nicht Ihren Frust über den alten Arbeitgeber loswerden dürfen: Wenn Sie gekündigt wurden, können Sie kurz auf die Gründe dafür eingehen. Im besten Fall lag es nicht an Ihnen, sondern war betriebsbedingt. Wenn ein Unternehmen umstrukturiert oder Ihr Startup Insolvenz anmelden muss, ist das für eine neue Anstellung kein Hindernis.

Wenn es doch zu Problemen zwischen Ihnen und dem alten Arbeitgeber kam: Bleiben Sie konstruktiv! Ziehen Sie nicht über Ihren bisherigen Arbeitgeber her und verteidigen Sie sich nicht. Erklären Sie kurz, was Sie aus der Situation gelernt haben. Das beweist Ihre Reflexionsbereitschaft und kann Ihnen sogar Pluspunkte bringen.

So gelingt der Jobwechsel

Ein neuer Job eröffnet neue Perspektiven. Damit der Übergang reibungslos abläuft, sollten Sie sowohl Persönliches als auch Rechtliches beachten. Erhalten Sie jetzt Tipps für den Jobwechsel!

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