Was ist ein Gerüstbauer?
Gerüstbauer kommen immer dann ins Spiel, wenn die Handwerker übriger Gewerke ohne die passende Gerüstkonstruktion ihren Arbeitsort nicht erreichen könnten. Ob ein Haus verklinkert, Fenster im dritten Stock eingebaut oder ein Deckengewölbe bemalt werden soll, der Gerüstbauer sorgt mit seiner fachkundigen Arbeit für die notwendigen Voraussetzungen, damit andere Handwerker in großer Höhe sicher arbeiten können. Hierbei verwendet er je nach Anforderungen der Baustelle Baugerüste, die aus Systemteilen zusammengesteckt oder im Falle von Spezialgerüsten individuell konstruiert und montiert werden. Hierzu benutzt der Gerüstbauer Stahlrohre, Kupplungsverbindungen, Leitern, Rahmen und Fangnetze, um das Arbeiten am Gerüst sicher zu ermöglichen.
Doch nicht nur das Gerüst selbst muss stabil und korrekt aufgebaut werden. Da das Arbeiten in großer Höhe mit einer erheblichen Absturzgefahr verbunden ist, sorgt ein Gerüstbauer dafür, dass das Gerüst an der Hauswand oder Fassade des jeweiligen Objekts sicher verankert wird. Hierzu bohrt er gegebenenfalls Löcher zur Befestigung, die nach dem Abbau des Gerüstes wieder verspachtelt werden. Ebenfalls stellt der Gerüstbauer sicher, dass ein lastverteilender und tragfähiger Untergrund vorhanden ist, bevor das Gerüst auf diesem errichtet wird. Erst wenn der Gerüstbauer das gesamte Gerüst auf seine Stabilität und Tragfähigkeit hin überprüft und alle notwendigen Fang- und Sicherungsnetze angebracht hat, gibt er dieses zur Nutzung für weitere Handwerker frei. Nach erledigter Arbeit ist der Gerüstbauer darüber hinaus für den fachgerechten Abbau sowie die Einlagerung und Wartung der Gerüstbauteile verantwortlich.
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Aufgaben und Tätigkeiten von Gerüstbauern
Viele Bau-, Reinigungs- und Wartungsarbeiten wären ohne den Einsatz eines Gerüstbauers nicht möglich. Mit seiner fachkundigen Arbeit sorgt er dafür, dass auch schwer erreichbare Arbeitsplätze in luftiger Höhe sicher zugänglich werden, um dort die erforderlichen Arbeiten auszuführen. Hierbei reicht die Angebotspalette eines Gerüstbauers vom einfachen Modulgerüst an einer Einfamilienhausfassade bis hin zum Spezialgerüstbau, der ohne Bohrungen auskommen muss, da beispielsweise die Decke eines denkmalgeschützten Objekts restauriert werden soll.
Gerüstbauer prüfen zunächst vor jeder Arbeit die Anforderungen an das Gerüst und ermitteln die Tragfähigkeit des Untergrunds. In Abhängigkeit von der erforderlichen Höhe des Gerüsts erstellen sie dann einen Aufbau- und Montageplan und stellen die notwendigen Baugerüstteile hierfür zusammen. Hierbei bedienen sie sich unterschiedlicher Modullösungen, Platten und Planken, Leitern sowie Stahlrohren und Verbindungsstücken, welche das Herzstück jedes Gerüsts darstellen. Ebenfalls setzen Gerüstbauer Fangnetze, Rohre für den Müll- und Schutttransport und weitere Sicherungs- sowie Transportsysteme ein, um die Arbeiter sowie Passanten vor dem Absturz oder herabstürzenden Teilen zu schützen.
Hat der Gerüstbauer einen Montageplan konzipiert und die notwendigen Materialien zusammengestellt, transportiert er diese mithilfe von Lastkraftwagen, Transportern und Kränen auf die Baustelle und montiert sie nach Plan. Hierfür stellt er zunächst sicher, dass der Untergrund tragfähig ist. Gerade bei weichen oder unebenen Böden legt der Gerüstbauer ein besonderes Augenmerk auf die Konstruktion eines lastverteilenden Untergrunds. Erst wenn dieser vorbereitet ist, werden die Bauteile für das Gerüst montiert. Ist der Rohbau des Gerüsts hergestellt, stabilisiert der Gerüstbauer dieses mit Querverbindungen und -streben, um seitliche Schwingungen zu vermeiden. Um das Gerüst selbst vor dem Umkippen zu schützen, wird es regelmäßig mit Bohrungen in der Objektfassade verankert. Hierbei achtet der Gerüstbauer darauf, das Objekt so wenig wie möglich zu beschädigen. Nach Abschluss der Arbeiten werden die Löcher wieder verspachtelt oder zugegipst und so übermalt, dass der Eingriff in die Fassade nicht mehr sichtbar ist.
Damit das Gerüst komfortabel betreten werden kann, schneidet der Gerüstbauer bei Bedarf passgenau Bohlen zurecht und installiert Treppen, Leitern oder Laufstege, damit Arbeiter alle Ebenen erreichen können. Netze und Planen diesen nicht nur als Absturzsicherung, sondern werden auch als Sicht- oder Windschutz verwendet, um ein noch komfortableres Arbeiten zu ermöglichen.
Ein Gerüstbauer lässt bei seiner Arbeit ein hohes Maß an Verantwortung walten, denn von seiner sorgfältigen Arbeit hängt ab, ob andere Handwerker ihre Arbeit sicher ausführen können. Er beachtet hierbei einschlägige Sicherheitsregeln und Arbeitsschutzvorschriften und prüft die Ausführung seiner Arbeit mehrfach, bevor das Gerüst als sicher freigegeben wird. Im Umgang mit schweren Geräten beachtet der Gerüstbauer sämtliche Unfallverhütungsvorschriften und hat zu jeder Zeit nicht nur das Gerüst, sondern auch seine Kollegen und Passanten im Blick. Sind die Arbeiten auf der Baustelle abgeschlossen, demontiert der Gerüstbauer seine Konstruktion wieder, reinigt einzelne Bauteile und hält diese instand bzw. führt bei Bedarf Reparaturen durch.
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In diesen Branchen können Gerüstbauer arbeiten
Gerüstbauer finden Beschäftigung bei Gerüstbaufirmen sowie in Unternehmen des Brücken- und Tunnelbaus. Darüber hinaus werden sie von Ausbaufirmen beschäftigt. Gerüstbauer finden Stellenangebote bei Reinigungsunternehmen für Glas- und Fassadenarbeiten und werden in Montageunternehmen sowie Zelt- und Bühnenbauunternehmen angestellt.
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Typische Arbeitsorte für Gerüstbauer
Gerüstbauer stellen tragfähige Untergründe her, installieren Modul- und Spezialgerüste und halten hierfür benötigte Materialien instand. Typische Arbeitsorte für Gerüstbauer sind:
- auf Baustellen im Freien
- innerhalb von Gebäuden
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Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten eines Gerüstbauers hängen von dem Unternehmen ab, in dem er tätig ist und werden in seinem individuellen Arbeitsvertrag geregelt. Im Durchschnitt arbeitet ein Gerüstbauer 38 bis 40 Stunden pro Woche. Hierbei wechselt er häufig die Baustellen und plant Reisezeiten mit ein. Wird ein Gerüstbauer auf überregionalen Baustellen eingesetzt, sind gegebenenfalls längere Abwesenheiten vom Wohnort erforderlich. Hierfür wird der Gerüstbauer in der Regel deutlich besser entlohnt, da von vielen Arbeitgebern Trennungsgelder oder Zuschläge für Montagereisen gezahlt werden. Wer lieber in seinem eigenen Bett schläft, achtet bei der Durchsicht von Stellenangeboten auf Arbeitgeber, die vorwiegend regional tätig sind oder keine Reisebereitschaft von ihren Mitarbeitern erwarten. Gerüstbauer arbeiten in der Regel nur zur Tageszeit, weil sie ausreichendes Licht für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit benötigen. Arbeiten am Wochenende können je nach Arbeitgeber erforderlich sein. Auch hier regelt der individuelle Arbeitsvertrag, ob Wochenendarbeit erwartet wird und wie diese zu vergüten ist. Insgesamt ermöglicht der Beruf des Gerüstbauers eine gute Work-Life-Balance. Diese wird eingeschränkt, wenn überregionale Projekte bedient werden müssen.
Arten von Gerüstbauern
Das Berufsbild des Gerüstbauers ist nicht neu und wurde bereits 1965 erstmals in die Handwerksordnung aufgenommen. Seit 1990 existiert eine Ausbildungsordnung für Gerüstbauer, im gleichen Jahr wurde der Beruf in der Industrie anerkannt. Im Jahr 2000 wurde die Ausbildungsordnung aktualisiert. Ebenfalls wurden neue Inhalte in die Ausbildung sowie Prüfungsanforderungen integriert, um den wachsenden technischen Möglichkeiten und Anforderungen des Berufsbilds gerecht zu werden. Eine Spezialisierung oder verschiedene Fachrichtungen gibt es für Gerüstbauer jedoch nicht. Manchmal wird in Stellenangeboten der Begriff Gerüstbaumonteur synonym verwendet.
Weitere verwandte Berufsbilder sind die des Gerüstbau-Kolonnenführers sowie des Gerüstbauermeisters. Hierbei handelt es sich um eine Weiterbildung beziehungsweise Meisterweiterbildung, mit der verantwortungsvollere Aufgaben durch den Gerüstbauer übernommen werden dürfen. Wer noch keine Ausbildung besitzt, beginnt als ungelernter Helfer im Hochbau. In der Regel erfolgt hier eine Einarbeitung am Arbeitsplatz, während nur zuarbeitende und unterstützende Tätigkeiten ohne eigene Verantwortung übernommen werden.
Gehalt eines Gerüstbauers
Das durchschnittliche Gehalt eines Gerüstbauers hängt von mehreren Faktoren ab. Bei Berufseinsteigern fällt das Gehalt in der Regel niedriger aus als bei erfahrenen Kräften. Außerdem spielen die Größe des Unternehmens, die Branche und die Region eine ausschlaggebende Rolle. Einen guten Anhaltspunkt für das Durchschnittseinkommen eines Gerüstbauers in bestimmten Regionen liefert der Randstad Gehaltschecker.
Weitere nützliche Links zum Thema Lohn und Gehalt:
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Gerüstbauer
Beim Gerüstbauer handelt es sich um einen in der Industrie und im Handwerk anerkannten Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird dual im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Sie schließt nach drei Jahren mit einer Gesellenprüfung zum Gerüstbauer ab.
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Weitere Fähigkeiten
Für die Ausbildung zum Gerüstbauer ist rechtlich kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. In der Praxis stellen Ausbildungsbetriebe überwiegend Auszubildende mit Hauptschulabschluss ein. Gute Schulnoten in Mathematik und Werken und Technik sind gern gesehen, jedoch nicht zwingend erforderlich. Wichtiger als formale Qualifikationen sind eine gute körperliche Konstitution und handwerkliches Geschick. Darüber hinaus ist ein Gerüstbauer schwindelfrei und verfügt über eine ausgezeichnete Körperbeherrschung.
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Soft Skills
Das Berufsbild erfordert ein hohes Maß an Verantwortung, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit, da der Gerüstbauer mit seiner professionellen und gründlichen Arbeit sicherstellt, dass auch andere Handwerker ihren Tätigkeiten in großer Höhe sicher nachgehen können. Der Gerüstbauer ist darüber hinaus ein guter Teamplayer, da große Gerüste meist in der Kolonne aufgebaut werden. Bringt er die Bereitschaft zur Weiterbildung mit, stehen dem Gerüstbauer verschiedene Entwicklungsperspektiven offen, beispielsweise die Aufstiegsweiterbildung und Prüfung zum Gerüstbaumeister oder aber die Weiterbildung zum Techniker in der Fachrichtung Bautechnik mit dem Schwerpunkt Baubetrieb.
weitere Soft Skills
Vorteile für Gerüstbauer bei Randstad
Bei Randstad liegt uns Ihre berufliche Zufriedenheit sehr am Herzen. Wir sorgen deshalb mit optimalen Arbeitsbedingungen dafür, dass Sie in Ihrem Job als Gerüstbauer Ihr volles Potenzial entfalten können.
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Diese Benefits dürfen Sie als Gerüstbauer bei Randstad erwarten
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- eine leistungsgerechte Bezahlung nach Tarifvertrag
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Weitere Informationen zu den Vorteilen, die Randstad seinen Mitarbeitern bietet.
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Kostenlose Weiterbildungen
Auch Ihre berufliche Entwicklung nimmt bei Randstad einen hohen Stellenwert ein. Wir begleiten Sie daher auf jedem Karriereschritt mit einem maßgeschneiderten Informations- und Beratungsangebot. Wenn Sie noch nach der passenden Inspiration für den nächsten Job suchen, werden Sie in unseren Berufsprofilen fündig. Haben Sie zutreffende Stellenangebote gefunden, bereiten wir Sie in der Randstad Akademie perfekt auf das Bewerbungsgespräch vor und bringen Sie so Ihrem Traumjob ein Stück näher. Suchen Sie hingegen nach einer gezielten Fortbildung, werden Sie sicherlich auf unserem modernen e.learning-Portal fündig. Hier halten wir aktuell über 300 kostenlose Kurse für unsere Mitarbeiter bereit.
Als Gerüstbauer profitieren Sie vielleicht besonders von diesen e.learning-Angeboten:
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- Zeitmanagement
- Stick to the Plan
- Kundenorientierung
- Vitalität
- Teamwork
Fragen und Antworten
Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf Gerüstbauer.
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Was macht ein Gerüstbauer?
Gerüstbauer installieren modulare und individuelle Gerüstbauten an Fassaden und Bauobjekten, damit andere Handwerker an schlecht zu erreichenden Stellen ihren Tätigkeiten nachgehen können. Hierzu prüfen Gerüstbauer den Untergrund genau und erstellen einen lastverteilenden tragenden Untergrund, bevor das Gerüst dann aus Bohlen, Rohren, Stangen und Kupplungsverbindungen zusammengebaut wird. Durch das Anbringen von Leitern, Planken, Müllschächten und Fangnetzen sorgt der Gerüstbauer für zusätzliche Sicherheit. Damit das Gerüst nicht umkippt, wird es meist in der Fassade des Objekts verschraubt, an dem es installiert wird sowie mit Querverbindungen stabilisiert. Nach erledigter Arbeit wird das Gerüst abgebaut und die Fassade wieder in ihren Originalzustand versetzt. Besonderes Geschick lässt der Gerüstbauer beim Spezialgerüstbau walten. Hier werden gegebenenfalls Lastenaufzüge installiert oder andere Stützmechanismen gebraucht, wenn beispielsweise an einem denkmalgeschützten Gebäude keine Bohrungen vorgenommen werden dürfen.
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Ist Gerüstbauer ein guter Beruf?
Beim Gerüstbauer handelt es sich um einen krisensicheren Beruf, denn während das Baugewerbe floriert, werden auch händeringend gute Gerüstbauer gesucht. Auch in der Fassadenreinigung sowie im Messebau sind die Tätigkeiten von Gerüstbauern gefragt, sodass der Job darüber hinaus auch unabhängig von der Auftragslage im Baugewerbe viele Beschäftigungsmöglichkeiten bereithält. Durch die formalisierte Ausbildung erlernt der Gerüstbauer einen grundständigen Beruf, der im Handwerk und der Industrie anerkannt ist. Hierdurch werden gute Voraussetzungen für ein stabiles Berufsleben geschaffen, auf dem sich eine Karriere aufbauen lässt. Ob der Beruf „gut“ ist, lässt sich jedoch insgesamt nur von jedem Einzelnen selbst beurteilen. Hier kommt es darauf an, welche Vorstellungen an den eigenen Beruf gerichtet werden und welche persönlichen Interessen und Neigungen der Einzelne mitbringt.
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Wie viel verdient man als Gerüstbauer?
Im Durchschnitt verdient ein Gerüstbauer in Deutschland 2.625 Euro brutto pro Monat, wenn er in Vollzeit arbeitet (Quelle: gehaltsvergleich.com, Stand: August 2024). Weitere Faktoren, welche sich auf das individuelle Gehalt auswirken, sind die Größe und Region der Firma sowie die persönliche Berufserfahrung des Gerüstbauers.
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