Zwischen Wunsch und Anspruch

Die ehrenamtliche Tätigkeit trägt dazu bei, unsere Gesellschaft zu stärken, die individuelle Entwicklung eines Menschen zu fördern und auch den Erfolg eines Unternehmens voranzutreiben. 

In einer durchgetakteten Woche neben der Arbeit zeitlich noch ein Ehrenamt unterzubringen, stellt viele Arbeitnehmer vor Herausforderungen. Auf der einen Seite sind die Anforderungen, die der Beruf mit sich bringt, auf der anderen der Wunsch, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Dabei bereichert eine ehrenamtliche Tätigkeit jeden Menschen. Es lässt ihn wachsen und soziale Verantwortung übernehmen. 

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Definition und Bedeutung von Ehrenamt

Eine ehrenamtliche Tätigkeit beruht auf Freiwilligkeit und spiegelt den persönlichen Einsatz für die Gemeinschaft wider. Es besteht dabei kein Arbeitsvertrag – und es erfolgt keine finanzielle Vergütung der geleisteten Arbeit. Ausnahmen bilden Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Tätigkeiten. Sie sind bis zu bestimmten Freibeträgen steuer- und sozialversicherungsfreie Einkünfte, zum Beispiel Ehrenamts- und Übungsleiterpauschalen. 

Die Freiwilligenarbeit hat einen erheblichen Einfluss auf den Zusammenhalt der Gesellschaft. Ehrenamtliche helfen bei der Überwindung sozialer Notstände und unterstützen hilfsbedürftige Menschen tatkräftig. Im Gegenzug dafür erlernen sie neue Fähigkeiten und sammeln wertvolle Erfahrungen. Dies wirkt sich positiv auf ihre persönliche Entwicklung und das Selbstwertgefühl aus – und verbessert so auch die berufliche Perspektive.

drei Personen unterhalten sich lächelnd
drei Personen unterhalten sich lächelnd
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Vorteile ehrenamtlicher Tätigkeit für Arbeitnehmer

Die Vorteile des Ehrenamts wirken sich auf vielfältige Weise auf das Privat- und Berufsleben aus:

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Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf

Trotz der genannten positiven Auswirkungen stellt sich die Frage, wie sich die ehrenamtliche Tätigkeit im Alltag mit den beruflichen Verpflichtungen in Einklang bringen lässt.

Tipps zur effektiven Zeitplanung und Organisation 

Arbeitnehmer stehen vor der Herausforderung, neben ihrem Beruf auch noch Zeit für ihr Ehrenamt zu finden. Hier sind einige Tipps, wie das funktionieren kann:

  • Terminkalender-Einträge fürs Ehrenamt machen und Termine einhalten
  • Auf wichtige Projekte fokussieren
  • Unwichtige und zeitraubende Aktivitäten vermeiden
  • Bei Planänderungen flexibel sein
  • Aufgaben delegieren

Strategien zur Balance

Durch bewährte Ansätze ist es möglich, eine erfolgreiche Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt zu erreichen:

  • Konkrete Ziele festlegen
  • Mit ehrenamtlichen Partnern und beruflichen Vorgesetzten offen kommunizieren
  • Ruhephasen gegen Überlastung einplanen
  • Unterstützung von Kollegen annehmen

Auch der Arbeitgeber sollte dazu beitragen, dass der Angestellte seine ehrenamtliche Tätigkeit ausüben kann, ohne Nachteile für seine Karriere befürchten zu müssen.

Flexibilität und Unterstützung seitens des Arbeitgebers 

Unterstützen Arbeitgeber ehrenamtliche Tätigkeiten ihrer Arbeitnehmer, fördert dies das gesellschaftliche Engagement effektiv. Flexible Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle und die Möglichkeit des Homeoffice spielen dabei eine bedeutende Rolle. Vor allem durch das Arbeiten von zu Hause lassen sich lange Pendelzeiten vermeiden und die Zeit für ehrenamtliche Aktivitäten maximieren.

Randstad unterstützt ehrenamtliches Engagement

Ehrenamt ist bei Randstad „Ehrensache“: Wir ermutigen unsere Mitarbeiter, sich in ihrer Freizeit für eine gute Sache einzusetzen. Deshalb gewähren wir ihnen einen Tag bezahlte Freistellung im Jahr für ehrenamtliche Tätigkeiten. Außerdem können sie einen Zuschuss beantragen, damit Randstad Anschaffungen oder Projekte im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit mit einem Geldbetrag unterstützt.

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Ehrenamt Meldung Arbeitgeber

Vor der Ausübung eines Ehrenamts sehen sich Arbeitnehmer mit folgenden Fragen konfrontiert:

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Ehrenamt-Freistellung durch Arbeitgeber

Die ehrenamtliche Tätigkeit darf nicht so viel Zeit und Energie in Anspruch nehmen, dass die beruflichen Pflichten darunter leiden. Allerdings gibt es Möglichkeiten der Freistellung für das Ehrenamt:

  • § 616 BGB begründet einen Anspruch auf Freistellung und Lohnfortzahlung für ehrenamtliche Richter und Schöffen sowie für Ehrenamtliche, die in der Selbstverwaltung der Sozialversicherung tätig sind.
  • Für ehrenamtlich Tätige im Bereich Gesundheit, Brand- und Katastrophenschutz gelten besondere Regeln, die meist einen Anspruch auf Freistellung, Lohnfortzahlung sowie eine Absicherung im Falle von Unfall oder Krankheit beinhalten. 

Hiermit wird Rechnung getragen, dass das Engagement einen wichtigen Beitrag für die Grundversorgung der Allgemeinheit leistet.

Für die freiwilligen Feuerwehren und Rettungsdienste stecken entsprechende Landesgesetze der Bundesländer den Rahmen. Ein Engagement beim Technischen Hilfswerk regelt bundeseinheitlich das THW-Gesetz. Die entstandenen Aufwendungen für Lohnfortzahlung und Sozialversicherung können sich Arbeitgeber teilweise erstatten lassen, sofern sie einen entsprechenden Antrag bei der zuständigen Kommune, Behörde bzw. beim THW stellen.

Zahlreiche Ehrenamtliche engagieren sich in Vereinen, z. B. in der Kinder- und Jugendarbeit. Auch hier gibt es für viele Anlässe ein Recht auf Freistellung, sofern dem keine zwingenden betrieblichen Interessen gegenüberstehen. Der Anspruch auf Lohnfortzahlung hängt vom jeweiligen Bundesland ab. Teilweise sehen die Landesgesetze eine bezahlte Freistellung vor, teilweise wird diese ausgeschlossen oder gesetzliche Vorgabe fehlen.

Bei privaten Ehrenämtern wie der Arbeit in einem Sport- oder Tierschutzverein gilt die Freistellung für das Ehrenamt nicht automatisch.

Die Regelungen in Bezug auf Ehrenamt und Freistellung durch den Arbeitgeber variieren je nach Arbeitsvertrag oder regionalen Gesetzen. Besprechen Sie Ihr ehrenamtliches Engagement offen mit Ihrem Arbeitgeber, um auf der sicheren Seite zu sein.

Portrait einer Frau, die lächelnd an Kamera vorbei blickt
Portrait einer Frau, die lächelnd an Kamera vorbei blickt
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Ehrenamt: Vorteile für Arbeitgeber

Auch der Arbeitgeber sollte dazu beitragen, dass der Angestellte seine ehrenamtliche Tätigkeit ausüben kann, ohne Nachteile für seine Karriere befürchten zu müssen.

Auf den ersten Blick sieht das Engagement der Mitarbeiter bei der freiwilligen Feuerwehr wie eine Belastung für Arbeitgeber aus. Beispielsweise wenn ein Einsatz dazu führt, dass Arbeitnehmer sich vom Arbeitsplatz entfernen müssen. Doch wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter bei der Ausführung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeiten unterstützen, erweist sich das auf lange Sicht vielmehr als Investment. Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt, was sich positiv auf das Arbeitsklima auswirkt. Gleichzeitig wird das Unternehmen auch im Ort positiv wahrgenommen. 

Unternehmenswerte sichtbar nach außen tragen

Ehrenamtliche Engagements von Mitarbeitern sind gut geeignet, um die Werte eines Unternehmens nach außen zu tragen. Ob dies im Kunstverein, in der Kleingartensiedlung oder in der Musikkappelle erfolgt, bei der Tafel, Jugendhilfe, Obdachlosenhilfe oder im Tierschutz: Bei sozialen Tätigkeiten kommen Menschen mit Menschen ins Gespräch, beginnen sich zu vernetzen, tauschen Erfahrungen aus. Parallel dazu können Unternehmen eigene Aktivitäten anstoßen, etwa beim örtlichen Naturschutz oder in der Kulturförderung, an denen Interessierte innerhalb oder auch außerhalb des Unternehmens mitwirken können.

Es gibt allerdings auch Grenzen. So zählt grundsätzlich auch politisches Engagement zu den anerkannten ehrenamtlichen Tätigkeiten, zu denen Unternehmen ihre Mitarbeiter ermutigen sollen. Führt sie diese Teilhabe am politischen Leben in Ämter, bei denen es – wie in einem Gemeinderat oder Kreistag – auch um mögliche Belange des Arbeitgebers geht, kann dies zu Konflikten mit der Compliance führen. 

Durch das Ehrenamt profitieren Arbeitgeber wie Arbeitnehmer von den erworbenen sozialen Kompetenzen und einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit. Die Herausforderung der Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt kann mithilfe einer erhöhten Flexibilität und Absprache aller Beteiligten zu einer optimalen Lösung führen.

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